Worum geht es? Am Mittwoch trat der schlimmste Fall ein. Gegen 15:30 Uhr brach über der Gemeinde Blatten im Lötschental, Kanton Wallis, ein Stück Berg ab. Eine massive Schutt- und Eismasse vom Birchgletscher zog talwärts und verschüttete das Dorf nahezu vollständig. Ersten Schätzungen zufolge wurden etwa 90 Prozent des Dorfes zerstört. Videos zeigen den verheerenden Vorfall.
Gab es Opfer? Eine Person wird vermisst. Die Bewohner waren schon am 19. Mai 2025 zum Verlassen des Dorfes aufgefordert worden. Zuvor war es am Kleinen Nesthorn (3.342 Meter) zu mehreren Felsstürzen gekommen, die große Mengen instabilen Materials freisetzten. Ein Teil stürzte auf den Birchgletscher und löste einen Murenabgang aus, der bis nahe an den Ortsrand von Blatten vordrang.
Wie viele Menschen sind betroffen? Etwa 300 Personen und mehrere Landwirtschaftsbetriebe.
Warum konnte der Ort nicht gerettet werden? Die Behörden hatten Schutzmaßnahmen ergriffen, darunter den Bau eines Ablenkdamms am Birchbach, um das Dorf vor Schneelawinen zu schützen. Dieser Damm wurde jedoch am 28. Mai überschüttet, die Geröllmengen waren einfach zu groß.
Wie schaut es im Ort momentan aus? Drohnenaufnahmen zeigen die Zerstörung. Man muss wissen: am Berg lagerten neun Millionen Tonnen Geröll. Das Tal sei 50 bis 200 Meter breit aufgeschüttet, berichtet 20 Minuten.
Wie reagieren die Betroffenen? Am Abend sagte Gemeindepräsident Matthias Bellwald: "Wir haben das Dorf heute verloren, aber nicht das Herz." Die Bevölkerung halte zusammen, man wolle Blatten wieder aufbauen. "Der Berg und der Gletscher kann nicht zweimal runterkommen."
Was ist momentan das größte Risiko? Die Geröllmassen verschütteten den Fluss Lonza, hier staut sich das Wasser rasant auf, zeigen Luftaufnahmen. Es kommt zu einer Seebildung, sagten die Verantwortlichen am Abend in einer Pressekonferenz.
Worum geht es? Harry Potter, die Bestseller-Serie von J.K. Rowling, wird neu verfilmt. Nicht fürs Kino, sondern für Streaming. Die Dreharbeiten sollen noch im Sommer in Großbritannien starten. Nun wurden die drei Hauptdarsteller ausgewählt. Dominic McLaughlin ist Harry Potter, Arabella Stanton spielt Hermine Granger, Alastair Stout mimt Rotschopf Ron Weasley.
Wie viele Bewerbungen gab es für die Rollen? Rund 32.000. Der ausführende Produzent Mark Mylod sagte, das Casting-Team habe täglich zwischen 500 und 1.000 Vorsprechvideos gesichtet.
Was weiß man über die Darsteller? Dominic McLaughlin ist ein schottischer Schauspieler, der zuvor in Theaterproduktionen aufgetreten ist. Arabella Stanton ist Britin, sie wurde durch ihre Rollen in West-End-Produktionen wie "Matilda The Musical" und "Starlight Express" bekannt. Alastair Stout ist Brite, er kommt ebenfalls aus dem Theaterbereich. Schon vorher war bekannt, dass "Konklave"-Star John Lithgow der neue Albus Dumbledore sein wird.
Was wird neu? Die Produzenten versprechen eine möglichst original an die Bücher angelehnte Verfilmung. Die Serie will jedoch Details und Nebenfiguren mehr Raum geben, sie kamen in den Filmen oft zu kurz. So könnten Charaktere wie Peeves oder Hintergrundgeschichten von Dumbledore und Voldemort ausführlicher behandelt werden.
Wo läuft der neue Potter? Die neue "Harry Potter"-TV-Serie wird von HBO in Zusammenarbeit mit Brontë Film und Warner Bros. produziert und auf HBO Max zu sehen sein. Im deutschen Sprachraum wird die Serie wahrscheinlich bei Sky laufen. Start ist vermutlich Ende 2026, spätestens Anfang 2027.
