Worum geht es? Yamagata liegt im Norden Japans, hat rund 250.000 Einwohner und ist seit 1963 Partnerstadt von Kitzbühel. Nun geht ein Video aus der Stadt um die Welt. Es zeigt einen Schwarzbären, der die Landesbahn des örtlichen Flughafens vereinnahmt.
Was macht der Bär? Er tauchte am Donnerstag in der Früh auf und lief auf dem Gelände hin und her. Der Airport sah sich gezwungen, Flüge zu streichen. Zu Mittag kam er wieder, also wurde der Flughafen für den gesamten Tag gesperrt.
Was das ein schlimmer Schaden? Für einzelne Passagiere war es wohl ärgerlich. Aber Yamagata unterhält nur vier Flugverbindungen, alle innerhalb Japans. Die längste Verbindung führt nach Osaka, die Flugzeit beträgt etwa 1 Stunde und 20 Minuten.
Wie reagierte das Personal? Es versuchte, den Bären mit einem Auto zu vertreiben, war dabei aber nur mittelgut erfolgreich.
Was wurde dann probiert? Jäger stellten Fallen auf, um den Bären zu fangen, Polizeibeamte umstellen den Flughafen, um ihn an der Flucht zu hindern. "Wir befinden uns derzeit in einer Pattsituation", sagte Akira Nagai vom Flughafen zu AFP. Stand Donnerstagabend war das Match ergebnisoffen. Der Bär irgendwo da, man wusste aber nicht wo.
Hat Japan ein Bärenproblem? Irgendwie ja. Begegnungen zwischen Menschen und Bären haben ein Rekordniveau erreicht. Von März 2023 bis März 2024 gab es laut offiziellen Angaben 219 Bärenangriffe im Land – sechs davon mit tödlichem Ausgang.
Was ist die Ursache? Wissenschaftler sagen, dass der Klimawandel sich auf die Nahrungsquellen und die Winterschlafzeiten der Bären auswirkt und sie häufiger in Städte treibt.
Worum geht es? Am 30. Juni startet das traditionsreichste Tennisturnier des Jahres. Aber in Wimbledon wird heuer etwas anders sein: es gibt keine Linienrichter und Linienrichterinnen mehr. Die KI übernimmt.
Was bedeutet das? Das Turnier nutzt das Hawk-Eye Live-System, das automatisch Linienentscheidungen trifft. Es gibt keine "Out"-Rufe mehr von Menschen – stattdessen eine elektronische Stimme. Nur noch der Schiedsrichter sitzt auf dem Stuhl, unterstützt von Technik.
Was spricht dafür? Keine menschlichen Fehlentscheidungen mehr. Gleiche Bedingungen auf allen Plätzen. Schnellere Spielfortsetzung ohne Diskussionen.
Und dagegen? Verlust von Tradition. Der menschlicher Faktor fehlt. 250 Arbeitsplätze fallen weg.
Gibt es irgendwo noch Linienrichter? Bei den vier Grand Slam-Turnieren nur mehr bei den French Open in Paris. Grund: Der Sandplatz erlaubt keine Echtzeit-Entscheidungen durch Kameras. Bei Bedarf werden die Ballabdrücke im Sand überprüft.
Worum geht es? Am 5. Juni starb Edgar Lungu, Ex-Präsident Sambias, in Pretoria, Südafrika. Am Mittwoch sollte seine Beerdigung stattfinden. Doch ein Gericht verhinderte die private Zeremonie in Johannesburg. Die Trauernden hatten sich schon versammelt.
Wer stoppte die Beerdigung? Die Regierung von Sambia hatte in letzter Minute beim Gauteng High Court in Pretoria einen Antrag auf ein Eilverfahren eingebracht. Ein Richter ordnete daraufhin an, das Begräbnis vorerst auszusetzen.
Was ist die Konsequenz? Die Beerdigung darf erst nach einer abschließenden Anhörung am 4. August 2025 stattfinden.
Warum greift Sambia ein? Die Regierung argumentiert, dass Lungu als ehemaliger Präsident per Gesetz eine staatliche Bestattung in der Heimat zusteht – inklusive militärischer Ehren.
