Was manche Beobachter bereits zu Beginn des Gaza-Krieges mutmaßten, scheint jetzt tatsächlich Realität zu werden. Israel plant, Teile des Gaza-Streifens dauerhaft militärisch zu besetzen und die palästinensische Bevölkerung in den Süden des 40 Kilometer langen Gebietes umzusiedeln. Das bestätigte Premierminister Benjamin Netanyahu am Montagabend in einer Ansprache. Das Ziel sei, die Hamas auf diesem Weg militärisch zu besiegen und eine Freilassung der noch festgehaltenen israelischen Geiseln zu erreichen.
Beim Terrorüberfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 waren etwa 1.200 Menschen in Israel teilweise bestialisch ermordet worden, zudem wurden mehr als 250 Menschen verschleppt. Aktuell sollen sich noch 58 Geiseln in der Hand der Hamas befinden, von denen 24 noch am Leben sein dürften. Bei einem zeitweiligen Waffenruhe Anfang 2025 hätten eigentlich sämtliche Geiseln gegen tausende gefangene Palästinenser ausgetauscht werden sollen, doch das Abkommen hielt nicht. Seit März wird wieder gekämpft.
So große Ausreißer wie Österreich hatte die Schweiz auch in den vergangenen Jahren nicht. Im März betrug die Inflation beim Nachbarn schließlich 0,3 Prozent, im April sank der Preisanstieg auf 0,0 Prozent gab der Bund am Montag bekannt, der tiefste Wert seit vier Jahren. Gründe: Importgüter wurden billiger, der Erdölpreis sank, der Franken legte seit Jahresbeginn gegenüber dem US-Dollar um mehr als elf Prozent zu.
In Österreich lag die Teuerung im April bei 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das ist ein Anstieg von 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die Mehrzahl der Ökonomen geht nun davon aus, dass die Teuerungsrate in der Schweiz schon bald in den negativen Bereich fallen könnte. Sinkende Preise sind an sich etwas Gutes, die nahende Deflation aber macht Experten Sorgen. Unternehmen investieren weniger, Konsumenten sind bei Einkäufen zurückhaltend, das setzt eine Spirale in Gang.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte nun den Leitzins weiter abzusenken, erwartet wird eine Reduktion im Juni von derzeit 0,25 auf 0,0 Prozent. Gegen Ende des Jahres könnte es sogar Negativzinsen geben.
Um die extrem hohen US-Einfuhrzölle von 145 Prozent auf chinesische Waren zu umgehen, haben Hersteller offenbar Schlupflöcher gefunden. Das berichtet die Financial Times. Demnach werden immer öfter Produkte über Drittländer wie Malaysia (24 Prozent US-Zölle), Südkorea (25 Prozent) oder Vietnam (46 Prozent) in die USA verschifft. In den Ländern werden die Waren mit neuen Ursprungszertifikaten versehen und können so zu den – für diese Länder geltenden – geringeren Zöllen in die USA importiert werden.
Laut der Zeitung gebe es auf chinesischen Social-Media-Plattformen mittlerweile zahlreiche Angebote für dieses "Herkunfts-Washing". Vor allem kleinere Hersteller würden zu diesem Mittel greifen, um ihre Produkte weiter exportieren zu können und um nicht in ihrer Existenz bedroht zu sein. Für unzählige chinesische Produzenten von Billigwaren sind die USA Absatzmarkt Nummer 1, die hohen Zölle lassen sich bei ihren Produkten – etwa Spielzeug oder Güter des täglichen Bedarfs – nicht auf die Konsumenten abwälzen.
Schon im April hatten die Ölpreise den größten Monatsverlust seit 2021 verzeichnet. Am Samstag einigten sich nun die acht Ölförderorganisationen unter der Führung Saudi-Arabiens darauf, ihre Produktion im Juni um 411.000 Barrel pro Tag zu erhöhen – fast dreimal so viel wie Goldman Sachs erwartet hatte. Und nur einen Monat nachdem die OPEC+-Staaten angekündigt hatten, die Produktion im Mai um ebenfalls 411.000 Barrel pro Tag zu steigern.
Die Aktivitäten von Donald Trump hat die Angst vor einer weltweiten Rezession geschürt. Am Montag gingen die Preise für Rohöl drastisch zurück. Die Ölkonzerne Chevron und Exxon hatten bereits letzte Woche einen Rückgang der Gewinne für das erste Quartal gemeldet. Und: Der britische Ölkonzern Shell denkt offenbar über eine Übernahme des Konkurrenten BP nach, berichtet Bloomberg.
