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7. April 2025

Unwürdiger Nobelpreis Darum drehen sich Hunde im Kreis

Viele Hundebesitzer können ein Lied davon singen: Ehe sich ihr Vierbeiner beim Gassigehen erleichtert, dreht er sich oft mehrmals um die eigene Achse – und stellt damit die Geduld von Herrchen oder Frauchen ordentlich auf die Probe. Was aber oft als simple Nervosität des Tieres missgedeutet wird, hat einen anderen Hintergrund, wie nun eine Studie der Universität Duisburg-Essen festgestellt hat.

Wie die Zoologin Sabine Begall bei mehr als 7.000 Gassigeh-Beobachtungen nämlich herausgefunden haben will, sollen sich die Hunde am Magnetfeld der Erde ausrichten, ehe sie ihre Markierung setzen. 8 von 10 Vierbeinern würden sich demnach ordentlich in Nord-Süd-Richtung positionieren, ehe es geschäftlich zur Sache geht, berichtet das Tiermagazin Petbook.

Die Frage, weshalb sie das tun, ist indes nach wie vor nicht geklärt. Möglicherweise, weil sie ihre Ausscheidungen nicht nur benutzen, um ihr Revier zu markieren, sondern auch, um sich selbst am ordentlich ausgerichteten Häufchen orientieren zu können. Denn genau wie Zugvögel, scheinen auch Hunde eine Art "inneren Magentkompass" zu besitzen.

Für wie "wichtig" diese neue Erkenntnis in der wissenschaftlichen Gemeinde gehalten wird, zeigt die Tatsache, dass die deutsche Gassigeh-Studie von der US-Universität Harvard mit dem satirischen "Ig-Nobelpreis" ausgezeichnet worden ist – "Ig-Nobel" ist dabei ein Wortspiel, den das Wort "ignoble" bedeutet so viel wie "unwürdig". Hundsgemein eigentlich.

Weitere Meldungen

11 Spieler im Tor Skurriler Freistoß im britischen Fußball

Jahrzehntelang waren Italiens Fußballer berüchtigt für ihr Abwehrverhalten. Catenaccio hieß es, wenn Beton angerührt wurde, also mehr oder weniger alle Spieler in der eigenen Hälfte stehen und jeden Angriff unterbinden. In der britischen Premier League kam es nun beim Match Ipswich Town gegen die Wolverhampton Wanderers zur "verrücktesten zwei Minuten Action, die Sie diese Saison wahrscheinlich sehen werden", wie die New York Times schreibt.

Samstag, 36. Minute, Ipswich führt 1:0, Dara O'Shea spielt einen Rückpass zu seinem Torwart, der strauchelt, berührt den Ball mit der Hand. Regelverstoß! Also indirekter Freistoß aus fünf Metern. Ipswich, das gegen den Abstieg kämpft und jeden Punkt wie einen Bissen Brot benötigt, stellt alle (!) Spieler auf die Torlinie. Gut gelaufen: die Wanderers jagen den Ball übers Tor, zeigt ein Video. Blöd gelaufen: Am Ende gewinnt Wolverhampton dennoch mit 2:1.

Zweites Kind tot Auch Kennedy nun für Masern-Impfung, irgendwie

Der US-Bundesstaat Texas erlebt den schlimmsten Masernausbruch seit 30 Jahren. Bisher wurden 481 Erkrankungen gemeldet, 56 Personen mussten in Spitalspflege. Landesweit gibt es 607 bestätigte Masernfälle in 22 Bundesstaaten. Recht viel für eine Erkrankung, die offiziell als ausgerottet galt, aber sicher noch nicht der Höchststand. Denn nun hielt sich ein ungeimpfter Reisender vier Stunden am Flughafen in Houston auf – er hatte ebenfalls Masern.

