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29. April 2025

Prozess um Bergahorn Männer fällten Englands berühmtesten Baum

Im Film "Robin Hood - König der Diebe" mit Kevin Costner und auf tausenden Fotos ist er zu sehen: der Sycamore Gap tree, ein etwa 150 Jahre alter Bergahorn, der in einer malerischen Senke direkt am Hadrianswall stand, war Englands berühmtester Baum. Im September 2023 wurde das Ahorn von Unbekannten umgeschnitten, es stürzte dabei auf die römische Befestigungsanlage und beschädigte sie. Nun wird zwei Männern wegen der Tat der Prozess gemacht.

Der Schaden, der durch dass Fällen des geschützten Baumes entstand, wird mit 800.000 Euro beziffert, jener am Hadrianswall mit 1.400 Euro. Die beiden Angeklagten, zwei Handwerker, 39 und 32, die früher miteinander befreundet gewesen sind, beschuldigen sich im Prozess bisher gegenseitig. Laut Anklage hätten sie das Naturdenkmal aus reiner Sensationslust umgeschnitten, ein Video von der Aktion wurde auf dem Handy eines der beiden gefunden. Die Vandalenaktion hatte in England für Bestürzung gesorgt.

Gärtner des National Trust haben mittlerweile aus Samen des gefällten Ahorns Setzlinge gezogen. Einen dieser Setzlinge hat auch König Charles III. erhalten, der versprach, ihn im Garten von Schloss Windsor auspflanzen zu lassen. Ein Urteil in dem Prozess wird für die nächsten Tage erwartet.

Weitere Meldungen

2,7 Billionen Dollar So viel gibt die Welt im Jahr für Rüstung aus

Die vielen Krisen sorgen für einen Rekord und die meisten Menschen werden wohl sagen: das hätten wir uns anders gewünscht. Die weltweiten Militärausgaben stiegen 2024 im Vergleich zum Jahr davor um 9,4 Prozent - das zehnte Jahr in Folge mit einer Steigerung. 2.718 Milliarden US-Dollar wurden für Rüstungsgüter ausgegeben, berichtet das Stockholmer Friedensforschungsinstitut (SIPRI).

Die fünf Länder mit den höchsten Militärausgaben – die Vereinigten Staaten, China, Russland, Deutschland und Indien – machten 60 Prozent der weltweiten Gesamtausgaben aus. "Weltweit haben über 100 Länder ihre Militärausgaben im Jahr 2024 erhöht," sagte Xiao Liang, Forscher beim SIPRI. Auffallend Schweden: das früher neutrale Land erhöhte im ersten Jahr seiner NATO-Mitgliedschaft seine Militärausgaben um 34 Prozent.

8.437 Euro Rente Gericht gesteht früherer TV-Chefin Geld zu

Länger arbeiten kann sich lohnen, muss aber nicht. Claudia Nothelle war bis 2016 Programmdirektorin beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Dann trat sie ab, vereinbarte davor aber noch ein Ruhegeld von 8.437 Euro pro Monat. Das wollte der Sender 2023 stoppen, scheiterte aber vor Gericht. Solche Ruhegehalts-Zahlungen seien "nicht marktunüblich" heißt es im Urteil.

Für Nothelle ist das ein Jackpot. Sie bekommt die Rente bis an ihr Lebensende ausgezahlt, bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung können so circa vier Millionen zusammenkommen, berechnete RBB-Anwalt René Weißflog. Seit ihrem Ausscheiden unterrichtet die heute 61-Jährige an der Hochschule Magdeburg-Stendal Fernsehjournalismus, dafür bekommt sie monatlich rund 7000 Euro obenauf. Mehr Geld als wenn sie bis zur Rente beim RBB weitergearbeitet hätte, so Weißflog.

