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4. Juli 2025

Mit Cessna um die Welt Jetzt sitzt 19-Jähriger in Chile in Haft

Worum geht es? Der 19‑jährige Ethan Guo, ein Influencer, hat ein ehrgeiziges Ziel: alle sieben Kontinente im Alleinflug zu überqueren. Sechs hat er bereits geschafft, aber nun gab es Komplikationen.

Wer ist Ethan Guo? Ein chinesisch-amerikanischer Pilot aus Memphis/USA, der seine Leidenschaft fürs Fliegen bereits seit seinem 13. Lebensjahr auslebt. Er hat eine Privatpilotenlizenz und bisher über 700 Flugstunden gesammelt, schreibt er auf seiner Webseite.

Was ist sein Flugzeug? Eine Cessna 182Q, einmotorig, 50 Jahre alt (aber mit neuem Motor). Die hinteren Sitze sind ausgebaut, um einen zusätzlichen Kraftstofftank unterzubringen.

Was ist der Plan? Die Aktion steht unter dem Titel "Flight Against Cancer". Guo will 1 Million US-Dollar für die Krebsforschung sammeln. 2021 sei bei seinem Cousin Krebs (Hodgkin-Lymphom im Stadium 4) diagnostiziert worden.

Wie viel ist geschafft? 60 Länder, 75 Starts und Landungen, 80.000 Kilometer. Der Start erfolgte im Mai 2024.

Was passierte nun? Am 28. Juni startete er in Punta Arenas in Chile, offiziell, um über die Stadt zu fliegen. Stattdessen landete er heimlich in der Antarktis, dem 7. Kontinent, genau auf King George Island am chilenischen Stützpunkt Marsh Base. Ohne Genehmigung.

Was war die Folge? Er wurde festgenommen und wartet aktuell auf den Rückflug (in einer Liniemaschine), aber das Wetter ist schlecht. In Chile wird ein Verfahren gegen ihn eingeleitet.

Weitere Meldungen

First Lady schuld? Chinas Präsident Xi sagt für Gipfel ab

Worum geht es? Am Sonntag und Montag findet in Rio de Janeiro der Gipfel der BRICS-Staaten statt. Die Präsidenten von zwei relevanten Mitgliedsstaaten fehlen und bei einem sorgt das für Gerüchte.

Was ist BRICS? Ein Verbund aus Schwellenländern rund um Brasilien (B),  Russland (R), Indien (I), China (C) und Südafrika (S). Die Gruppe wurde zuletzt um Ägypten, Äthiopien, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate und Indonesien erweitert.

Wie bedeutsam ist das Bündnis? Schon 2023 (ohne die neuen Mitglieder) repräsentierte die Gruppe über 48 Prozent der Weltbevölkerung, erwirtschaftete rund 39 Prozent (2024) der weltweiten Wirtschaftsleistung und war dabei für 54 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich.

Wer fehlt beim Gipfel in Brasilien? Russlands Staatschef Wladimir Putin und Chinas Staatspräsident Xi Jinping.

Warum? Putin hat eine gute Ausrede. Gegen ihn liegt ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) vor, er müsste in Brasilien eigentlich verhaftet werden. Putin nimmt per Videokonferenz teil, Außenminister Lawrow ist vor Ort.

Und Xi? Um seine Absage ranken sich Gerüchte. Denn Brasilien will Chinas Initiative "Neue Seidenstraße" nicht beitreten, hofiert Indiens Premierminister Modi auf einem Staatsbesuch unmittelbar nach dem Gipfel. Aber es gibt eine weitere Variante.

Die wäre? Am 13. Mai kam es bei einem Bankett in Peking zu einem Eklat. Rosangela Lula da Silva, First Lady von Brasilien, ergriff in der Großen Halle des Volkes außerhalb des Protokolls das Wort und brüskierte Xi mit Fragen zu TikTok.

Was brachte sie vor? Die Ehefrau von Präsident Lula da Silva sagte, der Algorithmus von TikTok begünstige rechtsgerichtete Ansichten, sei schädlich für Kinder und ein Problem für die globale Linke.

Was war die Folge? Betretenes Schweigen im Saal, Schock. Eine verärgerte First Lady Chinas, die die Aussagen als "respektlos" bezeichnet haben soll. Der Vorfall wird von den Beteiligten heruntergespielt, könnte nun aber die Absage ausgelöst haben.

Wer ist Rosangela Lula da Silva? Sicher jemand, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt. Am Rande eines G20-Gipfels in Brasilien sagte die 58-jährige Soziologin im Vorjahr: "Ich habe keine Angst vor dir, f*** dich, Elon Musk". Das Fernsehen übertrug live.

