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1. Juli 2025

Telefonat kostet Job Premier nannte Ex-Regierungschef "Onkel"

Worum geht es? In den vergangenen Wochen nahmen die Spannungen zwischen den Nachbarländern Thailand und Kambodscha deutlich zu. Nun tauchte ein brisanter Telefon-Mitschnitt auf.

Was ist darauf zu hören? Die thailändische Regierungschefin Paetongtarn Shinawatra spricht in sehr vertraulichem Ton mit dem ehemaligen kambodschanischen Premier Hun Sen.

Was sagt sie? Sie nennt ihn "Onkel", verspricht, "alles zu regeln". Einen thailändischen Militärkommandeur bezeichnet sie als "die andere Seite". Das brachte ihr Vorwürfe der Illoyalität ein.

Was passierte nun? Der thailändische Verfassungsgerichtshof hat Paetongtarn Shinawatra mit 7:2 Stimmen von ihren Amtsgeschäften als Premierministerin suspendiert. Eine Ethik-Untersuchung wurde eingeleitet.

Was ist die Folge? Der Premierministerin wurde eine Frist von 15 Tagen eingeräumt, um sich zu den Vorwürfen offiziell zu äußern. Der Stellvertretende Premierminister Suriya Juangroongruangkit übernimmt.

Warum gibt es auch Kritik am Gericht? Weil es sehr stark in die Politik eingreift. Seit 2006 wurden schon 34 Parteien aufgelöst.

Weitere Meldungen

"Strafsaft" im Supermarkt Jetzt hat britische Kette etwas Ärger

Worum geht es? Einerseits um einen provokanten Namen für ein neues Getränk. Andererseits auch um die Frage, ob man aus jeder Mücke einen Elefanten machen muss.

Was ist passiert? Die britische Warenhauskette Marks & Spencer hat einen neuen Saft auf den Markt gebracht. Die 250-ml-Flaschen enthalten die Süßwasseralge Spirulina, Hanf, sowie Gurken-, Spinat-, Sellerie-, Limetten-, Grünkohl-, Aloe Vera-, Minz- und Petersiliensaft.

Der Preis? 2,25 Pfund, also umgerechnet rund 2.60 Euro.

Und? Der Name regt auf: "Strafsaft" ("Punishment Juice"). Das liegt im Trend, Hersteller versuchen Produkten ausgefallene Namen zu geben.

Was sagt die Kritik? "Etwas wirklich Gesundes als Bestrafung darzustellen, untergräbt die positiven Schritte, die viele Menschen und Marken in Richtung einer besseren allgemeinen körperlichen und geistigen Gesundheit unternehmen möchten", zitiert die Times eine Marketingleiterin.

Sturz von Disney-Schiff Vater springt ins Meer, Tochter gerettet

Worum geht es? Beim Posieren für ein Foto auf einem Schiff lehnte sich ein Mädchen zu weit übers Geländer und stürzte vor Florida ins Meer. Der Vater der Fünfjährigen sprang ihr nach und konnte seine Tochter vor den Augen der übrigen Passagiere retten, zeigt ein Video.

Wo ereignete sich der Vorfall? Das Kreuzfahrtschiff "Disney Dream" war auf dem Rückweg nach Fort Lauderdale, nachdem es vier Tage lang um die Bahamas gecruised war.

Von wo aus stürzte das Mädchen ab? Die Rede ist von Deck 4, das wären etwa zehn Meter über Wasser.

Wie lief die Rettung ab? Der Kapitän bremste das Kreuzfahrtschiff ab und wendete, ein Rettungsboot wurde zu Wasser gelassen. Vater und Tochter mussten laut Zeugenaussagen 20 Minuten lang Wasser treten, bevor sie gerettet wurden.

Wie erlebten die Passagiere das Unglück? Die "Disney Dream" fasst rund 4.000 Urlauber, viele standen an der Reeling und hatten Tränen in den Augen. "Oh mein Gott, er ist ein Held", sagte eine Augenzeugin über den Vater.