(Ein)sperrstunde fix Wahl des neuen Papstes startet am 7. Mai

Kein Film wird derzeit öfter gestreamt als "Konklave", die Verfilmung eines Bestsellers des Briten Robert Harris über die Wahl eines neuen Papstes. Laut New York Times stiegen die Streaming-Zahlen für den Oscar-Gewinner in den USA in der Woche nach dem Tod von Papst Franziskus um 3.200 Prozent. In Deutschland und Österreich führt der Film die Download-Charts bei Amazon an.

Wie ein Konklave in der Realität abläuft, kann ab dem 7. Mai beobachtet werden. Dann beginnt in Rom die Zusammenkunft der Kardinäle, um einen Nachfolger für den am 21. April verstorbenen Papst Franziskus auszuwählen. Dieser Termin wurde von der Generalkongregation der Kardinäle am Montag, exakt eine Woche nach dem Tod des Papstes, festgelegt. Die Sixtinische Kapelle, in der das Konklave stattfinden wird, wurde bereits für Besucher gesperrt, um mit den Vorbereitungen beginnen zu können.

Von den weltweit derzeit 252 Kardinälen sind nur jene wahlberechtigt, die zum Zeitpunkt des Todes des Papstes ihr 80. Lebensjahr noch nicht erreicht hatten. Beim aktuellen Konklave werden das 135 Kardinäle aus aller Welt sein. Der Ablauf einer Papstwahl wurde seit Jahrhunderten kaum verändert. Am ersten Tag des Konklave findet nur ein Wahlgang am Nachmittag statt, ab dem zweiten Tag gibt es je zwei Wahlgänge vormittags und nachmittags. Es benötigt eine Zweidrittelmehrheit, um als neuer Papst gewählt zu werden.

Die letzten beiden Konklave dauerten jeweils nur 2 Tage – Benedikt XVI. wurde im 4. Wahlgang gekürt, sein Nachfolger Franziskus im 5. Wahlgang. Gut möglich, dass es dieses Mal nicht ganz so rasch geht. Denn Papst Franziskus ernannte in seiner Amtszeit zahlreiche neue Kardinäle, vor allem aus Ländern, in denen das Christentum unter Druck steht, etwa Myanmar, Indien, die Mongolei oder Osttimor.

Der schwedische Kardinal Anders Arborelius erwartet deshalb, dass das Konklave dieses Mal länger dauern könnte als zuletzt: "Wir kennen uns nicht", erinnerte Arborelius daran, dass es eine Kennenlern-Phase brauchen könnte, ehe es in Sachen Papst-Wahl ernst wird.

Aus für Kinderpartys Weil sie im Schnitt schon 616 Euro kosten

Es war schon einmal mehr Lametta. Inflation und Krisen aller Art haben dafür gesorgt, dass den Briten die Laune auf Partys vergangen ist. Das spüren jetzt auch die Kinder. Die Partybranche verzeichnete in den vergangenen zwei Jahren laut Anbietern den größten Umsatzrückgang aller Zeiten, berichtet die Times.

Laut einer Umfrage des Veranstaltungsorganisators Oxygen Activeplay kostet ein Kindergeburtstag mittlerweile durchschnittlich 616 Euro, einschließlich Dekoration, Raummiete, Essen und Unterhaltung. Vor allem wer mehr Kinder hat, kommt da schnell ans Limit. Einziger Branchenzweig, der boomt: Partys, die in den sozialen Medien gut aussehen.

Handy vergessen Student zweimal vom selben Berg gerettet

Es muss Liebe sein. Erst am vergangenen Dienstag war ein 27-jähriger Student aus China, der in Japan lebt, vom Fuji gerettet worden. Der 3.776 Meter hohe Berg gilt außerhalb der offiziellen Klettersaison, die von Anfang Juli bis Anfang September dauert, als tückisch. Der Bergwanderer erkrankte in etwa 3.000 Metern an der Höhenkrankheit und musste an Bord eines Helikopters ins Krankenhaus geflogen werden. Sein Handy blieb zurück.

