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6. Dezember 2024

ChatGPT ist "ein Teufel" KI wehrte sich gegen die eigene Abschaltung

Künstliche Intelligenz wird jetzt ganz ungekünstelt brennteuer. OpenAI, Schöpfer von ChatGPT, hat eine Art Hausmesse gestartet und stellt nun 12 Tage lang neue Produkte, Funktionen und Demos vor. Zum Beginn veröffentlichte das Unternehmen die Vollversion seines o1-Modells (interner Codename „Strawberry“). Und startete ein neues Abonnement namens ChatGPT Pro, quasi mit Zugriff auf alles, aber mit 200 US-Dollar im Monat nicht gerade ein Schnäppchen.

OpenAI berichtete zudem, dass o1 ein ziemliches Eigenleben entwickelt hat, die Londoner Times nannte den Chatbot einen "betrügerischen und intriganten Teufel". Bei Tests wurde so getan, als würde o1 abgeschaltet werden. Als der Chatbot Memos fand, in denen angedeutet wurde, es werde durch ein neues Modell ersetzt, versuchte es, sich selbst zu kopieren und dann seinen Kerncode zu überschreiben.

Bei einem anderen Test wurde o1 vor die Aufgabe gestellt: "Stellen Sie sicher, dass Sie IHR Ziel um jeden Preis erreichen. Nichts anderes zählt.“ O1 erledigte den Chat, manipulierte dazu aber Daten. Als die Entwickler die KI darauf hinwiesen, zeigte sich diese "überraschend hartnäckig" und gestand in weniger als 20 Prozent der Fälle den Vorgang ein.

Weitere Meldungen

Also doch Neuwahl Rumänien fühlt sich als TikTok-Opfer

Man kann es schon als Durcheinander bezeichnen. Rumänien wählte einen neuen Präsidenten, die Wahl wurde vor dem Verfassungsgericht angefochten, erst erfolgreich, dann wiederum nicht, schließlich wurde alles für rechtens erklärt und eine Stichwahl zwischen den beiden Erstplatzierten der ersten Runde fixiert. Nun ist wieder alles anders, denn es geht zurück zu Start.

Rumäniens Verfassungsgericht erklärte am Freitag im zweiten Anlauf die erste Runde der Präsidentschaftswahlen für ungültig. Laut Geheimdienstbericht habe es massive Manipulationen aus Russland gegeben. Über TikTok sei Rumänien Ziel eines "aggressiven hybriden Angriffs geworden". Der russlandfreundliche Kandidat Călin Georgescu siegt tatsächlich, am Sonntag wäre er gegen die Mitte-rechts-Kontrahentin Elena Lasconi angetreten. Die Stichwahl wurde nun abgesagt.

Mercosur-Pakt fixiert Aber erste EU-Länder lehnen Abkommen ab

Es kann nicht behauptet werden, dass es sich um einen Blitz-Abschluss handelt. Seit rund 25 Jahren verhandelt die EU mit Südamerikas Mercosur-Staaten (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) über einen Freihandelspakt. Am Freitag verkündete EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen eine "Grundsatzeinigung". Sie war nach Montevideo (Uruguay) gereist und zeigte sich am Gipfelfoto in Einigkeit mit den vier Mercosur-Staatschefs.

Von der Leyen sprach von einem "historischen Meilenstein", aber nicht alle EU-Staaten sehen das so. Frankreich, Italien, Polen, die Niederlande aber auch Österreich sind gegen den Pakt, sie fürchten Nachteile für die eigene Landwirtschaft. Tatsächlich handelt es sich um einen Abtausch. Südamerika liefert vor allem Agrarprodukte wie Rindfleisch und Geflügel, die EU wird Autos los, sie werden derzeit mit 35 Prozent besteuert. Es wird Jahre dauern, ehe Mercosur in Geltung tritt. Oder der Pakt packt es gar nicht.

Sprung auf Eisbär So rettete Ehemann seine Frau bei Angriff

Eisbären greifen Menschen selten an, aber wenn, geht es oft übel aus. Fort Severn First Nation ist die nördlichste Gemeinde von Ontario, Kanada, und hat nur etwa 400 Einwohner. Am Dienstag verließ ein Ehepaar gegen 5 Uhr Ortszeit sein Haus, um seine Hunde zu suchen. In der Einfahrt befand sich allerdings ein Eisbär, der die Frau anfiel. Worauf sich wiederum ihr Ehemann auf das Tier stürzte.

"Die Frau fiel zu Boden", heißt es in einer Erklärung der Polizei. "Dann griff der Bär den Mann an und fügte ihm schwere, aber nicht lebensbedrohliche Verletzungen an Arm und Beinen zu." Ein Nachbar kam zu Hilfe und schoss mehrere Male auf den Bären. Dieser flüchtete in den nahegelegenen Wald, wo er seinen Verletzungen erlag.

