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5. Mai 2025

Manager als Minister CEO von Mediamarkt in deutscher Regierung

Auf diese Idee ist in Österreich noch niemand gekommen, vielleicht wäre es auch kein großes Geschäft geworden. Der deutsche Koalitionsvertrag ist ab Samstag gedruckt als Magazin in Bahnhofskiosken erhältlich, im klassischen Buchhandel bestellbar und steht online zum Download bereit. Kosten: 12 Euro. Dafür bekommt man auf 172 Seiten den kompletten Text der Vereinbarung zwischen CDU/CSU und SPD plus ein paar Fotos und Illus.

Am Montag wurde der Koalitionsvertrag von allen Parteichefs unterzeichnet, am Abend der scheidende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet. Das Musikkorps der Bundeswehr spielte Bach, "In My Life" von den Beatles und "Respect" von Aretha Franklin. Als letzte Partei hatte die SPD vorab ihr Regierungsteam nominiert, sechs Frauen und drei Männer.

18 Ministerinnen und Minister sollen Deutschland aus der Krise führen. Eine Personalie sticht heraus: Karsten Wildberger. Parteilos, von der CDU nominiert, bisher Vorstandsvorsitzende des börsennotierten Elektronikhandelskonzerns Ceconomy, dem Mutterkonzern von Mediamarkt und Saturn. Der Physiker soll als Digitalminister Wirtschaftskompetenz in die Regierung bringen.

Weitere Meldungen

Alcatraz-Comeback Für Amerikas "skrupelloseste Straftäter"

Burt Lancaster züchtete dort Vögel, Clint Eastwood wagte einen Fluchtversuch und Sean Connery rettete halb San Francisco vor einem Giftgasanschlag: Die Gefängnisinsel Alcatraz in der Bucht von San Francisco inspirierte schon immer zu großen Erzählungen. Nun fügt US-Präsident Trump ein weiteres Kapitel hinzu. Um den "Abschaum der Gesellschaft" dort wegschließen zu können, soll das ehemalige Bundesgefängnis revitalisiert werden, schreibt Trump auf Truth Social.

Alcatraz war zwischen 1934 und 1963 eines der berüchtigtsten Gefängnisse der USA, dann wurde es wegen der dreimal so hohen Betriebskosten im Vergleich mit Anstalten auf dem Festland geschlossen. Seit Jahren wird es als Museum betrieben, das zu den beliebtesten Attraktionen San Franciscos gehört. Die Kostenschätzungen für eine Revitalisierung liegen bei mehreren hundert Millionen Dollar, schreibt Newsweek. Für Trump ist die Wiedereröffnung ein "Symbol für Recht, Ordnung und Gerechtigkeit".

Siegesparade in London Statt Russen marschierten Ukrainer mit

Ein historischer Lancaster-Bomber aus dem 2. Weltkrieg führte die Parade an. Mit einer Truppenschau vor dem Buckingham Palast beging London am Montag das Ende des Krieges in Europa vor 80 Jahren ("VE-Day"). Vor den Augen von König Charles III. und der Royal Family sowie hunderttausender Zuschauer paradierten Einheiten aller Waffengattungen der britischen Armee durch London, am Himmel waren Flugzeuge aus jener Zeit zu sehen. Unter den Ehrengästen befanden sich zahlreiche Veteranen aus dem 2. Weltkrieg.

Für – auch politisches – Aufsehen sorgte, dass keine Truppen aus den USA oder Russland, den weiteren Siegermächten, zu der Parade geladen waren. Dafür marschierte eine Abordnung ukrainischer Soldaten mit den britischen Truppen mit. Die Parade war der Auftakt zu einer Gedenkwoche in Großbritannien, deren Höhepunkt mehrere Veranstaltungen am 8. Mai sein werden, dem Jahrestag der Kapitulation Nazi-Deutschlands.

Neue Pläne für Gaza Israel will das Gebiet dauerhaft besetzen

Was manche Beobachter bereits zu Beginn des Gaza-Krieges mutmaßten, scheint jetzt tatsächlich Realität zu werden. Israel plant, Teile des Gaza-Streifens dauerhaft militärisch zu besetzen und die palästinensische Bevölkerung in den Süden des 40 Kilometer langen Gebietes umzusiedeln. Das bestätigte Premierminister Benjamin Netanyahu am Montagabend in einer Ansprache. Das Ziel sei, die Hamas auf diesem Weg militärisch zu besiegen und eine Freilassung der noch festgehaltenen israelischen Geiseln zu erreichen.

Beim Terrorüberfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 waren etwa 1.200 Menschen in Israel teilweise bestialisch ermordet worden, zudem wurden mehr als 250 Menschen verschleppt. Aktuell sollen sich noch 58 Geiseln in der Hand der Hamas befinden, von denen 24 noch am Leben sein dürften. Bei einem zeitweiligen Waffenruhe Anfang 2025 hätten eigentlich sämtliche Geiseln gegen tausende gefangene Palästinenser ausgetauscht werden sollen, doch das Abkommen hielt nicht. Seit März wird wieder gekämpft.

