Worum geht es? Immer mehr Länder hatten zuletzt Smartphones aus der Klasse oder aus der Schule verbannt. In Österreich gilt seit 1. Mai ein Handyverbot. Eine Studie untersuchte nun die Folgen.
Wo wurde die Studie durchgeführt? In den Niederlanden. Hier empfehlen seit Jänner 2024 nationale Richtlinien, das Smartphone daheim zu lassen oder in Schließfächern zu verwahren.
Wie viele Betroffene wurden befragt? Die Forscher befragten 317 Schulleitungen weiterführender Schulen und 313 Grundschulen und führten zwölf Fokusgruppen mit Lehrkräften, Lehrassistenten, Schülern und Eltern durch.
Was war das Ergebnis? Die weiterführenden Schulen berichteten, dass sich die Kinder besser konzentrieren konnten (75 Prozent), das soziale Umfeld besser war (59 Prozent) und einige sagten, die Leistungen hätten sich verbessert (28 Prozent), berichtet der Guardian.
Wo war das Ergebnis am auffälligsten? In den Pausen. "Die Schülerinnen und Schüler sind nun gezwungen zu reden", sagt Alexander Krepel, Forscher am Kohnstamm Institut.
Was noch? Das Gefühl der sozialen Sicherheit habe sich erhöht, so der Wissenschafter. "Es ist nicht mehr möglich, heimlich ein Foto von jemandem im Klassenzimmer zu machen und es dann in einer WhatsApp-Gruppe zu verbreiten."
Worum geht es? Seit 2017 wird die Untersuchung "Junges Europa – Die Jugendstudie der TUI Stiftung" jährlich durchgeführt. Dadurch lassen sich Entwicklungen abbilden. Nun erschien die aktuelle Ausgabe.
Wer führte die Studie durch? Das Meinungsforschungsinstitut YouGov, sie wurde von der Freien Universität Berlin wissenschaftlich begleitet.
Wer wurde befragt? Junge Menschen im Alter von 16 bis 26 Jahren in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Polen, Spanien, Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden. Gesamt mehr als 6.700 Personen.
Was kam raus? 57 Prozent ziehen die Demokratie jeder anderen Regierungsform vor. Klingt viel, ist es aber nicht. Und es gibt starke regionale Unterschiede.
Welche? In Polen halten nur 48 Prozent die Demokratie für die besten Regierungsform, in Spanien sind es 51 Prozent, in Frankreich 52 Prozent. Und: 21 Prozent würden unter bestimmten, nicht näher genannten Umständen eine autoritäre Herrschaft befürworten. Fast jeder Zehnte in allen Ländern sagte, es sei ihm egal, ob seine Regierung demokratisch sei oder nicht.
Was sind die Ängste? 48 Prozent fürchten, dass das demokratische System in ihrem eigenen Land gefährdet sei. In Deutschland sind es 61 Prozent.
Was ist die Meinung zur EU? Nur 42 Prozent zählen die EU zu den drei wichtigsten globalen Akteuren. Vorne liegen die USA (83 Prozent) gefolgt von China mit 75 Prozent und Russland mit 57 Prozent.
Und zur Migration? 2021 waren 26 Prozent der Meinung, dass Zuwanderung stärker beschränkt werden sollte, heute sind 38 Prozent.
Worum geht es? Der 19‑jährige Ethan Guo, ein Influencer, hat ein ehrgeiziges Ziel: alle sieben Kontinente im Alleinflug zu überqueren. Sechs hat er bereits geschafft, aber nun gab es Komplikationen.
Wer ist Ethan Guo? Ein chinesisch-amerikanischer Pilot aus Memphis/USA, der seine Leidenschaft fürs Fliegen bereits seit seinem 13. Lebensjahr auslebt. Er hat eine Privatpilotenlizenz und bisher über 700 Flugstunden gesammelt, schreibt er auf seiner Webseite.
Was ist sein Flugzeug? Eine Cessna 182Q, einmotorig, 50 Jahre alt (aber mit neuem Motor). Die hinteren Sitze sind ausgebaut, um einen zusätzlichen Kraftstofftank unterzubringen.
Was ist der Plan? Die Aktion steht unter dem Titel "Flight Against Cancer". Guo will 1 Million US-Dollar für die Krebsforschung sammeln. 2021 sei bei seinem Cousin Krebs (Hodgkin-Lymphom im Stadium 4) diagnostiziert worden.
Wie viel ist geschafft? 60 Länder, 75 Starts und Landungen, 80.000 Kilometer. Der Start erfolgte im Mai 2024.
