Worum geht es? Der italienische Süßwarenhersteller Ferrero kauft den US-Konzern Kellogg's, der vor allem als Hersteller von Frühstücksprodukten wie Cornflakes und ähnlichen Cerealien bekannt ist, so die NZZ. Der Kaufpreis beträgt 3,1 Milliarden Dollar.
Wer ist Ferrero? Der Erfinder von Klassikern wie Nutella, Kinder Schokolade und Überraschungseiern ist der drittgrößte Süßwarenkonzern der Welt. 1946 gegründet, expandiert das Unternehmen seit 2015 weltweit und ist mittlerweile in 170 Ländern vertreten. Der Konzernumsatz lag 2024 bei 18,4 Milliarden Euro.
Und Kellogg's? Der Cornflakes-Konzern wurde 1906 gegründet und galt jahrzehntelang als Mitbegründer des "American Way of Breakfast". Doch die Frühstücksgewohnheiten der Amerikaner änderten sich zuletzt deutlich und brachten Kellogg's in Bedrängnis. Auch ein Streit mit der Regierung Trump tat dem Hersteller nicht gut.
Was war das Problem? Trumps Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. warf Kellogg's vor, seinen Produkten künstliche Farbstoffe beizumischen. Nach einem Treffen mit dem Minister gab Kellogg's bekannt, man werde die künstlichen Farbstoffe aus allen Produkten, die an US-Schulen serviert werden, streichen.
Weshalb kaufen die Italiener die Cornflakes-Macher? Um ein weiteres Standbein in Nordamerika zu haben. Bereits 2018 kaufte Ferrero von Nestlé die US-Süßwarensparte für 2,8 Milliarden Dollar. Seither gehören auch amerikanische Schokoriegel-Klassiker wie Butterfinger und Babr Ruth Bar zu Ferrero.
Worum geht es? Der Internetkonzern Meta (u.a. Facebook, WhatsApp) hat einen leitenden KI-Ingenieur beim Konkurrenten Apple abgeworben. Um den in China geborenen Ruoming Pang zu dem Wechsel zu bewegen, bot ihm Meta ein Gehaltspaket von insgesamt etwa 200 Millionen Dollar.
Was machte Rouming Pang bei Apple? Er leitete das KI-Modellteam des iPhone-Herstellers, in dem an diversen KI-Modellen für die Zukunft gearbeitet wird. Berichten zufolge hat der Ingenieur sein Team mittlerweile bereits verlassen.
Weswegen werden derartige Summen für Ingenieure bezahlt? Der Konkurrenzkampf zwischen den großen Tech-Unternehmen ist vor allem im Bereich der Künstlichen Intelligenz gewaltig, da hier die größten Potenziale für die Zukunft gesehen werden. Entsprechend begehrt sind die hellsten Köpfe auf diesem Gebiet. Vor allem Meta sieht hier großen Aufholbedarf und investiert gewaltig.
Worin wird investiert? Erst im vergangenen Juni beteiligte sich der Konzern von Mark Zuckerberg mit 49 Prozent am Unternehmen Scale AI und holte dessen Mitbegründer Alexandr Wang an Bord, um seine KI-Bemühungen zu leiten.
Was unternimmt Meta noch? Im selben Monat erklärte Sam Altman, Geschäftsführer von OpenAI (Konzern hinter ChatGPT), Meta habe seinen Mitarbeitern Boni von 100 Millionen Dollar angeboten, um sie abzuwerben. Seither haben mehr als zehn Mitsrbeiter von OpenAI zu Meta gewechselt.
Worum geht es? Im Londoner Auktionshaus Sotheby's wurde der Prototyp der berühmten Birkin Bag, den das Pariser Modehaus Hermès seinerzeit für die britische Schauspielerin Jane Birkin (1946-2023) anfertigte, versteigert. Insgesamt lieferten sich neun Sammler einen Bieterwettkampf, der nach zehn Minuten zu Ende war. Höchstgebot: 8,6 Millionen Euro.
Wie entstand die Birkin Bag? 1981 traf die Schauspielerin den damaligen Geschäftsführer des Modehauses zufällig auf einem Flug und sie unterhielten sich über Birkins Handtasche, die über und über voll mit Gegenständen war. Er meinte, sie sollte eine größere Tasche haben, worauf Birkin antwortete: "An dem Tag, an dem Hermès eine solche herstellt, besorge ich sie mir."
