Worum geht es? In den afghanischen Provinzen Kunar und Nangarhar bebte in der Nacht auf Montag die Erde. Das Beben hatte eine Stärke von 6,0 auf der Richter-Skala, das Zentrum lag in nur acht Kilometern Tiefe. Dadurch kam es zu erheblichen Schäden. Laut einem Sprecher der Taliban seien mindestens 800 Tote und 2.800 Verletzte zu beklagen.
Könnten die Opferzahlen noch steigen? Davon ist auszugehen. Laut den Behörden werden noch viele Menschen unter den Trümmern vermutet. Zudem seien zahlreiche Orte aufgrund der Zerstörungen von der Außenwelt abgeschnitten und könnten nur aus der Luft erreicht werden. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in der Hauptstadt Kabul bat diesbezüglich um internationale Hilfe.
Ist Afghanistan besonders gefährdet? Ja, denn das Land liege an der Schnittstelle mehrerer tektonischer Platten. In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu schweren Beben in der Region. 2023 kamen laut UNO deshalb mehr als 1.500 Menschen ums Leben, 2022 starben mehr als 1.000 Menschen aufgrund von Erdbeben.
Worum geht es? Die Schweizer Organisation Pegasos führt "Freitodbegleitungen"* durch, hilft also bei assistiertem Suizid. Das Unternehmen gilt als umstritten. Ein Vorfall zeigt nun, wie pietätlos mit Hinterbliebenen umgegangen worden sein soll.
Was passierte? Pegasos ist vor allem in Großbritannien aktiv. "Going to Switzerland" sei dort längst zur stehenden Wendung für den Suizidtourismus geworden, schreibt die NZZ. Auch Maureen S. aus Irland nahm die Dienste in Anspruch.
Aber? Ihre Familie wusste nichts davon. Die 58-Jährige sagte den Angehörigen, sie reise mit einer Freundin nach Litauen. Tatsächlich starb Maureen S. am 10. Juli in Nunningen in der Schweiz.
Wie erfuhr die Familie davon? Ihre Tochter bekam ein Paket aus der Schweiz, Tracking-Nummer CF128182270CH. Darin befand sich eine Urne mit der Asche ihrer Mutter plus ein Kremierungszertifikat.
Es gab keine Verständigung über den Tod? Doch, zwei Tage später per WhatsApp, berichtet der "Irish Independent".
Was sagt Pegasos? Das Unternehmen wollte sich nicht äußern. Maureen S. dürfte Papiere gefälscht haben. Sie soll einen Brief vorgelegt haben, dass ihre Familie Bescheid wüsste. Das Unternehmen fragte per E-Mail nach, ob das Schreiben echt sei. Die Antwort dürfte Maureen S. selbst geschrieben haben.
Wie geht Pegasos nun vor? Das Unternehmen will "keine unbegleiteten Patientinnen oder Patienten mehr akzeptieren".
*Wenn Sie verzweifelt sind oder Angst haben, dass Sie sich selbst etwas antun könnten: Rufen Sie bei einer Krisenhotline an, wenden Sie sich an einen Not- oder Krisendienst in Ihrer Nähe oder an eine psychiatrische Ambulanz, beziehungsweise rufen Sie die Rettung unter 144.
Worum geht es? Jedes Jahr veranstaltet die katholische Comunione e Liberazione das "Rimini-Meeting", ein Treffen wie das Forum Alpbach, meist recht hochkarätig besetzt.
Wer kam diesmal? In Erinnerung werden vor allem Mario Draghi, früher Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) und italienischer Ministerpräsident, und die aktuelle Regierungschef Giorgia Meloni bleiben.
Warum? Weil sie der EU die Leviten lasen. Im Fall von Draghi ist das keine so große Überraschung. Jahrelang habe die EU geglaubt, das wirtschaftliche Gewicht ihres 450 Millionen Konsumenten starken Marktes habe international Gewicht, sagte er. "2025 wird uns als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem diese Illusion zerbrochen ist."
Und Meloni? Sie war direkt wie selten seit sie vor drei Jahren ins Amt kam. Die EU scheine "zunehmend zur geopolitischen Bedeutungslosigkeit verurteilt und unfähig, wirksam auf die Herausforderungen zu reagieren, die China und die Vereinigten Staaten hinsichtlich ihrer Wettbewerbsfähigkeit stellen,“ sagte sie.
Wie lange dauerte ihre Rede? Etwa eine Stunde. die EU sei dabei, auf der Weltbühne in die Bedeutungslosigkeit abzudriften, sagte Meloni und warnte, die Union müsse "weniger tun, es aber besser machen", wenn sie wettbewerbsfähig bleiben wolle.
Wie kam sie beim Publikum an? Sie wurde frenetisch begrüßt und musste sich sogar ein paar Tränen der Rührung aus dem Gesicht wischen.
Worum geht es? Am Dienstag findet im Zentrum von Peking eine Militärparade statt. 25 Staatschefs kommen, um den 80. Jahrestag des Weltkriegendes zu begehen. Vorab sorgt ein verbotener Deal für Aufsehen.
Was ist passiert? In Peking kommt es zum Treffen zwischen Chinas Staatschef Xi Jinping und Russlands Präsident Wladimir Putin. Am Donnerstag legte ein russischer Tanker mit Flüssiggas am chinesischen LNG-Terminal Beihai an, berichtet Reuters.
Was ist daran besonders? Nach der Invasion der Ukraine im Jahr 2022 war Russland von den USA und der Europäischen Union mit Sanktionen belegt wurde. Die Maßnahmen betrafen auch Flüssiggas. Mit der Lieferung werden die Sanktionen nun unterlaufen.