Am Donnerstag starb ein zweites Kind an den Folgen der Infektion. Das bringt Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. unter Druck. Der Impfskeptiker reiste am Sonntag nach Gaines County, hier fielen 65 Prozent aller bisherigen Masernfälle in Texas an, und traf sich mit den Eltern des verstorbenen achtjährigen Mädchens. Daisy war nicht geimpft, hatte keine Vorerkrankungen.

Kennedy vollzog eine halbe Kehrtwende. "Der wirksamste Weg, die Ausbreitung von Masern zu verhindern, ist die MMR-Impfung", postete er auf X, gemeint waren Masern, Mumps und Röteln. Allerdings preist er auch die Verwendung von Vitamin A und kortisonähnlichen Steroiden zur Bekämpfung an.

Kurz nach seinem Posting stellte er ein gemeinsames Foto mit zwei impfkritischen Ärzten online und bezeichnete sie als "außergewöhnliche Heiler". Einer davon nennt die Maserninfektion "Gottes Version der Masernimpfung".

EU-Angebot an Trump Alle Zölle auf Industriegüter abschaffen

Vergangene Woche hatte US-Präsident Donald Trump die Welt in Schockstarre versetzt. Er kündigte Sonderzölle für so gut wie alle Länder der Erde an, sogar für Heard Island und die McDonald Islands, auf den Inseln leben nur Robben und Pinguine. Verschont wurden nur Staaten wie Russland, Kuba und Nordkorea. Die EU muss Extrazölle in Höhe von 20 Prozent schlucken, sie gelten ab Mittwoch.

Seit Tagen überlegt die Union, welche Gegenmaßnahmen angemessen wären. Am Montag überraschte Ursula von der Leyen schließlich mit einem Vorschlag. Die USA und Europa sollten gegenseitig alle Zölle auf Industriegüter abschaffen. Das habe sie Trump schon mehrfach angeboten, sagte die Kommissionspräsidentin, etwa im Automobilsektor, "aber es gab keine angemessene Reaktion".

Ob der US-Präsident diesmal darauf einsteigt, ist unklar. Die EU will verhandeln, bereite aber weiter mögliche Gegenmaßnahmen vor, so von der Leyen. Auch eine "Taskforce zur Überwachung von Importen" werde eingesetzt. Die Angst: Dass Europa nun mit Waren aus anderen Ländern überschwemmt wird, für die sich ein Transport in die USA nicht mehr lohnt.

Eklat bei Gedenkfeier Schülerin sprach in KZ von Palästina-"Genozid"

56.000 Menschen wurden im KZ Buchenwald und seinen 139 Außenlagern von den Nationalsozialisten ermordet oder starben an den Folgen der Bedingungen im Lager, an Zwangsarbeit oder medizinischen Experimenten. Neun Überlebende konnten an der Gedenkfeier am Sonntag teilnehmen, am 11. April 1945, vor 80 Jahren also, wurde das Lager von US-Truppen befreit. Auch der Botschafter Israels in Deutschland war anwesend.

Das Gedenken wurde von einem Zwischenfall überschattet. In einer Rede auf Englisch sprach eine Schülerin vor den KZ-Opfern und ihren Nachkommen von einem "Genozid", der derzeit in Palästina stattfinde. Das Publikum reagierte mit Unmut und lauten Buhrufen. Der Direktor der Gedenkstätte griff schließlich ein. Gerade an einem Ort wie Buchenwald von einem "Genozid" zu sprechen, gehöre sich nicht.

Audi stoppt US-Export Keine Lieferungen mehr wegen Zollstreit

Das war zu erwarten: Die Sonderzölle von Donald Trump werden die Autobauer am härtesten treffen. Weltweite Lieferketten sorgen dafür, dass die Teile für Fahrzeuge in aller Welt hergestellt werden. Die Branche ist daher mehrfach durch die Maßnahme getroffen. In der vergangenen Woche traten die US-Zölle auf Autos in Kraft, 25 Prozent werden aufgeschlagen. Dazu kommen die Sonderzölle mit jeweils anderen Tarifen für einzelne Länder.

