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7. November 2024

Küssen, nein danke! Japans Jugend will immer weniger Kontakt

Ist das eine Folge der Corona-Pandemie? Die Japanische Gesellschaft für Sexualerziehung stellte jedenfalls eine deutliche Veränderung beim Verhalten von Jugendlichen fest. Für eine Studie wurden 12.500 Schüler befragt, im Vorjahr war dieselbe Untersuchung bei Mädchen durchgeführt worden. Ergebnis: Nur jeder fünfte Japaner im Alter von 15 bis 18 Jahren hat schon einmal geküsst, berichtet der Spiegel.

Die Werte haben sich seit der letzten Erhebung 2017 deutlich verschoben. Mädchen küssen nun um 13,6 Prozentpunkte weniger, Burschen elf Prozentpunkte. Die Forscher denken, dass habe mit Covid-19 und den erlassenen Kontaktverboten zu tun. Das habe die Schülerinnen und Schüler zu einem sensiblen Zeitpunkt getroffen, nämlich gerade als sie begonnen hätten, sich für ihre Sexualität zu interessieren.

Weitere Meldungen

"Es ist okay" Kamala Harris meldet sich erstmals nach Wahl

Lange hat's gedauert. Erst 14 Stunden, nachdem sich Donald Trump selbst zum Wahlsieger erklärt hatte, nahm Kamala Harris erstmals öffentlich Stellung zum Ausgang der Präsidentschaftswahl. In einer 12-minütigen Rede auf dem Campus der Howard University in Washington, wo sie selbst studiert hatte, sprach sie ihren vielfach weinenden Anhängern Trost zu: "Es ist okay, traurig und enttäuscht zu sein", so Harris. "Aber hört nie auf, die Welt zu einem besseren Ort zu machen."

Harte Worte fand sie für Donald Trump, ohne ihn beim Namen zu nennen. "Wir akzeptieren Wahlergebnisse, das unterscheidet Demokratien von Monarchien und Tyranneien", sagt Harris und spielte damit auf die Ausschreitungen am 6. Jänner 2021 im Kapitol durch Trump-Anhänger an. Und wohl an Trump selbst gerichtet: "Wer das Vertrauen des Volkes will, muss es auch achten. (…) Unsere Loyalität gehört nicht einem Präsidenten oder einer Partei, sondern  der Verfassung der USA, unserem Gewissen und Gott." Und: "Wir werden nie aufhören, für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Gerechtigkeit und die Grundrechte und Freiheiten jedes Einzelnen zu kämpfen."

Nun auch Königin krank Camilla muss alle Termine streichen

Im Flugzeug angesteckt? Vieles deutet darauf hin. Am vergangenen Mittwoch kehrte die britische Königin Camilla von einer Reise mit König Charles nach Australien und Samoa in das Vereinigte Königreich zurück, ein Zwischenstopp in Indien am Rückweg ging sich auch noch aus. Nun musste Camilla alle Termine absagen, zumindest für diese Woche.

"Ihre Majestät, die Königin, leidet derzeit an einer Infektion im Brustkorb, weshalb ihre Ärzte ihr zu einer kurzen Ruhepause geraten haben," schrieb der Palast in einer Mitteilung. Sie verpasst diese Woche etwa einen Empfang für olympische und paralympische Athleten im Buckingham Palace. Im Februar war bei Charles Krebs diagnostiziert worden. Die Behandlung wurde während der Reise ausgesetzt und nun wieder aufgenommen.

Pinguin in Australien 3.370 Kilometer lange Rekordreise

„Er war riesig, viel größer als ein Seevogel und wir dachten: Was ist das für ein Ding, das aus dem Wasser kommt?" Surfer Aaron Fowler kam ins Staunen, als er am Wochenende einen Kaiserpinguin an Land watscheln sah. Nicht in der Antarktis, da wäre das keine Überraschung, sondern in Westaustralien, genau genommen in der Kleinstadt Denmark, etwa 400 Kilometer südlich von Perth. Er machte ein Foto, damit es alle glauben.

Der Kaiserpinguin zeigte sich nicht scheu, sondern spazierte munter auf die Surfergruppe zu. Wissenschaftler gehen davon aus, dass das junge Männchen mehr als 3.400 Kilometer geschwommen ist. Es stammt vermutlich aus einer der über 60 bekannten Kolonien auf dem Meereis der Ostantarktis. Es handelt sich um die längste Reise, die jemals von der größten Pinguinart verzeichnet wurde.

