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die besten des jahres

Von den Top-Filmen 2025 können sich manche ein Stück abschneiden

Epische Dramen, halsbrecherische Action, augenzwinkernde Spannung, Komödien-Geheimtipps: Die NewsFlix-Auswahl der 10 besten Filme des Jahres hat es in sich. Allen gemein ist, dass sie die Grenzen der Kino-Kunst verschoben haben. Lassen Sie sich überraschen!

Der Newsflix-Film des Jahres: Oscar Isaac als Doktor Victor Frankenstein in Guillermo del Toros epischer Umsetzung des klassischen Horror-Themas
Der Newsflix-Film des Jahres: Oscar Isaac als Doktor Victor Frankenstein in Guillermo del Toros epischer Umsetzung des klassischen Horror-ThemasKen Woroner/Netflix
Christian Klosz
Akt. 29.12.2025 21:42 Uhr

Was vor ein paar Jahren noch gang und gäbe war, nämlich dass Filme zuerst im Kino laufen, ehe sie auf anderen Wegen verwertet werden, ist längst Geschichte. Heute bestimmen längst die großen Streaming-Anbieter das Filmgeschehen, die klassischen Hollywoodstudios beschränken sich mittlerweile auf riesige Blockbuster oder kleine Nischenfilme für ein spezielles Publikum.

Aber auch wenn ein Film auf der großen Leinwand startet, beginnt seine Zweitverwertung im Streaming (ob im Flatrate-Programm eines Anbieters oder als Video-on-demand) spätestens einige Monate nach dem Kinostart.

So wundert es auch kaum, dass acht der zehn Newsflix-Filme des Jahres 2025 bereits online geschaut werden können. Die anderen – die Gaunerkomödie "Der Hochstapler – Roofman" sowie das Thriller-Drama "Die My Love", werden Anfang 2026 folgen.

Und die noch bessere Nachricht: Sieben der zehn Filme aus unserer Best Of-Auswahl sind unter Flatrate-Bedingungen streambar. Heißt man muss dafür nicht extra in die Tasche greifen, sondern diese sind im aktuellen Programm der Streaming-Anbieter enthalten. Bleibt nur mehr, Ihnen viel Spaß beim Entdecken unserer Auswahl des Jahres 2025 zu wünschen! Und auf einen guten Film-Jahrgang 2026!

Liefern eine der besten Vorstellungen des Jahres ab: Josh O’Connor und Daniel Craig in "Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery"
Liefern eine der besten Vorstellungen des Jahres ab: Josh O’Connor und Daniel Craig in "Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery"
Courtesy of Netflix

10. "Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery"

Als Rian Johnson 2019 mit "Knives Out" ein Überraschungshit gelang, der Daniel Craig die Chance gab, sich abseits seiner (ohnehin zu Ende gehenden) James Bond-Rolle zu profilieren, konnte noch keiner ahnen, dass aus seinem schwulen Südstaaten-Detektiv Benoit Blanc eine der interessantesten Figuren der jüngeren Kino-Geschichte werden würde. Und aus dem Ganzen eine Film-Reihe.

Während der Nachfolger "Glass Onion" nicht gänzlich überzeugen konnte, übertrifft "Wake Up Dead Man" den ersten Teil in einigen Belangen gar: Neben Craig, der diesmal quasi nur Co-Lead spielt, überzeugt vor allem Josh O'Connor als idealistischer Priester, der unter Mordverdacht gerät, als der Vorsteher seiner neuen Kirche, ein religiöser Fanatiker mit gänzlich unchristlichen Absichten (Josh Brolin), auf ominöse Art ums Leben kommt. Besonders beachtlich ist, wie Johnson aktuelle Themen (Stichwort USA unter Trump) in sein unterhaltsames Whodunnit einwebt, was diesen ansonsten klassischen Krimi auf seltsame Art zu einem der gegenwartsbewusstesten Filme 2025 überhaupt macht.

"Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery", Krimi. USA 2025, 140 Minuten, Netflix

Vom Ghetto-Kid zum Millionär: Denzel Washington in "Highest 2 Lowest"
Vom Ghetto-Kid zum Millionär: Denzel Washington in "Highest 2 Lowest"
Apple TV+ /A24

9. "Highest 2 Lowest"

Spike Lee taucht in seinem neuesten Werk in die Welt der Musikmogule ein, die im Zuge der Mainstreamisierung des Hip Hop eine (schwarze) Oberschicht hervorbrachte, die mit dem "hood life" nur noch wenig gemein hat. Denzel Washington spielt einen dieser Master-Music-Maker, der in moralische und persönliche Dilemmata gerät, als der Sohn seines besten Freundes entführt wird.

Mit diesem Remake von Akira Kurosawas "High and Low" (1963) gelang Lee eine beeindruckende Mischung aus Thriller, Arthouse-Film, Sozialdrama und Porträt, das wohl auch autobiografische Züge trägt. Denzel Washington, der die beste Leistung seit vielen Jahren abliefert, brilliert in der Rolle eines Mannes, der alles hat, der es bis ganz nach oben geschafft hat und nun plötzlich (erstmals) gezwungen ist, sich und sein Lebenswerk zu hinterfragen. Nebenbei eine Reflexion über das Wesen von Kunst, kreative Prozesse und ein kritischer Kommentar auf machohafte Männlichkeitsbilder.

"Highest 2 Lowest", Krimi, Thriller. USA 2025, 133 Minuten, Apple TV+

Lebt monatelang in einem Toys'R'us und ernährt sich von Babynahrung: "Channing Tatum in "Der Hochstapler – Roofman"
Lebt monatelang in einem Toys'R'us und ernährt sich von Babynahrung: "Channing Tatum in "Der Hochstapler – Roofman"
Constantin

8. "Der Hochstapler – Roofman"

Mit "Der Hochstapler – Roofman" ist Regisseur Derek Cianfrance ein kleines Filmjuwel gelungen, das so gut wie alles richtig macht: Es bedient den True Crime-Hype, denn die Geschichte eines Mannes, der erst dutzende McDonalds-Filialen ausraubt und dann monatelang unentdeckt in einem Toys'R'us lebt, trug sich Anfang der 2000er-Jahre tatsächlich so zu. Das Werk überzeugt aber auch stilistisch.

"Roofman" erzählt die Geschichte eines klassischen Antihelden, eines "gutmütigen" Outlaws, der zwar kriminell wird, aber sich eigentlich nur nach simplen Dingen sehnt: Familie, Liebe, ein Zuhause. Channing Tatum spielt diesen Jeffrey Manchester so überzeugend und nuanciert, dass es schwer fällt, keine Sympathien für ihn zu entwickeln. Nicht nur gut gemacht, auch unterhaltsam und kurzweilig.

"Der Hochstapler – Roofman", Krimi. USA 2025, 120 Minuten, aktuell noch im Kino, ab 13. März als VOD und DVD/ Blu-ray

Weckt den Freak in sich: Conor (Conor Sweeney) in "Frankie Freako"
Weckt den Freak in sich: Conor (Conor Sweeney) in "Frankie Freako"
Lighthouse Home Entertainment

7. "Frankie Freako"

Der neurotische Conor, der sogar seiner Frau zu langweilig und "square" geworden ist, weil er stets nur an seinen Job denkt, ruft nächtens eine dubiose Call-Hotline an, die "wilde Parties" verspricht. Als seine Frau wegen einer beruflichen Angelegenheit für einige Tage abreist, tauchen drei seltsame Freaks bei ihm auf und stellen sein Leben (und sein Haus) auf den Kopf.

Schwer zu glauben, dass dieses kleine Kunstwerk 2024 gedreht (und 2025 in Österreich veröffentlicht) wurde: Regisseur Steven Kostanski, ein Fachmann für praktische Effekte, verleiht seinem Film Aussehen, Aura und eine Erzählung, die direkt aus den 1980-ern stammen könnten, vor deren "Creature Horror" sich "Frankie Freako" denn auch liebevoll verneigt. Die Detailvernarrtheit spricht aus jeder Einstellung, die mit Überzeugung vor sich hergetragene Verschrobenheit macht diesen Anspruch, der jede Kategorie sprengt, umso unglaublicher, verrückter – und sehenswerter.

