Worum geht es? Die schwedische Regierung will das Wirtschafts-Wachstum ankurbeln und die Kaufkraft der Haushalte zu stärken. Deshalb wurde eine umfangreiche Steuersenkung angekündigt. Teile sollen noch heuer in Kraft treten.
Was ist das Volumen? Für ein gesamtes Reformpaket sind 7,2 Milliarden Euro veranschlagt, allein die Steuersenkung kostet 4,6 Milliarden Euro.
Was kann das bringen? Laut Finanzminister soll damit das Wirtschafts-Wachstum 2026 auf 3,1 Prozent steigern – mehr als die bisherige Schätzung von 2,6 Prozent.
Was hilft das Einzelnen? Nach Angaben der schwedischen Regierung soll eine Familie mit zwei Kindern jeden Monat 162 Euro mehr im Geldbörserl haben. Überprüfen lässt sich das aktuell nicht.
Was bedeutet das für Haushalte? Ab dem 1. April 2026 wird die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel von derzeit 12 % auf 6 % gesenkt. Diese Maßnahme soll bis Ende 2027 gelten und Familien laut Regierung jährlich bis zu 590 € sparen.
Was kommt noch? Die Einkommensteuer wird gesenkt. Ein neues Anreizsystems soll Arbeiten attraktiver machen. Für kleine Unternehmen gibt es Steuererleichterungen, ein Bonus für die Beschäftigung von Jugendlichen kommt. Höhere Freibeträge sollen Lebensversicherungen lukrativer machen.
Wer regiert in Schweden? Seit dem 18. Oktober 2022 eine Mitte-Rechts-Koalition unter Ministerpräsident Ulf Kristersson. Die Minderheitsregierung besteht aus der Moderaten Sammlungspartei, den Christdemokraten und den Liberalen und wird durch die rechten Schwedendemokraten unterstützt, die jedoch nicht Teil der Regierung sind.
Warum kann Schweden sich das leisten? Das Wirtschaftswachstum betrug im Vorjahr 1 Prozent (Österreich minus 1,2 %), heuer werden es 1,1 Prozent sein. die Inflationsrate beträgt 2,2 Prozent. Die Staatsverschuldung 2025 beträgt 33,8 % des BIP (Österreich lag im Vorjahr bei 81,8%).
Worum geht es? Drohnen auf Polen, MiGs, die in den Luftraum von Estland eindringen, nun die nächste Aufreger. Russische Flugzeuge überflogen zweimal eine deutsche Fregatte, berichtet der Spiegel.
Was ist genau passiert? Es gab zwei Überflüge russischer Aufklärungsflugzeuge, einen am Freitag und einen am Samstag. Das berichtete Verteidigungsminister Pistorius dem deutschen Bundestag. Die Überflüge fanden in niedriger Höhe, unter 100 Metern, statt.
Warum machte Deutschland den Vorfall bekannt? Er wurde im Zuge der Debatte um den Verteidigungshaushalt vorgebracht. Pistorius nutzte das als Argument, warum die Bundeswehr stärker ausgestattet werden müsse.
Was ist der Hintergrund? Die Fregatte "Hamburg" war in diesem Zeitraum bei der NATO-Übung "Neptun Strike" in der Ostsee beteiligt. Pistorius bezeichnete den Vorfall als Provokation. Er sieht darin Teil einer Strategie, bei der Russland Grenzen austestet.
Weiß man mehr über den Angriff? Genau wo die Überflüge stattgefunden haben (zwischen welchen Gewässern etc.) ist nicht präzise bekannt. Auch nicht, welche Reaktionen sie auslösten. Bekannt ist, dass die russischen Flugzeuge nicht auf Funksprüche, wohl zur Kommunikation oder Warnung, reagierten.
Worum geht es? Am Auftritt von Donald Trump vor den Vereinten Nationen war eine Episode weltpolitisch bemerkenswert. Der US-Präsident stellte sich erstmals deutlich an die Seite der Ukraine und kehrte Russland den Rücken zu.
Was sagte er? Trump traf sich mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj. Danach postete er auf Truth Social: Kiew könne nicht nur seinen Krieg gegen Russland gewinnen, sondern auch jeden Zentimeter verlorenen Territoriums zurückerobern.