Jesus für Todesstrafe? Patriarch hat nichts gegen Wiedereinführung

Als Widerstandskämpfer kann man Patriarch Kirill von der Russisch-Orthodoxen Kirche nicht bezeichnen. Präsident Putins Herrschaft hatte er einmal ein "Wunder Gottes" genannt, den Ukrainekrieg findet er auch gut. Man würde dort gegen "dunkle Mächte" kämpfen, die Russland zerstören wollen, sagte er. Aber Kirill ist auch bei der Auslegung der Bibel kreativ. Aus religiösen Gründen könne es keine Einwände geben, wenn der Kreml die Todesstrafe wieder einführen wolle.

"Jesus Christus hat die Todesstrafe nicht verurteilt", sagte Kirill (er soll früher beim KGB gewesen sein). Als angeblichen Beweis für seine Aussage zitierte er die Bibelstelle des Neuen Testaments: "Ihr müsst den bösen Menschen aus eurer Mitte entfernen." Das fünfte Gebot, "Du sollst nicht töten", ließ er unter den Tisch fallen. Die Todesstrafe ist in Russland gesetzlich erlaubt, seit 1996 verbietet aber ein Moratorium die Vollstreckung. Nun droht die Aufhebung.

Zur Kasse gebeten Pharmafirmen sollen in EU Wasserreinigung zahlen

Es gibt wie so oft zwei Sichtweisen auf die geplante Regelung. Die einen halte sie für einen notwendigen Schritt, die anderen warnen vor hohen Kosten und Nachteilen für Patienten. Die EU will, dass sich Pharma- und Kosmetikfirmen in Zukunft an den Kosten für eine "vertiefte Wasserreinigung" beteiligen und das zu mindestens 80 Prozent der entstandenen Kosten. Arzneien und Kosmetikprodukte würden Mikroschadstoffe ins Abwasser spülen, so der Vorwurf.

Die EU-Länder haben den neuen gesetzlichen Regeln nun zugestimmt, mit der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt treten sie in Kraft. Abwasser soll nun auch streng auf antibiotikaresistente Erreger, Viren oder Mikroplastik überwacht werden. Umweltverbände und kommunale Vertreter bezeichnen die Maßnahmen als wichtigen und richtigen Schritt. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) sprach von bis zu drei Milliarden Euro zusätzlichen Kosten und warnte davor, das "systemrelevante Arzneimittel völlig vom Markt verschwinden könnten".

Vertrauen ist "zerbrochen" Israels Premier entlässt Verteidigungsminister

Wehrpflicht für Ultraorthodoxe, Befreiung der Geiseln, Kriegs-Strategie: Auf gemeinsamer Linie waren sie selten, jetzt der Bruch. Dienstagabend entließ Israels Premier Benjamin Netanyahu seinen Verteidigungsminister Yoav Gallant. Er habe Entscheidungen getroffen, die den Entscheidungen des Kabinetts widersprochen hätten, ließ Netanyahu über sein Büro ausrichten. Der derzeitige Außenminister Israel Katz wurde zum Nachfolger designiert.

Netanyahu wollte Gallant schon mehrmals los werden, nun startete er (mitten im Krieg in Gaza und gegen die Hisbollah) einen neuen Versuch. Wie schon in der Vergangenheit kam es zu spontanen Protesten, in Tel Aviv und anderen Städten gingen gestern Abend Tausende auf die Straßen. Israels Premier war zuletzt unter Druck geraten. Top-geheime Dokumente über Israels Vergeltungspläne gegen den Iran waren an Medien übermittelt worden. Wollte Netanjahu davon ablenken?

Tot wegen TikTok? Sieben Eltern verklagen Video-Portal

Es ist die erste derartige Sammelklage in Europa. Sieben französische Eltern ziehen wegen TikTok vor Gericht. Sie werfen der Plattform vor, ihr Algorithmus setze heranwachsende Kinder schädlichen Inhalten aus. Zwei Kinder im Alter von 15 Jahren hätten deshalb Selbstmord verübt, andere sich Selbstverletzung zugefügt, oder würden unter Essstörungen, der Guardian berichtete über das Verfahren.

Die Klage wurde vor dem Gericht Créteil in Paris eingereicht. "Die Eltern wollen, dass die rechtliche Haftung von TikTok vor Gericht anerkannt wird", sagte die Anwältin Laure Boutron-Marmion dem Sender Franceinfo: "Dies ist ein kommerzielles Unternehmen, das ein Produkt für Verbraucher anbietet, die zudem minderjährig sind. Sie müssen sich daher für die Mängel des Produkts verantworten."