Und die Mutter? Sie musste von einem Deck aus tatenlos zusehen.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Rettung? Ein Kreuzfahrtexperte sagte gegenüber CBS, dass nur ein Viertel der Menschen, die von einem Schiff über Bord gehen, gerettet werden.

Stark-Beben in Neapel Die heftigsten Erdstöße seit 40 Jahren

Worum geht es? Am Montag um ca. 12.47 Uhr bebte die Erde in der Region Neapel ungewöhnlich heftig. Die Erdstöße erreichten eine Stärke von 4,6 auf der Richter-Skala, gemessen in 4,9 Kilometern Tiefe.

Gab es zuletzt ähnliche Beben? Es handelt sich um das stärkste Beben seit 40 Jahren in diesem Gebiet – ähnlich stark war ein Beben im März.

Wo lag das Epizentrum? Vor der Küste von Bacoli im Westen der Caldera. Es gab mehrere Nachbeben, das stärkste wenige Minuten später hatte eine Magnitude von 2,2.

Wo war das Beben spürbar? Bis hinein nach Neapel und in die umliegenden Gebiete. Viele Einwohner flüchteten aus den Häusern.

Was waren die Folgen? Der Zugverkehr wurde vorübergehend eingestellt, Schulen evakuiert und das während der mündlichen Matura-Prüfungen. Es gab Gebäudeschäden, aber keine Verletzten.

Was ist der Hintergrund? Ein Naturphänomen namens Bradyseismus – einer langsamen, aber kraftvollen Hebung und Senkung der Erdkruste infolge magmatischer und vulkanischer Prozesse unter einem sogenannten Supervulkan.

Was heißt Supervulkan? Die Phlegräischen Felder sind eine vulkanisch hochaktive Zone. Wenige Kilometer unter der Erdoberfläche existiert eine riesige Magmakammer. Sie gibt wieder verstärkt Gase und Wärme ab, was zu einer Erhebung und Rissbildung in der Erdkruste führt. Die Spannung im Gestein wächst, bis sie sich ruckartig entlädt – in Form eines Erdbebens.

Milliardäre abschaffen Das will New Yorker Stadtchef-Kandidat

Worum geht es? In der Vorwoche gewann Zohran Mamdani die Vorwahlen der Demokraten für das Bürgermeisteramt in New York. Nun wurde er in der TV-Sendung "Meet the Press" von NBC zu seinen Plänen befragt.

Was will Mamdani? Kostenlose Busse, allgemeine Kinderbetreuung, einen Mindeststundenlohn von 30 Dollar, einen Mietstopp und städtische Supermärkte. Gewählt wird am 4. November.

Wer soll das bezahlen? Mamdani will die Vorhaben durch höhere Steuern für das oberste 1 Prozent der Verdiener finanzieren.

Wie sieht er Reiche? Mamdani wurde gefragt, ob Milliardäre eine Existenzberechtigung hätten. "Ich glaube nicht, dass wir Milliardäre haben sollten, denn ehrlich gesagt ist das in einer Zeit der Ungleichheit so viel Geld", antwortete er.

Was will Mamdani bei den Steuern machen? Neben Reichensteuern ist er für eine Reform der Grundsteuern. Reichere, weiße Viertel sollten höhere Abgaben zahlen.

Wie reagiert Trump? Er drohte in einem Interview auf Fox damit, die Bundesmittel für New York City zu streichen, sollte Mamdani gewinnen, und nannte ihn einen "100 Prozent kommunistischen Wahnsinnigen".

Sieht sich Mamdani als Kommunist? Nein, er streitet das ab. Seine Pläne nennt er demokratischen Sozialismus.

Invasion der Liebeskäfer Sie beißen nicht, sind aber lästig

Worum geht es? In Südkorea, speziell im Großraum Seoul und Incheon, treten derzeit "Lovebugs" massenweise auf. Videos in den sozialen Medien zeigen Insekten-Teppiche.