"Frankie Freako", Horror-Komödie. Kanada 2024, 85 Minuten, als VOD und DVD / Blu-ray

Liefert sich ihrer Filmfigur Grace mit Haut und Haaren aus: Jennifer Lawrence in "Die My Love"
Liefert sich ihrer Filmfigur Grace mit Haut und Haaren aus: Jennifer Lawrence in "Die My Love"
Kimberly French

6. "Die My Love"

"Die My Love" von Lynne Ramsey ist eine kraftvolle, wilde Parabel über das "Mutter-Sein", aber auch eine universelle Reflexion darüber, wie äußere Regeln und Erwartungen das innere Leben und damit die Existenz (zer-)stören können.

Getragen wird dieser ungewöhnliche, fordernde und stilistisch anspruchsvolle Film von der Performance von Jennifer Lawrence, die eine darstellerische Tour de Force hinlegt: Sie liefert sich ihrer Figur Grace, die sich nach der Geburt ihres Kindes immer mehr von ihrem Mann, ihrer Familie, den ihr auferlegten Rollen, aber auch sich selbst entfernt, mit Haut und Knochen aus; roh, rau, ungefiltert und doch irgendwie sexy, schafft sie es, Sympathie und Verständnis für die dem Wahnsinn verfallende Hauptfigur hervorzurufen.

"Die My Love", Thriller, Drama. USA / GB 2025, 118 Minuten, aktuell noch im Kino, demnächst als VOD und DVD/ Blu-ray

Einmal geht's noch: Auch in Teil 8 der Reihe retten Tom Cruise und Co. die Welt: "Mission: Impossible – The Final Reckoning"
Einmal geht's noch: Auch in Teil 8 der Reihe retten Tom Cruise und Co. die Welt: "Mission: Impossible – The Final Reckoning"
Paramount Pictures

5. "Mission: Impossible – The Final Reckoning"

Der finale Teil eines des größten (und besten) Franchises der letzten Jahrzehnte: Tom Cruise aka Agent Ethan Hunt darf noch einmal die Welt retten und bekommt es mit einer KI-"Entität" zu tun, die ihren Willen entwickelt hat und - was sonst - die Welt zerstören will.

"The Final Reckoning" kommt auch nicht ohne die bekannte Schwäche von Drehbuchautor und Regisseur Christopher McQuarrie – ein überkompliziertes Drehbuch und eine überbordende Handlung – aus. Wenn man aber darüber hinwegsehen kann, ist das Werk ein Blockbuster allererster Güte mit atemberaubenden Action-Sequenzen, die wie üblich weitgehend ohne CGI umgesetzt wurden, getragen von einer atmosphärischen Düsterkeit und Ernsthaftigkeit, die ihm auch gesellschaftliche und politische Aktualität verleihen. Klug eingestreute Referenzen an frühere Teile machen den Film zu einem absolut gelungenen Abschluss der "M:I"-Reihe.

"Mission: Impossible – The Final Reckoning", Action. USA 2025, 170 Minuten, Paramount+ (Flatrate) sowie als VOD und DVD / Blu-ray

Joel Edgerton als vom Schicksal gebeutelter Eisenbahnbauarbeiter Robert Grainier in "Train Dreams"
Joel Edgerton als vom Schicksal gebeutelter Eisenbahnbauarbeiter Robert Grainier in "Train Dreams"
Courtesy of Netflix

4. "Train Dreams"

Ausgangspunkt dieses kleinen Filmkunstwerks ist der Protagonist Robert Grainier, von Joel Edgerton hervorragend gespielt, als ganz und gar gewöhnlicher Typ in den USA Anfang des 20. Jahrhunderts: Vieles befindet sich im Aufbau, im Entstehen, die "Train Dreams" – die Idee einer Erschließung weitgehend unbewohnter Landstriche – sind Bestandteil des größeren "American Dream". Es ist wenig da, doch die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt. Auch für Grainier, nachdem er seine Frau kennenlernt, die beiden eine Hütte bauen und ein Kind bekommen. Doch ein Feuer wird all das hinwegraffen.

Man könnte "Train Dreams" als existenzialistisches, anthropologisches Drama bezeichnen, denn der Film versucht auf unaufdringliche Weise, die Essenz des menschlichen Lebens zu ergründen; die Frage, was "Glück" und "Erfüllung" ausmacht; den Wert von Familie und Gemeinschaft; die Bedeutung von Leid. Regisseur Clint Bentley webt geschickt auch aktuelle Themen (Arbeitsmigration, Rassismus, Umwelt) in seine Handlung ein, stilistisch ist sein Werk mit seinen betörenden Kameraeinstellungen und dem sensiblen Soundtrack über alle Zweifel erhaben.

