Worum es geht? Seit Pfingstmontag scheint in Österreich eigentlich die Sonne. Der Himmel ist aber von Rauchwolken verdeckt. Es wirkt, als wäre ganztags Sonnenuntergang.
Was ist die Ursache? In Kanada wüten derzeit außergewöhnlich starke Waldbrände. Es handelt sich um eine der schlimmsten Waldbrand-Saisonen der Geschichte. Über 200 Brände sind derzeit in mehreren Provinzen aktiv. Rund 3,2 Millionen Hektar Fläche sollen schon verbrannt sein.
Was hat das mit unserem Himmel zu tun? Nach ein paar Wochen Reisezeit haben die Rauchwolken Europa erreicht. Sie werden noch die nächsten Tage über Europa und auch Österreich ziehen, dabei kann es zu visuellen Effekten wie rötlich gefärbten Sonnenuntergängen kommen.
Ist das gefährlich? Die Rauchwolken befinden sich derzeit in höheren Atmosphärenschichten. Aktuell sind keine gesundheitlich bedenklichen Konzentrationen von Feinstaub gemeldet.
Worum geht es? 2019 verabschiedete die Labour-Regierung ein wegweisendes Klimagesetz, den "Climate Change Response (Zero Carbon) Amendment Act”. Es verpflichtet Neuseeland, seine nationalen CO2-Emissionen bis 2050 auf null zu reduzieren. Nun sieht eine Gruppe aus Anwälten das Ziel gefährdet und klagt.
Wer ist die Gruppe? Die Klage wurde am Dienstag von "Climate Action NZ" und der "Environmental Law Initiative" eingereicht. In der Gruppe sind über 300 Klima- bzw. Umweltanwälte vertreten.
Was wird konkret gefordert? Der Oberste Gerichtshof in Wellington wurde ersucht, eine gerichtliche Überprüfung des Emissions-Reduktionsplans Neuseelands anzuordnen, berichtet der Guardian.
Was wird kritisiert? Der Plan, den Ausstoß bis 2050 auf Netto‑Null zu senken, sei nicht ambitioniert genug und halte rechtlich vorgeschriebene Testverfahren und Strategien (z. B. „Clean Car Discount“) nicht ein. Es werde übermäßig stark auf Aufforstung gesetzt. Und die Bevölkerung werde zu wenig inkludiert.
Warum ist das relevant? Es handelt sich um die erste Klage weltweit, in der die Nutzung von Forstwirtschaft allein als Emissionsausgleich angefochten wird
Worum es geht? Fünf Länder wollen Ben-Gvir, Sicherheitsminister der Koalitionsregierung von Benjamin Netanjahu, und Bezalel Smotrich, Israels Finanzminister, mit Sanktionen belegen. Als Grund dafür werden ihre Äußerungen zum Gazastreifen genannt.
Welche Länder gehören zur Allianz? Großbritannien, Australien, Kanada, Neuseeland und Norwegen. Die Länder gaben am Dienstag eine gemeinsame Erklärung ab.
Was wird den beiden Minister vorgeworfen? "Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich hätten zu extremistischer Gewalt und schweren Menschenrechtsverletzungen der Palästinenser aufgerufen", heißt es in dem Schreiben. Gemeint sind Äußerungen über Pläne, den Gazastreifen zu zerstören und mit Gewalt die Kontrolle über neue Siedlungen im Westjordanland zu erlangen.
Was sind die Konsequenzen? Werden die Sanktionen erlassen, gelten Einreiseverbote, auch Vermögenswerte können eingefroren werden.
Gelten die Sanktionen schon? In der gemeinsamen Erklärung werden sie nur "angekündigt". Ein ungewöhnlicher Vorgang, Sanktionen werden normalerweise erlassen, nicht vorab verlautbart.
Wie reagierte Israel? Israels Außenminister Gideon Sa'ar sagte, es sei "empörend, dass "gewählte Vertreter und Regierungsmitglieder solchen Maßnahmen ausgesetzt sind".
Worum geht es? In San Francisco (USA) und zahlreichen Städten Chinas sind selbstfahrende Taxis bereits etabliert. Nun plant Uber, den Testbetrieb seiner selbstfahrenden Taxis in Großbritannien vorzuziehen. Der Start der Testphase ist für Frühjahr 2026 angesetzt.
