Worum geht es? Lina Heider gilt als hochbegabt, sie legte nun am Sankt-Adelheid-Gymnasium in Bonn ihr Abitur, die deutsche Form der Matura, ab – im Alter von 11 Jahren. Das gab es in Deutschland noch nie. Die Schulzeit war für das Mädchen aber nicht immer ein Honigschlecken.
Warum? Das Bildungssystem ist auf Hochbegabung nicht ausgerichtet, obwohl sich die Lehrerschaft bemühte. Lina durfte weitgehend machen, was sie wollte. Wenn sie der Schulstoff langweile, setzte sie sich im Klassenzimmer auf die Fensterbank und las.
Alltagsprobleme? Sie liest viel, doppelt so schnell wie Erwachsene, erzählen ihre Eltern in der F.A.Z. Die Familie ist in allen Büchereien der Umgebung Mitglied. "Wir sind manchmal mit dem Wäschekorb dorthin und haben einfach ein ganzes Regal abgeräumt."
Schulprobleme? "Sie ist die einzige Person, die ich kenne, die in einem Test alle Fragen richtig beantwortet hat und eine Drei plus kassiert hat", erzählt ihre Mutter in der F.A.Z. Wie so oft fehlte – der Lösungsweg.
Wie lange war Lina nun in der Schule? Sechs Jahre, davon in der Grundschule nur ein Jahr, von dort sprang sie in die fünfte Klasse, es folgten die achte, zehnte, elfte und zwölfte Klasse.
Was macht das Mädchen jetzt? Lina probiert auf der Uni ein Studium der Volkswirtschaftslehre aus.
Worum geht es? Am Mittwoch hat die vietnamesische Nationalversammlung mit einstimmigem Beschluss beschlossen, die Todesstrafe für acht schwere Straftaten abzuschaffen. Diese Regelung tritt am 1. Juli in Kraft.
Welche 8 Straftaten sind gemeint? Unterschlagung, Bestechung, Spionage, Putschversuche, Sabotage, Herstellung/Vetrieb gefälschter Medikamente, Drogentransport und terroristische Angriffe sind nicht mehr mit der Todesstrafe bedroht.
Sondern? Dafür ist "nur" noch eine lebenslange Haft ohne Bewährung vorgesehen.
Wer profitiert davon? Das Gesetz gilt auch für Menschen, die derzeit inhaftiert sind und zum Tode verurteilt wurden. Dazu gehört die prominente Immobilien-Magnatin Truong My Lan, deren Todesurteil nun in lebenslange Haft umgewandelt wird.
Was hat Truong My Lan angestellt? Sie war Vorsitzende der Van Thinh Phat Group, einem der größten Immobilienkonzerne Vietnams, und soll über 12 Milliarden US-Dollar unterschlagen haben. Sie kontrollierte heimlich die Saigon Commercial Bank (SCB) und vergab Kredite an sich selbst.
Wofür droht weiter die Todesstrafe? Mord, Kindesmissbrauch, Hochverrat, Terrorakte ("Staatsfeindliche Gewalt"), sowie bestimmte Formen schwerer Drogenvergehen.
Worum geht es? In Berlin will eine Initiative über ein Volksbegehren das Autofahren in der Innenstadt weitgehend verbieten. Die nötigen 50.000 Unterschriften für eine Einleitung des Verfahrens wären gesammelt. Aber jetzt muss erst einmal ein Gericht entscheiden.
Was ist der konkrete Plan? Die Bürgerinitiative "Volksentscheid Berlin autofrei" möchte nahezu alle privaten Autofahrten innerhalb des S‑Bahn‑Rings verbieten. Maximal 12 private Fahrten pro Jahr (z. B. für Umzüge oder Urlaube) sollen erlaubt sein.
Gibt es Ausnahmen? Ja, für Lieferverkehr, Car‑Sharing, Rettungsdienste oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität.
Woran hakt es? 2022 waren die nötigen Unterschriften gesammelt, aber 2023 lehnte der Senat den Gesetzentwurf ab.
Mit welcher Begründung? Der Gesetzentwurf sei juristisch komplex und möglicherweise grundgesetzwidrig – laut Senatsverwaltung könnte er Freiheitsrechte verletzen.
