Worum geht es? Am 28. September wurde die SPD-Kandidatin Iris Stalzer zur Bürgermeisterin von Herdecke gewählt. Anfang November sollte sie ihr Amt in der Stadt im Ruhrgebiet (22.500 Einwohner) antreten. Nun wurde sie niedergestochen.
Was weiß man zur Tat? Die beiden Adoptivkinder der 57-Jährigen meldeten sich am Dienstag um 12.40 Uhr bei der Leitstelle der Feuerwehr. Sie gaben an, ihre Mutter schwer verletzt im Umfeld des Familienhauses gefunden zu haben.
Stimmt das? Mutmaßlich nicht. Die Tat soll im Haus der Familie stattgefunden haben, bestätigte ein Polizeisprecher Focus online. Das Opfer wurde blutend auf einem Sessel sitzend gefunden.
Was weiß man über die Hintergründe? Wenig. Laut Spiegel soll Stalzer durch 10 Messerstiche, offenbar in Bauch und Rücken, lebensgefährlich verletzt worden sein. Sie wurde mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen.
Was gaben die Kinder an? Der Sohn sagt, seine Mutter hätte ihm mitgeteilt, dass sie auf der Straße von mehreren Männern attackiert worden sei. Zeugen dafür gibt es keine.
Was vermutet die Polizei? Sie geht von einem familiären Hintergrund aus. Vor dem Transport ins Spital soll Stalzer kurz bei Bewusstsein gewesen sein. Sie wisse, wer die Tat begangen habe, sagte sie zur Polizei, nannte dann aber keine Namen, berichtet Bild.
Welche Indizien gibt es noch? Mehrere deutsche Medien berichten, dass es bereits im Sommer einen Vorfall wegen häuslicher Gewalt gegeben habe. Die 17-jährige Adoptivtochter soll laut Spiegel mit dem Messer auf die Mutter losgegangen sein. Nachbarn berichteten vor der Tat am Dienstag von einem lautstarken Streit im Haus.
Wie ist der Stand der Ermittlungen? Der 15-jährige Adoptivsohn wurde in Handschellen und einem Spurensicherungsanzug abgeführt. Laut Polizei allerdings nur, damit keine Spuren verwischt werden. Der Verdacht fokussiert sich momentan auf die Tochter.
Wer ist Iris Stalzer? Sie ist laut ihrer Homepage Rechtsanwältin und Fachanwältin für Arbeitsrecht, verheiratet und in Herdecke tief verwurzelt.
Worum geht es? In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass die Ehe von Nicole Kidman (58) und Keith Urban (57) am Ende ist. Nun veröffentlichen mehrere US-Medien Teile der Scheidungsvereinbarung, das Portal Justjared zeigt sogar das Dokument her.
Wie geht das? In den USA sind Gerichtsdokumente auch von Prominenten einsehbar. In diesem Fall wurde die Scheidung von Nicole Kidman beim Davidson County Circuit Court in Nashville, Tennessee, eingebracht.
Wann? Zentraler Teil ist der "Parenting Plan" also wie der Umgang mit den Kindern in Zukunft erfolgen soll. Keith Urban hat ihn bereits am 29. August unterzeichnet, Nicole Kidman am 6. September.
Was steht nun in der Vereinbarung? Sie wurde von Kidman eingereicht. Grund: "Irreconcilable differences" (unüberbrückbare Differenzen). Auf den folgenden Seiten ist alles haarklein geregelt.
Nämlich? Stundengenau wer die Kinder wann betreut, wer für ihre Versicherung zahlt. Sogar was mit den gemeinsam eingesammelten Bonuspunkten für Hotels, Fluglinien und Kreditkarten passieren soll.
Was ist mit den Kindern? Kidman und Urban lernten sich 2005 kennen, heirateten 2006 in Sydney und haben zwei Töchter, Sunday Rose (17) und Faith Margaret (14). Sie werden in Hinkunft 306 Tage im Jahr bei der Mutter wohnen und 59 Tage beim Vater.