Auf seiner Plattform Truth Social nennt er es nicht weniger als "eine Bedrohung der nationalen Sicherheit". Donald Trump nimmt sich nun das nächste Marktsegment vor – Filme. Hollywood sterbe "einen sehr schnellen Tod", schreibt er. Andere Länder hätten Anreize geschaffen, damit Filme bei ihnen produziert werden. Und dann in Großbuchstaben: "WE WANT MOVIES MADE IN AMERICA, AGAIN!"
Er habe deshalb das Handelsministerium und den Handelsbeauftragten der Vereinigten Staaten ermächtigt, "unverzüglich einen 100-prozentigen Zoll auf alle im Ausland produzierten Filme zu erheben, die in unser Land kommen". Noch ist unklar, wie die Zölle erhoben werden und ob sie für Fernsehserien, Filme auf Streaming-Diensten wie Netflix und im Kino gezeigte Filme gelten. 2022 erwirtschaftete Hollywood einen Umsatz von 279 Milliarden Dollar.
Im Jänner 2020 brach Prinz Harry seine Zelte ab, die etwas mehr als Zelte gewesen waren. Er übersiedelte mit seiner Ehefrau Meghan und den Kindern Archie (heute 5) und Lilibet (3) nach Kalifornien und trat von allen königlichen Pflichten zurück. Damit verlor die Familie auch den Security-Schutz bei Besuchen in Großbritannien. Das wollte der 40-Jährige nicht einsehen und klagte. Die erste Instanz entschied gegen ihn, nun auch das Berufungsgericht.
Dabei war Harry zur Verhandlung am 9. April extra angereist. Vor Gericht berichtete er von Drohungen, die Terrorgruppe Al Kaida habe zu seiner Tötung aufgerufen, im Mai 2023 seien er und Meghan in New York City in eine gefährliche Verfolgungsjagd mit Paparazzi verwickelt gewesen.
Die drei Richter des Berufungsgerichts anerkannten die Argumente, sahen aber keinen ausreichenden Grund, die Entscheidung der Erstinstanz zu korrigieren. Zwar genießt Prinz Harry in Großbritannien noch immer Polizeischutz, ein erhöhter Sicherheitsschutz auf Kosten der Steuerzahler steht ihm aber nicht mehr zu.
Am Donnerstag war der Rohstoff-Deal über die Bühne gegangen, die USA sicherten sich seltene Erden aus der Ukraine. Vom Verhandlungstisch aber ziehen sie sich nun zurück, wurde am Freitag bekannt. Und das, obwohl Donald Trump im Wahlkampf noch vollmundig verkündet hatte, den Konflikt innerhalb eines Tages lösen zu können. Nun bekannte Vizepräsident JD Vance ein, dass der Krieg "nicht so bald enden wird".
Tammy Bruce, Sprecherin des US-Außenministeriums, sagte, man werde "weiterhin helfen, aber wir werden nicht länger als Vermittler zu Treffen um die Welt fliegen". Kiew und Moskau müssten selbst "konkrete" Vorschläge zur Beendigung des Konflikts vorlegen und Gespräche untereinander aufnehmen. "Es liegt an ihnen." Der Kreml hatte diese Woche einen US-Friedensvorschlag abgelehnt, da dieser die von Russland besetzten Gebiete nicht international anerkennt.
Es war keine Art von Masochismus und auch kein Spleen, es passierte quasi im Namen der Wissenschaft. Über einen Zeitraum von 20 Jahren hinweg ließ sich Tim Friede 202 Mal von einigen der tödlichsten Schlangen der Welt beißen. Nun ist das Blut des Lkw-Mechanikers voll von Antikörpern. Forscher konnten daraus erstmals in der Medizin ein Gegengift entwickeln, das ein breites Spektrum von Schlangenbissen neutralisieren kann, berichtet die Times.
Schlangenbisse töten jährlich etwa 100.000 Menschen. Für Gegengifte werden die Tiere gemolken, ihr Gift verdünnt und einem Pferd oder Schaf injiziert. Dieses Tier produziert Antikörper, um das Gift zu neutralisieren. Blut wird entnommen, die Antikörper gewonnen und ein Serum hergestellt. Das ist langsam, teuer, die Gegengifte wirken meist nur gegen eine einzige Schlangenart und es gibt häufig gefährliche allergische Reaktionen.
Tim Friede, heute 56, dürfte eine "Hyperimmunität" gegen Bisse haben. Auf YouTube ließ er sich von einem Papua-Neuguinea-Taipan attackieren. Das machte Forscher auf ihn aufmerksam. Inzwischen hat sich Friede von 19 verschiedenen Arten beißen lassen, Mambas, Kobras, Kraits. Daraus wurde ein einziges Serum gegen alle Gift hergestellt, Tierversuche laufen, bald kommen Menschen dran.