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20. März 2025

Rolls-Royce statt Film Netflix-Regisseur wegen Betrugs in Haft

Man kann es auch so sagen: Bei der Produktion von "White Horse" gingen die Pferde durch. 2018 beauftragte Netflix Carl Erik Rinsch damit, eine Science Fiction-Serie zu produzieren. Es sollte um irgendwas mit künstlichen menschlichen Klonen gehen. Für das erste und zweite Jahr wurden 44 Millionen Dollar Budget zur Verfügung gestellt. Es soll bis heute allerdings keine einzige fertige Folge geben.

Netflix klagte. Der Streamer wirft dem 47-Jährigen die Unterschlagung von 11 Millionen Dollar vor, die 2020 nachgeschossen worden waren, weil Rinsch das Budget als "nicht ausreichend" bezeichnet hatte. Der Regisseur, der 2013 mit "47 Ronin" bekannt geworden war, ist sich keiner Schuld bewusst.

Aus dem Gerichtsakt geht hervor, wohin das Geld geflossen sein soll: Spekulationen mit Kryptowährungen, Luxusmatratzen für 638.000 Dollar, Luxusbettwäsche für 295.000 Dollar, Küchengeräte für 180.000 Dollar, Möbel für 5,4 Millionen Dollar, fünf Rolls-Royce und ein Ferrari für 2,4 Millionen Dollar. Und: 1 Million für Anwälte, um Netflix zu klagen. Mit dem Geld von Netflix.

Rinsch wurde am Dienstag verhaftet, später einem Richter vorgeführt. Er kam gegen eine Kaution von 100.000 Dollar frei. Auf die Frage des Richters, ob er die zwölfseitige Anklageschrift gelesen habe, antwortete er: "Nicht von Anfang bis Ende." Manchmal ist das Leben ein Film, manchmal ist es auch umgekehrt.

Weitere Meldungen

Aus für Greenpeace? NGO soll 660 Millionen Strafe zahlen

Es geht es um die Dakota Access Pipeline, 1.887 Kilometer lang, sie führt durch Gebiete von Sioux-Stämmen und soll den Ertrag aus Erdölfelder von North Dakota im Land verteilen. Donald Trump findet das gut. Greenpeace weniger und deshalb hat die Umweltorganisation mobil gemacht. Nicht immer mit legalen Mitteln offenbar, denn ein Geschworenengericht sprach Pipelinebetreiber Energy Transfer nun 660 Millionen Dollar Schadenersatz zu.

Greenpeace soll Aktivisten für Proteste bezahlt, Schulungen für Demonstranten durchgeführt haben und das Projekt mit Falschaussagen in Misskredit gebracht haben. Das sorgte nach Ansicht der Kläger für teure Verzögerungen. Die NGO widerspricht, blitzte aber vor Gericht ab. Nun will man in Berufung gehen. Wird die Strafe fällig, bedeutet das wohl das Ende von Greenpeace USA.

Nur für Esoteriker Wer Gemälde sehen will, muss erleuchtet sein

So richtig populär wurde Hilma af Klint erst in den vergangenen Jahren. Die schwedische Künstlerin lebte von 1862 bis 1944. Heute gilt sie als eine Pionierin der abstrakten Malerei, aber ob das stimmt, werden in Zukunft vielleicht nicht mehr alle beurteilen können. Denn der Verwalter ihres Nachlasses will den Zugang zu den Gemälden beschränken. Sehen sollen sie nur mehr Menschen dürfen, die "spirituelles Wissen suchen", berichtet die schwedische Zeitung Dagens Nyheter.

Erik af Klint ist der Großneffe von Hilma af Klint und seit zwei Jahren Vorsitzender der Hilma af Klint Foundation, die über 1.300 Gemälde verwaltet. Er will das Vermächtnis der Künstlerin wörtlich auslegen. Vor Gericht in Stockholm versucht er zu erreichen, dass die Werke nur mehr "spirituell Suchenden" gezeigt werden dürfen, so die Süddeutsche Zeitung, also etwa nicht mehr in Museen ausgestellt werden dürfen. Unklar ist, wie das festgestellt werden soll. Also die geistige Eignung.

1 Feiertag weniger Aber welcher soll es denn bitte sein?

Es ist nicht so, dass nur Österreich nach Geld sucht. In Deutschland flammt angesichts klammer Kassen nun eine neue Debatte auf: Soll ein Feiertag gestrichen werden? Dänemark hat das vorgemacht, um die gestiegenen Rüstungsausgaben zu finanzieren. "Die Streichung eines Feiertages fände ich als Symbol genau richtig", sagte Monika Schnitzer, Mitglied eines Beratungsgremiums der Bundesregierung genannt Wirtschaftsweise, dem Spiegel.

Noch ehe die Debatte darüber angebrochen ist, ob die Forderung klug oder eine Frechheit ist, stellt sich eine andere Frage: Welcher? Also welcher freie Tag soll denn wegfallen? In Deutschland gibt es neun bundesweite gesetzliche Feiertage (in Österreich 13). Wird einer gestrichen, dann soll das je nach Berechnung zwischen acht und elf Milliarden Euro sparen. Also Pfingstmontag? Oder Ostermontag? Oder Christi Himmelfahrt?

