"Sind Sie dafür für oder dagegen, dass 500 Straßen in Paris begrünt und zu Fußgängerzonen werden?" Darüber konnten 1,4 Millionen Bewohner der französischen Hauptstadt am Sonntag abstimmen. Das Interesse blieb überschaubar, nur 3,9 Prozent gaben in den 218 Wahllokalen ihre Stimme ab. Das Ergebnis allerdings fiel eindeutig aus.
66 Prozent der Wählerinnen und Wählen sprachen sich für die "Gartenstraßen" aus. Und versetzten damit rund 10.000 Parkplätzen in der Stadt den Todesstoß. 10 Prozent der Abstellgelegenheiten fallen weg. Ab April werden auf Bezirksebene geeignete Strecken ermittelt, die innerhalb von drei bis vier Jahren umgebaut werden sollen. Budget dafür gibt es noch keines, im Schnitt wird die Begrünung pro Straße 500.000 Euro kosten.
In ihrer zweiten Amtszeit ließ Bürgermeisterin Anne Hidalgo bereits 300 Straßen fußgängerfreundlich machen. Unumstritten sind die Pläne keineswegs. Kritik kommt vor allem auch von einigen, die gar kein Auto besitzen. Sie fürchten um das Wirtschaftsleben, Geschäfte etwa könnten nicht mehr beliefert werden.
Offiziell dient der Besuch harmlosen Zwecken. Wenn Usha Vance von Donnerstag bis Samstag Grönland besucht, dann will sie sich das nationale Hundeschlittenrenne Avannaata Qimussersua anschauen, dazu ein paar Sehenswürdigkeiten und den US-Militärstützpunkt Pituffik. Die Ehefrau des US-Vizepräsidenten wird nicht nur von einem ihrer beiden Söhne begleitet, sondern dazu von einer hochrangigen Delegation, darunter dem nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz und Energieminister Chris Wright.
Aber ganz so harmlos ist der Besuch dann doch nicht und die Grönländer spüren das. "Wir nehmen das ernst", sagte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen, Grönlands Premierminister Múte Egede sprach gar von einer "Provokation". US-Vizepräsident JD Vance schüttete in einem Interview auf Fox Öl ins Feuer. Dänemark sei "kein guter Verbündeter", sagte er. Die USA müssten ihr "territoriales Interesse" im Auge haben. Es sei Trump egal, "ob uns die Europäer anmaulen."
Am Ende siegte Frankreich im Elfmeterschießen gegen Kroatien und qualifizierte sich fürs Halbfinale der Nations League. Auf dem Rasen war am Sonntag ein Fußballspektakel zu sehen, auf der Tribüne Pariser Stade de France kam es zu einem Polizeieinsatz. Als zu Beginn des Spiels die Nationalhymne ihres Landes abgespielt wurde, zeigten rund 10 kroatische "Fans" den Hitlergruß, während der ersten Halbzeit dann noch einmal.
Rund 300 kroatische Ultras waren vor dem Match in Begleitung von Sicherheitskräften zum Stadion marschiert, einige sangen nationalistische Lieder, zeigten den Hitlergruß und zündeten Rauchbomben, so der Le Figaro. Bei den Anhängern seien "Eisenstangen, Teleskopschlagstöcke, spitze Holzstöcke und Rauchbomben" gefunden worden.
"Die vom Polizeipräsidium unter meiner Aufsicht getroffenen Sicherheitsmaßnahmen gewährleisteten die Sicherheit der Fans und Spieler und ermöglichten die Festnahme von sieben Personen, die während des Spiels den Hitlergruß zeigten ", schrieb der Pariser Polizeichef Laurent Nuñez auf X.
Im Oktober war die Verhandlung im letzten Moment geplatzt. Der Anwalt von Gérard Depardieu hatte erklärt, sein Mandant leide an Diabetes und habe sich kürzlich einer vierfachen Bypass-Operation unterziehen müssen. Am Montag war es nun aber so weit. Der Prozess gegen den 76-Jährigen konnte in Paris beginnen, unter Auflagen allerdings. Die Verhandlungstage sollten sechs Stunden nicht überschreiten, mit Pausen von 15 Minuten, wenn Gérard Depardieu sie verlangt.
