2022 hatte der italienische Verfassungsgerichtshof ein Urteil gesprochen, das im Land für Aufsehen sorgte. Kinder sollten die Nachnamen beider Eltern erhalten, legten die Höchstrichter fest. In Italien werden alle Neugeborenen automatisch nach ihrem Vater benannt. Die Praxis sei "diskriminierend und schädlich für die Identität" des Kindes, so das Gericht. Eltern sollten die Reihenfolge des Nachnamens frei wählen können, aber auch, dass die Nachkommen nur einen Familiennamen tragen.
Das erforderliche Gesetz kam nie, denn die rechtsgerichtete Koalition von Giorgia Meloni übernahm die Macht und beerdigte das Vorhaben. Nun aber unternahm Dario Franceschini, ehemaliger Kulturminister der Mitte-Links-Partei Demokraten, einen neuen Vorstoß. Er schlug ein Gesetz vor, nach dem alle Babys automatisch den Nachnamen der Mutter erhalten. Die Regelung würde "ein historisches Unrecht wiedergutmachen", berichtet der Guardian.
Die Reaktionen fielen, nun ja, recht unterschiedlich aus. Von Beifall über "haben wir keine anderen Sorgen" und "Väter verschwinden vom Erdboden" bis zu "Provokation" war alles dabei.
Zweimal war George Clooney "Sexiest Man Alive", 1997 und 2006. Die Auszeichnung wird jedes Jahr vom US-Magazin People verliehen. Da war der Schauspieler, inzwischen verheiratet mit Menschenrechtsanwältin Amal, noch Junggeselle, lebte mit einem Hausschwein zusammen und drehte romantische Filme. " One Fine Day" (1996) mit Michelle Pfeiffer, "Intolerable Cruelty" (2003) mit Catherine Zeta-Jones, oder 2022 " Ticket to Paradise" mit Julia Roberts etwa.
Damit ist jetzt Schluss. "Sehen Sie, ich bin 63 Jahre alt", sagte Clooney bei einem Auftritt in der Sendung "60 Minutes". "Ich versuche nicht, mit 25-jährigen Hauptdarstellern zu konkurrieren. Das ist nicht mein Job. Ich mache keine romantischen Filme mehr." Anlass des Interviews war die Premiere von "Good Night and Good Luck“ am Broadway. Clooney spielt darin einen Journalisten. Ganz unromantisch.
Das U-Boot ist in Wirklichkeit kein U-Boot, bestenfalls ein halbes. Es kann nämlich nicht ganz abtauchen, der Rumpf ragt immer ein Stück aus dem Wasser. "Narcosubmarinos" heißt das Gefährt, das Schmuggler immer häufiger einsetzen. 500 Seemeilen südlich der portugiesischen Azoren fiel nun eines der Halbtaucher der Polizei in die Flossen. Das Boot war mit 6,5 Tonnen Kokain auf dem Weg nach Europa, so die F.A.Z.
Es folgte ein Großeinsatz mitten im Atlantik, Marine, Luftwaffe, Ermittler aus Portugal, Großbritannien, den USA waren beteiligt. Der Wert der Ware gibt das her, 280 Millionen Euro. Fünf Besatzungsmitglieder hatten sich mit dem Stoff von Brasilien aus auf die Reise gemacht. "Narcosubmarinos" werden für den Transport immer beliebter, sie sind gut zu verstecken, fassen viel Ladung. Vor der Küste wird die Ware dann auf Schnellboote umgeladen.
Es ist nicht so, dass nur Österreichs Nationalrat seine Probleme mit der Bestuhlung hat. In Frankreich flog nun ein Schwindel mit historischen Sesseln auf. Beteiligt soll auch einer der bekanntesten französischen Antiquitätenexperten sein. Von Bill Pallot stammt immerhin das grundlegende Werk zu diesem Thema: "Die Kunst des Stuhls im Frankreich des 18. Jahrhunderts".
Nun wird der Experte gemeinsam mit Bruno Desnoues, einem bekannten Möbeltischler, des Betrugs beschuldigt. Es geht um 4,5 Millionen Euro. Pallot brachte sogar Schloss Versailles dazu, 840.000 Euro für zwei Stühle zu bezahlen. Sie sollen angeblich Comtesse du Barry gehört haben, der Mätresse von Ludwig XV., dem Monarchen des 18. Jahrhunderts. Tatsächlich wurden sie in den letzten Jahrzehnten in einer Pariser Werkstatt hergestellt, so die Times.
Pallot und Desnoues gehören zu den sechs Angeklagten, denen im Strafgericht Pontoise bei Paris derzeit der Prozess gemacht wird. Darunter sind auch ein portugiesischer Bauunternehmer, der als ihr Vermittler fungierte, und eine Pariser Galerie, der Mittäterschaft vorgeworfen wird. Sie hatte die gefälschten Möbel aus dem 18. Jahrhundert erworben und mit einem stattlichen Gewinn weiterverkauft.