Wie viele Teile gibt es? Es soll sieben Staffeln mit jeweils mehreren Folgen geben, also für jedes Buch ("Stein der Weisen", "Kammer des Schreckens", "Der Gefangene von Askaban", "Feuerkelch", "Orden des Phönix", "Halbblutprinz" und "Heiligtümer des Todes") eine eigene Staffel. Heißt auch: Die Dreharbeiten dauern sieben Jahre.
Was sagt J.K. Rowling? Sie muss begeistert sein, immerhin ist sie eine der Executive Producer.
Worum geht es? Eine Frau lehnte in Augsburg (Bayern) die Behandlung ihrer schwer kranken Katze ab. Vor dem Verlassen der Tierarztpraxis unterschrieb sie eine Erklärung mit dem Wortlaut: "Mir ist bewusst, dass ich das Leben meines Tieres gefährde". Der 7 Jahre alte Kater starb, der Halterin wurde nun der Prozess gemacht.
Was sind die Hintergründe? Die 29-Jährige war im Juni 2024 mit dem Kater namens Felix in die Notfallsprechstunde einer Tierklinik gegangen, nachdem er nicht mehr fressen wollte und offensichtlich Schmerzen hatte. Die Tierklinik stellte einen Harnröhrenverschluss fest, der eine sofortige Behandlung notwendig gemacht hätte. Das lehnte die Frau ab.
Warum? Sie konnte sich die Behandlung laut eigenen Aussagen nicht leisten. Als Verkäuferin in einer Bäckerei verdiene sie netto 1.300 Euro, sagte sie. Felix war vier Jahre davor schon einmal operiert worden. Die vorgelegte Rechnung wies Kosten von 1.434 Euro aus.
Welche Kosten drohten diesmal? Die Tierklinik sprach von 600 bis 800 Euro, bei Komplikationen auch über 1.000 Euro. "Einen Katheter unter Narkose zu setzen, um die Steine mit Infusionen auszuspülen ist aufwendig und kostspielig", sagte die zum Prozess geladene Tierärztin laut Augsburger Allgemeine. Das Angebot, das Tier an ein Tierheim abzugeben, weil dann die Behandlung von diesem bezahlt würde, habe die Halterin abgelehnt.
Was geschah danach? Das Tier starb zwei Tage später unter erheblichen Schmerzen. Der Katzenbesitzerin wurde nun wegen Tierquälerei der Prozess gemacht. Tierquälerei ist ein Offizialdelikt und offenbar hat jemand die Besitzerin des Katers angezeigt.
Wie lautete das Urteil? Die Frau wurde für schuldig befunden und zu 80 Tagessätzen à 35 Euro, insgesamt 2.800 Euro, verurteilt.
Worum geht es? Am 2. März stoppte Israel den Einlass humanitärer Hilfe in den Gazastreifen. Anlass war die Weigerung der islamistischen Terrorgruppe Hamas, einen US-Plan zur Waffenruhe anzunehmen. Ab Montag dürfen Hilfegüter wieder in den Gazastreifen gebracht werden, nun aber werden sie nicht mehr von UNRWA verteilt, sondern von der Gaza Humanitarian Foundation (GHF).
Was ist der Hintergrund? Bei der UNRWA handelt es sich um das "Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten". Israel wirft dem Hilfswerk vor, von der Hamas unterwandert zu sein. Mehrere Mitarbeiter der Terrororganisation sollen in das Massaker vom 7. Oktober 2023 verwickelt gewesen sein. Deshalb übernahm Israel nun selbst die Verteilung der Hilfsgüter. Die UNO dementiert die Vorwürfe.
Was sind die Folgen? Die GHF begann am Montag mit der ersten Verteilung, aber das Vorhaben scheiterte. Beide Parteien geben sich gegenseitig die Schuld dafür. Es gibt nur vier Ausgabestellen, dort kam es zu Tumulten. Israelische Soldaten sollen sogar Warnschüsse abgegeben haben. Die GHF wirft der Hamas vor, Blockaden errichtet zu haben. Deshalb sei es zu den chaotischen Szenen gekommen.
Wie viel wurde verteilt? Die GHF sagt, bislang etwa 8.000 Lebensmittelpakete verteilt zu haben. Dies entspreche 462.000 Mahlzeiten. Im Gazastreifen wohnen etwa 2 Millionen Menschen.
