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18. Februar 2025

"Wie Fledermäuse" Video zeigt Flucht aus Flugzeug

Das Verhalten von Menschen in Notsituationen ist manchmal rätselhaft. Nachdem die Bombardier CRJ900 am Montag in Toronto zunächst auf die Landebahn gekracht war, sich danach überschlagen hatte, an Bord Chaos herrschte, es Schwerverletzte gab und dann die Notausstiege aufgingen, griff ein Passagier zum Handy und filmte das Geschehen. Flüchten allein reicht nicht mehr. Die Maschine der Delta Air kam aus Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota.

Es gab Wind und eisige Temperaturen, aber so wirklich weiß man nicht, warum das Flugzeug abstürzte, die Seitenwinde hätten keine Rolle gespielt, die Landebahn war trocken, sagte die Feuerwehr. Experten finden die harte Landung auffällig. Beim Aufsetzen schien das rechte Fahrwerk des Flugzeugs hart auf den Boden aufzuschlagen und "wahrscheinlich zusammengebrochen" zu sein, sagte Phyl Durdey, CEO von Flightline Training Services mit Sitz in Brampton Durdey, dem Toronto Star.

80 Personen – 76 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder – befanden sich an Bord, 18 Menschen wurden verletzt, drei davon schwer, auch ein Kind war darunter. Auf dem Video ist zunächst zu sehen, wie die Passagiere entkamen, dann wird der kaputte Jet gezeigt. Das Flugzeug habe sich nach dem Aufprall leicht seitlich gedreht, sagte Passagier Peter Koukov zu CNN. Plötzlich saßen wir kopfüber, gefangen in unseren Sicherheitsgurten. "Wir hingen wie Fledermäuse".

Weitere Meldungen

Kinderbuch verbannt Trump sperrt Star-Autorin Moore aus

Julianne Moore ist eigentlich Schauspielerin und in diesem Geschäft eigentlich recht erfolgreich. Sie war fünfmal für den Oscar nominiert, 2015 erhielt sie den Filmpreis für "Still Alice". Nebenbei schrieb die US-Amerikanerin mit britischer Mutter 2007 ein Kinderbuch, das nun für Aufregung sorgt. "Freckleface Strawberry", auf Deutsch "Sommersprossenfeuerkopf". Es geht um ein siebenjähriges Mädchen, das mit seinen Sommersprossen hadert.

Das US-Verteidigungsministerium nimmt nun Bücher in Bibliotheken von Schulen unter die Lupe, die dem Militär zugerechnet werden.  Im Sinne der Executive Orders von Donald Trump sollen alle Werke ausgemustert werden, die "möglicherweise mit der Gender-Ideologie oder der Gleichstellungsideologie in Verbindung stehen". Noch ist nicht ganz klar, ob das Buch von Moore überprüft oder schon verboten wurde, die Autorin ist jedenfalls "fassungslos".

Moore ist selbst Absolventin der Frankfurter American High School, die vom Verteidigungsministerium betrieben wurde, ihr Vater ist Vietnam-Veteran. "Ich bin wirklich traurig und hätte nie gedacht, dass ich so etwas in einem Land erleben würde, in dem Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung ein verfassungsmäßiges Recht sind," schreibt sie auf Instagram.

Falsche Zitate Jetzt kommt Facebook dafür vor Gericht

Es häuft sich vor allem im deutschen Wahlkampf. Immer mehr Politikern werden falsche Zitate unterstellt. Früher ließ sich das einfach richtigstellen, im digitalen Zeitalter aber habe absichtliche oder unabsichtliche Missgriffe eine Ewigkeitsgarantie. "Integration fängt damit an, dass Sie als Deutscher mal Türkisch lernen!" Dieser Satz wird der Grün-Politikerin Renate Künast unterstellt, nun wehrt sie sich dagegen, berichtet der Spiegel.

Das Zitat stammt aus 2015, ist also zehn Jahre alt. Künast wandte sich damals für die Löschung an Facebook. Mit wenig Erfolg, ein langer Rechtsstreit folgte. Nun landet er am Dienstag vor dem VI. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs (BGH). Künast verlangt von Facebook die Unterlassung und ein Schmerzensgeld in Höhe von mindestens 10.000 Euro.

Porsche-Tunnel Auto-Milliardär will in Salzburg buddeln

Im Oktober 2020 kaufte Wolfgang Porsche das Paschinger-Schlössl in Salzburg. Der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig lebte hier von 1919 bis 1934. Der 81-jährige Chef des Autoclans zahlte 8,4 Millionen Euro für die Immobilie, lässt sie derzeit aufwändig renovieren und will danach mit Familie einziehen. Es gibt aber noch ein Problem.

Die Villa verfügt nur über eine enge Zufahrt, die im Winter oft vereist ist, berichtet der ORF. Deshalb will der Patriarch nun auf eigene Kosten einen 500 Meter langen Tunnel durch den Berg bauen lassen, 50 Höhenmeter müssen überwunden werden. Am Ende des Tunnels soll ein Privatparkplatz für neun Fahrzeuge entstehen, von dort führt ein Fußwegtunnel direkt zur Villa.