Was spricht dagegen? Lungu hatte zu Lebzeiten gewünscht, dass sein Nachfolger, Präsident Hakainde Hichilema, nicht an seinem Begräbnis teilnimmt – der Präsident hatte ihn 2021 politisch abgelöst.
Was war die Folge? Lungus Familie organisierte ein privates Begräbnis in Südafrika, während die Regierung eine Staatsbegräbnis in Lusaka plante – inklusive langer nationaler Trauerzeit. Die Rückführung der Leiche in die Heimat des Verstorbenen scheiterte zweimal.
Was passiert jetzt? Vorerst nichts. Am 4. August wird von einem südafrikanischen Gericht entschieden, ob die staatlichen Bestattungsregeln Vorrang haben.
Worum geht es? Am 4. November wählt New York einen neuen Bürgermeister. Bei den Vorwahlen der Demokraten setzte sich überraschend Zohran Mamdani (44 Prozent) gegen Ex-Gouverneur Andrew Cuomo (36 Prozent) durch.
Warum überraschend? Mamdani könnte der erste sozialistisch orientierte und muslimische Bürgermeister von New York City werden. Genauer gesagt gehört er der schiitischen Richtung des Islam an.
Was weiß man über den Kandidaten? Geboren 1991 in Uganda, aufgewachsen in Südafrika und New York City, Sohn der Regisseurin Mira Nair und des Politikwissenschaftlers Mahmood Mamdani. Er ist auch Mitglied der Democratic Socialists of America.
Was sind die Democratic Socialists of America? Eine linke Gruppierung, gegründet 1982. Bekanntestes Mitglied ist die Kongress-Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez. Die DSA lehnen den Kapitalismus als Hauptursache sozialer Ungleichheit ab.
Was fordert Mamdani? Einen Mietstop auf regulierte Wohnungen ("rent freeze"), kostenlosen Nahverkehr (Busse), öffentlich betriebene Lebensmittelgeschäfte.
Womit hatte er Erfolg? Seine Kampagnenvideos in Hindi/Bollywood-Style gingen viral.
Was kritisieren Gegner? Seine klar pro-palästinensische Position. Ihm wird Antisemitismus vorgeworfen.
Worum geht es? Am 9. Januar 2024 stimmte die südkoreanische Nationalversammlung mit 208 zu 0 Stimmen (bei 2 Enthaltungen) für ein Sondergesetz: Es verbietet die Zucht, Schlachtung und den Verkauf von Hundefleisch für den menschlichen Verzehr.
Was droht bei einem Verstoß? Eine Geldstrafe bis zu 20.000 Euro.
Warum ist das jetzt relevant? Es wurde eine dreijährige Übergangszeit festgeschrieben. Ab 2027 wird die gesamte Industrie verboten. Die Hundezüchter wissen nun nicht, wohin mit den Hunden, berichtet die BBC. Keiner will die Tiere haben und die Zeit wird knapp.
Wie viele Tiere betrifft das? Laut Schätzungen der Regierung sind noch rund 500.000 Hunde übrig, für die nun Plätze gefunden werden müssen. Vor dem Verbot gab es in Südkorea 1.537 Hundefarmen.
Gibt es keine Entschädigung? Doch, es gibt staatliche Ausgleichszahlungen für Bauern – etwa 170.000 bis 600.000 Won (130 bis 450 Euro) pro Hund – plus Subventionen für berufliche Umorientierung.
War Hundefleisch beliebt? Der Konsum von Hundefleisch ist stark rückläufig, besonders bei jungen, urbanen Südkoreanern. Rund 90 Prozent der Bevölkerung haben noch nie Hundefleisch gegessen und lehnen es ab.
Wie wird die Herstellung vo Hundefleisch verteidigt? "Wenn Hundefleisch verboten ist, weil Hunde Tiere sind, warum ist es dann in Ordnung, andere Tiere wie Kühe, Schweine oder Hühner zu essen?", sagte ein Farmer der BBC.
Worum geht es? Im Schnitt benutzen über 53.000 Passagiere pro Tag der Schienennetz der Eurostar-Züge. Sie brauchten am Mittwoch viel Geduld. Diebe hatten in der Nähe von Lille in Frankreich 600 Meter Kabel gestohlen. Es kam zu Zugausfällen und Verspätungen.
