Worum geht es? Auf der zu Florida gehörenden Insel Key West hielt eine Autofahrerin ihr Fahrzeug an, weil sie ein Huhn, das auf der Straße herumging, nicht überfahren wollte. Die Lenkerin hinter ihr hatte weniger Geduld, hupte zunächst und gab dann Gas, wobei sie das Huhn totfuhr.
Wie ging es weiter? Daraufhin nahm die Fahrerin, die ursprünglich für das Tier gebremst hatte, die Verfolgung der Hühnerkillerin auf. Es gelang ihr, den Wagen ihrer Kontrahentin zum Stehen zu bringen. Zuerst wollte die Lenkerin die Fahrertüre öffnen, doch diese war offenbar abgeschlossen. Also griff sie zu einem Bärenabwehrspray und sprühte der anderen Lenkerin damit ins Gesicht. Auch der Beifahrer wurde dabei verletzt.
Warum die Attacke? Sie habe ihrer Kontrahentin "eine Lektion erteilen wollen", berichtet die britische Zeitung Independent aus dem Polizeibericht. Nach dem Angriff sei die 38-Jährige davon gefahren, wurde aber wenig später bei einer Kontrolle angehalten und vom örtlichen Sheriff in Gewahrsam genommen.
Warum hat die Frau das Huhn überfahren? Dazu machte sie keine Angaben. Sie sei unterwegs gewesen, um ihr Kind aus der Kindertagesstätte abzuholen.
Sitzt die Sprayerin jetzt im Gefängnis? Nein, sie durfte gegen eine Kaution von 35.000 Dollar nach Hause gehen.
Wird sie angeklagt? Ja, sie muss sich u.a. wegen zweifacher schwerer Körperverletzung vor Gericht verantworten.
Worum geht es? Das US-Justizministerium möchte "in den kommenden Tagen" mit Ghislaine Maxwell, der ehemaligen Vertrauten des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein (1953-2019) sprechen. Justizministerin Pamela Bondi hat dem stellvertretenden Generalstaatsanwalt Todd Blanche eine entsprechende Weisung erteilt. Hintergrund ist die mögliche Verwicklung von US-Präsident Donald Trump in die Epstein-Affäre.
Warum das? Man erhofft sich neue Erkenntnisse über die Rolle von Trump in der Sache. Der US-Präsident hatte zunächst gefordert, alle Akten über Jeffey Epstein freizugeben, später seine Meinung geändert und erklärt, es gebe in diesen Akten ohnedies keine neuen Erkenntnisse. Seither steht Trump in den USA massiv unter Druck, auch und vor allem von Seiten seiner eigenen Anhänger.
Was hatte Trump mit Epstein zu tun? Die beiden Millionäre waren ab den 1990er-Jahren enge Freunde, zerstritten sich aber später. Spätestens ab dem Zeitpunkt, als Epstein verhaftet wurde, unternahm Trump alles, sein Verhältnis zu dem früheren Freund herunterzuspielen.
Was wurde Epstein vorgeworfen? Der Finanzmagnat wurde zunächst in den Nuller-Jahren wegen eines Sexualstrafdeliktes verurteilt und saß ab Sommer 2019 wegen des zigfachen Vorwurfs der Vergewaltigung und des Menschenhandels in Untersuchungshaft, wo er im August 2019 Suizid beging.
Wer ist Ghislaine Maxwell? Sie ist die Tochter des britischen Medienmagnaten Robert Maxwell (1923-1991) und war ab den frühen 1990er-Jahren zuerst die Freundin und später die persönliche Vertraute des ehemaligen Selfmade-Millionärs Jeffrey Epstein. Sie war auch an zahlreichen seiner Verbrechen beteiligt.
Das ist bewiesen? Ja, das stellte ein Gericht im Jahr 2022 fest und verurteilte Maxwell, 63, zu einer 20-jährigen Haftstrafe, die sie derzeit in Florida verbüßt. Sie hat demnach eine zentrale Rolle beim Aufbau eines Rings zum sexuellen Missbrauch der Mädchen gespielt.
Wird Maxwell mit dem Ministerium sprechen? Das ist die Frage. Rund um ihren Prozess hat sie jedenfalls keinerlei Informationen über das "System Epstein" und mögliche weitere Beteiligte verraten. Ob sie das bei einer Befragung durch das Justizministerium machen wird, bleibt abzuwarten. Aber demnächst könnte sie sogar eine Vorladung vor den Kongress erhalten.