"Train Dreams", Drama. USA 2025, 102 Minuten, Netflix

Adrien Brody und Guy Pearce in "Der Brutalist"
Adrien Brody und Guy Pearce in "Der Brutalist"
Sky X

3. "Der Brutalist"

Brady Corbet wagte mit seinem Opus Magnum etwas, das sich anno 2025 kaum mehr ein Regisseur traut: Einen im besten Sinne megalomanischen Autorenfilm mit über  dreieinhalb Stunden Laufzeit, der auf den Kalkulations-Papieren der Hollywood-Studios eigentlich nicht funktionieren dürfte, es aber trotzdem tut – und wie.

Atemberaubend präzise Bildkompositionen, ein exquisiter Soundtrack und ein absolut überzeugender Adrien Brody (neben einem beängstigend fiesen Guy Pierce) als fiktiver österreichisch-ungarischer Architekt László Tóth machen diese als Migrationsgeschichte getarnte historische Befragung des "American Dream" zum unentbehrlichen Sehgenuss.

"Der Brutalist", Drama. GB / USA / Ungarn 2024, 215 Minuten, Sky X (Flatrate) sowie als VOD und DVD / Blu-ray

Die Schauspieler Oswald Adam Pearson, der selbst an Neurofibromatose leidet) und Edward (Sebastian Stan) in "A Different Man"
Die Schauspieler Oswald Adam Pearson, der selbst an Neurofibromatose leidet) und Edward (Sebastian Stan) in "A Different Man"
Sky X / Faces Off Rights LLC

2. "A Different Man"

Der Schauspieler Edward leidet an Neurofibromatose, einer seltenen Krankheit, die das Gesicht des Betroffenen völlig entstellt. Er leidet auch psychisch darunter und lebt zurückgezogen. Eine neuartige Behandlung verspricht Heilung, und tatsächlich verleiht sie Edward ein "normales" Gesicht (das von Sebastian Stan nämlich). Die Hoffnung auf ein neues, erfülltes Leben voller Möglichkeiten zerschellt aber mit der Erkenntnis, dass ein ansehnliches Äußeres alleine nicht glücklich macht, wenn das Innenleben in Dunkelheit versunken bleibt.

"A Different Man" von Aaron Schimberg vermittelt seine plakative Message – Aussehen ist nicht alles – auf ganz und gar nicht plakative Weise. Das wohl beste Drehbuch des Jahres trifft hier auf eine ungewöhnlich-betörende Inszenierung mit Retro-Charme.

"A Different Man", Drama, Psychothriller. USA 2024, 112 Minuten, Sky X (Flatrate) sowie als VOD

Wer ist hier das Monster? Doktor Frankenstein (Oscar Isaac) und seine Schöpfung (Jacob Elordi) in Guillermo del Toros "Frankenstein"
Wer ist hier das Monster? Doktor Frankenstein (Oscar Isaac) und seine Schöpfung (Jacob Elordi) in Guillermo del Toros "Frankenstein"
Courtesy of Netflix

1. "Frankenstein"

Guillermo del Toro, cineatischer Dompteur der liebevollen Monster, macht aus einem Klassiker der Weltliteratur einen künftigen Filmklassiker: Seine Geschichte von Victor Frankenstein (Oscar Isaac) ist jene eines von Hybris, Eitelkeit und Egomanie getriebenen Genies, das Gott spielen will und auf ungöttliche Weise eine Kreatur (Jacob Elordi) nach seiner Vorstellung erschafft, die am Ende aber erkennen muss, dass ihr menschlicher Schöpfer das eigentliche Monster ist.

Del Toro erzählt "Frankenstein" als wunderschön-traurige, zutiefst bewegende und tiefgründige Parabel darüber, was es heißt, "Mensch" zu sein (und was es heißt, unmenschlich zu sein), stilistisch hochwertig umgesetzt und insgesamt vielleicht sogar sein bester Film bisher.

"Frankenstein", Horror, Science-Fiction. USA 2025, 150 Minuten, Netflix

Christian Klosz
Akt. 29.12.2025 21:42 Uhr