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3. Februar 2025

Ansturm auf Sturm Neues Buch bricht allerlei Rekorde

Die jungen Leute, die lesen nicht mehr. Spätestens seit TikTok den Trend BookTok entfachte, stimmt dieses Vorurteil nicht mehr. "Onyx Storm" liefern nun den nachdrücklichen Beweis dafür. Das Romantasy-Buch von Rebecca Yarros kam am 21. Jänner auf den Markt und wurde allein in den USA in der ersten Woche 2,7 Millionen Mal verkauft. So schnell ging seit 20 Jahren kein Erwachsenenroman mehr über den Ladentisch.

Ehe "Onyx Storm" das Licht der Welt erblickte, gab es bereits"Fourth Wing" und "Iron Flame", fünf Teile soll die Serie bekommen. Alle spielen in einer Drachenwelt und sind vollgestopft mit Abenteutern, Liebe, Gewalt und recht explizitem Sex. "Onyx Storm" kommt auf fast 1.000 Seiten. In der Bestseller-Chart der New York Times belegt Rebecca Yarros die Plätze 1, 2 und 3, die Spiegel-Bestsellerliste führt "Onyx Storm"auf Platz 1, Thalia auf Platz 20 (da liegen die älteren Bücher noch besser).

An Harry Potter kommt Rebecca Yarros noch nicht heran. Die Frau eines früheren Piloten der Air-Force und sechsfache Mutter, braucht zehn Tage für das Niederschreiben eines Romans. Sie sperrt sich in ein Hotel ein, arbeitet 15 Stunden am Tag und arbeitet die Notizen von Post-its in Seiten um. Mit Erfolg, aber "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" verkaufte sich in den USA innerhalb der ersten 24 Stunden 8,3 Millionen Mal.

Weitere Meldungen

"Boom" schaffte Test Ab 2029 wieder mit Überschall in die USA

In dreieinhalb Stunden von London nach New York, das soll in fünf Jahren möglich sein. 26 Jahre nach der Einstellung der Concorde könnte es wieder Überschallflüge zwischen den USA und Europa geben. Die Boom Supersonic’s XB-1 absolvierte in der vergangenen Woche erstmals erfolgreiche Testflüge. Über der Mojave-Wüste in Kalifornien wurde dreimal die Schallmauer (etwa 1.200 km/h) durchbrochen.

2025 will das Start-up-Unternehmen aus Denver, Colorado Mach 1,7 erreichen, also 2.100 km/h. Das ist doppelt so schnell wie die schnellsten Verkehrsflugzeuge der Gegenwart. Aufträge und Zusagen von American Airlines, United Airlines und Japan Airlines für den Ankauf von Jets liegen vor. Blake Scholl, Gründer von Boom Supersonic, verspricht klimaschonende Flüge, räumt aber ein, dass sein Vorhaben immer noch scheitern könnte.

Die erste Maschine, genannt "Ouverture", soll 65 Passagiere befördern, Ticketpreise um 6.000 Euro sind realistisch. Für die Concorde zahlte man – inflationsbereinigt – 24.000 Euro.

"Selbstheilende" Straßen Jetzt soll Speiseöl Fahrbahnen kitten

Winter mögen immer milder werden, Schlaglöcher verursachen die tieferen Temperaturen aber immer noch zur Genüge. Das sorgt für Schäden bei Autos, vor allem aber ist die Reparatur der Fahrbahnen teuer. In Großbritannien kostet das Auffüllen von sieben Millionen Schlaglöchern über 170 Millionen Euro pro Jahr. Nun könnte es das Leben billiger geben, den Ingenieure entwickelten "selbstheilende" Straßen. Die Wunderwaffe dabei: altes Speiseöl.

Schlaglöcher entstehen, weil Wasser in die Risse von Asphalt eindringt, gefriert und sich ausdehnt. Dadurch werden die Risse breiter. Niederschlag spült sie frei, das Schlagloch ist fertig. Bei Forschungsarbeiten, an der auch Google und das King's College London beteiligt waren, wurde dem Bitumen, also der klebrigen Asphaltmischung, winzige Partikel eines porösen Materials aus Pflanzenabfällen beigefügt, berichtet die Times.