Das sorgte am Samstag für einen zweiten Rettungseinsatz. Der Student machte sich wieder auf den Weg. Um 12.30 Uhr entdeckten ihn andere Alpinisten verwirrt an derselben Stelle, an der er gerettet worden war – er suchte nach seinen Habseligkeiten, darunter ein Smartphone. Er wurde mit einer Trage in tiefere Lagen gebracht und dort der Feuerwehr übergeben. Das Schicksal des Handys ist ungeklärt.

Die haben einen Vogel Dänin gewann die "Möwenschrei-WM"

Nicht nur die Wiener Landtagswahl sorgte am vergangenen Wochenende für Hochspannung. Auch im belgischen Nordseeörtchen De Panne wurden Sieger gekürt – und zwar bei der bereits 5. Auflage des Europäischen Möwenschrei-Contests. Insgesamt 60 Teilnehmer aus 14 Nationen machten sich ans Werk, es wurden die besten möwenähnlichen Schreie in drei Kategorien ausgezeichnet.

Siegerin bei den Erwachsenen wurde die Dänin Anna Brynald, deren Schrei extrem authentisch klingt und tatsächlich durch Mark und Bein geht. Bei den Junioren gewann der Brite Cooper Wallace, den Gruppenbewerb holten die italienischen Gabbiani Partigiani (Partisanenmöwen), ein politisches Künstlerkollektiv aus Genua.

Der tiefere Sinn des lautstarken Spaßbewerbes sei es, so der Präsident des Wettbewerbs, Jan Seys vom Meeres-Institut Flandern, das Verständnis der Menschen für die "Akrobaten der Lüfte" zu verbessern. Aus diesem Grund müssen die Teilnehmer nicht nur wie Möwen kreischen, sondern sich bei ihrer Performance auch als Möwen verkleiden und sich möwenartig verhalten, um möglichst gut bewertet zu werden. Also den Schnabel weit aufreißen und möglichst laut schreien – damit lässt sich auch bei Wahlen einiges erreichen …

Fusel für Touristen Pariser Lokale geben Billigweine als teure aus

Es soll angeblich auch in anderen Städten passieren, dass Touristen nicht immer exakt das serviert bekommen, wofür sie bezahlen. Aber dass Pariser Lokale ahnungslosen Gästen Billigweine ausschenken, obwohl diese edlere – und teurere – Tropfen bestellt haben, ist ein harter Schlag für das Image der Wein-Nation Nummer 1. Doch genau das hat die Zeitung Le Parisien jetzt aufgedeckt.

Ein billiger Sauvignon statt einem feinen Chablis, ein ordinärer Beaujolais statt eines Côte du Rhône – wahren Feinschmeckern stellen sich hier bereits die Nackenhaare auf. Derartiges Schindluder sei in vielen Pariser Cafés und Bistros allerdings an der Tagesordnung, haben nun zwei Sommeliers im Auftrag der Tageszeitung recherchiert. Die beiden Weinkundigen gaben sich als englischsprachige Touristen aus und orderten durchwegs Feines von der Weinkarte – erhielten aber ungleich einfachere Kreszenzen zum gleichen Preis.

Die Bestätigung für ihre Recherchen erhielten die verdeckt trinkenden Sommeliers von mehreren Kellnern, die in Lokalen mit hohem Touristen-Aufkommen arbeiten. Demnach sei es in zahlreichen Pariser Lokalen an der Tagesordnung, vor allem Ausländern wesentlich einfachere Weine vorzusetzen, denn diese würden den Unterschied so gut wie nie erkennen. Und die Sprachbarriere tut wohl ein übriges dazu, dass der Schwindel so gut wie immer funktioniert.

Wie ernst Frankreich derartige Betrügereien nimmt zeigt die Tatsache, dass die Höchststrafe für derartigen "Weinbetrug" 3 Jahre Gefängnis und 30.000 Euro Geldbuße sind. Doch so süffig das auch klingen mag, die Botschaft korkt. Denn die zuständigen Behörden sind chronisch unterbesetzt und alleine in Paris gibt es etwa 60.000 Gastronomiebetriebe. Bleibt nur, doch lieber ein Bier zu bestellen.