Wo finden die Versuche statt? In London und vermutlich in einigen weiteren britischen Städten.
Was ist der Hintergrund? Uber stellte im März dieses Jahres zusammen mit dem US-Unternehmen Waymo seine ersten selbstfahrenden Taxis in Austin (Texas) vor (dort plant Tesla in diesem Monat ebenfalls die Einführung eines autonomen Dienstes). Die Kombi Uber-Waymo steht hinter dem britischen Testlauf.
Ist das erlaubt? Die Gesetze werden bis zum Start noch angepasst. Dann wird es für kleine Taxi- oder "busähnliche" Dienste gestattet sein, Pilotprojekte für die öffentliche Nutzung durchzuführen – erstmals in Europa ohne einen menschlichen Sicherheitsfahrer an Bord oder auf dem Fahrersitz.
Wann soll die Markteinführung stattfinden? Ein Jahr später, also 2027.
Wovon hängt das ab? Das Gesetz über automatisierte Fahrzeuge schreibt vor, dass selbstfahrende Autos erst zugelassen werden, nachdem sie in Tests "ein mindestens ebenso hohes Sicherheitsniveau wie kompetente und vorsichtige menschliche Fahrer" erreicht haben, sagt das britische Verkehrsministerium (DfT).
Kostet das nicht Arbeitsplätze? Laut DfT macht die Technologie die britischen Straßen sicherer. Es würden innerhalb von 10 Jahren 38.000 Arbeitsplätze geschaffen und eine Industrie im Wert von 42 Milliarden Euro aufgebaut werden.
Worum geht es? Klima-Rebellin Greta Thunberg war gemeinsam mit 11 anderen Aktivisten an Bord des Schiffs "Madleen" von Sizilien aus in Richtung Gazastreifen gesegelt, angeblich um Hilfsgüter zu übergeben. Die Aktion scheiterte, die Crew wurde vor Ägypten abgefangen.
Wie sah Israel das Vorhaben? Das Außenministerium spottete. Nach dem Scheitern wurde auf X ein Posting abgesetzt, darin hieß es: "Alle Passagiere der "Selfie-Yacht" sind wohlauf und unverletzt. Sie wurden mit Sandwiches und Wasser versorgt. Die Show ist vorbei."
Was passierte mit den Aktivisten? Es wurde ihnen angeboten, sich ein Video des grausamen Überfalls der Hamas vom 7. Oktober anzusehen. Die Aufnahmen stammen teils von Bodycams der Terroristen. Doch laut einem später gelöschten Beitrag des israelischen Außenministeriums auf X weigerten sie sich bereits nach wenigen Minuten, den Film weiter anzusehen.
Und dann? Thunberg und zwei weitere stimmten schriftlich einer Abschiebung zu, um nicht "länger als nötig" in einem israelischen Gefängnis zu bleiben, wie sie sagte. Die anderen acht Aktivisten verweigerten die Unterschrift unter die Ausweisungsdokumente. Sie kamen in Untersuchungshaft.
Wie wurde Greta außer Landes gebracht? Recht unspektakulär. Israel setzte sie in ein Flugzeug nach Frankreich, von dort gibt es für die Schwedin in ihr Heimatland.
Worum geht es? Die wichtigste künstliche Intelligenz stellte sich am Dienstag mehrere Stunden lang ziemlich blöd an. Chat GPT lieferte entweder veraltete und unbrauchbare Informationen, oder gar keine. Nutzer erhielten Fehlermeldungen, etwa das System sei derzeit "überlastet".
Was sagt ChatGPT selbst? Wer die Suchanfrage eintippte (und Glück hatte) bekam tatsächlich eine Antwort. Gegen 09:00 MEZ hätten erste Störungen begonnen: langsame Antworten und Fehlermeldungen wie "Hmm…something seems to have gone wrong", schrieb ChatGPT über ChatGPT.
Wie massiv war das Problem? Berichte über Ausfälle stiegen unter Downdetector sprunghaft an – von ein paar Dutzend auf 1.797 Fehler-Reports am Nachmittag. Auf seiner Website erklärte OpenAI zunächst, dass es noch immer "an der Umsetzung einer Lösung für dieses Problem arbeitet".