Eine Ausrutscher? Offenbar nicht. Er blieb der Linie auch bei einem Treffen mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron treu. "Ich dachte, dieser Krieg wäre aufgrund meiner Beziehung zu Putin am leichtesten zu stoppen, aber leider hat diese Beziehung nichts bedeutet", sagte der US-Präsident.
Und bei seiner Rede? Putins Unfähigkeit, den Krieg gegen die Ukraine zu gewinnen, lasse Russland "nicht gut aussehen". Später am Tag antwortete er die Frage, ob NA-Staaten russische Flugzeuge abschießen sollten, die ihren Luftraum verletzen, mit "Ja".
Wie reagierte Russland? Mit Hohn. Die von Trump initiierte Annäherung zwischen Russland und den USA habe vom "Ergebnis nahe null" gebracht", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dem Sender RBC. Dann spottete er über Trumps "Papiertiger"-Vergleich. Russland sei ein "Bär" und kein "Tiger. Es gibt keinen Papierbären".
Worum geht es? Nach einer Woche Zwangspause kehrte Latenight-Talker Jimmy Kimmel am Dienstagabend ins Fernsehen zurück. Zu sehen war eine auf vielen Ebenen bemerkenswerte Show.
Warum? Kimmel fand die Balance zwischen Einsicht unbeugsamem Willen. Er erklärte sich den Kirk-Anhängern gegenüber, trat aber gleichzeitig vehement für die Medienfreiheit im Land ein.
Entschuldigte er sich? Ja und nein. Er wolle klarstellen, dass es "nie meine Absicht war, den Mord an einem jungen Mann herunterzuspielen", sagte er mit tränenerstickter Stimme. "Aber ich verstehe, dass es für manche entweder unpassend oder unklar war, oder vielleicht beides, und für diejenigen, die meinen, ich hätte mit dem Finger auf sie gezeigt, verstehe ich, warum sie verärgert sind."
Wie wehrte er sich? Unsere Regierung darf nicht kontrollieren, was wir im Fernsehen tun und was nicht, und wir müssen uns dagegen wehren“, sagte Kimmel. „Unsere Meinungsfreiheit ist das, was sie an diesem Land am meisten bewundern."
Was sagte er über Trump? Der US-Präsident habe "sein Bestes getan hat, um mich zu caneln", aber das sei "schwer nach hinten losgegangen" und habe stattdessen "Millionen von Menschen gezwungen, seine Show anzuschauen".
Was ist seit der Absetzung passiert? Ein "Typ aus Deutschland" habe ihm einen Job angeboten, sagte Kimmel. "Können Sie sich vorstellen, dass dieses Land so autoritär geworden ist, dass Deutschland sagt: 'Komm her!'"
Worum geht es? Der Super-Taifun Ragasa traf mit orkanartigen Winden und sintflutartigen Regenfällen auf Hongkong. Nun bewegt er sich auf die südchinesische Provinz Guangdong zu.
Was weiß man über Ragasa? Er entstand um den 17. September herum über dem westlichen Pazifik. Zuerst traf er die nördlichen Philippinen, insbesondere die Babuyan-Inseln. Danach zog er weiter nach Taiwan und dann auf Südchina (einschließlich Guangdong, Hongkong, Macau).
Wie ist die Einstufung? Ragasa gilt als der weltweit größte Zyklon dieses Jahres. Er erreicht Windgeschwindigkeiten bis zu 265 km/h, mit Böen noch darüber und wurde auf den Status "Super-Taifun" hochgestuft.
Was waren die Auswirkungen? Mindestens 27 Menschen sind tot, allein 14 kamen in Taiwan ums Leben. In Hongkong wurden Hunderte Flüge gestrichen, öffentliche Verkehrsmittel fahren nicht, Schulen wurden geschlossen.
Was passiert nun? Ragasa bewegt sich auf die südchinesische Provinz Guangdong zu, wo Hunderttausende Menschen in Sicherheit gebracht wurden, allein in Shenzhen 400.000 Menschen. Auf den Flughäfen in der Region haben mehr als 5.000 Flüge gestrichen.