Wie ging es weiter? Noch im Flugzeug zeichnete Birkin eine Skizze auf einen Spuckbeutel, mit dem der Hermès-Chef in sein Atelier ging. Die Schauspielerin bekam den Prototyp von Hermès geschenkt, im Gegenzug erbat man sich, ihren Namen für das neue Modell verwenden zu dürfen.
Seit wann gibt es die Birkin Bag offiziell? Seit 1984 wird die Tasche offiziell verkauft. Je nach Ausstattung und Material, kann eine neue Birkin Bag auch mehr als 100.000 Euro kosten – wenn man denn eine bekommt. Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem.
Hatte Birkins Tasche irgendwelche Besonderheiten? Ihre Initialen waren eingeprägt, zudem hatte die Tasche zunächst Messing-Beschläge, die erst später gegen goldene ersetzt wurden. Birkin hatte die Tasche insgesamt neun Jahre benutzt.
Wer bekam sie danach? Das ist nicht genau überliefert. Die letzte Besitzerin der Tasche, die anonym bleiben wollte, reichte sie schließlich zur Auktion ein.
In welchem Zustand war Birkins Tasche? In keinem besonders guten, die Schauspielerin und Sängerin ging mit ihrer Birkin Bag nicht pfleglich um. Sie klebte auch Aufkleber auf das schwarze Leder, die Spuren davon sind heute noch auf der Tasche zu sehen.
Wer ersteigerte die Tasche? Ein japanischer Sammler. Der erzielte Preis macht die Tasche zum zweitwertvollsten Mode-Accessoir, das jemals verkauft worden ist.
Und welches ist das wertvollste? Ein Paar rubinroter Schuhe, das Judy Garland in dem Film "Der Zauberer von Oz" aus dem Jahr 1939 getragen hatte. Es wurde 2024 für umgerechnet mehr als 27,7 Millionen Euro versteigert.
Worum geht es? Die Staatschefs von Großbritannien und Frankreich, Premierminister Keir Starmer und Präsident Emmanuel Macron, haben sich auf die Aufstellung einer Ukraine-Friedenstruppe geeinigt. Das gaben die beiden am Donnerstag in London bekannt.
Wo soll diese eingesetzt werden? Das ist noch unklar, denn zunächst müsste eine Waffenruhe zwischen der Ukraine und Russland fixiert werden – und danach sieht es im Moment eher nicht aus.
Was weiß man über die geplante Stärke der Truppe? Macron und Starmer nannten eine Größenordnung von etwa 50.000 Mann, die man jederzeit aufstellen und entsenden könnte.
Sollen das nur englische und französische Einheiten sein? Zunächst ja, doch die beiden Staatschefs haben auch die anderen 30 Ländern der sogenannten "Koalition der Willigen" aufgerufen, sich mit Soldaten an der Friedenstruppe zu beteiligen.
Könnten sich auch die USA an so einer Friedenstruppe beteiligen? Früher hätte man solch eine Frage klar beantworten können. Heute ist es wesentlich schwieriger geworden, die Ideen und strategischen Winkelzüge von US-Präsident Trump nachzuvollziehen und seine Kehrtwendungen vorauszuahnen. Derzeit deutet aber jedenfalls nichts darauf hin.
Gibt es denn Anzeichen für Frieden – oder zumindest eine Waffenruhe? Derzeit sieht es eher nach dem Gegenteil aus. Die Raketen- und Drohnenangriffe Russlands auf Ziele in der Ukraine werden von Tag zu Tag heftiger.
Weshalb dann überhaupt die Ankündigung? Es ging wohl vor allem darum, ein Zeichen zu setzen und den täglichen russischen Angriffen einen Kontrapunkt gegenüberzustellen.
Worum geht es? Der amerikanische Chiphersteller Nvidia erreichte am Mittwoch als erstes Unternehmen einen Börsenwert von 4 Billionen Dollar (also 4.000 Milliarden Dollar oder 3.414 Milliarden Euro). Keine Firma hatte bislang so eine hohe Marktkapitalisierung.
Wie errechnet sich dieser Wert? Die Aktie des Chipentwicklers erreichte am Mittwoch an der New Yorker Börse einen Wert von 164 Dollar. Damit durchbrach der Gesamtwert aller Aktien des Unternehmens kurzfristig die 4-Billionen-Schallmauer. Das Papier schloss am Ende des Handelstages bei 162,88 Dollar, ein Anstieg von 1,8 Prozent zum Vortag.
