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15. April 2025

"Wie Sklavin behandelt" Nun verklagen 43 Frauen Opus Dei

Zwei Jahre wurde ermittelt. Nun wirft die argentinische Bundesanwaltschaft hochrangigen Vertretern des Opus Dei Ausbeutung und Menschenhandel vor. Die Taten sollen zwischen 1972 und 2015 stattgefunden haben. Die radikalkonservative katholische Organisation soll Mädchen aus bettelarmen Familien mit Versprechungen von einem besseren Leben angelockt haben, berichtet der Guardian.

Opus Dei nennt die Vorwürfe "aus dem Kontext gerissen", aber sie wiegen schwer. 43 Frauen klagen die Gruppe inzwischen an, Andrea M. ist eine davon. Sie trat mit 12 ein, jede Minute ihres Tages sei geregelt gewesen, sagt sie. Am Oberschenkel musste sie eine Blesse tragen, eine mit Stacheln besetzte Metallkette. "Ich wurde behandelt wie eine Sklavin."

Das hieß: 7 Tage in der Woche für die männlichen Mitglieder arbeiten, bis zu 12 Stunden am Tag putzen, kochen. Ein Telefonat im Monat war erlaubt, Briefe wurden zensiert. Josemaría Escrivá, Gründer der Organisation, wurde 2002 heiliggesprochen.

Weitere Meldungen

Frau stirbt in "Kältebad" Defekt in Fitnessstudio in Pariser City

Es ist Montag kurz vor 18:30 Uhr Ortszeit, als Rettungskräfte im Fitnessstudio "On Air" im Zentrum von Paris eintreffen. Am Ende des Einsatzes ist eine 29-jährige Mitarbeiterin des Clubs tot, eine 34-Jährige muss nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand auf die Intensivstation gebracht werden. Drei weitere Personen, die versucht hatten, die Frauen wiederzubeleben, wurden ins Krankenhaus gebracht, 150 Personen aus dem Gebäude evakuiert.

Zu dem Unglück war es während einer Kryotherapie-Sitzung gekommen. Dabei kommt extreme Kälte zur Anwendung, das soll Muskelverletzungen, Schmerzen und Entzündungen lindern und die Durchblutung fördern. Dafür wird der Körper in Bädern oder Kabinen mit flüssigem Stickstoff oder Lachgas Temperaturen zwischen minus 110 Grad und minus 140 Grad ausgesetzt. Die Therapie hat viele Fans, auch Spitzensportler gehören dazu.

In Paris dürfte aus einem Leck Stickstoff ausgetreten sein, ein farb- und geruchlose Gas. Stickstoff ist nicht giftig, kann aber zu Atemstillstand führen, weil er Sauerstoff verdrängt. Die Kältekammer war erst einen Tag vor dem Unglück repariert worden.

Zahlen, oder kaputt 2.400 Mafia-Parksheriffs kassierten Lenker ab

Die klassischen Delikte waren natürlich auch dabei, Drogenhandel, Waffenbesitz, Zigarettenschmuggel. Die italienische Polizei nahm 24 mutmaßliche Mitglieder der Camorra – der berüchtigten neapolitanischen Mafia – fest und stieß auf ein neues Geldbeschaffungs-System: parken. Bis zu 2.400 illegale Parkwächter sollen allein in Neapel Autofahrern "Zusatzgebühren" abgenommen haben. Der Dreh war einfach: Du zahlst, oder es gibt Probleme.

Die Schutzgebühr wurde auf bereits gebührenpflichtigen Flächen einkassiert. Wer sich weigerte, wurde bedroht, körperlich angegriffen, oder seinem Auto wurden Schäden zugefügt, zeigen Bilder. Zu den Opfern gehörte auch Francesco Emilio Borrelli, Abgeordneter der Grünen und des Linksbündnisses. Er soll mehrfach geschlagen worden sein, einmal wurde versucht, ihn mit dem Auto zu überfahren.

Das Problem: Die Tätigkeit als unerlaubter Parkwächter gilt gesetzlich nicht als schwere Straftat. Wer erwischt wird, muss lediglich eine symbolische Geldstrafe zahlen. Reich wird die Camorra. Pro Auto wurden 20 Euro kassiert, einheimische Dauerparker zahlten 5.000 Euro. Die "Parksheriffs" erhielten 100 Euro am Tag.

Ampeln verspotten Musk Hacker kaperten Schutzwege in Kalifornien

Fußgänger staunten nicht schlecht. Sie wollten am Wochenende über die Straße gehen, drückten den Knopf, um die Ampel auf Grün schalten zu lassen und hörten plötzlich Botschaften. KI-Stimmen von Trump-Buddy und Tesla-Chef Elon Musk und Facebook-Gründer Mark Zuckerberg gaben politische Statements ab. Betroffen waren mindestens 16 Ampelanlagen in Redwood City, Menlo Park und Palo Alto im Silicon Valley. Wer hinter der Aktion steckt, ist unklar.