Keine bad feelings? Im Plan steht, dass beide Elternteile nicht schlecht übereinander reden dürfen. Die Kinder sollen ermutigt werden, zu beiden Eltern ein gutes Verhältnis zu haben. Es gibt einen Passus, dass Kidman und Urban innerhalb von 60 Tagen ein Elternseminar absolvieren müssen.
Und das Finanzielle? Dürfte keine großen Probleme bereiten, beide sind vermögend. Es existieren Immobilien in den USA und Australien, etwa in Nashville, Beverly Hills, dazu ein Penthouse in Sydney. Das Vermögen ist aufgeteilt, es gibt keine Unterhaltsforderungen.
Worum geht es? Immer mehr vor allem junge Menschen verfallen Tiktok. Aber es ist ein Rätsel, wie die Video-App ihre User dazu bringt, immer länger dran zu bleiben. Ein Team der Washington Post hat das nun untersucht.
Wie lief die Studie? Das US-Medienhaus sammelte die TikTok-Verläufe von 1.100 Usern. Daraus wurde eine Datenbank mit 15 Millionen Videos erstellt, alle nicht älter als ein halbes Jahr.
Was war der Zweck? Durch Analysen zu zeigen, wie effektiv TikTok selbst seine intensivsten Nutzer dazu bringt, mehr zu wischen und mehr Videos auf der Plattform anzusehen.
Welche Parameter wurden erfasst? Die erste Kennzahl maß, wie viel Zeit jede Person täglich mit dem Ansehen von TikTok-Videos verbrachte. Die nächste protokollierte, wie oft jede Person die App pro Tag öffnete. Die dritte ergab, wie schnell jede Person im Durchschnitt wartete, bevor sie zum nächsten Video wischte.
Was zeigte sich? Zu Beginn des Experiments verbrachten die Gelegenheitsnutzer durchschnittlich mehr als eine halbe Stunde pro Tag mit Scrollen oder Ansehen von Videos. Bereits nach einer Woche stieg ihre tägliche Sehdauer um mehr als 40 Prozent.
Und dann? Nach einem Monat spalteten sich die Gruppen. Die zuvor am wenigsten aktive Gruppe verbrachte durchschnittlich schon etwa 54 Minuten pro Tag mit der App. Die Power-User öffneten die App dagegen seltener, wischten dafür aber auch schneller.
Was passierte nach einem halben Jahr? Die Gruppen näherten sich an. Gelegenheitsnutzer verbrachten nun mehr als 70 Minuten pro Tag auf TikTok – mehr als doppelt so viel Zeit wie zu Beginn des Experiments, Power-User immer noch mehr als vier Stunden pro Tag.
Was war passiert? Beide Gruppen zeigten Merkmale zwanghaften Verhaltens – wiederholtes Verspüren des Drangs, etwas zu tun, auch wenn die Person denkt, dass es auf lange Sicht schädlich ist.
Was man immer noch nicht weiß? Wie TikTok süchtig macht. Das Unternehmen antwortete auf die Fragen der Post nicht.
Worum geht es? Am Montag war Premierminister Sébastien Lecornu überraschend zurückgetreten – einen Tag nachdem ihm eine neue Regierung aufgezwungen worden war. Aber Präsident Emmanuel Macron überredete ihn, einen Neubeginn zu wagen.
Wie soll das gehen? Macron bat Lecornu, bis Mittwochabend einen Kompromiss zwischen den zerstrittenen Lager zu finden. Seither gibt es Gespräche im Dauertakt. Fakt ist: heute muss eine Entscheidung her.
Wie schaut es dafür aus? Das lässt sich nicht sagen, aber am Dienstag kam Bewegung in die Sache.
Wie das? Elisabeth Borne, Ministerin für nationale Bildung, gab dem Le Parisien ein Interview. Darin sagte die frühere Premierministerin (16. Mai 2022 bis 9. Januar 2024), sie sei für eine "Aussetzung" der Rentenreform.
