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20. November 2024

Neuer Plan für VW Betriebsrat nun zu Gehaltsverzicht bereit

In die Rettungsbemühungen des strauchelnden Autokonzerns Volkswagen kommt Bewegung. Am Mittwoch legte die IG Metall einen neuen "Masterplan" vor.  Die Beschäftigten erhalten 5,1 Prozent mehr Lohn, bekommen das Mehr-Geld aber 25 Monate lang nicht ausbezahlt. Es soll statt dessen in einen "Flexi-Fonds" fließen, der Schieflagen in einzelnen Bereichen auffangen soll.

Im Gegenzug fordert Betriebsratschefin Daniela Cavallo Garantien für Standorte und Beschäftigte. Es dürfe zu keinen Kündigungen und Schließungen von Standorten kommen. Die Arbeitnehmer zeigten sich auch dazu bereit, auf Erfolgsprämien zu verzichten, wenn der Vorstand dies ebenfalls täte. Auch die Dividende für Aktionäre sollte gekürzt werden. Laut Betriebsrat würde der "Masterplan" für Einsparungen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro sorgen. Der Vorstand zeigt sich skeptisch.

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Advent-Hit rassistisch? Ed Sheeran kritisiert "Do They Know It's Christmas?"

Geliebt oder gehasst, vor Weihnachten entgeht niemand "Do They Know It's Christmas?" Geschrieben wurde es von Bob Geldof und Midge Ure 1984 für die Afrikahilfe "Band Aid". Am Video wirkte die gesamte britische Musik-Prominenz mit, von Paul McCartney über Sting und David Bowie bis zu Phil Collins. Ein Welthit war geboren, aber bald kam Kritik auf. Das Lied sei rassistisch, von Stereotypen durchsetzt, mache Afrika zu einem Bettel-Kontinent.

Trotzdem wurde das Lied immer wieder neu eingespielt, und das unter Beteiligung vieler Stars. Ed Sheeran mischte 2014 mit. Nun erscheint eine Neuauflage, in der (ungefragt) erneut seine Stimme zu hören ist. In einer Insta-Story kritisiert Sheeran das, vor allem aber lehne er das "Narrativ" des Songs ab, schreibt er. Viele Musiker sind inzwischen dieser Meinung und selbst Erfinder Bob Geldof nennt es eines der "schlimmsten Lieder der Geschichte".

Giraffen unter Schutz Tiere sollen auf Liste der gefährdeten Arten

Wilderei, Verlust von Lebensräumen und Klimawandel: die Population von Giraffen geht in Afrika dramatisch zurück. Der US Fish and Wildlife Service schlägt nun vor, mehrere Giraffenarten in den USA unter Artenschutz zu stellen. Ein entsprechender Antrag wird am Donnerstag veröffentlicht, berichtet die "Washington Post". Umfasst sind Westafrikanische, Kordofan- und Nubische Giraffen, Netzgiraffen und Massai-Giraffen.

Mit dem Schutz sollen die Jagd und der Handel eingedämmt werden. Die Einschränkungen umfassen vor allem den Import von Körperteilen und aus Giraffen hergestellten Produkten wie Teppichen, Schmuck und Schuhen. Zudem soll es mehr Geld für Artenschutz-Programme geben. Von der Nubischen Giraffe existieren nur noch 6.000 Tiere. Die International Union for Conservation of Nature hatte bereits 2018 mehrere Giraffen-Arten auf die Rote Liste gesetzt.

Studie um 250 Millionen Briten lassen ihre Covid-Politik durchleuchten

Was man sagen kann: Es handelt sich um keinen Schnellschuss. Im Juni 2022 leitete die damalige britische Regierung eine Untersuchung der Vorgänge während der Corona-Pandemie ein. Sie soll vier Jahre dauern, also erst 2026 fertig sein. Und sie kostet eine Stange Geld, was im klammen England nun für Debatten sorgt. Laut Analysen der TaxPayers' Alliance werden momentan 170.000 Euro pro Tag dafür ausgegeben, 250 Millionen könnten es am Ende sein, berichtet die "Times".

46 Millionen Euro kosten Anwälte, 670.000 Euro Baroness Hallett, die Vorsitzende der Untersuchung. Mehr als die Hälfte des Geldes ist schon weg. Das Gesamtwerk soll zehn Berichte umfassen, der erste beschäftigte sich damit, wie Großbritannien auf die Pandemie vorbereitet war, er wurde im Juli veröffentlicht. Die Beurteilung der Arbeit von Ex-Premier Boris Johnson folgt 2025.