Der frühere französische Nationalheld wird von einer Bühnenbildnerin (54) und einer Regieassistentin Sarah (34) beschuldigt, sie sexuell missbraucht haben. Die Übergriffe sollen 2021 während der Dreharbeiten zum Film "Les Volets verts" (Die grünen Fensterläden) stattgefunden haben. Depardieu habe die Bühnenbildnerin laut Anklage am Rande des Sets "grob gepackt", ihre Beinen mit seinen Beinen fixiert, um dann "ihre Taille, ihren Bauch bis hinauf zu ihren Brüsten zu kneten".
Als sie ihn aufgefordert habe, sich zu entschuldigen, sei der Schauspieler ausfällig geworden. Der Regieassistentin habe er, so die Anklage, zweimal aufs Gesäß gegriffen. Depardieu bestreitet, ihm drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 75.000 Euro. Sein Verteidiger meinte zum Prozessauftakt: Depardieu werde "nicht seine Wahrheit sagen, er will die Wahrheit sagen."
Die Einladungen sind verschickt, vergessen Sie also nicht, in den Briefkasten zu schauen. Damit steht fest: Zwei Jahre nach der Verlobung heiratet Jeff Bezos, dank Amazon zweitreichster Mensch der Erde, seine Verlobte Lauren Sanchez und das durchaus standesgemäß. Die Hochzeit soll im Juni an Bord der "Koru" vor Venedig stattfinden. Das Schiffernackl von Bezos gilt mit 127 Metern Länge als die größte Segeljacht der Welt.
Bezos (61) und Sanchez (55) sind seit Mai 2023 verlobt, vier Jahre davor hatte der Milliardär die 25-jährige Ehe mit MacKenzie Scott beendet. Im selben Jahr, trennte sich Sanchez von ihrem Ehemann Patrick Whitesell. Zum Heiratsantrag bekam die frühere Journalistin einen 20-karätigen, 2,5 Millionen Dollar teuren Ring geschenkt.
Wer zur Hochzeit kommt, ist noch unklar, das Publikum auf der Verlobungsparty war mit Bill Gates, Leonardo DiCaprio, Tobey Maguire, und der Königin von Jordanien durchaus erhaben.
Vor der Trauung schießt Bezos seine Zukünftige aber noch ins All. Sie ist Teil einer sechsköpfigen Crew aus lauter Frauen, die im Frühjahr mit einer Blue Origin-Rakete in den Weltraum fliegt. An Bord sind etwa Katy Perry, Oprah Winfrey und die Bürgerrechtlerin Amanda Nguyen.
Jeffrey Goldberg traute seinen Augen nicht. Erst lud ihn der Nationale Sicherheitsberater ein, dann stieß der Außenminister zur Gruppe, schließlich folgten der Finanzminister, der Verteidigungsminister, die Geheimdienst-Direktorin, der CSI-Chef, am Ende der Vizepräsident. Und mittendrin der Chefredakteur des US-Magazins "The Atlantic". Der gehörte da definitiv nicht hin, denn die Chatgruppe auf Signal besprach Hochgeheimes – den Luftangriffen auf die Huthis im Jemen.
Die mit dem Iran verbündete Terrormiliz torpediert sein Monaten die Schiffsroute durch den Suezkanal. Deswegen bombardierten die USA vor einer Woche Stellungen der Gruppe, das wurde davor in der Signal-Chatgruppe "Houthi PC Small Group" besprochen. Vor den Augen des Journalisten, keiner bemerkte, dass er mitlas. Das passierte so offensichtlich, dass Goldberg zunächst dachte, er wäre einem Fake aufgesessen.