Was passierte nun? Am 28. Juni startete er in Punta Arenas in Chile, offiziell, um über die Stadt zu fliegen. Stattdessen landete er heimlich in der Antarktis, dem 7. Kontinent, genau auf King George Island am chilenischen Stützpunkt Marsh Base. Ohne Genehmigung.
Was war die Folge? Er wurde festgenommen und wartet aktuell auf den Rückflug (in einer Liniemaschine), aber das Wetter ist schlecht. In Chile wird ein Verfahren gegen ihn eingeleitet.
Worum geht es? Am Sonntag und Montag findet in Rio de Janeiro der Gipfel der BRICS-Staaten statt. Die Präsidenten von zwei relevanten Mitgliedsstaaten fehlen und bei einem sorgt das für Gerüchte.
Was ist BRICS? Ein Verbund aus Schwellenländern rund um Brasilien (B), Russland (R), Indien (I), China (C) und Südafrika (S). Die Gruppe wurde zuletzt um Ägypten, Äthiopien, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate und Indonesien erweitert.
Wie bedeutsam ist das Bündnis? Schon 2023 (ohne die neuen Mitglieder) repräsentierte die Gruppe über 48 Prozent der Weltbevölkerung, erwirtschaftete rund 39 Prozent (2024) der weltweiten Wirtschaftsleistung und war dabei für 54 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich.
Wer fehlt beim Gipfel in Brasilien? Russlands Staatschef Wladimir Putin und Chinas Staatspräsident Xi Jinping.
Warum? Putin hat eine gute Ausrede. Gegen ihn liegt ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) vor, er müsste in Brasilien eigentlich verhaftet werden. Putin nimmt per Videokonferenz teil, Außenminister Lawrow ist vor Ort.
Und Xi? Um seine Absage ranken sich Gerüchte. Denn Brasilien will Chinas Initiative "Neue Seidenstraße" nicht beitreten, hofiert Indiens Premierminister Modi auf einem Staatsbesuch unmittelbar nach dem Gipfel. Aber es gibt eine weitere Variante.
Die wäre? Am 13. Mai kam es bei einem Bankett in Peking zu einem Eklat. Rosangela Lula da Silva, First Lady von Brasilien, ergriff in der Großen Halle des Volkes außerhalb des Protokolls das Wort und brüskierte Xi mit Fragen zu TikTok.
Was brachte sie vor? Die Ehefrau von Präsident Lula da Silva sagte, der Algorithmus von TikTok begünstige rechtsgerichtete Ansichten, sei schädlich für Kinder und ein Problem für die globale Linke.
Was war die Folge? Betretenes Schweigen im Saal, Schock. Eine verärgerte First Lady Chinas, die die Aussagen als "respektlos" bezeichnet haben soll. Der Vorfall wird von den Beteiligten heruntergespielt, könnte nun aber die Absage ausgelöst haben.
Wer ist Rosangela Lula da Silva? Sicher jemand, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt. Am Rande eines G20-Gipfels in Brasilien sagte die 58-jährige Soziologin im Vorjahr: "Ich habe keine Angst vor dir, f*** dich, Elon Musk". Das Fernsehen übertrug live.
Worum geht es? Im ersten Halbjahr 2025 setzten 20.600 Migranten mit kleinen Booten von Frankreich aus nach Großbritannien über – ein Rekordwert und um 51 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Was passiert nun? Frankreich aktivierte die Spezialeinheit Compagnie de Marche. Sie verfügt über besondere Befugnisse zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und ist im Umgang mit Unruhen in Frankreich ausgebildet.
Was macht die Sondereinheit? Am Freitagmorgen kam es an französischen Stränden zu chaotischen Szenen, zeigen Bilder der BBC. Beamte stürmten mit Messern ins Meer und zerschnitten dort die Haut von Schlauchbooten, in die Migranten kletterten.
Was ist der Hintergrund? Frankreich ändert das Seerecht. Bisher war es der Polizei nur gestattet, Boote am Strand zu stoppen. Das umgingen Schlepper (die von Deutschland aus gesteuert werden) mit "Taxibooten".
Was ist darunter zu verstehen? Die "Taxiboote" kamen nicht bis an den Strand, sondern fuhren die Küste entlang. Migranten mussten durch das Wasser zu ihnen waten.
Was steckt hinter der neuen Strategie? Ein Pakt zwischen Großbritannien und Frankreich, der kommende Woche auf einem Gipfel präsentiert werden soll. Im Zuge dessen werden auch Gesetze geändert.
Was ändert sich? Migranten, die französische Rettungsversuche im Ärmelkanal ablehnen, müssen in Zukunft mit einer Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen, so die Times.