Worum geht es? Am Mittwoch stürzte in Bangkoks Stadtteil Dusit plötzlich eine Straße ein und ein riesiger Krater öffnete sich. Der Erdspalt ist etwa 50 Meter tief und 30 mal 30 Meter groß.
Gab es Opfer? Trotz der dramatischen Bilder wurden keine Verletzten oder Todesopfer gemeldet.
Und Schäden? Drei Fahrzeuge, darunter ein Abschleppwagen der Polizei, stürzten in das Loch, ebenso zwei Strommasten. Eine Wasserleitung brach auf, wodurch Wasser in den Krater strömte.
Wo ereignete sich das Unglück? Auf der Samsen Road, direkt vor dem Vajira Hospital und in unmittelbarer Nähe der Samsen Metropolitan Police Station.
Was ist die Ursache? Der Vorfalls wird mit dem Bau einer neuen U-Bahn-Station in Verbindung gebracht. Laut dem Gouverneur von Bangkok, Chadchart Sittipunt, rutschte Bodenmaterial von der Baustelle in den Hohlraum, was die Instabilität verstärkte.
Was waren die Folgen? Die Behörden evakuierten vorsorglich angrenzende Gebäude, darunter das Krankenhaus und die Polizeistation. Es bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich möglicher weiterer Bodenbewegungen, insbesondere bei anhaltendem Monsunregen.
Worum geht es? Ein Verband aus rund 50 Booten und mit mehr als 300 Aktivisten an Bord ist derzeit Richtung Gaza unterwegs. Die marketingträchtige Aktion hat offiziell das Ziel, Hilfsgüter in den Küstenstreifen bringen.
Wer ist an Bord? Etwa Nelson Mandelas Enkel Mandla Mandela, die französische Schauspielerin Adèle Haenel sowie die frühere Umweltaktivistin Greta Thunberg. Start war Anfang September in Barcelona.
Was passierte nun? Global Sumud Flotilla wurde in der Nacht in den Gewässern vor Kreta von Drohnen angegriffen, die Sprengladungen abgeworfen haben sollen, auch Reizgas soll versprüht worden sein.
Verletzte? Nein, sagt die Besatzung selbst. Die Drohnen hätten vor allem das Ziel gehabt, die Segel zu zerstören. Hinter dem Angriff stünde Israel, so die Aktivisten. Belege dafür gibt es keine.
Was fiel auf? Ein italienischer Abgeordneter an Bord eines Schiffes sagte, dass die Schiffsradios gestört worden seien. Plötzlich waren mit voller Lautstärke ABBA-Songs zu hören.
Wie reagierte Italien? Nicht wegen der ABBA-Lieder, sondern weil italienische Staatsbürger mitreisen, zog der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto die Fregatte Fasan von einer NATO-Übung im Mittelmeer ab und schickte sie der Flottille zu Hilfe.
Worum geht es? Um einen Umbruch. Eine neue Umfrage in Deutschland zeigt, dass die rechte AfD die regierende Union von Platz 1 verdrängt hat. Die Union aus CDU/CSU stagniert, die "Alternative für Deutschland" legt zwei Prozent zu.
Wer hat die Umfragen gemacht? Das Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL und n-tv (16. bis 22. September, 2.504 Befragte. Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte). Der Zeit-Wahltrend hat mehrere aktuelle Umfragen gewichtet und kommt zum selben Ergebnis.
Wie lauten die Daten? Mit 27 % erreicht die AfD (vom Verfassungsschutz als "gesichert rechtsextremistisch" eingestuft) einen neuen Höchstwert. Dies markiert einen Anstieg von 2 Prozentpunkten im Vergleich zum Vormonat. Die Union verharrt bei 25 %. Eine Woche davor lag man noch gleichauf.
Und die anderen Parteien? Die SPD verliert 1 Prozentpunkte und erreicht 13 %. Auch die Grünen verzeichnen einen Rückgang um 1 Prozentpunkte auf 11 %. Die Linke bleibt unverändert bei 11 %.
Würde es eine weitere Partei in den Bundestag schaffen? Nein, BSW (Bündnis Sarah Wagenknecht) liegt bei 4 %. Die FDP bleibt mit 3 % unter der Fünfprozenthürde.