Warum ist das riskant? Sollte US-Präsident Donald Trump nichts davon wissen, ist es eine Provokation von Putin und ein klarer Affront.
Was weiß man über die Lieferung? Er wurde vom Tanker Arctic Mulan LNG durchgeführt, der Flüssigerdgas aus der westsibirischen Plattform Arctic LNG 2 transportierte, es ist von den Sanktionen betroffen. Die Schiffstracking-Plattform Starboard enntarnte die Lieferung.
Worum geht es? Dmitri Medwedew gilt als einer der engsten Gefolgsleute von Wladimir Putin. Von 2008 bis 2012 war er Präsident in Russland. Nun übermittelte er Österreich eine unmissverständliche Drohung.
Wo setzte er die Drohung ab? In der staatlichen Nachrichtenagentur TASS. Die Wortmeldung wurde über RT verbreitet, dem früheren Russia Today. Das russische Propagandamedium ist seit 2022 in der EU verboten.
Was sagte Medwedew? Sollte das Land so wie Schweden und Finnland in die NATO eintreten, werde es Gegenmaßnahmen geben. Der "militaristische Kurs Österreichs" zerstöre dessen "Image als Friedensstaat".
Womit wird gedroht? Durch die Politik Österreichs erhöhe sich "das Risiko beträchtlich, dass Teile des Bundesheeres zum Ziel von Feuerangriffen der russischen Streitkräfte werden könnten", so der russische Politiker. Nach dem Beitritt von Schweden und Finnland habe es "Gegenmaßnahmen" gegeben. "Auch für Österreich wird es keine Ausnahmen geben“.
Wie positioniert sich Österreich? In der Regierung gilt NEOS-Außenministeri Beate Meinl-Reisinger als Befürworterin eines Beitritts. „Klar ist: Neutralität allein schützt uns nicht", hatte sie jüngst in der Welt am Sonntag erklärt.
Worum geht es? In einem abgehörten Telefonat hatte sich Paetongtarn Shinawatra an den ehemaligen kambodschanischen Staatschef Hun Sen angebiedert und ihn als "Onkel" bezeichnet. Am Freitag wurde die thailändische Premierministerin vom Verfassungsgericht ihres Amtes enthoben.
Was weiß man über das Telefonat? Es fand am 15. Juni statt, Hun Sen stellte eine Audioaufnahme davon ins Netz. Die Premierministerin kritisiert darin auch die thailändische Armee.
Warum war es politisch unklug? Weil sich Thailand gerade in einem Grenzkonflikt mit Kambodscha befindet. Wenige Wochen mach dem Telefonat brach ein fünftägiger Konflikt aus, bei dem Dutzende Menschen getötet wurden und Hunderttausende aus ihren Häusern fliehen mussten.
Wie fiel das Urteil aus? Die neun Richter des Gerichts stimmten mit sechs zu drei Stimmen gegen Paetongtarn und urteilten, ihr Handeln habe gegen die ethischen Standards verstoßen, die von ihrem Amt erwartet würden.
Was sind die politischen Folgen? Die 39-Jährige war nur ein Jahr im Amt. Paetongtarn Shinawatra gehört der mächtigsten Dynasty des Landes an, sie ist die Tochter von Ex-Premierminister Thaksin Shinawatra. Der Vorgang stürzt Thailand in eine Regierungskrise. Die Koalition verfügt nur mehr über eine hauchdünne Mehrheit im Repräsentantenhaus.
Worum geht es? Die amerikanische Fast-Food-Kette Taco Bell hatte über 500 Standorte in den USA mit KI-Sprachassistenten ausgestattet. Nach mehreren Zwischenfällen wurde das Experiment nun abgebrochen.
Was passierte? Die KI war oft überfordert. Sie teilte Kunden mit, das Restaurant habe nur noch Getränke und Soßenpackungen vorrätig. Änderungen in den Bestellungen – etwa Fleisch gegen Bohnen tauschen – wurden rundwegs verweigert, ein Mann wurde ständig nach seinem Getränkewunsch gefragt, obwohl er schon geordert hatte.
Was war der schlimmste Fall? Ein Video ging viral, es zeigt einen Nutzer, der 18.000 Wasserbecher bestellt. Daraufhin ging das System in die Knie. Internet-Trolle machten sich einen Spaß daraus, die KI zum Absturz zu bringen.
Was passiert nun? Nach zwei Millionen Bestellungen will Taco Bell umdenken und seine KI-Strategie überarbeiten. "Wir lernen viel", sagte Dane Mathews, Chief Digital and Technology Officer des Unternehmens, zum Wall Street Journal.
Worum geht es? Die australische Großbank ANZ wollte einen Teil der Belegschaft vor die Tür setzen. Die Betroffenen erfuhren es über E-Mail – sie wurden darin aufgefordert, ihren Dienstlaptops zurückzugeben.
Wie kam die Panne zustande? Klassisch, jemand drückte zu Früh auf einen Knopf. Eigentlich sollten die Angestellten erst in der darauffolgenden Woche über ihre Entlassung informiert werden. So aber bekamen sie vorzeitig eine automatisierte Mail.
Wer war betroffen? Rund 300 Angestellte aus dem Privatkundengeschäft.
Wie reagierte die Bank? Sie entschuldigte sich und bot den Betroffenen psychologische Hilfe an. Es seien auch persönliche Gespräche geführt worden, heißt es.
Bleiben die Kündigungen wirksam? Ja.