"Es ist normal, sich unwohl oder sogar verletzt zu fühlen, wenn wir KI zwangsweise in jeden Aspekt Ihres Bewusstseins einführen. Und ich möchte Ihnen versichern: Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, denn Sie können absolut nichts dagegen tun." So lautete eine der Botschaften, belegen mehrere Videos. "Wissen Sie, die Leute sagen immer, Krebs sei schlimm, aber haben Sie schon mal versucht, ein Krebs zu sein? Es ist verdammt geil", sagt die falsche Musk-Stimme. Spooky!

Vance zerbricht Pokal Video zeigt Hoppala vorm Weißen Haus

Plötzlich hatte er zwei Teile in der Hand. Aber nicht lange, denn der Sockel stürzte auf den Boden. US-Vizepräsident JD Vance wollte im Garten des Weißen Hauses die Footballmannschaft der Ohio State University ehren. Für einen Politiker ein Routinejob. Der mächtige Goldpokal durchbrach aber die Routine. Der Sockel löste sich, niemand fing ihn auf, zeigt ein Video.

Immerhin konnte TreVeyon Henderson, Runningback der Ohio State Buckeyes, den Oberteil retten. Sein Team hatte die National Championship im College Football gewonnen. Gut, dass die Trophäe niemanden auf den Zeh gefallen ist. Sie besteht aus einem 30 Zentimeter großen Bronzesockel und einem 67 Zentimeter großen Oberteil aus 24-karätigem Gold, Bronze und Edelstahl. Zusammen wiegt das Teil 23 Kilo.

Loch im Käse bleibt Gericht entscheidet Emmentaler-Streit

Lange wusste man nicht, warum der Emmentaler Löcher hat, andere Käsesorten aber nicht. Erst 2005 klärte die landwirtschaftliche Forschungsanstalt Agroscope in Bern das Rätsel. Schmutz ist schuld, Heustaub, der früher in die Milch geweht wurde, das riss den Emmentaler auf. Weil sich die Hygiene in den Ställen seither immer mehr verbesserte, wurden die Löcher immer kleiner. Also wurde Heublumenpulver zugefügt. Loch auf, Loch zu.

Emmentaler ist kein geschützter Begriff, jeder kann ihn erzeugen. Ausgerechnet die Schweizer Hersteller aber hatten einen Wettbewerbsnachteil. Sie durften kein Heublumenpulver zugeben. Der schlichte Grund: die Substanz kam im Pflichtenheft der Herstellung nicht vor. Dagegen klagte die Sortenorganisation Emmentaler Switzerland und bekam recht.

Das Bundesverwaltungsgericht erlaubt die Beigabe in Zukunft. Heublumenpulver sei gesundheitlich unbedenklich und werde bei anderen Käsesorten in der Schweiz bereits verwendet. Konsumentinnen und Konsumenten scheinen damit kein Problem zu haben. Mit fehlenden Löchern allerdings schon.

Corona macht anfällig Weitere Infekte bis 50 % wahrscheinlicher

Eine neue US-Studie bestätigt nun, was viele schon ahnten. Wer an Covid-19 erkrankt, ist anfälliger für weitere Infektionen, berichtet die NZZ. Ein Forschungsteam der University of St. Louis verglich die Daten von zwei Personengruppen. Gruppe 1 bestand aus 230.000 Personen, die zwischen November 2021 und Dezember 2023 positiv auf Corona getestet worden waren, Gruppe 2 aus 605.000 Personen, mit negativem Testergebnis im selben Zeitraum.

Die Auswertung der Krankenakten sowie von Blut- oder Urinanalysen zeigten: In Gruppe 1 traten in den 12 Monaten nach der Erkrankung signifikant häufiger bakterielle und virale Infekte auf. Die Wahrscheinlichkeit erhöhte sich um 20 bis 50 Prozent. Es kam auch öfter zu Spitalsaufenthalten, unabhängig von der Schwere der vorangegangenen Corona-Infektion.

Die Studie, publiziert im Fachmagazin The Lancet Infectious Diseases, belegt, dass eine Coronavirus-Infektion die Patienten schwächt. Die Autoren selbst sprechen aber von keinem endgültigen Beweis. Ausgewertet wurden nämlich nur die Patientenakten von US-Veteranen. Also ältere, vor allem weiße Männer.

Wetten auf Wahltermin Nun wird Politikern der Prozess gemacht

Briten wetten auf alles, das ist bekannt, man kann es aber auch übertreiben. Dann landet man auf der Anklagenbank. So ergeht es einer Gruppe britischer Politiker, Berater und parlamentarischer Mitarbeiter. Sie wetteten im Vorjahr auf den Wahltermin und werden nun wegen Abschnitt 42 des Glücksspielgesetzes von 2005 angeklagt. Dieser verbietet die Nutzung vertraulicher Informationen, um sich auf dem Wettmarkt einen unfairen Vorteil zu verschaffen.

Die Gruppe aus 15 Personen ist bunt gemischt. Ein Polizist ist darunter, ein Abgeordneter, der ehemalige parlamentarische Privatsekretär von Ex-Premier Rishi Sunnak und einer seiner Personenschützer, auch Berater aus dem Hauptquartier der konservativen Partei. Wer einer Straftat nach Abschnitt 42 schuldig gesprochen wird, dem droht eine Geldstrafe oder eine Gefängnisstrafe von bis zu zwei Jahren. Der Prozess startet am 13. Juni.