Sie hatten es fast geschafft, aber eben nur fast. Vor einem Jahr reichten 28 Maturanten in Deutschland eine Klage ein, um sich auf diesem Weg den Zutritt zum Medizinstudium an der Uni Marburg zu erzwingen. Die Hochschule, so ihr Argument, nehme nicht so viele Studenten auf, wie es ihr aufgrund der Räumlichkeiten und der Zahl der Ausbildner möglich wäre. Und siehe da: Das Verwaltungsgericht Gießen gab ihnen recht.
Also begannen die Studenten im Herbst mit dem Studium, mieteten Unterkünfte, nahmen an Vorlesungen teil, schrieben sich in Kurse ein – müssen jetzt aber wieder weg, wie die FAZ berichtet. Denn die Uni war in Berufung gegangen, legte neue Unterlagen vor und das Hessische Verwaltungsgerichtshof entschied nun für sie. Eine Erhöhung der Kapazität sei der Hochschule "nicht zuzumuten". Alle Studenten wurden exmatrikuliert, eine Berufung dagegen ist nicht mehr möglich.
Es war eine Monster-Show. Für eine Million Dollar hatte Donald Trump am Sonntag den Madison Square Garden in New York gemietet, er erfüllte sich damit einen Lebenstraum, aber es wurde ein Albtraum. Die rund 20.000 Fans erlebten wüste Abfolge an Beschimpfungen, am Ende von Trump selbst. Der Ex-Präsident (eingeklatscht von Ehefrau Melania) hielt eine 80 Minuten lange Rede, nannte die USA wegen der Migration ein "besetztes Land".-
Mehr Ärger bereitete im Nachgang der Auftritt von Coemdien Tony Hinchcliffe alias Kill Tony: " Ich weiß nicht, ob Sie das wissen", sagte er, "aber im Moment schwimmt eine Müllinsel mitten im Ozean. Ich glaube, sie heißt Puerto Rico." Blöd nur: Im Swing State Pennsylvania leben fast 500.000 Menschen mit puertoricanischen Wurzeln. Also passierte etwas Seltenes: Ein Trump-Berater distanzierte sich für den Ex-Präsidenten von dem Witz. Hinchcliffe fand ihn gut. "Diese Leute haben keinen Sinn für Humor", schrieb er auf X.
92 Abgeordnete der Knesset stimmten dafür, zehn dagegen. Das Votum im israelischen Parlament fiel am Montag klar aus, sogar Teile der Opposition unterstützten den Gesetzesvorschlag der Regierung. Die UNRWA wird in Israel verboten, das UNO-Hilfswerk für die Palästina-Flüchtlinge, muss das Land verlassen. Die Regierung wird in den kommenden 90 Tagen festlegen, wer sich nun um Schulen, Spitäler oder Müllentsorgung in Ostjerusalem, dem Westjordanland und dem Gazastreifen kümmert.
Israel hält UNRWA für einen Teil der Hamas, die Terrororganisation habe das Hilfswerk unterwandert, mehrere Mitarbeiter seien direkt oder indirekt am Massaker am 7. Oktober beteiligt gewesen. Die USA hatten ihrem Verbündeten trotzdem von dem Gesetzesbeschluss abgeraten. Sieben westliche Länder – Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Australien, Japan und Südkorea – drückten ihre "tiefe Besorgnis" aus.
Fünf Monate lang arbeitete ein Team der BBC an dieser Reportage. Am Ende deckten Reporter des britischen öffentlich-rechtlichen Senders auf, wie Asyl-Schlepper arbeiten und vor allem von wo aus – Deutschland. 15.000 Euro kostet ein "Gesamtpaket", es umfasst ein Schlauchboot mit Außenbordmotor und 60 Schwimmwesten, es ist dazu gedacht, den Ärmelkanal zu überqueren. Ein "guter Preis", sagten zwei Schlepper einem Undercover-Journalisten in Essen. In der Stadt leben viele Migranten oder sie reisen durch.
Die Boote werden in mehreren geheimen Lagerhäusern aufbewahrt, in "drei bis vier Stunden" könnten sie nach Calais gebracht werden, sagt einer der Schlepper, auf Autobahnen, über Landesgrenzen hinweg. 28.000 Menschen haben heuer bereits die gefährliche Überfahrt nach Großbritannien angetreten. Die beiden Schlepper in Essen wechseln zwischen Deutsch und Arabisch hin und her, kommuniziert wird via WhatsApp, Videos der Boote werden am Hsndy vorgeführt. "Wenn Sie erwischt werden", sagt einer, "sind wir nicht verantwortlich."