Was sagt die UNO? Die UNRWA teilte auf einer Pressekonferenz in Genf mit, sie habe keine Infos über die Lkw. Es würden "mindestens 500 bis 600 Lastwagen benötigt, die mit Hilfsgütern beladen nach Gaza fahren. Nicht nur Lebensmittel, sondern auch Medikamente, medizinisches Material, Impfstoffe für Kinder, Treibstoff, Wasser und andere lebensnotwendige Güter für die Menschen."
Was tut die Hamas? Das von der Terrorgruppe kontrollierte Innenministerium hat die Einwohner des Gazastreifens dazu aufgerufen, die neue Verteilung zu boykottieren. Hungernde Menschen sollen also auf lebenswichtige Hilfe verzichten.
Worum geht es? Der FC Liverpool wurde englischer Fußballmeister und feierte das am Montag mit einer Siegesparade durch die Innenstadt. Dabei fuhr ein 53-jähriger Brite mit einem schwarzen Kleinbus in die Menschenmenge. Über 50 Menschen wurden verletzt, darunter auch Kinder. 11 Opfer befinden sich noch im Spital, ihr Zustand sei "stabil", so die Polizei.
Weiß man mehr über die Tat? Lange war rätselhaft, wie der Verdächtige in die Water Street gelangen konnte. Dann stellte sich heraus: Er fuhr einem Krankenwagen nach, für den die Straßensperre aufgemacht worden war. In der Menge hatte ein Passant einen Herzinfarkt erlitten, zu ihm war der Krankenwagen unterwegs.
Was weiß man über den Verdächtigen? Er ist 53 Jahre alt, weiß und Brite. Der mutmaßliche Täter stammt aus dem Großraum Liverpool. Gegen ihn wird nicht wegen einer terroristischen Tat ermittelt, sondern wegen versuchten Mordes, Fahrens unter Drogeneinfluss und gefährlicher Fahrdelikte. Der Mann ist in Haft.
Warum wurde das so schnell bekannt gegeben? Weil sich in den sozialen Netzwerken blitzartig das (falsche) Gerücht eines erneuten Attentates durch einen Zuwanderer verbreitete. Dem wollte die Polizei mit einer raschen Bekanntgabe von Details zum mutmaßlichen Täter entgegenwirken.
War das vernünftig? Ja, lobte Bal Babu. Der ehemalige Polizeipräsident der Metropolitan Police sagte zu BBC Radio 5 Live: "Die Schwierigkeit, die wir haben, besteht darin, dass man früher vertrauenswürdige Journalisten bitten konnte, gewisse Informationen nicht weiterzugeben. Bei den sozialen Medien ist das nicht der Fall. Es ist wie im Wilden Westen, alles ist erlaubt. Das bringt die Polizei in eine sehr, sehr schwierige Lage."
Woraus wurde hier gelernt? Im Juli 2024 tötete ein 17-Jähriger aus Wales (seine Eltern stammen aus Ruanda) in Southport drei Mädchen auf der Straße mit einem Messer. Es kam zu Ausschreitungen von Rechtsextremen, weil die Polizei Herkunft und religiöse Zugehörigkeit des Täters nicht bekanntgegeben hatte.
Worum geht es? Der europäische Automobil-Herstellerverband ACEA veröffentlichte am Dienstag die Verkaufszahlen für April. Demnach gingen die Neuzulassungen aller Fahrzeuge im April europaweit leicht zurück: von 1,08 Millionen im Vorjahresmonat auf 1,07 Millionen. Einen Hersteller erwischte es aber schwer. Die Verkäufe von Tesla halbierten sich beinahe.
Was heißt das in Zahlen? Im März hatte Tesla in Europa noch 14.228 Fahrzeuge verkauft, im April waren es nur mehr 7.261. Damit setzte sich die Entwicklung aus dem ersten Quartal fort.
Liegt Tesla damit im Trend? Mitnichten. Die Verkäufe von batterieelektrischen Autos stiegen im April in Europa um 34,1 Prozent im Vergleich zum April 2024. Bei den Hybrid-Elektroautos betrug das Plus 20,8 Prozent, bei Plug-in-Hybrid-Elektroautos 31,2 Prozent.