Diese nur zwei Mikrometer (0,002 mm) großen "Sporen" sind mit recyceltem Speiseöl gefüllt. Wenn im Asphalt Mikrorisse entstehen, werden die Öle aus den Sporen freigesetzt und füllen die Risse auf. Tests ergaben, dass Mikrorisse in einer Stunde "geheilt" werden. Straßen sollen so 30 Prozent länger halten.

Trump gewinnt "Zollkrieg" Weil Mexiko und Kanada einknickten

Langsam wird die Strategie deutlich: Erst drohen, dann Paukenschlag, schließlich einen Deal machen. So handhabte das Donald Trump in Sachen Asylflügen mit Kolumbien, nun folgten Mexiko und Kanada. Der US-Präsident verhängte Strafzölle von 25 Prozent gegen den südlichen und gegen den nördlichen Nachbarn sowie von 10 Prozent auf China-Importe. Sie sollten Dienstag in Kraft treten.

Am Montag dann: ein Telefonat mit Mexiko-Präsidentin Claudia Sheinbaum, nach einer halben Stunde waren die Strafzölle für einen Monat aufgeschoben. Und Mexiko schickt 10.000 Mitglieder der Nationalgarde an die Grenze zu den USA schickt, um Drogenschmuggel zu unterbinden.

Trump hatte die Sanktionen als Notmaßnahme gegen die "Fetanyl-Krise" gerechtfertigt. Das Schmerzmittel, stärker als Heroin, war 2022 für 70.000 Todesfälle in den USA verantwortlich. Banden würden es aus Mexiko und Kanada einschleppen, China sei für die Produktion verantwortlich, so der US-Präsident. Die Länder dementieren eine Beteiligung.

Am Montagabend folgte dann Kanada. Auch hier pausieren die Maßnahmen zumindest für einen Monat. Premier Justin Trudeau verpflichtete sich ebenfalls zu mehr Grenzsicherung, steckt 1,3 Milliarden US-Dollar in den Grenzschutz, schrieb er auf X. Ein eigener Regierungsbeauftragter für den Kampf gegen Fentanyl-Schmuggel wird eingesetzt.

Nun kommt die EU dran. "Sehr bald" werde das sein, kündigte der US-Präsident an. Er deutete eine Ausnahme für Großbritannien an. Die Staats- und Regierungschefs der EU trafen sich am Montag in Brüssel zu einer Routinesitzung, das Hauptthema lässt sich erahnen. Betont wurde vielfach, dass es nun auf Einigkeit ankäme, aber Trump könnte natürlich mit einzelnen Ländern Spezialdeals machen.

Die Aktienkurse in Europa knichten zunächst ein, am stärksten waren Autohersteller betroffen, auch Bitcoin verlor stark. Im Verlauf des Tages erholten sich die Börsenwerte, nach der Einigung wird mit einer Entspannung gerechnet.

Besuch bei Seegurken Nordkorea lässt wieder Touristen ins Land

Auch schon wieder 84 Jahre her. Am 16. Februar 1941 wurde Kim Jong-il geboren, 2011 verstarb der nordkoreanische Diktator. An seinem Geburtstag verleihen die Nordkoreaner traditionell ihrer Freude Ausdruck, indem sie ein paar Paraden abhalten, bisher blieben sie aber oft lieber unter sich. Das könnte heuer anders werden, denn mehreren chinesischen Reisebüros wurde die Möglichkeit eingeräumt, Pauschalreisen anzubieten.

Seit dem Ausbruch der Pandemie war das Land abgeschottet, davor durften 5.000 Touristen pro Jahr einreisen. Nun wird internationalen Touristen die Stadt Rason im äußersten Nordosten Nordkoreas nahe der Grenze zu Russland und China schmackhaft gemacht. Das ist gar nicht so einfach, denn dort gibt es kaum was zu sehen.

Im Zuge der Reise können also nur eine "kombinierte Lebensmittelverarbeitungsfabrik, die verschiedene Snacks und Getränke herstellt" und eine "Seegurken-Zuchtfarm" besichtigt werden. Außer Kim Jong-un, der seinem Vater Kim Jong-il nachfolgte, der wiederum seinem Vater Kim Il-sung nachgefolgt war, kriegt einen Rappel und sagt alles ab. Die Möglichkeit besteht.