Messerstiche gegen Boote Polizei in Frankreich stoppt Flüchtlinge

Worum geht es? Im ersten Halbjahr 2025 setzten 20.600 Migranten mit kleinen Booten von Frankreich aus nach Großbritannien über – ein Rekordwert und um 51 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Was passiert nun? Frankreich aktivierte die Spezialeinheit Compagnie de Marche. Sie verfügt über besondere Befugnisse zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und ist im Umgang mit Unruhen in Frankreich ausgebildet.

Was macht die Sondereinheit? Am Freitagmorgen kam es an französischen Stränden zu chaotischen Szenen, zeigen Bilder der BBC. Beamte stürmten mit Messern ins Meer und zerschnitten dort die Haut von Schlauchbooten, in die Migranten kletterten.

Was ist der Hintergrund? Frankreich ändert das Seerecht. Bisher war es der Polizei nur gestattet, Boote am Strand zu stoppen. Das umgingen Schlepper (die von Deutschland aus gesteuert werden) mit "Taxibooten".

Was ist darunter zu verstehen? Die "Taxiboote" kamen nicht bis an den Strand, sondern fuhren die Küste entlang. Migranten mussten durch das Wasser zu ihnen waten.

Was steckt hinter der neuen Strategie? Ein Pakt zwischen Großbritannien und Frankreich, der kommende Woche auf einem Gipfel präsentiert werden soll. Im Zuge dessen werden auch Gesetze geändert.

Was ändert sich? Migranten, die französische Rettungsversuche im Ärmelkanal ablehnen, müssen in Zukunft mit einer Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen, so die Times.

Russen-General getötet Von Rakete aus der Ukraine getroffen

Worum geht es? Am Mittwoch schaltete die Ukraine einen der höchsten Militärs Russlands aus. Generalmajor Michail Gudkow wurde bei einem gezielten Raketenangriff auf einen Feldkommandoposten nahe Korenewo, Region Kursk, getötet.

Wer war Michail Gudkow? Geboren 1983, im Oktober 2023 mit dem "Gold Star" als "Held Russlands" geehrt. Putin ernannte ihn im März 2025 zum Stellvertretenden Kommandeur der Marine, zuvor war er Kommandeur der 155. Marineinfanterie‑Brigade (Pazifikflotte).

Was passierte beim Angriff? Viel ist nicht bekannt, Russland bestätigte den Tod, gab aber wie üblich keine Details preis. Der Kommandoposten dürfte laut Reuters durch ein HIMARS-Raketensystem getroffen worden sein, eine offizielle Bestätigung fehlt.

Gab es weitere Opfer? Ja, über 10 hochrangige Offiziere kamen ums Leben.

Wo ereignete sich der Vorfall? Auf russischem Gebiet, nur rund Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Laut Medien stützte sich die Ukraine bei ihrem Angriff auf präzise Geheimdienst­informationen.

Welche Dimension hat der Angriff? Gudkows Tod trifft Russland militärisch und moralisch hart. Er war einer der höchstrangigen russischen Offiziere, die bisher im Ukraine‑Konflikt getötet wurden.

Sterne-Menü im All Auf Raumstation ISS gibt es Hummer

Worum geht es? Das Essen auf der Internationalen Raumstation ISS ist von großer Eintönigkeit geprägt. Das soll sich nun ändern. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) kündigt "eine Prise Frankreich im Weltraum" an.

Wie das? Die Französin Sophie Adenot, Jahrgang 1982, Ingenieurin, Hubschrauber-Testpilotin und Oberst der französischen Armee, fliegt 2026 auf die ISS. Sie ist mit Anne-Sophie Pic befreundet, die mehr Michelin-Sterne besitzt als jede andere Köchin. Und so nahmen die Dinge ihren Lauf.

Was gibt es auf der ISS zu essen? Meist gefriergetrocknete Speisen wie Käse-Makkaroni oder Hühnersuppe.

Und 2026? Da wird es "Bonus-Essen" geben, es soll etwa ein Zehntel der Ernährung ausmachen. Adenot kann dann zwischen vier Vorspeisen, zwei Hauptgerichten und zwei Desserts wählen.

Was gibt es etwa? Hummerbiskuit mit Krabben und Kümmel. Hähnchen mit Voatsiperifery-Pfeffer aus Madagaskar. Tonkabohnen mit Comté-Polenta. Und Foie-Gras-Creme auf geröstetem Brioche. So Sachen halt.

Wie ist das möglich? Für die Mitnahme von Lebensmitteln an Bord der Raumstation gelten strenge Regeln. Sie müssen krümelfrei, leicht und mindestens 24 Monate haltbar sein, so die ESA.