Ghislaine Maxwell muss vor den Kongress? Ja, der Republikaner Tim Burchett aus Tennessee hat am Dienstag einen diesbezüglichen Antrag eingebracht, mit dem Maxwell juristisch zu einer Aussage vor dem Aufsichtsausschuss des Repräsentantenhauses gezwungen werden soll.
Wann wird das passieren? Die Abgeordneten gehen mit 23. Juli in die Sommerpause, Maxwell kann also frühestens Anfang September zu einer Aussage vorgeladen werden.
Worum geht es? Aktuell kursiert ein Deepfake-Video, in dem Ex-Präsident Barack Obama während eines Gesprächs mit Präsident Donald Trump von Sicherheitskräften festgenommen, zu Boden gezwungen und in Handschellen abgeführt wird. Später sieht man den Fake-Obama dann alleine in einer Zelle. Das Video dürfte aus dem Umfeld der MAGA-Bewegung (Make America Great Again) stammen und ist überschrieben mit dem Slogan "Niemand steht über dem Gesetz".
Was ist daran überraschend? Grundsätzlich nichts, es passt ins Bild. Allerdings ist die Tatsache, dass Trump das Video über seine Plattform Truth Social selbst geteilt hat, sogar für die aktuellen Verhältnisse in den USA außergewöhnlich.
Was ist der Hintergrund? Offenbar ist das Video eine Anspielung auf die diversen juristischen Untersuchungen gegen Trump, die in den Monaten vor der Präsidentenwahl 2024 stattgefunden haben. Seinerzeit postulierten mehrere Demokraten den Satz "Niemand steht über dem Gesetz" mit Hinweis auf Trump, der sich einigen Ermittlungen mit Verweis auf seine frühere Präsidentschaft zu entziehen versuchte.
Es ist also eine Retourkutsche? Offenbar, ja. Mit dem Unterschied, dass gegen Obama bislang nie der Verdacht strafbarer Handlungen bestanden hat und auch nie gegen ihn ermittelt wurde. Trump hingegen wurde bereits in einem Fall schuldig gesprochen und auch verurteilt. Allerdings wurden dagegen Rechtsmittel eingelegt, das Urteil ist also noch nicht rechtskräftig.
Weshalb begibt sich Trump auf dieses Niveau? Beobachter gehen davon aus, dass es eine heftige Reaktion auf die Vorgänge im Fall Epstein ist, bei denen Trump selbst zuletzt in den Fokus gerückt war.
Worum geht es da? Im Zuge der Forderungen nach Veröffentlichung aller Akten über Jeffrey Epstein, einem Finanzmagnaten, verurteilten Sexualstraftäter und langjährigen Freund von Donald Trump, kam der Präsident zuletzt selbst immer stärker unter Druck und reagierte darauf am Wochenende mit einer regelrechten Serie von Anschuldigungen, Herabwürdigungen, Verunglimpfungen und sonstigen Geschmacklosigkeiten auf Truth Social und anderen Plattformen.
Worum geht es? Die französische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat Getränke auf Verunreinigungen mit Mikroplastik hin untersucht. Überraschendes Ergebnis: Die höchste Konzentration an Verunreinigungen wiesen Getränke auf, die in Glasflaschen verkauft werden.
Was wurde alles untersucht? Wasser, Softdrinks, Bier und Wein, in unterschiedlichen Gebinden, von Glas über Plastik bis Metall.
Wie stark ist die Belastung? Mikroplastik fand sich in allen untersuchten Getränken, aber in den Glasflaschen war die Konzentration 50 mal so hoch wie in Plastikflaschen.
Weiß man, weshalb das so ist? Ja, die Forscher konnten schließlich die Ursache für diese Verschmutzungen herausfinden. Schuld daran sind die Metallverschlüsse der Flaschen, ganz gleich ob Kronkorken oder Schraubverschlüsse. Oder besser gesagt, die Aufdrucke auf den Metallverschlüssen.
Also die Firmenlogos und Schriftzüge? Exakt, diese werden mit Polyesterfarben aufgedruckt. Doch nach der Produktion werden die Verschlüsse nicht sofort verwendet, sondern kommen in Säcke, in denen sie zu den Endverarbeitern – den Abfüllanlagen – transportiert werden.
Und weiter? In den Säcken scheuern die scharfkantigen Metallteile aneinander – und lockern so die dünne Schicht aus Polyesterfarben. Kommen die Verschlüsse schließlich auf die Flaschen, werden die Polyesterfarben in Form von Mikroplastik in die Getränke gewaschen.