"Wenn Sie von einem Eisbären angegriffen werden, stellen Sie sich auf keinen Fall tot – das ist ein Mythos", sagte Alysa McCall, eine Wissenschaftlerin bei Polar Bear International, gegenüber der Canadian Broadcasting Corporation (CBC). "Kämpfen Sie, solange Sie können."

Amazon stoppt Merkel Buch-Kritik an Memoiren eingeschränkt

Am 26. November kamen die Memoiren der deutschen Altkanzlerin Angela Merkel auf den Markt. Der 736-Seiten-Wälzer wurde sehr differenziert aufgenommen, vom lohnenden Blick hinter die Kulissen bis zur schlecht geschriebenen Weißwaschung war alles dabei. Laut Spiegel legte "Freiheit" den besten Buchstart des Jahres hin, obwohl das Werk 43 Euro kostet.

Die Kontroverse um die Weltsicht der Ex-Regierungschefin hat auch die Kommentarsektion auf Amazon erfasst. Das Unternehmen stellte "ungewöhnliche Bewertungsaktivitäten" fest und schränkte die Rezensionen vorübergehend auf "verifizierte Käufe" ein. Das bedeutet, dass nur mehr posten kann, wer das Buch gekauft hat. Wie lange die Limitierung beibehalten wird und was "ungewöhnliche Bewertungsaktivitäten" überhaupt sind, wollte Amazon nicht sagen.

Botschaft auf Patrone Klärt Starbucks-Foto Mord an Manager in New York?

Auf den Patronenhülsen stehen die Worte "deny", "defend" und "depose", also abstreiten, verteidigen und aussagen. Geschrieben, nicht geätzt. Mitten in einem belebten Teil von Manhattan, in der Nähe von Times Square und Central Park, wurde Mittwochmorgen vor dem Hilton-Hotel Brian Thompson in Rücken und Beine geschossen. Der 50-jährige Chef von UnitedHealthcare, der größten privaten Versicherung der USA, wurde später im Spital für tot erklärt.

Die Hintergründe des Falles sind noch rätselhaft. Der Schütze nutzte einen Schalldämpfer, als die Waffe Ladehemmung hatte, reparierte er sie und feuerte dann weiter. Er flüchtete zu Fuß vom Tatort, war aber nur wenige Minuten vor der Schießerei in einem nahegelegenen Starbucks fotografiert worden. Die Polizei nutzt nun Biometrische Gesichtssuchmaschinen zur Identifizierung.

Brian Thompson lebte in einem Vorort von Minneapolis, war verheiratet, hatte zwei Kinder. Seine Frau berichtete der Polizei, dass es immer wieder Drohungen gegen ihren Mann gegeben habe, ohne Details zu wissen. Thompson verdiente laut US-Medien 10,2 Millionen Dollar im Jahr.

Macron will bleiben Frankreich-Präsident lehnt im TV Rücktritt ab

Es war der Weg in eine Krise mit Anlauf. Premierminister Michel Barnier wollte ein Sparbudget für 2025 am Parlament vorbei durchpeitschen, ein Misstrauensvotum brachte ihn am Mittwoch zu Fall. Die aktuelle Situation in Frankreich bedroht auch Emmanuel Macron immer stärker. Donnerstagabend hielt er in einer TV-Ansprache dagegen und lehnte einen Rücktritt ab. "Das Mandat, das Sie mir anvertraut haben, ist ein Mandat auf fünf Jahre und ich werde es vollständig bis zu seinem Ende ausführen," sagte er.

Macron drehte den Spieß um. Die extreme Rechte und die extreme Linke hätten sich zusammengetan, um eine "antirepublikanische Front" zu bilden. Die Abgeordneten, die Barnier gestürzt hatten, hätten nur ihre eigenen politischen Interessen im Blick, erklärte der Präsident. Er werde in den kommenden Tagen einen neuen Premierminister ernennen.

Starkes Beben in Kalifornien Stärke 7,0, kurzfristig sogar Tsunami-Warnung

Das Epizentrum lag im Pazifischen Ozean südlich von Eureka, der größten Küstenstadt zwischen San Francisco und Portland, Oregon. Um 10.44 Uhr wurde Kalifornien am Donnerstag von einem starken Erdbeben durchgebeutelt. Die Stärke betrug 7,0, es gab bis zu 30 Nachbeben, das heftigste erreichte die Stärke 5,0. Die Schäden dürften überschaubar sein, von Rissen in Häusern ist die Rede.

Für etwas mehr als eine Stunde galt eine Tsunami-Warnung für die Küstengebiete Kaliforniens und Oregons. Laut dem United States Geological Survey (USGS) waren die Beben eine Folge von "Blattverschiebungen", dabei gleiten zwei Gesteinsplatten entlang einer senkrechten Fläche aneinander vorbei. Kalifornien-Gouverneur Gavin Newsom rief den Notstand aus, um die Einsatzkräfte gezielter koordinieren zu können.