Prinz Abdullah bin Hamad bin Khalifa Al Thani von Katar zahlte für zwei Sessel zwei Millionen Euro. Sie schmückten angeblich Marie Antoinettes Pavillon in Versailles. Tatsächlich hatte sie die Galerie für 200.000 Euro angekauft. Die meisten Angeklagten bestreiten die Taten, Pallot will sich schuldig bekennen. Er behauptete, er und Desnoues hätten den Betrug aus Spaß gestartet, "um zu sehen, ob wir es schaffen würden".
Die Liste ist lang, man könnte fast den Eindruck gewinnen, es war schon einmal sicherer auf der Welt. Am Mittwoch präsentierte die EU-Kommission einen neuen Krisenplan und definierte "30 Schlüsselmaßnahmen" für den Fall des Falles. 13 potentielle Krisen werden identifiziert, Hochwasser, Erdbeben, Pandemien, Cyberattacken oder bewaffnete Konflikte etwa, also Angriffe auf einen EU-Mitgliedsstaat.
Darauf sollten die Bürgerinnen und Bürger vorbereitet sein, es gibt eine Liste an Vorschlägen, wie das passieren soll. Privathaushalte sollten einen Notvorrat anlegen, der 72 Stunden Selbstversorgung ermöglicht. Krisenvorsorge soll Teil des Lehrplans in den Schulen werden. An einem "Tag der Bereitschaft" sollen Militär, Katastrophenschutz, Polizei, Gesundheitspersonal und Feuerwehrleute den Ernstfall üben.
Es sind Bilder, die man selten sieht. Im Gazastreifen demonstrierten hunderte Palästinenser am Dienstag gegen den Krieg in Israel, aber auch gegen die eigenen Machthaber im Gazastreifen. Auf der Kundgebung waren Rufe wie "Hamas raus!" oder "Hamas-Terroristen" zu hören. Zur Demo war über den Messengerdienst Telegram aufgerufen worden.
Viele der fast ausschließlich männlichen Teilnehmer wusste gar nicht, wer die Kundgebung organisiert hatte, das könnte stutzig machen. "Ich habe teilgenommen, um im Namen der Menschen eine Botschaft zu senden: Schluss mit dem Krieg", sagte ein Demonstrant der Nachrichtenagentur AFP. Er habe Mitglieder der Hamas-Sicherheitskräfte in Zivilkleidung gesehen, die den Protest auflösten. Unabhängig nachprüfbar sind die Aussagen nicht.
Halb so viel Zeit, doppelt so viel Aufmerksamkeit. Anfang der Woche war bekannt geworden, dass Usha Vance, Ehefrau des US-Vizepräsidenten, mit einer Delegation nach Grönland reisen will. Der Trip sollte von heute bis Samstag dauern, am Besuchsplan standen eine Militärbasis und ein Hundschlittenrennen. Grönland, vor allem aber die "Schutzmacht" Dänemark zeigten sich empört.
In der Nacht auf Mittwoch wurde dann bekannt, dass auch JD Vance selbst Teil der Mission sein wird, das teilte das Weiße Haus mit. Der Aufenthalt wird aber auf einen Tag verkürzt, das Hunderennen ausgelassen. Die Stimmung gegenüber den USA wird auf der Insel immer feindseliger. Seit Donald Trump erklärt hatte, Grönland zur Not auch mit Gewalt einnehmen zu wollen, kommt es immer wieder zu Demos. Auf Plakaten ist zu lesen: "Yankee, geht nach Hause!"
Dritter Tag im Prozess gegen Gérard Depardieu und wieder wogen die Vorwürfe schwer. Am Mittwoch sagte das zweite Opfer aus, die Regieassistentin soll ebenfalls vom Filmstar sexuell belästigt worden sein. Dreimal habe er ihr die Hände auf Hintern und Brüste gelegt, sie sei wie "versteinert" gewesen, sagte sie.
Der Job der 34-Jährigen bestand darin, Depardieu von der Garderobe zum Set zu begleiten und umgekehrt. Beim ersten Mal habe sie seine Hand auf ihrem Hintern gespürt: "Es passierte völlig überraschend." Beim zweiten Übergriff habe sie Depardieu gegen eine Tür gedrückt und ihr beide Hände auf die Brüste gelegt. "Ich habe Nein gesagt", so die Frau vor Gericht. Auch beim dritten Mal. Da griff er ihr wieder auf den Po.
Der Schauspieler bestreitet die Vorwürfe: "Ich habe weder ihr Gesäß noch ihre Brüste berührt, nichts dergleichen", sagte er. "So bin ich nicht. Ich habe keinen sexuellen Übergriff begangen. Ein sexueller Übergriff ist meiner Meinung nach schwerwiegender." Eine Nachfrage sorgte für wenig Klärung. Er wisse nicht, so Depardieu, was sexueller Missbrauch sei.