Ist dieser Kurssprung ein Ausreißer? Nein, es handelt sich um eine stringente Entwicklung. Die Nvidia-Aktien erreichten im Juni 2023 erstmals einen Marktwert von mehr als 1 Billion Dollar. Im Juni 2024 übersprang der Hersteller bereits die 3 Billionen-Marke. Ein weiteres Jahr später sind es bereits 4 Billionen Dollar. Es gab aber zwischendurch auch immer wieder Phasen, in denen das Unternehmen stark an Marktwert verlor.
Wie erklärt sich dieser Höhenflug? Die Chips und die dazugehörige Software von Nvidia gelten als weltweit führend in der Entwicklung von Produkten für Künstliche Intelligenz. Die anhaltend steigende Nachfrage nach KI-Technologien erklärt den Kurssprung.
Gibt es noch andere Unternehmen, die ähnlich viel wert sind? Hinter Nvidia folgen Microsoft, Apple, Amazon, Alphabet (Google-Mutterkonzern) und Meta (Facebook, WhatsApp). Sie alle weisen eine Marktkapitalisierung von mehr als 1 Billion Dollar auf.
Wem gehört Nvidia? Die größten Anteile halten US-Fonds wie Vanguard und BlackRock. Größter Einzelaktionär ist Nvidia-Gründer Jensen Huang. Sein Vermögen wird aktuell auf etwa 138 bis 142 Milliarden Dollar geschätzt.
Worum geht es? Mittwochabend wurde bekannt, dass die palästinensische Terrororganisation Hamas im Zuge der Waffenstillstandsverhandlungen mit Israel der Freilassung von weiteren zehn israelischen Geiseln zugestimmt haben soll. Eine Bestätigung durch Israel stand zunächst noch aus.
Handelt es sich um noch lebende Geiseln? Das ist nicht klar, die Hamas gab dazu keine Erklärung ab.
Wie viele Geiseln hat die Hamas noch in ihrer Gewalt? Die aktuellsten Angaben dazu stammen von Israel Premier Benjamin Netanjahu. Er erklärte im Mai, dass die Hamas noch 64 israelische Geiseln gefangen hält, von denen aber nur mehr 20 am Leben sein sollen. Er habe es sich zum Ziel gesetzt, alle Geiseln, ob lebendig oder tot, nach Israel zurück zu holen, so der Premierminister.
Weshalb hat die Hamas überhaupt israelische Geiseln? Im Zuge des Terrorüberfalls auf Israel am 7. Oktober 2023 tötete die Hamas nicht nur mehr als 1.200 Menschen in Israel, sondern entführte auch 251 Israelis in den Gaza-Streifen. 187 der Geiseln sind bislang freigekommen, 148 von ihnen lebend.
Weshalb jetzt die Freilassung? Diese sei im Zuge "schwieriger" Waffenruheverhandlungen mit Israel vereinbart worden, so die Hamas in ihrer Erklärung. Seit vergangenem Sonntag verhandeln Israel und die Hamas in indirekten Gesprächen und unter Vermittlung von Ägypten und Katar über eine 60-tägige Waffenruhe. Es wurde allerdings noch kein Durchbruch erzielt.
Weiß man, weshalb sich nichts bewegt? Laut Beobachtern möchte Israel auch während der Waffenruhe mit Einheiten im Gazastreifen präsent bleiben, die Hamas lehnt das jedoch ab. Die Zustimmung zur Geiselfreilassung könnte hier möglicherweise als Bonus ins Spiel gebracht worden sein, um Israel zum Einlenken zu bringen.
Worum geht es? Die US-Army wird ihren Soldaten künftig nicht mehr erlauben, sich eine Bart stehen zu lassen, auch wenn es dafür medizinische Gründe geben sollte. Das kündigten die Streitkräfte am Dienstag in einer Erklärung an.
Weshalb haben überhaupt Soldaten eine Rasier-Befreiung? Entweder aus medizinischen, oder aus religiösen Gründen. Etwa 40.000 Soldaten sind derzeit aus medizinischen Gründen von den Gesichtsbehaarungsvorschriften der Armee ausgenommen, so Armeesprecher Major Travis Shaw in der New York Times.
Welche medizinischen Gründe sind das? In den meisten Fällen handelt es sich um Pseudofolliculitis barbae, auch bekannt als Rasierpickel oder eingewachsene Haare. Diese treten vor allem auf, wenn Männer stark gelockte oder gekräuselte Haare haben. Soldaten mit dieser Diagnose erhielten bislang eine dauerhafte Rasierbefreiung. Damit ist jetzt Schluss.