Was ist Eurostar? Ein Hochgeschwindigkeits-Zugnetz, das wichtige Städte in Großbritannien, Frankreich, Belgien und den Niederlanden verbindet, etwa London mit Paris oder Brüssel mit Paris. 7 Strecken werden angeboten.
Was passierte am Mittwoch? Entlang der Gleise am Bahnhof Mont-de-Terre zwischen Lille und Lezennes waren Signalkabel entfernt worden. Die Reparaturen nahmen den ganzen Tag in Anspruch. Um 12.30 Uhr konnte ein Gleis wieder im Betrieb genommen werden, das zweite folgte um 16 Uhr.
Was riet die Betreibergesellschaft? "Die Bahnhöfe sind stark ausgelastet, so dass wir empfehlen, Ihre Reise zu stornieren oder zu verschieben", war auf der Webseite zu lesen. 6 Zugs-Verbindungen wurden abgesagt.
Was weiß man über die Täter? Nicht viel, aber der Diebstahl könnte mit dem NATO-Gipfel in Den Haag in Verbindung stehen.
Wie das? In den Niederlanden stoppte parallel ein Stromausfall bei rund 30 Eisenbahnleitungen Züge vom Flughafen Schiphol. Der niederländische Justizminister David van Weel nannte einen Sabotageversuch als möglichen Grund. "Es könnte eine Aktivistengruppe dahinter stecken, es könnte ein Land sein", sagte er.
Worum geht es? Der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlamentes hat am Dienstag für eine Neuregelung beim Fluggepäck gestimmt. In Zukunft sollen Passagiere zwei Gepäckstücke in die Maschine mitnehmen können.
Was ist geplant? Neben einem kleinen Gepäckstück (Handtasche, Laptoptasche, Rucksack) soll auch eine Trolley erlaubt werden – ohne dass die Airlines dafür Aufpreise verlangen dürfen.
Wie groß darf der Trolley sein? Nicht größer als eine addierte Kantenlänge von 100 cm (Höhe, Breite und Tiefe), nicht schwerer als sieben Kilogramm.
Was das nicht schon bisher so? Jein, einige Fluglinien drücken ein Auge zu, vor allem Billiglinien holen sich über die Verrechnung von Bordgepäck aber ein Körberlgeld.
Was sagt die Flugbranche? Der Lobbying-Verband Airlines for Europe (A4E) wütet. Die Aufpreise für Fluggepäck würden dafür verhindern, dass die Ticketkosten für die Masse der Passagiere gering gehalten werden könnten. "Was kommt als Nächstes? Verpflichtend Popcorn?", schrieb A4E-Chefin Ourania Georgoutsakou.
Gilt die neue Regelung schon? Nein, der Europäische Rat muss noch zustimmen.
Worum geht es? Lina Heider gilt als hochbegabt, sie legte nun am Sankt-Adelheid-Gymnasium in Bonn ihr Abitur, die deutsche Form der Matura, ab – im Alter von 11 Jahren. Das gab es in Deutschland noch nie. Die Schulzeit war für das Mädchen aber nicht immer ein Honigschlecken.
Warum? Das Bildungssystem ist auf Hochbegabung nicht ausgerichtet, obwohl sich die Lehrerschaft bemühte. Lina durfte weitgehend machen, was sie wollte. Wenn sie der Schulstoff langweile, setzte sie sich im Klassenzimmer auf die Fensterbank und las.
Alltagsprobleme? Sie liest viel, doppelt so schnell wie Erwachsene, erzählen ihre Eltern in der F.A.Z. Die Familie ist in allen Büchereien der Umgebung Mitglied. "Wir sind manchmal mit dem Wäschekorb dorthin und haben einfach ein ganzes Regal abgeräumt."
Schulprobleme? "Sie ist die einzige Person, die ich kenne, die in einem Test alle Fragen richtig beantwortet hat und eine Drei plus kassiert hat", erzählt ihre Mutter in der F.A.Z. Wie so oft fehlte – der Lösungsweg.
Wie lange war Lina nun in der Schule? Sechs Jahre, davon in der Grundschule nur ein Jahr, von dort sprang sie in die fünfte Klasse, es folgten die achte, zehnte, elfte und zwölfte Klasse.
Was macht das Mädchen jetzt? Lina probiert auf der Uni ein Studium der Volkswirtschaftslehre aus.