Wie wird das Problem gelöst? Die meisten Mahlzeiten  kommen in Dosen, werden vakuumverpackt oder sind gefriergetrocknet. Frisches Obst und Gemüse sind ein Luxus, den man nur genießen kann, wenn ein Raumschiff mit Nachschub ankommt.

Schmeckt Essen im all anders? Ja, das tut es ja auch schon im Flugzeug. Die Verteilung von Flüssigkeit im Körper verändert sich, die Nase ist oft verstopft. Das ändert die Geschmacks-Wahrnehmung.

Fluglotsen streiken Hunderte Flüge in Frankreich gestrichen

Worum geht es? In Frankreich findet noch bis Freitagabend ein zweitägiger Streik der Fluglotsen statt. Er wurde von zwei Gewerkschaften organisiert.

Was wird gefordert? Die Fluglotsen wollen mehr Personal, bessere Arbeitsbedingungen, ein Ende des autoritären Führungsstils sowie die Einlösung alter Zusagen.

Welche "alten Zusagen"? Der letzte Streik im April 2024 wurde durch ein Abkommen beendet, das mehr Personal und technische Upgrades versprach. Die Gewerkschaften werfen der Regierung nun vor, diese Versprechen nicht umzusetzen.

Wie wirkt sich der Streik aus? In Paris (Charles de Gaulle, Orly, Beauvais) sollen am Freitag bis zu 40 Prozent der Flüge ausfallen. An den großen Regionalflughäfen (Nizza, Lyon, Marseille etc.) fallen zwischen 30 und 50 Prozent aus.

Gibt es weitere Beeinträchtigungen? Ja, auch die Überflüge durch den französischen Luftraum, zum Beispiel zwischen Großbritannien, Griechenland, Spanien oder Irland sind betroffen.

"Wir sind hier tot" Familien veröffentlichen Geisel-Video

Worum geht es? Maxim Herkin, 37, und Bar Kuperstein, 23, werden seit dem 7. Oktober 2023 von der Terrorgruppe Hamas gefangen gehalten. Nun tauchte ein bisher unveröffentlichtes Video der beiden auf.

Von wann stammt das Video? Es wurde von der Hamas im April freigegeben und ist stark bearbeitet.

Wer hat das Video nun veröffentlicht? Eine Gruppe, welche die Familien der beiden Geiseln vertritt.

Was ist auf dem Video zu sehen? Herkin und Kuperstein flehen um ihr Leben. Sie sagen, dass sie 30 Meter unter der Erde festgehalten werden. "Wir sind tot hier", sagt Herkin, dessen rechte Hand bandagiert ist. "Wir fühlen uns nicht wie Menschen."

Ist es das einzige Video? Nein, einen Monat später, im Mai, wurde ein weiteres Video von Herkin freigegeben, diesmal war er allein.

Warum wird das Material jetzt veröffentlicht? Die Familien wollen Druck auf Israels Regierung ausüben, endliche einen Waffenstillstand abzuschließen.

Wie viele Geiseln leben noch? Die Times schreibt von mindestens 20 lebenden Geiseln sowie weitere 30 Leichen in der Gewalt der Hamas.

Neuer Name für 38.000 € Spielplätze heißen nicht mehr Spielplätze

Worum geht es? Am 26. September 2023 stellte der Jugendhilfeausschuss der Stadt Köln einen "Dringlichkeitsantrag". Die über 700 Spielplätze in der Stadt sollten nicht mehr Spielplätze heißen.

Warum? "Die oftmals veralteten Schilder" würden "suggerieren, dass es sich lediglich um 'Kinderspielplätze' handele, die nicht von Jugendlichen genutzt werden dürfen" heißt es in dem Schreiben. "Sie laden nicht ein, betonen die Verbote und führen zu Konflikten auch mit Erwachsenen."

Was war die Folge? Es sollten neue Schilder geschaffen werden, dafür wurden 38.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Und nun? Wurde das neue Schild von der Stadtverwaltung präsentiert. Statt "Spielplatz" oder "Kinderspielplatz" steht dort "Spiel- und Aktionsfläche".

Mit welcher Begründung? Bei Spielplatz handle es sich um einen "eingrenzenden Begriff". Die Örtlichkeiten sollten aber "die Begegnung von Bürgern aller Altersgruppen fördern".

Wie fiel die Resonanz aus? Es gab viel negative Presse, auch Spott war darunter.

Was passiert nun? Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) gestand ein, dass die Tragweite einer solchen Änderung "allem Anschein nach" nicht in ausreichendem Maße erkannt worden sei. Am 4. September soll der Stadtsenat darüber entscheiden.