Was ist Mikroplastik überhaupt? Winzige Kunststoffteilchen, die kleiner als 0,5 mm sind und im Körper die unterschiedlichsten Reaktionen und Beschwerden hervorrufen können.
Wie könnte man die Kontamination der Getränke reduzieren? Nach Ansicht der französischen Forscher verhältnismäßig einfach. Man müsste nur die Verschlüsse in einem zusätzlichen Arbeitsgang waschen und trocknen, ehe sie auf die Gebinde aufgesetzt werden. Dann würden die Mikroelemente einfach weggewaschen und könnten nicht mehr von den Getränken abgerieben werden.
Worum geht es? In Italien werden in den nächsten Tagen Rekordtemperaturen von bis zu 50 Grad Celsius erwartet. Verantwortlich dafür ist ein Hochdruckgebiet aus Nordafrika, das von den Meteorologen als "Kamel" bezeichnet wird.
Welche Gegenden sind besonders betroffen? Neben Sizilien, wo es bis auf 50 Grad gehen kann, werden Sardinien, Kalabrien und Apulien besonders von der Hitze betroffen sein.
Ist nur Italien betroffen? Nein, zu außergewöhnlichen Temperaturen kommt es derzeit auch in Norwegen. Ein stabiles Hoch treibt die Temperaturen in dem skandinavischen Land bereits seit einer Woche deutlich über die 30-Grad-Marke und verhindert gleichzeitig, dass kühlere und feuchtere Luftmassen vom Atlantik nach Nordeuropa kommen.
Welche Auswirkungen hat die aktuelle Hitze? Während in Skandinavien die Waldbrandgefahr heuer ungewöhnlich hoch ist, kämpft Süd- und Mittelitalien mit einer bereits seit Monaten anhaltenden Trockenheit. Hier sind die Stauseen leer und die Landwirtschaft ist schwer betroffen. Und es ist noch keine Entspannung in Sicht, die Meteorologen prophezeien weiterhin überdurchschnittlich hohe Temerperaturen.
Worum geht es? Im von China annektierten Tibet hat der Bau des voraussichtlich größten Staudamms der Welt begonnen. Dabei soll der Fluss Yarlung Tsangpo, der längste Fluss Tibets, aufgestaut werden, der durch das tibetische Hochland fließt. Das Projekt soll etwa 142 Milliarden Euro kosten.
Fließt der Yarlung Tsangpo nur durch China? Nein, und das sorgt auch für große Besorgnis bei den Nachbarstaaten Indien und Bangladesh. Denn der Fluss fließt weiter in diese beiden Länder und speist dort weitere Flüsse, etwa den Brahmaputra. In beiden Ländern herrscht Angst, dass China durch den Damm die Wasserversorgung für Millionen Menschen beeinträchtigen oder gar kappen könnte.
Gibt es Gegenstrategien? Indien plant den Bau eines Staudamms am Siang-Fluss, der als Puffer gegen plötzliche Wasseraustritte aus Chinas Staudamm dienen und Überschwemmungen in den betroffenen Gebieten verhindern soll.
Und gibt es Bedenken wegen der Umwelt? Ja, der geplante Mega-Stausee wird ein Tal überfluten, das als besonders artenreich gilt.
Weshalb wird der Staudamm gerade hier gebaut? Das Tal des Yarlung Tsangpo ist die tiefste und längste Schlucht der Welt. Aus diesem Grund erhofft man sich, hier gigantische Strom-Mengen erzeugen zu können.
Wie soll das geschehen? Insgesamt sollen, so Peking, fünf Kaskandenkraftwerke errichtet werden. Die Fertigstellung ist für 2033 geplant. Dann soll das Mega-Kraftwerk das mit Abstand leistungsfähigste Wasserkraftwerk der Welt darstellen, mit einer Leistung von 300 Milliarden Megawattstunden pro Jahr.
Ist das viel? Es wäre drei Mal so viel wie das bislang stärkste Wasserkraft, das Projekt Drei-Schluchten-Damm in Zentralchina, das etwa 100 Milliarden Megawattstunden pro Jahr erzeugt. Zum Vergleich: Das Kraftwerk Kaprun-Zell am See in Salzburg erzeugt etwa 750.000 Megawattstunden pro Jahr.
