Er wird "Trump-Flüsterer" genannt und das kam so: 2018 war Mark Rutte als Premierminister der Niederlande zu Besuch beim damaligen US-Präsidenten. Trump sprach verächtlich über ein Handelsabkommen mit der EU. "Schaffen wir es, dann gut, schaffen wir es nicht, auch gut", soll er gesagt haben. Worauf Rutte konterte: "Nein, das wäre gar nicht gut". Seitdem nimmt Trump den Bürgerlich-Liberalen ernst, nennt ihn "Freund" (was in den USA nicht die Tiefe hat wie in Europa).
Nun soll der "Freund" im Sommer NATO-General werden, am Donnerstag zog Rumäniens Präsident Iohannis seine Bewerbung zurück. Rutte folgt Jens Stoltenberg nach, nächste Woche soll der formale Beschluss fallen. Rutte war mit 14 Jahren der am längsten dienende Premier der Niederlande, weil er jede Affäre an sich abperlen ließ, trägt er den Spitznamen "Teflon Mark". Trump sieht er immer noch kühl. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar rief er dazu auf "das Gejammer über Trump" zu stoppen. Er werde mit jedem zusammenarbeiten, der von den Amerikaner gewählt wird.
Ein vielfach unterschätztes Problem: 2030 sollen Rechenzentren in den USA für die Verarbeitung aller möglichen Daten 8 Prozent der Stromproduktion beanspruchen, derzeit sind es 3 Prozent. Woher also soll die Energie kommen? Nach Ansicht der USA von Atomkraftwerken. Der Senat verabschiedete nun den "Advance Act", der Genehmigungsverfahren für Reaktoren beschleunigt. Republikaner und Demokraten stimmten einmütig dafür, die USA fürchten, von China aus dem Weltmarkt bugsiert zu werden, berichtet die "FAZ".
Gebaut werden soll vor allem auch im Inland. Energieministerin Jennifer Granholm plant den Bau von 200 zusätzlichen Atomreaktoren bis 2050, schon allein um die Klimaziele der USA zu erreichen. Dem Gesetz fehlt nun nur mehr die Unterschrift von US-Präsident Joe Biden. Die "Nuclear Regulatory Commission" unterlag bisher der Pflicht, Bürger vor den Gefahren von Reaktoren zu schützen. Nun kommt die Pflicht dazu, unnötige Maßnahmen zu vermeiden, die eine Nutzung von Atomenergie behindern.
Gibt es bald eine Häfnband? Erst ging Justin Timberlake in Haft, nun folgte ihm Travis Scott ("Utopia"). Der Rapper wurde Donnerstag um 4.35 Uhr früh in Hafen von Miami Beach festgenommen. Vorwurf: Ordnungswidriger Rausch, Hausfriedensbruch. Tatort war laut der lokalen Newsstation WSNV-7 ein Charterboot. Travis soll am 28. Juni mit einem Konzert in den Niederlanden seine Europatour starten, am 7. Juli ist er Headliner am Festival "Rolling Loud" in Ebreichsdorf.
Travis Scott girl als einer der bekanntesten Rapper der Welt. Von 2017 bis 2023 führte der 33-Jährige eine On-off-Beziehung mit Kylie Jenner (26) aus dem Kardashian-Clan. Die beiden haben zwei Kinder, Tochter Stormi kam 1. Februar 2018 zur Welt, ein Sohn folgte am 2. Februar 2022. Er hieß ursprünglich Wolf Jacques, Jenner ließ ihn 2023 offiziell in Aire Webster umbenennen.
In den sozialen Medien macht nach dem falschen Maskottchen "Albert" ein neues Video die Runde. Es dauert nur 20 Sekunden und zeigt einen England-Fan, der nachts um 4.11 Uhr (!) in einem EM-Stadion aufwachte. Er soll nach dem Spiel England und Serbien in der Arena von Gelsenkirchen eingeschlafen sein. Die UEFA hegt Zweifel an seiner Geschichte, auf dem Film seien weder die Beschilderung noch das Branding der EM zu sehen. Der Fan aber beharrt auf seiner Geschichte.
Der "Spiegel" hat Tom Kitchin aus dem nordenglischen Yorkshire via Facebook ausfindig gemacht. Er habe sich nach dem Abpfiff ein paar Bier geholt, erzählt er, leicht illuminiert war er ohnehin schon und müde von der Anreise. Also setzte er sich auf einen anderen Platz des Stadions, nicht den von seiner Matchkarte, und schlief ein. Nach dem Aufwachsen habe er das Stadion umgehend verlassen, sagt er, die Sicherheitsleute hätten über ihn gelacht. Viel spricht für seine Schilderung, wenn sie nicht stimmt, ist es immerhin ein nettes Märchen.