Inflation 0 Prozent Warum Schweiz im April keine Teuerung hatte

So große Ausreißer wie Österreich hatte die Schweiz auch in den vergangenen Jahren nicht. Im März betrug die Inflation beim Nachbarn schließlich 0,3 Prozent, im April sank der Preisanstieg auf 0,0 Prozent gab der Bund am Montag bekannt, der tiefste Wert seit vier Jahren. Gründe: Importgüter wurden billiger, der Erdölpreis sank, der Franken legte seit Jahresbeginn gegenüber dem US-Dollar um mehr als elf Prozent zu.

In Österreich lag die Teuerung im April bei 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das ist ein Anstieg von 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die Mehrzahl der Ökonomen geht nun davon aus, dass die Teuerungsrate in der Schweiz schon bald in den negativen Bereich fallen könnte. Sinkende Preise sind an sich etwas Gutes, die nahende Deflation aber macht Experten Sorgen. Unternehmen investieren weniger, Konsumenten sind bei Einkäufen zurückhaltend, das setzt eine Spirale in Gang.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte nun den Leitzins weiter abzusenken, erwartet wird eine Reduktion im Juni von derzeit 0,25 auf 0,0 Prozent. Gegen Ende des Jahres könnte es sogar Negativzinsen geben.

"Herkunfts-Washing" Chinas Hersteller tricksen die USA aus

Um die extrem hohen US-Einfuhrzölle von 145 Prozent auf chinesische Waren zu umgehen, haben Hersteller offenbar Schlupflöcher gefunden. Das berichtet die Financial Times. Demnach werden immer öfter Produkte über Drittländer wie Malaysia (24 Prozent US-Zölle), Südkorea (25 Prozent) oder Vietnam (46 Prozent) in die USA verschifft. In den Ländern werden die Waren mit neuen Ursprungszertifikaten versehen und können so zu den – für diese Länder geltenden – geringeren Zöllen in die USA importiert werden.

Laut der Zeitung gebe es auf chinesischen Social-Media-Plattformen mittlerweile zahlreiche Angebote für dieses "Herkunfts-Washing". Vor allem kleinere Hersteller würden zu diesem Mittel greifen, um ihre Produkte weiter exportieren zu können und um nicht in ihrer Existenz bedroht zu sein. Für unzählige chinesische Produzenten von Billigwaren sind die USA Absatzmarkt Nummer 1, die hohen Zölle lassen sich bei ihren Produkten – etwa Spielzeug oder Güter des täglichen Bedarfs – nicht auf die Konsumenten abwälzen.

Ölpreis schmiert ab Weil OPEC+ Produktion stark steigern will

Schon im April hatten die Ölpreise den größten Monatsverlust seit 2021 verzeichnet. Am Samstag einigten sich nun die acht Ölförderorganisationen unter der Führung Saudi-Arabiens darauf, ihre Produktion im Juni um 411.000 Barrel pro Tag zu erhöhen – fast dreimal so viel wie Goldman Sachs erwartet hatte. Und nur einen Monat nachdem die OPEC+-Staaten angekündigt hatten, die Produktion im Mai um ebenfalls 411.000 Barrel pro Tag zu steigern.

Die Aktivitäten von Donald Trump hat die Angst vor einer weltweiten Rezession geschürt. Am Montag gingen die Preise für Rohöl drastisch zurück. Die Ölkonzerne Chevron und Exxon hatten bereits letzte Woche einen Rückgang der Gewinne für das erste Quartal gemeldet. Und: Der britische Ölkonzern Shell denkt offenbar über eine Übernahme des Konkurrenten BP nach, berichtet Bloomberg.

100 % Zoll auf Filme Trump will "Sterben" von Hollywood verhindern

Auf seiner Plattform Truth Social nennt er es nicht weniger als "eine Bedrohung der nationalen Sicherheit". Donald Trump nimmt sich nun das nächste Marktsegment vor – Filme. Hollywood sterbe "einen sehr schnellen Tod", schreibt er. Andere Länder hätten Anreize geschaffen, damit Filme bei ihnen produziert werden. Und dann in Großbuchstaben: "WE WANT MOVIES MADE IN AMERICA, AGAIN!"

Er habe deshalb das Handelsministerium und den Handelsbeauftragten der Vereinigten Staaten ermächtigt, "unverzüglich einen 100-prozentigen Zoll auf alle im Ausland produzierten Filme zu erheben, die in unser Land kommen". Noch ist unklar, wie die Zölle erhoben werden und ob sie für Fernsehserien, Filme auf Streaming-Diensten wie Netflix und im Kino gezeigte Filme gelten. 2022 erwirtschaftete Hollywood einen Umsatz von 279 Milliarden Dollar.