Nun drücken immer mehr Hersteller auf den Notstopp. Am Montag stoppte Audi alle Exporte in die USA. Die Händler sollten zunächst einmal die 37.000 Fahrzeuge verkaufen, die noch unter den alten Zöllen auf Halde liegen. Autos, die sich bereits in den USA befinden, aber schon mit den Sonderzöllen belastet sind, sollen auf Lager bleiben.

Mehrere andere Anbieter haben schon die Reißleine gezogen. Der britische Fahrzeughersteller Jaguar Land Rover will vorerst keine Autos in die USA liefern, Nissan nimmt keine Bestellungen mehr an. Weitere werden wohl folgen.

"Irrer Iwan" Russland versenkt Späh-Sonden vor England

Auch nach 35 Jahren noch spannend. Im Kalter-Krieg-Thriller "Jagd auf Roter Oktober" mit Sean Connery verfolgt ein US-U-Boot ein neuartiges, besonders leises sowjetisches U-Boot und belauscht es mit seinem Sonar-System. Dabei erzählt der verantwortliche Lausch-Offizier, dass russische Kapitäne regelmäßig ein waghalsiges Manöver in ihren Kurs einbauen, um allfällige Lauscher zu enttarnen – und dieses Manöver heiße bei der US-Navy "Irrer Iwan".

An einen "Irren Iwan" könnte man auch denken angesichts der Informationen, die nun die britische Marine veröffentlichte. Wie die Sunday Times berichtet, entdeckte die Royal Navy in den Gewässern um die britischen Inseln mutmaßlich russische Spionage-Sensoren, am Meeresgrund befestigt. Extra dafür konstruiert, die Motorengeräusche britischer Atom-U-Boote zu erfassen und Moskau Daten darüber zu liefern, auf welchen Routen die britischen Atomstreitkräfte zur See um die Inseln patrouillieren.

Wo genau diese Sensoren gefunden wurden – Berichten zufolge wurden einige angespült, weitere am Meeresgrund entdeckt - , wurde nicht bekanntgegeben. Wie die Sensoren dorthin gekommen sind, beschäftige die Marine derzeit allerdings am meisten. Denn es seien an den Fundorten keine Bewegungen russischer Schiffe – weder Kriegs- noch Handelsschiffe oder Jachten – bekannt.

Das deute laut britischen Marine-Experten darauf hin, dass die Russen offenbar die Fähigkeit entwickelt haben, derartige Geräte mit speziellen Unterwasserfahrzeugen unbemerkt an den Einsatzort zu bringen. Schon seit Längerem wird vermutet, dass Russland auch in der Ostsee unter Wasser tätig ist, um dem Westen zu schaden – oder auf die Probe zu stellen. Erst vor wenigen Monaten wurden mehrere sensible Datenkabel durch Schiffe der sogenannten russischen "Schattenflotte" schwer beschädigt.

Trifft Asteroid Mond? Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 3,8 %

Ursprünglich bestand die Gefahr, dass er die Erde trifft. Inzwischen hat die NASA diese Wahrscheinlichkeit jedoch auf 0,004 Prozent gesenkt. Der Mond aber ist noch nicht aus dem Schneider. Die Wahrscheinlichkeit, dass YR4 am 22. Dezember 2032 auf dem Erdtrabanten einschlägt, hat sich auf 3,8 Prozent mehr als verdoppelt.

Die Neuberechnung basiert auf Daten von Teleskopen, darunter dem James-Webb-Weltraumteleskop. Die US-Raumfahrtbehörde beruhigt: "Es besteht immer noch eine Wahrscheinlichkeit von 96,2 Prozent, dass der Asteroid den Mond verfehlt", hieß es in einer Erklärung. Und: Selbst bei einem Einschlag würde sich die Umlaufbahn des Mondes nicht verändern.