"Blaue Briefe" aus Brüssel: Die EU-Kommission leitete am Mittwoch Defizitverfahren gegen sieben Länder ein: Frankreich, Italien, Belgien, Ungarn, Malta, Polen und die Slowakei. Diese Staaten würden durch eine "exzessive Neuverschuldung gegen die europäischen Schuldenregeln verstoßen". Bis November wird die EU den Betroffenen Sparpläne vorlegen. Es drohen hohe Geldbußen, verhängt wurden sie allerdings noch nie.
Die EU schreibt beim Schuldenstand eine Obergrenze von 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) vor, sowie ein maximales Defizit von drei Prozent des BIP. Auch Österreich hat ein zu hohes Defizit, ein Verfahren wurde nicht eingeleitet.
Das droht aber in den nächsten Jahren. Der Fiskalrat der Nationalbank nannte es Mittwoch "unerlässlich", dass die nächste Regierung mit einem Sparpaket startet. Das Budgetdefizits werde heuer auf 3,4 Prozent des BIP steigen, die Schuldenquote auf 82,4 Prozent im Jahr 2028 klettern. Es würden eine "Vielzahl an Maßnahmen notwendig" sein, sagte Fiskalratspräsident Christoph Badelt.
Überall rote Teppich, riesige Porträts auf den Palastwänden, Kinder, die Fahnen und Luftballons schwenkten, eine Gruppe, die überdimensionale Sonnenblumen hochhielten: Der erste Besuch von Wladimir Putins bei Nordkoreas Diktator Kim Jong Un in in Pjöngjang seit 24 Jahren entglitt am Mittwoch vollends zur Propagandashow. Die beiden Diktatoren fuhren im Mercedes-Nachbau "Aurus" durch die Straßen. Das Dach offen winkten sie stehend der zwangsbegeisterten Menschenmenge zu.
Der Besuch unter Freunden war nicht allein ein Freundschaftsbesuch, obwohl ein Freundschaftsabkommen unterfertigt wurde. Russland und Nordkorea haben eine 16 Kilometer lange gemeinsame Grenze. Putin braucht Nordkorea als Waffenlieferanten, nach Angaben von Südkorea wurden bereits 11.000 Container nach Moskau gebracht. Im Gegenzug sollen 5.000 Container nach Pjöngjang gebracht worden sein. Über den Inhalt kann nur spekuliert werden, Lebensmittel sind wahrscheinlich. Militärelektronik soll folgen.
Am Ende blieb die Frage übrig: Warum? Monatelang schüttete eine Abgeordnete der Republikaner Wasser in den Stoffbeutel eines demokratischen Kollegen. Beide vertreten im Repräsentantenhaus des US-Bundesstaats Vermont die Stadt Bennington, kennen sich seit Kindheit, waren im gleichen Kirchenchor, berichtet der britische "Guardian". Die Affäre klingt so skurril, dass sie mittlerweile zu Berichterstattungen auf der halben Welt geführt hat.
Jim Carroll, Opfer der Wasserattacke, wurde es nach einiger Zeit zu bunt. Er installierte eine Überwachungskamera. Die Bilder zeigen, wie Mary Morrissey zum Stoffbeutel geht, der in einer Garderobe aufgehängt ist, und einen Becher Wasser ins Innere schüttet, Sie hat sich inzwischen entschuldigt, "ich schäme mich wirklich für mein Handeln", sagte sie. Carroll überlegt, seine Kollegin trotzdem zu verklagen. "Ihre Entschuldigung", sagte er dem "Guardian", "sei ungefähr so wasserdicht wie mein Stoffbeutel".
"Vandalismus" nannte der britische Premierminister Rushi Sunak den Anschlag, er fand vergleichsweise moderate Worte. Am Mittwoch veröffentlichte die Gruppe "Just Stop Oil" ein Video auf X. Es zeigt zwei Aktivisten, die auf die historischen Steinkreise von "Stonehenge" losstürmen. Sie tragen Feuerlöscher in der Hand und sprühen damit orange Farbe auf das Monument. Mehrere Touristen versuchen, die Täter zu stoppen.
Die Aktivisten fordern die Regierung dazu auf, einen verbindlichen Vertrag zum schrittweisen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen bis 2030 zu unterzeichnen. Die Polizei gab an, beide Verdächtigen festgenommen zu haben. "Just Stop Oil" wies darauf hin, dass der orange Sprühnebel aus Maisstärke bestehe und durch den Regen abgewaschen werde. Bei der Farbattacke auf das Brandenburger Tor in Berlin am 17. September 2023 entstand allerdings ein Schaden von 115.000 Euro.