Worum geht es? Am Mittwoch schaltete die Ukraine einen der höchsten Militärs Russlands aus. Generalmajor Michail Gudkow wurde bei einem gezielten Raketenangriff auf einen Feldkommandoposten nahe Korenewo, Region Kursk, getötet.
Wer war Michail Gudkow? Geboren 1983, im Oktober 2023 mit dem "Gold Star" als "Held Russlands" geehrt. Putin ernannte ihn im März 2025 zum Stellvertretenden Kommandeur der Marine, zuvor war er Kommandeur der 155. Marineinfanterie‑Brigade (Pazifikflotte).
Was passierte beim Angriff? Viel ist nicht bekannt, Russland bestätigte den Tod, gab aber wie üblich keine Details preis. Der Kommandoposten dürfte laut Reuters durch ein HIMARS-Raketensystem getroffen worden sein, eine offizielle Bestätigung fehlt.
Gab es weitere Opfer? Ja, über 10 hochrangige Offiziere kamen ums Leben.
Wo ereignete sich der Vorfall? Auf russischem Gebiet, nur rund Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Laut Medien stützte sich die Ukraine bei ihrem Angriff auf präzise Geheimdienstinformationen.
Welche Dimension hat der Angriff? Gudkows Tod trifft Russland militärisch und moralisch hart. Er war einer der höchstrangigen russischen Offiziere, die bisher im Ukraine‑Konflikt getötet wurden.
Worum geht es? Das Essen auf der Internationalen Raumstation ISS ist von großer Eintönigkeit geprägt. Das soll sich nun ändern. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) kündigt "eine Prise Frankreich im Weltraum" an.
Wie das? Die Französin Sophie Adenot, Jahrgang 1982, Ingenieurin, Hubschrauber-Testpilotin und Oberst der französischen Armee, fliegt 2026 auf die ISS. Sie ist mit Anne-Sophie Pic befreundet, die mehr Michelin-Sterne besitzt als jede andere Köchin. Und so nahmen die Dinge ihren Lauf.
Was gibt es auf der ISS zu essen? Meist gefriergetrocknete Speisen wie Käse-Makkaroni oder Hühnersuppe.
Und 2026? Da wird es "Bonus-Essen" geben, es soll etwa ein Zehntel der Ernährung ausmachen. Adenot kann dann zwischen vier Vorspeisen, zwei Hauptgerichten und zwei Desserts wählen.
Was gibt es etwa? Hummerbiskuit mit Krabben und Kümmel. Hähnchen mit Voatsiperifery-Pfeffer aus Madagaskar. Tonkabohnen mit Comté-Polenta. Und Foie-Gras-Creme auf geröstetem Brioche. So Sachen halt.
Wie ist das möglich? Für die Mitnahme von Lebensmitteln an Bord der Raumstation gelten strenge Regeln. Sie müssen krümelfrei, leicht und mindestens 24 Monate haltbar sein, so die ESA.
Wie wird das Problem gelöst? Die meisten Mahlzeiten kommen in Dosen, werden vakuumverpackt oder sind gefriergetrocknet. Frisches Obst und Gemüse sind ein Luxus, den man nur genießen kann, wenn ein Raumschiff mit Nachschub ankommt.
Schmeckt Essen im all anders? Ja, das tut es ja auch schon im Flugzeug. Die Verteilung von Flüssigkeit im Körper verändert sich, die Nase ist oft verstopft. Das ändert die Geschmacks-Wahrnehmung.
Worum geht es? In Frankreich findet noch bis Freitagabend ein zweitägiger Streik der Fluglotsen statt. Er wurde von zwei Gewerkschaften organisiert.
Was wird gefordert? Die Fluglotsen wollen mehr Personal, bessere Arbeitsbedingungen, ein Ende des autoritären Führungsstils sowie die Einlösung alter Zusagen.
Welche "alten Zusagen"? Der letzte Streik im April 2024 wurde durch ein Abkommen beendet, das mehr Personal und technische Upgrades versprach. Die Gewerkschaften werfen der Regierung nun vor, diese Versprechen nicht umzusetzen.
Wie wirkt sich der Streik aus? In Paris (Charles de Gaulle, Orly, Beauvais) sollen am Freitag bis zu 40 Prozent der Flüge ausfallen. An den großen Regionalflughäfen (Nizza, Lyon, Marseille etc.) fallen zwischen 30 und 50 Prozent aus.
Gibt es weitere Beeinträchtigungen? Ja, auch die Überflüge durch den französischen Luftraum, zum Beispiel zwischen Großbritannien, Griechenland, Spanien oder Irland sind betroffen.