Po der Bär wieder da
Deshalb mussten wir acht Jahre auf "Kung Fu Panda 4" warten
Der vierte Teil der Animations-Saga glänzt einmal mehr mit Action, Humor, einer Prise fernöstlicher Spiritualität und humanistischer Botschaft. Ab Donnerstag im Kino.

Ganze acht Jahre haben sich die Macher der Kung Fu Panda-Reihe Zeit gelassen, ehe sie den knuffigen Bären Po mit seinem pummeligen Body und seiner Begeisterung für ostasiatische Kampfkunst wieder ein Abenteuer spendiert haben. In der Welt der Animationsfilme eine kleine Ewigkeit, denn das Zielpublikum des ersten Kung Fu Panda-Films von 2008 ist mittlerweile bereits erwachsen und hat vielleicht selbst schon Kinder. Andererseits: Die Kung Fu Panda-Filme haben, wie alle guten Animationsstreifen, für jedes Publikum ihre Szenen. Kinder, Eltern, Großeltern, jeder findet darin etwas. "Kung Fu Panda 4", der am Donnerstag anläuft, ist da keine Ausnahme.
Der Panda-Plot Po, der Drachenkrieger in Pandagestalt, soll der spirituelle Führer des Tals des Friedens werden und muss deshalb seinen eigenen Nachfolger bestimmen. Da taucht ein neuer Feind auf, ein Chamäleon, das sein Äußeres beliebig verändern kann, und Po muss sich mit einer diebischen Füchsin zusammentun, um dieser Gefahr begegnen zu können … Business as usual, also, aber was soll's: Never change a winning Film.
Acht Jahre Bedenkzeit Wie die drei vorangegangenen Teile auch, birst "Kung Fu Panda 4" geradezu vor fetziger Action und Gags, manche Szenen gleichen Wimmelbildern, so viele Figuren tummeln sich gleichzeitig auf der Leinwand, die Animationskünstler von Dreamworks, dem produzierenden Studio, haben ganze Arbeit geleistet. Weshalb man sich so lange Zeit gelassen hat mit Nummer 4 liegt vermutlich daran, dass der Vorgängerfilm in Sachen Box Office schwächer performed hat, während die Produktionskosten dafür mit 145 Millionen schon deutlich im oberen Bereich lagen. Daher: Nachdenkpause, neuer Regisseur, geringeres Budget (wobei – 85 Millionen Dollar sind nicht nichts, auch in Hollywood anno 2024).
Alles richtig gemacht Der Reboot hat dem Film jedenfalls gut getan. Die Kritiken aus den USA, wo "Kung Fu Panda 4" bereits am vergangenen Wochenende gestartet ist, sind durchwegs positiv, die Zuschauerzahlen versprechen viel: Bereits in den ersten vier Tagen hat der Film 82 Millionen Dollar eingespielt und gleich am Start-Wochenende den bisherigen Nummer-1-Film, das Science-Fiction-Epos "Dune 2", als Top-Blockbuster abgelöst.
Das Panda-Phänomen Damit ist "Kung Fu Panda 4" auf dem besten Weg, die Erfolgsgeschichte des "Franchise" (so nennt man in Hollywood aufeinander aufbauende Filmserien) weiter zu schreiben. Bis jetzt haben die Filme der "Kung Fu Panda"-Reihe weltweit bereits knapp 1,9 Milliarden Dollar eingespielt, die Erlöse aus Videospielen und drei Fernsehserien noch gar nicht mitgerechnet.

Alte Spiritualität und moderne Botschaft Weshalb die Filme weltweit so gut ankommen, liegt zum einen sicher an den originellen Storys, die Humor, einen subtilen Sinn für fernöstliche Spiritualität und sehr gegenwärtige Themen gekonnt miteinander verbinden. Panda Po etwa lebt mit zwei Vätern zusammen, wobei der eine, sein leiblicher Vater, ebenfalls ein Panda ist, der andere, Mr. Ping, allerdings eine Höckergans. Unzweifelhafte Botschaft: Gleich wer du bist oder wie du aussiehst, es kommt nur darauf an, was du fühlst und wie du dich verhältst.
Synchron-Stars Das wahrscheinlich größte Geheimnis der Panda-Mania sind aber vermutlich die Stimmen hinter den animierten Tieren, und zwar im amerikanischen Original ebenso wie in der deutschen Synchronisation (wo Hape Kerkeling Po spricht). "Jack Black gibt auch im vierten Durchgang immer noch alles und sein Timing und seine Komik sind perfekt, er hat nichts von seinem Charme verloren", streuen US-Kritiker dem 54-jährigen Sänger und Schauspieler, der in den USA Panda Po seit Teil 1 die Stimme leiht, Rosen.
Und Jack Black selbst steuert zu Teil 4 nicht nur seine nie versiegende Spielfreude bei, sondern auch eine sehr lässige Interpretation des Britney-Spears-Hits "… Baby One More Time", die er mit seinem Tenacious D-Musikerkollegen Kyle Gass zum Besten gibt – unbedingt anschauen!