Wer ist davon primär betroffen? Laut dem American Osteopathic College of Dermatology sind es zu 60 Prozent Männer mit dunkler Hautfarbe die an dieser Erkrankung leiden.
Was soll sich jetzt ändern? Die Rasierbefreiung für diese Soldaten soll schrittweise abgeschafft werden. Ziel sei, dass die Männer mit ihren Ärzten und Kommandeuren bessere Pflegetechniken und Behandlungspläne entwickeln, die es ermöglichen sollen, sich zu rasieren, ohne Hautprobleme zu entwickeln, so die Army.
Und wenn das nicht gelingt? Sollten die betroffenen Soldaten die neuen Pflegevorschriften nicht "in einer angemessenen Frist" erfüllen, drohe ihnen schlimmstenfalls die Entlassung aus dem Militärdienst.
Und die Rasur-Befreiungen "aus religiösen Gründen"? An diesen soll sich nichts ändern, diese Soldaten dürfen sich auch weiterhin einen Bart stehen lassen.
Wie halten es die anderen Waffengattungen der US-Streitkräfte in dieser Sache? Beim Marinecorps gilt eine entsprechende Regelung bereits seit vergangenem März.
Warum diese Initiative? "Diese Aktualisierung stärkt unsere Kultur der Disziplin – und Disziplin bedeutet Einsatzbereitschaft", so Michael R. Weimer, Sergeant Major der Army, in der offiziellen Erklärung.
Hat Präsident Trump etwas mit dieser Regelverschärfung zu tun? Das ist nicht ausgeschlossen. Den Stein ins Rollen gebracht hat auf jeden Fall sein Verteidigungsminister, der ehemalige TV-Modertor Pete Hegseth.
Wie gehen andere Armeen mit dieser Frage um? Die meisten NATO-Staaten streben eher eine Lockerung als eine Verschärfung der Bestimmungen an. Letztes Jahr hob die britische Armee das Bartverbot für ihre Soldaten auf, auch die dänische, deutsche und belgische Armee erlauben das Tragen von Bärten. Ähnlich verhält es sich in Kanada und Australien.
Worum geht es? Ende Juni beklagten mindestens 145 junge Frauen in Frankreich, dass sie beim Musik-Festival Fête de la Musique mit Spritzen oder Nadeln attackiert worden seien. Mittlerweile steht fest: Kein einziger der angezeigten Fälle konnte bestätigt werden.
Was heißt das? Die Polizei nahm unmittelbar nach den Ereignissen zwölf Verdächtige fest. Viele der Frauen, die Anzeige erstattet hatten, wurden in Krankenhäusern untersucht. Und wie es aussieht, hat kein einziger Angriff wirklich stattgefunden.
Wie kommt man zu dem Ergebnis? Es wurden bei niemandem, der sich hat untersuchen lassen, Einstichspuren festgestellt. Auch toxikologische Untersuchungen brachten keine Resultate. Sämtliche Verdächtige wurden mangels Beweisen wieder freigelassen.
Was haben die betroffenen Frauen dann gespürt? Schwer zu sagen. Dem Sender TF 1 gegenüber erklärte das französische Innenministerium, dass es in den sozialen Netzwerken tatsächlich Aufrufe gegeben hätte, Frauen während des Festivals "zu attackieren und zu stechen". Daraus sei ein "Klima der Angst" entstanden, das schließlich zu einer "irrationalen Massenpanik" geführt hätte.
Und die gemeldeten Symptome? Polizeisprecherin Agathe Foucault erklärte gegenüber dem Radiosender France Culture, dass die gemeldeten Symptome wie Hitzewallungen oder Ohnmacht auch auf "übermäßigen Alkohol- oder Drogenkonsum zurückzuführen sein" könnten.
Sind die Ereignisse in Frankreich ein Einzelfall? Im Gegenteil, laut dem Spiegel kam es alleine in Großbritannien seit 2021 zu mehr als 2.000 gemeldeten Fällen von sogenanntem "Needle Spiking", sowie tausende weitere im Rest von Europa.
Und konnten Täter ausgeforscht werden? Offenbar in keinem einzigen angezeigten Fall. Die Angst vor derartigen Übergriffen sowie die Berichterstattung in Sozialen Medien darüber scheint aber immer wieder zu Panik-Wellen zu führen.