Innere Werte zählen Wie ein hässlicher Fisch Karriere macht

Das Ziel der Gesellschaft ist allerehrenwert. "Unser traditioneller Ansatz zum Naturschutz ist egoistisch", sagte Simon Watt zu BBC News. „Wir schützen nur die Tiere, zu denen wir eine Beziehung haben, weil sie süß sind, wie Pandas." Als gründete der Biologe und Fernsehmoderator 2012 die Ugly Animal Preservation Society, um auch Tieren, bei denen eher die inneren Werte zählen, eine Plattform zu geben.

Die Organisation suchte über den Umweg Comedy Öffentlichkeit. "Wir sind keine Wohltätigkeitsorganisation – wir sind viel zu albern!" So steht es auf der Webseite. 2013 wurde der Blobfisch per Abstimmung zum hässlichsten Tier der Welt gewählt und zum Maskottchen. Der bauchige, mürrisch aussehende Fisch führte eine Rangliste an, auf der sich auch der Riesennasen-Nasenaffe, die Schweinsnasenschildkröte und ein "Hodenfrosch" befanden.

Und siehe da: In dieser Woche wurde der Blobfisch in Neuseeland vom Mountain to Sea Conservation Trust zum Fisch des Jahres gewählt. Er erhielt fast 1.300 der über 5.500 abgegebenen Stimmen. Der Sieger ist 30 Zentimeter lang, kommt hauptsächlich vor der Küste Australiens vor und lebt in Tiefen von 600 bis 1200 Metern. Zweiter wurde der Granatbarsch aus der Familie der Schleimköpfe.

Drohnen-Angriff Nur einen Tag nach Ukraine-Waffenstillstand

Welcher Teil des Wortes Waffenstillstand war unverständlich? Am Dienstag telefonierte der russische Präsident mit seinem US-Amtskollegen Donald Trump. Das magere Ergebnis der Unterredung: Die Ukraine und Russland greifen 30 Tage lang gegenseitig keine Energie-Infrastruktur an, der Verzicht sollte "unmittelbar" gelten. Putin stimmte zu, später die Ukraine ebenfalls. In der Nacht danach aber kam es erneut zu Attacken.

Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, den Waffenstillstand verletzt zu haben. Russland behauptet, die Ukraine habe einen Angriff auf ein Öllager in Krasnodar, einer Region im Süden Russlands, durchgeführt. Zudem seien sieben Drohnen abgeschossen worden, die auf Energieanlagen in der ukrainischen Region Mykolajiw gerichtet waren.

Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj wiederum wirft Russland vor, in der Nacht 150 Drohnen eingesetzt zu haben. Sie nahmen unter anderem die Energieinfrastruktur ins Visier. "Putins Worte stehen im völligen Widerspruch zur Realität“, sagte Selenskyj auf einer Pressekonferenz in Finnland.

Gespräche "auf Kurs" Trump telefonierte mit Selenskyj über Putin

Die letzte Unterhaltung lief, sagen wir einmal so, etwas aus dem Ruder. Im Weißen Haus tappte Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj Anfang März in eine Falle, wurde erst von Vizepräsident JD Vance attackiert und dann von US-Präsident Donald Trump gedemütigt. Am Mittwoch redeten die beiden das erste Mal seit dem Vorfall wieder miteinander und es dürfte besser gelaufen sein. Anlass: das Telefonat zwischen Trump und Wladimir Putin am Tag davor.

Eine Stunde lang dauerte das Telefonat zwischen Selenskyj und dem US-Präsidenten. Alle Seiten seien "auf einem guten Weg", sagte Trump danach, alles sei "auf Kurs". Selenskyj will nun eine Liste von Energie-, Infrastruktur- und Zivilzielen erstellen, die Russland nicht mehr angreifen soll. "Zusicherungen und nur Putins Worte, dass er den Befehl gebe, die Energieversorgung nicht zu sperren, reichen nicht aus".

Immerhin, der vereinbarte Austausch von Gefangenen klappte. Insgesamt wurden am Mittwoch 175 ukrainische Soldaten gegen 175 russische Soldaten ausgetauscht. Selenskyj schrieb auf X, einige der Rückkehrer seien "schwer verwundet".

Israel startet Offensive Erneut rücken Bodentruppen nach Gaza vor

Zwei Monate Waffenstillstand, am Dienstag erklärte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, man habe "die Kampfhandlungen mit voller Kraft wieder aufgenommen". Danach gab es erste Luftschläge, am Tag darauf rückten Bodentruppen in den Gazastreifen vor. Ziel sei es, eine teilweise Pufferzone zwischen dem nördlichen und südlichen Gazastreifen zu schaffen“, so das Militär. Es handle sich um einen "begrenzten Bodeneinsatz".

Die Luftangriffe auf Ziele der Hamas seien nur der erste Schritt gewesen, Was nun folge, sei viel schlimmer, sagte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz in einer Videobotschaft, ohne Einzelheiten zu nennen: "Die Evakuierung der Bevölkerung aus den Kampfgebieten wird bald wieder beginnen." Premier Netanyahu nannte als Grund für neue Offensive "die wiederholte Weigerung der Hamas, unsere Geiseln freizulassen".