Welche Regionen waren betroffen? Das Problem betraf die gesamte Welt, das Web, aber auch mobile Apps (iOS/Android). Die Performance besserte sich in den Abendstunden, richtig rund lief es aber auch in der Nacht nicht.
Was waren die Folgen? Britische Schüler wollten den KI-Chatbot für ihre A-Level-Prüfungen (vergleichbar unserer Matura) nutzen. Das funktionierte nur mittelgut. An der chinesischen Uni Gaokao traten über 13 Millionen Studenten zur viertägigen Aufnahmeprüfung an. Hier wurde ChatGPT komplett abgeschaltet.
Was ist ChatGPT? Ein generativer Chatbot mit künstlicher Intelligenz, der 2022 von OpenAI eingeführt wurde. Im Gegensatz zur prädiktiven KI wird die generative KI anhand großer Datenmengen trainiert, um Muster zu erkennen und eigene Inhalte zu erstellen, darunter Stimmen, Musik, Bilder und Videos.
Worum geht es? Vor allem TikTok und K-Pop haben Labubu-Puppen populär gemacht. Für Fans sind sie, was früher Pokémon-Karten oder Hello Kitty waren, Kultobjekte. Ein Bankengruppe in China wollte das nun für sich nutzen, wurde aber vom Staat zurückgepfiffen.
Was passierte? Die chinesische Ping An Bank bot Neukunden, die mindestens 50.000 Yuan (umgerechnet 6.000 Euro) für drei Monate anlegten, eine Labubu-Puppe als Prämie an. Die chinesischen Finanzaufsichtsbehörden verboten die Aktion am 10. Juni.
Warum? Eine Vorschrift aus dem Jahr 2018 untersagt, dass Geschäftsbanken Kunden durch "unangemessene Mittel" wie Sachgeschenke oder die Rückgabe von Bargeld anlocken dürfen. Das betraf bisher kleine Haushaltsgeräte. Oder Reis.
Aber was ist die Begründung? Die Geschenke würden zu keiner nachhaltigen Kundenbeziehung führen, die Betriebskosten der Banken unnötig erhöhen und die Gewinnmargen schmälern.
Was sind Labubus überhaupt? 8 bis 12 Zentimeter große Puppen, aus Vinyl oder Kunststoff, großäugig, mit spitzen Zähnen, auffälligen Ohren und oft frechem Lächeln. Es handelt sich um Sammlerfiguren aus der beliebten "The Monsters"-Serie des Künstlers Kasing Lung aus Taiwan, er lebt in Belgien.
Woher kam der Kult? Promis wie Lisa (BLACKPINK) und Rihanna trugen sie öffentlich. Labubus werden häufig in "Blind Boxes" verkauft – der Käufer weiß nicht, welche Figur er bekommt. Viele Editionen sind limitiert, sie haben einen hohen Wiederverkaufswert.
Worum geht es? Großbritannien hat aktuell die niedrigste Anzahl an Wärmepumpen pro Kopf in Europa. Im vergangenen Jahr wurden nur knapp 100.000 Stück verkauft, verglichen mit über einer Million Gaskessel. Nun will das Land zum grünen Vorreiter werden.
Wie ist der aktuelle Stand? Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland rund 200.000 und in Frankreich, dem europäischen Marktführer für diese Technologie, 550.000 Einheiten verkauft.
Und in Österreich? Hier wurden 2024 rund 100.000 Wärmepumpen verkauft. Pro Kopf also deutlich mehr als in Großbritannien.
Was machen die Briten jetzt? Gaskessel werden in Neubauten aufgrund der im Herbst festgelegten CO2-armen Heizstandards de facto verboten. Stattdessen sollen Neubauten mit einer Wärmepumpe beheizt oder ans Fernwärmenetze angeschlossen werden.
Und Solar? Solarmodule werden für fast alle neuen Häuser vorgeschrieben, mit wenigen Ausnahmen, etwa ein Prozent der Haushalte.
Wann soll das starten? Offiziell wurde kein Termin genannt, Medien nannten 2027 als Starttermin.
Wie begründet die Regierung den Schritt? Premier Keir Starmer warnte davor, dem "alten Trugschluss" zu erliegen, zwischen Wirtschaftswachstum und der Reduzierung der Kohlendioxidemissionen wählen zu müssen.