Ist das wenigstens ein Trend? Ja! In den ersten vier Monaten des Jahres 2025 stiegen die Verkäufe neuer batterieelektrischer Fahrzeuge um 26,4 Prozent auf 558.262 Fahrzeuge und erreichten damit 15,3 Prozent des gesamten EU-Marktanteils.
Wie war das in Österreich? Im April 2025 wurden laut Statistik Austria 24.855 Pkw neu zugelassen, das entspricht einem Zuwachs von 16,5 Prozent im Vergleich zum April des Vorjahres. 61,7 Prozent der neuen Autos waren mit einem alternativen Antriebssystem ausgestattet (Elektro: plus 76,1 Prozent; Benzin-Hybrid: plus 82,8 Prozent; Diesel-Hybrid: plus 3,7 Prozent).
Was versinnbildlicht den Tesla-Absturz? "Ich habe einen Tesla gekauft und ihn nach wenigen Minuten gegen einen Baum gesetzt", sagte die US-Folksängerin Joan Baez der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera. "Man kann das als ein Zeichen Gottes sehen."
Worum geht es? Am Montag hatte der deutsche Kanzler Friedrich Merz mit der Botschaft überrascht: Es gibt keinerlei Reichweiten-Beschränkungen mehr für Waffen, die an die Ukraine geliefert worden sind", sagte er in Berlin. Damit ist es der Ukraine gestattet, von Deutschland gelieferte Waffen auch gegen militärische Ziele auf russischem Staatsgebiet einzusetzen. Darauf reagierte Moskau am Dienstag wütend.
Was ist der Haken dabei? Es wurde keine Neuigkeit verkündet, die Beschränkung der Reichweite wurde schon im Mai 2024 aufgehoben. Und zwar gemeinsam mit den USA, Frankreich und Großbritannien. Bei einem Besuch in Finnland musste der deutsche Kanzler am Dienstag deshalb zurückrudern. Er habe lediglich einen Umstand beschreiben wollen, sagte er.
Wie lautete die Antwort aus Russland? Moskau verstand die Botschaft anders. Sollte Deutschland die Ukraine nun mit Taurus-Langstreckenraketen beliefern, würden diese "wie Streichhölzer brennen", wie es die Leopard-Panzer taten, und Berlin werde "noch tiefer in die Grube sinken, in der sich das von ihm unterstützte Kiewer Regime schon lange befindet", sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, gegenüber Interfax.
Was meinen die Russen mit "Taurus"? Es geht um den "Taurus KEPD-350" (Target Adaptive Unitary and Dispenser Robotic Ubiquity System und Kinetic Energy Penetrator and Destroyer), ein 1,35 Tonnen schwerer Marschflugkörper. Er kann von Kampfflugzeugen wie dem Eurofighter oder dem Tornado abgefeuert werden und besitzt eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern.
Liefert Deutschland Taurus-Raketen an die Ukraine? Nein, bisher nicht, die Ukraine hat oft darum gebeten. Am 14. März 2024 hatten CDU/CSU (die nun mit Merz den Kanzler stellen) im deutschen Bundestag die Lieferung von Taurus-Raketen an die Ukraine beantragt, scheiterten aber.
Worum geht es? Es dauert noch ein bisschen, das Münchner Oktoberfest findet heuer vom 20. September bis zum 5. Oktober statt. Aber man kann ja schon mit dem Sparen anfangen, denn Durst kostet. Die Maß Bier (1 Liter) kostet diesmal zwischen 14,50 und 15,80 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr sind das im Schnitt 3,52 Prozent mehr.
Ist das viel? Die Bierpreise auf dem Oktoberfest haben sich in den letzten 20 Jahren nahezu verdoppelt. Im Jahr 2005 kostete eine Maß noch zwischen 6,80 € und 7,25 €. Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Preisanstieg von etwa 4 Prozent, der deutlich über der allgemeinen Inflationsrate liegt.
Ist Sprudel eine gute Alternative? Gegen Kopfweh vielleicht, die Brieftasche wird trotzdem aufjaulen. Ein Liter Tafelwasser kostet nach Angaben der Stadt im Schnitt 10,95 Euro (10,48 Euro im vergangenen Jahr), Spezi 12,48 Euro (12,23 Euro) und Limonade 12,11 Euro (11,67 Euro), berichtet die Süddeutsche Zeitung.