Worum geht es? Die US-Regierung hat insgesamt mehr als 230.000 Seiten Akten über die Ermordung des Bürgerrechtskämpfers und Predigers Martin Luther King im Jahr 1968 freigegeben. Darunter befinden sich auch Überwachungsunterlagen des FBI.
Weshalb dieser Schritt? US-Präsident Donald Trump hatte in seinem Wahlkampf versprochen, bislang unter Verschluss gehaltene Akten über die Morde an Präsident John F. Kennedy und Martin Luther King im Falle seines Wahlsieges freizugeben.
Sind aus den Akten neue Erkenntnisse zu erwarten? Das wäre außergewöhnlich. Das Büro des Direktors des Nationalen Geheimdienstes (DNI) erklärte in einer Pressemitteilung am Montag: "Die heute veröffentlichten MLK-Akten (Martin Luther King, Anm.) wurden nie digitalisiert und verstaubten jahrzehntelang in Einrichtungen der gesamten Bundesregierung, bis heute."
Warum werden die Akten jetzt veröffentlicht? Es gibt keinen Grund dafür. Kritiker warfen Trump deshalb auch postwendend vor, mit der Veröffentlichung nur von den aktuellen Problemen mit anderen Akten, nämlich jenen über den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein ablenken zu wollen.
Worum geht es da? Im Wahlkampf hatte Trump immer wieder gefordert, dass alle Akten über den Epstein-Skandal veröffentlicht werden müssten und er dafür sorgen würde. Doch als er dann wirklich Präsident war, ließ Trump plötzlich erklären, dass sich in den Epstein-Akten keinerlei Material über eine angebliche Kinderschänder-Verschwörung finde. Was sofort die Gerüchteküche anwarf und zu Spekulationen führte, dass Trump selbst in den Epstein-Akten prominent vorkommen würde.
Worum geht es? Jener ehemalige Polizist, der im Jahr 2020 die Schwarze Rettungssanitäterin Breonna Taylor im Zuge einer Razzia in ihrer Wohnung erschossen hatte, wurde am Montag von einem Gericht in den USA zu 33 Monaten Haft verurteilt. Eine Bundesjury hatte ihn bereits im November vergangenen Jahres wegen Verletzung von Taylors Bürgerrechten durch exzessive Gewaltanwendung schuldig gesprochen. Die Höchststrafe für diesen Vorwurf war lebenslange Haft.
Was ist geschehen? In der Nacht auf den 13. März 2020 fand in der Wohnung der Afroamerikanerin Breonna Taylor in Louisville, Bundesstaat Kentucky, eine Polizeirazzia statt. Die Beamten verdächtigten den Ex-Freund der 26-Jährigen, in der Wohnung Drogen zu verstecken. Als die Polizisten in Zivil eindrangen, schliefen Breonna Taylor und ihr aktueller Freund im Bett.
Wie ging es weiter? Taylors Freund, der eine Waffe besaß, hielt die drei Männer, die in die Wohnung stürmten, für Verbrecher und schoss mit seiner Waffe, wobei er einen Beamten am Bein verletzte. Daraufhin erwiderten die Beamten das Feuer. Es wurden insgesamt 32 Kugeln abgefeuert, von denen acht Projektile die junge Frau trafen und tödlich verletzten.
Weswegen fand die Razzia statt? Ein Richter hatte den Durchsuchungsbeschluss ausgestellt, nach dem die Beamten weder Uniform tragen mussten, noch sich als Polizisten zu erkennen geben mussten. Sie brachen die Wohnungstüre mit einem Rammbock auf.
Gab es Konsequenzen? Zunächst nicht. Doch als gute zwei Monate später der Schwarze George Floyd im Zuge einer Polizei-Amtshandlung starb und sich die Black Lives Matter-Bewegung formierte, wurde auch der Tod von Breonna Taylor als ein Beispiel für ausufernde Polizeigewalt gegen Schwarze angeprangert.
Wurde jemand verurteilt? Alle drei Polizisten, die an der Razzia beteiligt waren. Wie sich herausstellte, hatten sie Beweismittel gefälscht, um überhaupt einen Durchsuchungsbeschluss zu erhalten. Doch wegen des Todes der jungen Frau war nur einer der drei Polizisten angeklagt – eben wegen übermäßiger Gewaltanwendung.
Gab es auch Sympathie für den Ex-Beamten? Ja, erst vor wenigen Tagen hatte ein Vertreter des Justizministeriums gefordert, dass der Ex-Polizist zu einer Freiheitsstrafe "von einem Tag" verurteilt werden solle.