Ananas für 395 Dollar, Kakis für 128 Dollar: Luxusobst erobert den Weltmarkt. Ein US-Unternehmen, das sich auf Erdbeeren spezialisiert hat, sammelte bei einer Finanzierungsrunde 150 Millionen US-Dollar ein. Verantwortlich für den Boom ist auch Social Media.
Die sechs großen Erdbeeren sind sorgfältig in etwas verpackt, das wie eine edle Pralinenschachtel aussieht. Die Omakase-Beeren – eine japanische Sorte, die von einem Unternehmen namens Oishii in New Jersey angebaut wird – sind weicher und süßer als die meisten Erdbeeren aus dem Supermarkt.
Das kann man auch erwarten: Eine Schachtel kostet etwa 14 Dollar, fast dreimal so viel wie eine Schale bei Walmart.
Obst hat eine luxuriöse Geschichte. Ananas wurden von britischen Aristokraten geschätzt. Japan ist eines von mehreren asiatischen Ländern, in denen hochwertiges Obst als Geschenk gekauft wird. 2016 wurde eine Traube der Sorte Ruby Roman bei einer Auktion für 11.000 Dollar verkauft – rund 350 Dollar pro Beere.
Jetzt machen Feinschmecker und soziale Medien die USA zu einem wachsenden Markt für Luxusobst. Im vergangenen Jahr begann Fresh Del Monte, ein amerikanischer Lebensmittelkonzern, eine Ananas aus Costa Rica für 395 Dollar zu verkaufen, nachdem sie in China ausverkauft war.
Die größte Sensation hat jedoch japanisches Obst ausgelöst. Erewhon, eine noble Lebensmittelkette in Los Angeles, sorgte kürzlich für Aufsehen. Der Laden importierte und verkaufte einzeln verpackte japanische Erdbeeren für 19 Dollar, umgerechnet 16 Euro. Japanische Kronenmelonen, die in begrenzten Mengen angebaut werden, können für Hunderte von Dollar verkauft werden.
Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, entstehen spezialisierte Unternehmen. Ikigai Fruits, ein 2023 gegründeter Exporteur mit Sitz in Tokio, verkauft Kisten mit Kakis für 128 Dollar oder Erdbeersets für 780 Dollar. Das Unternehmen fliegt seine Produkte aus Japan ein. In letzter Zeit hat es jedoch mit Zöllen und einem zunehmend unvorhersehbaren Klima zu kämpfen.
Oishii umgeht diese Herausforderungen durch vertikale Landwirtschaft, die es ihm ermöglicht, seine Beeren in Amerika unter strenger Klimakontrolle anzubauen. Dank eines eleganten Brandings und Influencer-Marketings sind seine Erdbeeren ein Hit in den sozialen Medien. "Jeder kann sehen, dass es sich um ein anderes Produkt handelt", meint Hiroki Koga, Chef von Oishii.
Das Unternehmen sicherte sich in seiner letzten Finanzierungsrunde im November 150 Millionen Dollar.
Oishii hat kürzlich eine neue Erdbeere auf den Markt gebracht, die als die bisher günstigste angeboten wird (8 Dollar pro Schachtel). Das Unternehmen hat sein Sortiment auch auf Tomaten ausgeweitet; eine Packung mit etwa 11 Stück kostet 10 Dollar. Hiroki empfiehlt, drei Schachteln anstelle einer Flasche Wein zu einer Party mitzubringen. "Ich bin sicher, dass Sie den Gastgeber damit viel mehr beeindrucken werden."
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