Klage wegen TV-Gebühr Deutsche Sender wollen 58 Cent mehr

Beim Treffen der Ministerpräsidenten stand das Thema auf der Tagesordnung, wurde aber vertagt. Nun soll der Streit juristisch geklärt werden. Deutschlands öffentlich-rechtliche Sender ARD und ZDF ziehen vor das Bundesverfassungsgericht. Sie fordern eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags auf 18,94 Euro. Bisher waren in Deutschland 18,36 Euro pro Monat zu bezahlen.

Die "Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten" (KEF) hatte eine Erhöhung um 58 Cent empfohlen, üblicherweise wird dem Vorschlag entsprochen. Diesmal aber legten sich mehrere Bundesländer quer und argumentierten, die Sender sollen weiterhin mit den bisher eingehobenen neun Milliarden Euro pro Jahr ihr Auslangen finden. Weil sich nun eine Regelung bis 1. Jänner nicht mehr ausgeht, ziehen die Öffentlich-Rechtlichen vor Gericht. Vor vier Jahren hatten sie damit schon einmal Erfolg.

Scholz vor Sturz SPD will Kanzler-Kandidaten auswechseln

Erst war es nur ein leichtes Rumoren, inzwischen ist es landauf landab laut zu hören. Die SPD taumelt in den Wahlkampf 2025, ihr Spitzenkandidat sitzt immer unsicherer im Sattel. Landesfürsten rücken von Olaf Scholz ab. Franz Müntefering, früher selbst SPD-Vorsitzender, fordert eine offene Debatte. "Kanzlerkandidatur ist kein Spiel, das zwei oder mehr Kandidaten abends beim Bier oder beim Frühstück vereinbaren oder das ein Vorrecht auf Wiederwahl umfasst", sagte er dem Berliner "Tagesspiegel".

Auch Ex-Vizekanzler Sigmar Gabriel hört den Ruf der Basis. "Wer das laufen lässt, bringt die SPD unter 15 Prozent", sagt er. Am 23. Februar hält Deutschland seine vorgezogenen Wahlen ab. Die Zeit drängt für die SPD. Bis Ende November soll eine Entscheidung stehen – und es sieht immer mehr danach aus, als würde der derzeitige Verteidigungsminister Boris Pistorius das Rennen machen. Er inszeniert sich momentan geschickt, eine Kanzlerkandidatur schiebt er weit von sich. Noch?

US-Raketen auf Russland Ukraine setzt erstmals ATACMS ein

Neue Eskalationsstufe im Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Erst am Montag hatte US-Präsident Joe Biden Kiew die Erlaubnis erteilt, ATACMS-Raketen abzufeuern. Bereits am Tag darauf griff die Ukraine die russische Grenzregion Brjansk an. Die Luftabwehr habe fünf von sechs Raketen abgeschossen, eine sei beschädigt worden, berichtete das Verteidigungsministerium in Moskau.

Trümmerteile lösten in einer Militäreinrichtung Feuer aus. Es soll aber keine Opfer gegeben haben. Die Ukraine hat den Einsatz der ATACMS (Army Tactical Missile Systems) noch nicht bestätigt. Auch Frankreich und Großbritannien haben der Ukraine Waffen mit großer Reichweite geliefert, aber noch keine Freigabe für den Einsatz gegeben. Deutschlands Kanzler Olaf Scholz legt sich gegen die Übergabe von "Taurus"-Marschflugkörpern quer.

Ratten sind Autonarren Tiere lieben es, darauf trainiert zu werden

Die Welt redet über autonomes Fahren, aber Ratten hat niemand am Zettel. Dabei sind sie leidenschaftliche Autofahrer. Schon 2019 hatten Forscher aus Virginia, USA, herausgefunden, dass man Ratten aufs Steuern von Fahrzeugen trainieren kann. Es wurde ein eigenes Rat-Operated Vehicle (ROV) entwickelt, ein modifizierter Plastik-Vorratsbehälter mit zwei Kupferdrähten darin – umfassten die Tiere beide Drahtenden und schlossen so einen Stromkreis, bewegte sich das ROV und als Belohnung gab es für die Nager "Froot Loops", also Frühstücks-Cerealien.

Die Wissenschafter verfeinerten in den darauffolgenden Jahren das ROV. Und sie bemerkten: Sobald die Forscher das Labor betraten, sprangen die Tiere an ihnen empor wie Hunde, die spazieren gehen wollen. Sind Ratten also Autonarren? Ja, ließ sich durch Beobachtungen im Gehirn messen. Die Tiere lernten sogar, das Mini-Auto zu steuern. Am Ende konnten sie das ROV selbständig über eine 140 Zentimeter lange Strecke bewegen, um zu ihrer Belohnung zu gelangen. Und die Messdaten zeigten zudem, dass die Tiere offenbar emotionale Befriedigung aus dem Erlernen dieser Fertigkeit zogen.