Was passierte dann? Die Initiative klagte. Am heutigen Mittwoch entscheidet der Verfassungsgerichtshof.
Wurde das Autoverbot getestet? Ja, die Friedrichstraße war von 2020 bis 2022 teilweise autofrei. Sie wurde laut Senat von 65 Prozent mehr Fußgängern benutzt, die Einzelhandelsumsätze stiegen um 11 Prozent. Nach einem politischen Streit wurde das Fahrverbot aufgehoben.
Worum geht es? In einem abgelegenen Teil der Insel Pescatori, der aber öffentlich einsehbar ist, hatte ein Paar Sex. Die beiden Turteltauben aus der Provinz Alessandria verbringen ihren Urlaub am Lago Maggiore.
Was passierte? Touristen störte der Anblick, sie wählten die Notrufnummer 112 und alarmierten damit die Einsatzzentrale der Polizei.
Ist Sex im Freien strafbar? In vielen Gegenden wurde der Vorgang entkriminalisiert. Das italienische Strafgesetzbuch aber sieht Geldstrafen von 5.000 € bis 30.000 € für "öffentliche unanständige Handlungen" vor.
Wie war es diesmal? Die Behörden verhängten eine Geldstrafe von jeweils 10.000 € Strafe, insgesamt also 20.000 €. Ein teures Vergnügen, wenn es denn eines war.
Was ist die Insel Pescatori? Die "Fischerinsel", auch bekannt als Isola Superiore, ist eine romantische Touristenattraktion im norditalienischen Lago Maggiore und Teil des Borromäischen Inselarchipels im Gemeindegebiet von Stresa, Piemont. Sie ist etwa 350 Meter lang und 100 Meter breit.
Worum geht es? Am Dienstag und Mittwoch findet im World Forum Den Haag in den Niederlanden der NATO-Gipfel statt. Kernstück ist eine Sitzung der Staats- und Regierungschefs, sie dauert nur zweieinhalb Stunden. Es handelt sich, laut Times, um das kürzeste NATO-Gipfelgespräch der Geschichte.
Was ist die Folge? Die Kosten belaufen sich insgesamt auf 183 Millionen Euro. Pro Minute kostet der eigentliche Gipfel also mehr als eine Million Euro.
Warum so kurz? Damit sich Donald Trump nicht langweilt, wie die Financial Times berichtet. Den G7-Gipfel in Kanada hatte der US-Präsident vorzeitig verlassen.
Wer kommt? Rund 45 Staats‑ und Regierungschefs, ebenso viele Außen‑ und Verteidigungsminister, waren ursprünglich angesagt, dazu insgesamt etwa 6.000 Delegierte und 2.000 Journalisten.
Aber? Sowohl Südkoreas Präsident Lee Jae-myung als auch Japans Ministerpräsident Shigeru Ishiba sagten ihre Teilnahme kurzfristig ab. Auch Australiens Premierminister Anthony Albanese kam nicht. Gründe: Innenpolitisches, der Nahost-Konflikt, Ärger über Trump ...
Wann ging es los? Offiziell begann der Gipfel Dienstagabend um 19 Uhr mit einem Gala-Dinner im Schloss des niederländischen Königs Willem-Alexander. Auf der Gästeliste stand neben Trump auch Ukraine-Präsident Selenskyj.
Wie werden die Teilnehmer geschützt? Die niederländische Polizei führt Operation Orange Shield durch – mit etwa 27.000 Polizisten, 10.000 Militärangehörigen, F‑35-Jets, Hubschraubern und Marineeinheiten.
Worum geht es eigentlich? Trump hatte die Mitgliedsstaaten darauf gedrängt, die Verteidigungsausgaben auf 5 Prozent des BIP zu erhöhen. Sein Wille geschehe. Die EU einigte sich auf einen Kompromiss: 3,5 % für Militär plus 1,5 % für Infrastruktur.
Machen alle mit? Nein, Spanien will ausscheren, um sein Budget nicht übermäßig zu belasten. Zunächst war von einem Kompromiss die Rede. Am Sonntag sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez dann: "Spanien wird nicht fünf Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben".
Wie viele Mitglieder hat die NATO? 32, darunter alle EU-Staaten außer Österreich, Irland, Malta und Zypern, dazu andere europäische Staaten wie Großbritannien, Norwegen, Island, Albanien, Nordmazedonien und Montenegro, sowie die Türkei, Kanada und die Vereinigten Staaten.