Warum das absurd erscheint? Sie hatte die Reform 2023 als Premierministerin selbst und das sehr mühsam durchgesetzt. Es gab wilde Proteste dagegen auf der Straße.
Warum ist das nun ein Thema? Sie werde sich der Möglichkeit einer Aussetzung nicht verwehren, "wenn dies die Voraussetzung für die Stabilität des Landes ist", sagte Borne. Die Rücknahme der Reform könnte den Weg zu einem Kompromiss ebnen.
Warum das zusätzlich absurd ist? Weil die Reform vorsah, das gesetzliche Rentenalter gerade einmal schrittweise von 62 auf 64 Jahre zu erhöhen.
Worum geht es? Der Bundesstaat Illinois versucht derzeit mit allen juristischen Mitteln, die Entsendung von Nationalgardisten nach Chicago durch Trump zu stoppen. Am Montagabend erklärte der US-Präsident, er erwäge die Anwendung des "Insurrection Act".
Was ist das? Eine Notstandsverordnung aus dem Jahr 1807. Trump will damit Truppen auch gegen richterliche Anordnungen einsetzen können.
Darf er das? Das ist die Frage. Laut Gesetz haben die Gouverneure jedes Bundesstaates die Kontrolle über die Nationalgarde in "ihrem" Staat. Ausnahme: Im Krieg oder bei nationalen Notfällen darf der Präsident die Kontrolle über die Truppe übernehmen.
Welchen "nationalen Notfall" sieht Trump? Am Wochenende war es in der Stadt zu teils gewalttätigen Protesten gegen die Einwanderungsbehörde ICE gekommen. Daraufhin setzte das Weiße Haus die Nationalgarde in Marsch.
Wie reagierte der Gouverneur? JB Pritzker, der demokratische Gouverneur des Bundesstaates Illinois, nannte Trumps Vorgehen auf X "eine verfassungswidrige Invasion" und kündigte an, mit allen juristischen Mitteln dagegen vorzugehen. Eine Klage gegen die Entsendung der Soldaten wurde jedoch am Montag von einem Richter abgelehnt.
Wie geht es jetzt weiter? Laut Militär seien inzwischen 200 Nationalgardisten aus Texas auf dem Weg nach Chicago und würden am Dienstag dort eintreffen, um die ICE-Beamten zu schützen.
Gibt es weitere Gegenwehr? Für kommenden Donnerstag ist eine Anhörung vor einem Bundesbezirksgericht in Nord Illinois dazu geplant. Die Richterin mahnte im Vorfeld die Anwälte der Regierung, ihr mehr Informationen über den Zweck des Einsatzes der Nationalgarde zur Verfügung zu stellen. Sie sei "sehr beunruhigt über den Mangel an Antworten".
Worum geht es? Die thailändische Regierung plant schon seit einigen Jahren eine Einreisegebühr für ausländische Touristen, genannt "Kha Yeap Pan Din" (wörtlich: „auf thailändischen Boden treten“). Nun wird es damit offenbar ernst.
Warum? Am Freitag hat der Minister für Tourismus und Sport eine neue Tourismus-Verordnung angekündigt. Und sie sieht eine Gebühr vor. Nun werden immer mehr Details bekannt.
Nämlich? Für Touristen, die per Luftweg anreisen werden 300 Baht pro Person fällig, also knapp 8 Euro. Für Reisende über Land- oder Seewege sollen es 150 Baht sein.
Wann ist mit der Einführung zu rechnen? Ursprünglich war ein Start schon 2025 geplant, jetzt peilt man Mitte 2026 (zweites oder drittes Quartal) an.
Was ist der Sinn? Einnahmen zu generieren, die in den Ausbau der Tourismus-Infrastruktur, Versicherungsschutz für Touristen sowie Sicherheit und Erleichterung bei Einreiseprozessen fließen sollen.