Rechtlich stehe dem Vorhaben nichts im Weg, so die Salzburger Nachrichten. Für die Erlaubnis der Zufahrt über eine Parkgarage zahlte Porsche im Vorjahr an die Stadt 40.000 Euro. Eine Bürgerliste beklagt nun, dass der Gemeinderat mit den Plänen nicht befasst worden und der Preis außerdem zu tief angesetzt worden sei.

Wald in Paris Vor Rathaus werden 49 Bäume aufgestellt

Den Wald wird man vor lauter Bäume jedenfalls sehen, das historische Rathaus ebenfalls, versprechen die Verantwortlichen. Paris unternimmt spektakuläre Anstrengungen, um die Hitze in der Stadt als Folge des Klimawandels erträglich zu machen. Im Oktober 2024 wurde damit begonnen, vor dem Place de l'Hôtel einen Wald zu pflanzen. Die Arbeiten, die bis Ende Juni 2025 dauern sollen, sind inzwischen weit fortgeschritten.

Die ersten der 49 Bäume wurden im Jänner angeliefert, sie sind zwischen sechs und zehn Metern hoch. Es handelt sich um heimische Arten, die den Klimawandel besser aushalten, wie amerikanische Robinien, Ahorn, Zürgelbäume, Burgunder-Zwergeichen und Hainbuchen. Diese Bäume werden von über 20.000 Pflanzen begleitet, darunter Sträucher und Farne, um eine Waldatmosphäre zu schaffen. Die Sicht auf das Rathaus geht nicht verloren, der gesamte Mittelteil des Platzes sowie der Vorplatz bleiben baumfrei.

Massage in Gefängnis Minister stoppt Freizeit-Aktivitäten

Einem Vertreter der Gefängnis-Gewerkschaft war der Kragen geplatzt und nun debattiert Frankreich darüber, wie es in seinen Haftanstalten so zugeht. Der Ärger ist inzwischen so groß, dass der zuständige Minister einen Erlass herausgeben musste, was in Gefängnissen so statthaft ist und was nicht, berichtet der Le Figaro.

Zuvor hatten die Franzosen erfahren, dass am Valentinstag im Untersuchungsgefängnis Seysses bei Toulouse etwa 20 Insassen eine  "Gesichtsmassage" bekommen hatten, in der Woche davor stand Country-Tanz am Programm, ein gemischter Yoga-Workshop sollte noch folgen. Davon profitierten auch ein Vergewaltiger und ein Entführer.

Was die Gewerkschaft auf die Palme bringt: für die Bewacher ist kein Geld da. Weil das Budget der Anstalt aufgebracht war, hätten vier Betreuer in der Ausbildung sogar das Essen selbst bezahlen müssen, so ein Vertreter. "Ich finde das beschämend".

Katze nahm den Zug 29 Kilometer Solofahrt mit Tracker

Man sollte nicht immer der Elektronik vertrauen, Besitzer von Navigeräte, die auf Skipisten landeten, wissen das. Deshalb glaubte Michael Hardy aus Weybridge auch nicht, was der Apple AirTag-Tracker ihm an diesem Morgen anzeigte. Dass seine Katze Tilly sich in der Zugstation Waterloo aufhielt. Die liegt nämlich in London, 28,5 Kilometer von Weybridge entfernt. Der Tracker aber irrte nicht.

Tilly hatte den Zug genommen, das war neu, sagte ihr Besitzer. Mit dem Bus sei der leidenschaftliche Streuner schon unterwegs gewesen, aber da habe die Fahrt auch nicht eineinhalb Stunden gedauert wie diesmal. Das Abenteuer nahm ein gutes Ende, berichtet die Times, ein Angestellter des Bahnhofs kümmerte sich um die zweijährige Katze, bis Hardy vor Ort war.

Streit um Cohen-Erbe Es geht um 50 Millionen Dollar

Seine Stimme war sein Markenzeichen, sie zog Fans gleichermaßen in die Tiefe wie sie für Erbauung sorgte. Leonhard Cohen veredelte Stücke wie "Suzanne" oder "So Long, Marianne". Gegen Lebensende hin lebte der gebürtige Kanadier als buddhistischer Mönch in Los Angeles, fernab des Musikgeschäfts, war dann aber aus finanziellen Gründen zum Comeback gezwungen. 17 Tage vor seinem Tod 2016 mit 82 Jahren starb, brachte er sein letztes Album You Want It Darker auf den Markt, es wurde umjubelt.

Cohen verfügte einst über ein Vermögen von 50 Millionen Dollar, es sorgt für mehrere Rechtsstreitigkeiten. Cohens Kinder Adam und Lorca verklagten den ehemaligen Manager ihres Vaters wegen angeblichen Betrugs, er soll das Geld des Künstlers verjuxt haben. Eine zweite Klage betrifft einen Anwalt. Er soll den Manager mit gefälschten Dokumenten zum Treuhänder des Vermögens gemacht haben.