Spende aus Österreich Rätsel um 1,35 Millionen für AfD

In Österreich dürften Einzelpersonen und Unternehmen maximal 7.500 Euro pro Jahr an eine Partei spenden. Okay, wenn man als Unternehmen Parteimitglied wird, geht mehr. Aber jährlich dürfen Parteien nicht mehr als 750.000 Euro an Spenden annehmen.

In Deutschland gibt es diese Limits nicht, aber alle Spenden über 35.000 Euro müssen umgehend der Bundestagspräsidentin gemeldet werden. Dadurch erfuhr die Außenwelt, dass es das Schicksal mit einigen Parteien derzeit gut meint. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erhielt vom Ehepaar Lotte Salingré und Thomas Stanger, in Sachen Lichttechnik für Konzerte engagiert, fast 5,1 Millionen Euro.

Ob das Geld immer aus der eigenen Tasche stammt oder zunächst von jemand anderen dort eingebracht wurde, der weniger gern in der Öffentlichkeit in Erscheinung tritt, ist in einigen Fällen unklar. Mit Stand Montag spendeten 205 Unternehmen oder Personen über 35.000 Euro an die unterschiedlichsten Fraktionen.

Auch die rechte AfD wurde üppig bedacht. Einmal mit 1,5 Millionen Euro, dann mit 999.990 Euro. Nun schoss der Österreicher Gerhard Dingler über 2,3 Millionen ein, exakt 2.349.906,62 Euro. Der frühere Landesgeschäftsführer der Vorarlberger FPÖ zahlt nicht bar, sondern spendet 6.395 Plakate, die deutschlandweit aufgehängt werden sollen. Motivation? Sorge vor einer weiteren Eskalation des Ukrainekriegs.

Drittes Häkchen? Was hinter WhatsApp-Gerüchten steckt

Noch soll sich die Angelegenheit in der Testphase befinden. WhatsApp will einen dritten blauen Haken einführen, berichten mehrere Webseiten. Im Moment ist es so: ein graues Häkchen heißt, die Nachricht wurde erfolgreich abgeschickt, zwei graue Häkchen, sie wurde empfangen. Zwei blaue Häkchen bedeuten, die Botschaft wurde gelesen. Das dritte blaue Häkchen soll bald signalisieren: der Empfänger hat eine Bildschirm-Aufnahme davon gemacht.

Aber stimmt das auch? WhatsApp könnte mit dem dritten Häkchen die Privatsphäre stärken und für Transparenz sorgen. User würden darüber informiert werden, wenn Screenshots angefertigt werden. Aber es ist Vorsicht angebracht. Schon 2021 und dann wieder 2022 wurde über ein drittes Häkchen spekuliert, auch damals ging es um Screenshots. Später stellte sich heraus: Fake News.

Homeoffice kostet Geld Wer daheim bleiben will, verliert den Bonus

Von daheim arbeiten, das war während Covid eine große Nummer. Aber nach dem zumindest offiziellen Ende der Pandemie wollten große Teile der Belegschaft nicht mehr ins Büro zurück, ein weltweites Dilemma. Nun greifen immer mehr Unternehmen zu Zwangsmaßnahmen, auch Donald Trump hatte Bundesbeamten zuletzt Homeoffice verboten.

Barclays, eine der größten Filialbanken Großbritanniens, schrieb diese Woche ein Memo an seine 85.000 Mitarbeiter. Der Großteil muss ab sofort mindestens drei Tage in der Woche ins Büro, manche öfter, berichtet die Times. Die Lloyds Banking Group knüpft Bonuszahlungen an die Anwesenheit, das Werbeunternehmen WPP verpflichtet seine über 100.000 Mitarbeitern zu mindestens vier Tagen Präsenz.

Auch in den USA ist das so. Die Investmentbank JP Morgan Chase besteht ab März wieder auf Vollzeit, bei Amazon gilt das schon seit diesem Monat. Die britische Starling Bank hätte das auch gern getan, stellte dann aber fest, dass es nicht mehr genügend Schreibtische gibt.