Wie soll die Abwicklung sein? Die Bezahlung könnte über die Thailand Digital Arrival Card (TDAC), ein digitales Einreiseformular, erfolgen.
Worum geht es? Am Mittwoch vergangener Woche starb Jane Goodall im Alter von 91 Jahren. Die Britin war vor allem für ihre Forschungs-Arbeiten über Schimpansen weltbekannt. Nun tauchte ein letztes Interview mit ihr auf.
Wer hat es geführt? Brad Falchuk für die Netflix-Dokumentation "Famous Last Words". Das Gespräch wurde im März aufgenommen und (wie in diesem Format immer) bis zu ihrem Tod unter Verschluss gehalten. Die Spezialausgabe ist 55 Minuten lang.
Was sagte Goodall? Etwa: "Es gibt Leute, die ich nicht mag, und ich würde sie am liebsten in eines von Musks Raumschiffen setzen und sie alle zu dem Planeten schicken, den er mit Sicherheit entdecken wird."
Wen meint sie damit? Falchuk fragt, ob Elon Musk als Passagier in Betracht käme. "Oh, absolut", antwortete Goodall. "Neben Musk wären Trump und einige seiner wahren Unterstützer dabei. Dann erwähnte sie Russlands Präsidenten Putin, Chinas Staatschef Xi und den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu.
Auch sonst redet sie frei von der Leber weg, oder? Absolut, sogar buchstäblich, denn sie nimmt einen Schluck Whiskey. Das lästet sie über Tarzans Frau („seine Jane war ein echter Schwächling“), Ex-Ehemänner und ihre Anziehungskraft ab und erläutert, wie man Streitgespräche gewinnt.
Worum geht es? Um eine hochnotpeinliche Affäre, die nun den Vatikan eingeholt hat. Der peruanische Bischof Ciro Quispe López soll 17 heimliche Geliebte gehabt haben.
Wie bitte? Ja, einige der Frauen erfuhren schließlich voneinander. Handgreiflichkeiten konnten angeblich im letzten Moment verhindert werden.
Wusste der Vatikan davon? Ja, er hat sogar 2024 eine Untersuchung eingeleitet. Drei mutmaßliche Geliebte des Bischofs (51) sowie seine Putzfrau wurden befragt. Sie sollen Einzelheiten preisgegeben haben, was sich im Schlafzimmer des Bischofs zugetragen haben soll.
Wer brachte die Affären ans Tageslicht? Eine Nonne, ebenfalls eine Geliebte des Bischofs. Sie war eifersüchtig auf eine Anwältin, die ebenfalls eine Geliebte war. Also schickte sie Informationen an eine dritte Geliebte, erzählt die peruanische Journalistin Paola Ugaz der Times. Das brachte den Stein ins Rollen.
Warum weiß sie das? Weil Paola Ugaz die Dokumente im Vatikan einsehen konnte. "Es war eine echte Seifenoper, die aber auch einen schweren Machtmissbrauch ans Licht brachte“, sagte sie. "Viele der 17 Frauen hatten zu viel Angst, sich zu offenbaren", sie hätten Angst vor dem Bischof gehabt.
Was tat der Vatikan? Umfangreich ermitteln. Es wurden Audiobotschaften, Fotos und Videos ausgewertet. Die peruanische Zeitung Infobae berichtete, der Bischof habe in einer Nachricht bestätigt, in seiner offiziellen Residenz Sex gehabt zu haben.
Wie bekam der Vatikan das in die Hände? Durch die Putzfrau. Ihr hatte der Bischof – offenbar irrtümlich – Nachrichten geschickt. Außerdem entdeckte sie Frauenhaare in der Dusche, Flecken auf der Bettwäsche und gebrauchte Kondome.
Ist der Bischof einsichtig? Nein, er bestreitet alle Vorwürfe. Gegen ihn laufe eine "Diffamierungs‑Kampagne", auch von Medien, sagte er.
Wie reagierte der Vatikan? Papst Leo nahm das Rücktrittsgesuch des Bischofs an.