Bei uns startet "Konklave" erst am 21. November, in den USA läuft "Conclave" an diesem Wochenende an. Der Film, der für einen Oscar gehandelt wird, basiert auf dem Bestseller-Roman von Robert Harris ("Pompeji") aus dem Jahr 2016 und zeigt, was sich hinter den Kulissen der geheimen Papstwahl abspielt. Um es kurz zu machen. Es geht nicht immer streng christlich zu, Intrigen, Verleumdungen und Indiskretionen bestimmen die Tagesordnung. Im Mittelpunkt steht Ralph Fiennes als englischer Kardinal Lawrence, der mit der Leitung des Konklaves beauftragt wird.
Regisseur Edward Berger ("Im Westen nichts Neues") zeigt das Gefeilsche, das Leben in den kargen Räumen des Gästehauses Santa Marta, in denen die Kardinäle aus aller Welt wohnen, ohne Handy (müssen sie abgeben) und Internet. Jeden Tag schreiben sie einen Namen auf einen Zettel, der auf ein Silbertablett gelegt wird und dann in einer Urne landet. Das geht so lange, bis ein neuer Papst gewählt ist. Für den Film wurden die Casa Santa Marta und die Sixtinische Kapelle in den Cinecittà-Studios in Rom nachgebaut.
Noch müssen die Landtage zustimmen, schert nur einer aus, ist alles geplatzt. Sonst startet im Sommer 2025 eine umfangreiche Reform der deutschen öffentlich-rechtlichen TV-Landschaft, darauf haben sich die Ministerpräsidenten am Freitag geeinigt. Einzig offener Punkt: die Beiträge. Sie sollten von monatlich 18,36 Euro um 58 Cent auf 18,94 Euro steigen, darüber wird im Dezember noch einmal verhandelt. Der ORF-Beitrag beträgt derzeit 15,30 Euro.
Das soll in Deutschland kommen: Eine Deckelung der Ausgaben für Sportrechte auf fünf Prozent der Gesamteinnahmen von ARD und ZDF. Beschränkungen für die Texte von Onlineauftritten, sie dürfen nicht "presseähnlich" sein. Die Zahl der Radiokanäle wird von 70 auf 53 reduziert. Die TV-Spartenkanäle Phoenix, tagesschau24, ARD Alpha und ZDFinfo, ARD One und ZDFneo werden "geclustert" und reduziert. 3sat und Arte werden nicht fusioniert, Arte aber ausgebaut, wohl auf Kosten von 3sat. Für Senderchefs gibt es in Hinkunft weniger Geld.
Er habe sie vor drei Jahren auf einer Party angesprochen, sie in ein Zimmer gebracht, die Tür verschlossen und sie mehrmals ohne ihre Zustimmung berührt, ehe er sich nackt auszog. Die Schauspielerin Elisa Mouliaá erhebt schwere Vorwürfe gegen Íñigo Errejón, Politiker der Movimiento Sumar, dem wichtigsten Koalitionspartner der sozialdemokratischen Regierung unter Spaniens Premier Pedro Sánchez. Mouliaá ist nicht allein. Inzwischen hat sich laut "The Times" ein Dutzend weiterer Frauen mit Anschuldigungen gemeldet – vorerst anonym.
Íñigo Errejón trat nun zurück. In einer Stellungnahme auf X ging er auf die Vorwürfe nicht ein, meinte aber, seine "Fehler" seien auf seine Arbeit im neoliberalen politischen Umfeld zurückzuführen, das seiner Meinung nach "eine toxische Subjektivität erzeugt, die im Falle der Männer durch das Patriarchat vervielfacht wird". Der 40-Jährige wurde als kommender Vorsitzender der Movimiento Sumar gehandelt. Das hat sich eventuell erledigt.
Aus heiterem Himmel kam es nicht und vielen deutschen Autobauern ergeht es derzeit ähnlich. Vor drei Wochen gab Mercedes eine Gewinnwarnung aus, nun wurde das in Zahlen gegossen. Der Umsatz sank im dritten Quartal um 6,7 Prozent auf 34,5 Milliarden Euro. Mercedes verkaufte nach neun Monaten mit 1,46 Millionen Fahrzeugen 4,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Laune lassen sich die Stuttgarter davon nicht vermiesen. "Unsere Strategie ist genau die richtige," sagte Finanzchef Harald Wilhelm.
Die Strategie, das ist der pure Luxus. Mercedes setzt auf Autos jenseits der 100 000 Euro, S-Klasse, Maybach, AMG oder die G-Klasse. Der Plan "geht nicht auf, das wird immer deutlicher", schreibt die Süddeutsche Zeitung. "Denn das Management gibt zu, dass die schwachen Zahlen hauptsächlich an dem mauen Geschäft in China liegen." Das weiß natürlich auch Mercedes und will nun weiter sparen. "Wir drehen jeden Stein um," sagt Finanzchef Wilhelm.