Was sind "Lovebugs"? Kleine rot-schwarz gefärbte Mücken (Plecia nearctica). Sie stechen nicht, übertragen keine Krankheiten und ernähren sich als Larven von abgestorbener Pflanzenmasse, sind also sogar ökologisch wertvoll.

Warum heißen sie Liebeskäfer? Weil sie während der Paarungszeit gemeinsam fliegen, wobei das Männchen auf dem Rücken des Weibchens sitzt.

Warum sind sie lästig? Weil sie (auch in Schwärmen) Menschen anfliegen, selbst in Innenräumen und in Autos vorkommen. 86 Prozent der Bevölkerung empfinden sie als Plage. Die Beschwerden in Seoul haben sich von etwa 4.400 (im Jahr 2022) auf rund 9.300 (im letzten Jahr) mehr als verdoppelt.

Warum tut man nichts dagegen? Weil Pestizide auch andere nützliche Insekten töten würden. Aber dunkle Kleidung hilft, "Lovebugs" mögen es gern hell.

Die gute Nachricht für Betroffene? Die Männchen sterben nach drei bis vier Tagen, die Weibchen etwa nach einer Woche. Mitte Juli ist das Spektakel in der Regel vorbei.

46,6  Grad in Portugal Europa stöhnt unter Rekord-Hitzewelle

Worum geht es? Europa wird derzeit ungewöhnlich früh von einer ungewöhnlich schweren Hitzewelle getroffen. In Spanien und Portugal wurden am Montag neue Juni-Rekorde gemessen: bis zu 46  Grad in El Granado (Spanien) und sogar 46,6  Grad in Mora (Portugal).

Wer ist hauptsächlich betroffen? Richtig heiß ist es fast überall, in Mitteleuropa und Großbritannien kann es die nächsten Tage zwischen 35 und 39 Grad haben. Aber Süd‐ und Westeuropa hat es am ärgsten erwischt.

Was tun die Länder dagegen? In Frankreich bleiben zwischen 30. Juni und 2. Juli 200 Schulen geschlossen. In 84 von 101 Départements wurde der Hitzealarm orange ausgelöst, 16 Départements wurden inzwischen auf rot hochgestuft. In 17 italienischen Städten (z. B. Rom, Mailand, Neapel) wurde die höchste Alarmstufe Rot aktiviert.

Wie geht es weiter? In Österreich bleibt es die gesamte Arbeitswoche über heiß. Erst am Wochenende stellt sich das Wetter um. Am Samstag hat es "nur" mehr höchstens 28 Grad, dafür ist es drückend schwül.

Streit um Sandalen Indien wehrt sich gegen Prada-Modelle

Worum geht es? Auf der Mailänder Modewoche präsentierte Prada in der vergangenen Woche eine neue Schuhlinie. Die Modelle hatten ein offenes Flechtmuster an der Spitze.

Warum ist das ein Problem? Weil das Schuhwerk den traditionellen Kolhapuri-Sandalen aus den indischen Bundesstaaten Maharashtra und Karnataka sehr ähnelt.

Was ärgert Indien? Dass Prada die Sandalen als "Lederschuhe" bezeichnet, nicht jedoch ihren indischen Ursprung erwähnt. Das führte in Indien zu Vorwürfen der kulturellen Aneignung.

Wie reagierte Prada? Gegenüber der BBC erklärte das Unternehmen, es erkenne an, dass die Sandalen von traditionellem indischen Schuhwerk inspiriert seien.

Was ist die Konsequenz? Prada erklärte, "mit der Handels-, Industrie- und Landwirtschaftskammer von Maharashtra in Kontakt" zu stehen.

Wie ist der preisliche Unterschied? In Indien kosten die Schlapfen einige Hundert Rupien (1.000 Rupien entsprechen rund 10 Euro), bei Prada zwischen 700 und 1.160 Euro.