Droht ein Platzen? Nicht wirklich, das kann sich der neue NATO-Chef Mark Rutte nicht leisten. Das meiste wurde bereits im Vorfeld paktiert. Unkalkulierbar bleibt nur Donald Trump.
Worum geht es? Seit Sonntag sind in Austin, Texas, Robotaxis unterwegs. Tesla testet Autos ohne Fahrer im Echtbetrieb. Nur 12 Fahrzeuge sind im Einsatz, aber die haben nun die US-amerikanische National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) aufgeschreckt.
Warum? Videos in den sozialen Medien zeigen, dass die selbstfahrenden Autos Verkehrsregeln missachten. Sie haben offenbar in realen Fahrsituationen Probleme.
Welche? Auf einem Video ist offenbar zu sehen, wie ein Robotaxi abrupt anhält, als es an einem geparkten Polizeiauto vorbeifährt. Der Technologie-Nachrichtensender TechCrunch berichtete, dass auch Autos beobachtet wurden, die zu schnell fuhren und auf die falsche Spur gerieten.
Was sagt die NHTSA? In einer Stellungnahme teilte sie mit, dass ihr die genannten Vorfälle bekannt seien und sie mit dem Hersteller in Kontakt stehe, um weitere Informationen einzuholen, berichtet die BBC.
Welche Probleme gibt es noch? Tesla sagt, dass die Robotaxis bei schlechtem Wetter nicht fahren können und keine schwierigen Kreuzungen schaffen. Es werden keine Kunden unter 18 Jahren befördert.
Und Elon Musk? Er zeigte sich vom Test begeistert. Auf X schrieb er, dass dies der "Höhepunkt eines Jahrzehnts harter Arbeit" sei.
Worum geht es? Thailand hat allen Touristen die Ausreise nach Kambodscha verboten, sowohl über Land als auch per Flug. Der Stopp betrifft Grenzübergänge in sechs Provinzen (z. B. Sa Kaeo, Chanthaburi, Trat, Buriram etc.).
Darf niemand mehr ausreisen? Nur noch bestimmte Personengruppen, Studenten, medizinische Notfälle, Personen, die essentielle Güter kaufen müssen. Aber ausländischen Touristen ist es nun etwa auch verboten, von Thailand aus in den beliebten kambodschanischen Ferienort Siem Reap zu fliegen.
Was war der Auslöser? Ein Grenzzwischenfall am 28. Mai. Bei einer Schießerei kam ein kambodschanischer Soldaten in der "Emerald Triangle"-Region zu Tode.
Was war die Folge? Der ewige Konflikt zwischen den Ländern brach neu aus. Thailand dünnte den Grenzverkehr aus, schaltete im Grenzgebiet Elektrizität und Internet ab. Kambodscha stoppte den Import von thailändischen Strom- und Kraftstofflieferungen.
Worum geht es? Weil GLP‑1‑Gewichtsmedikamente (wie Ozempic, Wegovy, Mounjaro) immer populärer werden, sinken in einigen Ländern die Verkäufe der Supermarktketten. Im Großbritannien fielen die Umsätze im Lebensmittelhandel im Mai im Vergleich zum Vormonat um 5 Prozent.
Klingt nach nicht viel? Naja, die Umsätze im gesamten Einzelhandel (Supermärkte, Warenhäuser, Tankstellen und Online) in Großbritannien belaufen sich im Monat auf rund 46 Milliarden Euro. Sie sanken um 2,7 Prozent, das sind über 1,2 Milliarden Euro.
Wie verbreitet sind Abnehm-Medikamente? In vier von hundert Haushalten in Großbritannien gibt es mittlerweile mindestens einen GLP-1-Anwender, schreibt die Times. Und: Die Internet-Suchanfragen nach Ozempic sind um etwa 865 Prozent angestiegen.
Ist das woanders auch so? Eine Studie der US-Firma "Grocery Doppio" zeigte: 97 Prozent der Menschen, die solche Medikamente einnehmen, reduzierten ihre Ausgaben im Supermarkt durchschnittlich um 11 Prozent. Besonders betroffen waren Snacks, Süßwaren und zuckerhaltige Getränke.