Nach dem Angriff (und der Feststellung, dass alles echt war) publizierte der "Atlantic"-Chef den Schriftverkehr. Nachzulesen ist nun, wie sich Vizepräsident JD Vance gegen den Trump-Angriff stellte ("ein Fehler"). Weil „drei Prozent des US-Handels über den Suezkanal laufen, aber 40 Prozent des europäischen Handels". Und Verteidigungsminister Pete Hegseth konterte: "Ich teile die Abneigung gegen die europäische Trittbrettfahrerei voll und ganz. Es ist erbärmlich. Aber wir sind die Einzigen auf dem Planeten, die das können."
Der Angriff fand statt, alles wie besprochen. Goldberg saß auf einem Supermarktparkplatz in seinem Auto und staunte erneut. Die Gruppe belobigte sich danach. Der Nationale Sicherheitsberater Michael Waltz postete drei Emojis, eine Faust, eine amerikanischen Flagge und Feuer.
Es kommt eher selten vor, dass US-Präsident Donald Trump weniger sagt, als er eigentlich sagen möchte. Aber in diesem Fall hat er sich tatsächlich daran gehalten. Am Freitag präsentierte der Oberbefehlshaber den neuesten Kampfjet der US-Streitkräfte. Die F-47 werde der erste Stealth-Kampfjet der 6. Generation sein, so Trump. Es soll das "fortschrittlichste, fähigste und tödlichste Flugzeug aller Zeiten" sein, so der Präsident, "praktisch unsichtbar" und "von beispielloser Schlagkraft".
Mehr wollte er aus Gründen der Geheimhaltung nicht sagen – und tat es auch nicht. Nur ein Detail ließ der Präsident noch aus – und überraschte damit: Ein Prototyp der F-47 sei bereits seit 5 Jahren zu Testzwecken in der Luft. Damit ist es wahrscheinlich, dass der Auftrag für den Prototypen bereits in der ersten Amtszeit Trumps (2015-2019) ergangen ist. Bauern darf ihn nun offiziell der Hersteller Boeing, dessen Aktienkurs daraufhin um bis zu 6 Prozent stieg, Konkurrent Lockheed ging leer aus.
In spätestens 10 Jahren soll die F-47 im Einsatz stehen. Aktuell sind beim US-Militär nur die beiden Vorgänger-Typen F-22 und F-35 in Betrieb, beide gehören der 5. Kampfjet-Generation an. Die F-22 wird allerdings nicht mehr gebaut, sie soll Schritt um Schritt von der F-47 abgelöst werden. Ob der neue Jet F-47 getauft wurde, weil Trump der 47. Präsident der USA ist, blieb allerdings unbeantwortet.
Für Hundertausende Flugpassagiere auf der ganzen Welt war der Freitag ein gebrauchter Tag. In der Nacht kam es auf dem Londoner Flughafen Heathrow nach einem Feuer in einem Umspannwerk zu einem Mega-Stromausfall. Als Folge davon musste der gesamte Flugbetrieb auf dem Airport eingestellt werden. Insgesamt etwa 1.300 Flüge von und nach Heathrow konnten nicht stattfinden.
Vor allem Flugzeuge aus Nordamerika kehrten deshalb über dem Atlantik um und flogen zu ihren Abflughäfen retour. Viele weitere ankommende Flüge wurden umgeleitet, vor allem auf andere britische Flughäfen und nach Paris. Innereuropäische Verbindungen fielen großteils aus. Aus Österreich waren mehr als 20 Flüge von den Absagen betroffen.
Freitagabend normalisierte sich die Situation dann langsam und in London wurde damit begonnen, wieder Flüge abzufertigen. Anflüge nach Heathrow sollten aber erst ab Samstag möglich sein. Dann sollte der Flugbetrieb auf dem größten Airport Londons wieder wie gewohnt laufen. Die Ursache für das Feuer war zunächst unbekannt, aufgrund der Sensibilität der Lage werden die Ermittlungen von der Antiterror-Einheit der Londoner Metropolitan Police geführt.
Heathrow ist Europas größter Flughafen, 2024 wurden knapp 84 Millionen Passagiere abgefertigt. Mehr Verkehr herrscht nur auf den Airports von Dallas (88 Mio. im Jahr 2024), Dubai (92 Mio.) und Atlanta (108 Mio.).