Worum geht es? Im ersten Halbjahr 2025 setzten 20.600 Migranten mit kleinen Booten von Frankreich aus nach Großbritannien über – ein Rekordwert und um 51 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Was passiert nun? Frankreich aktivierte die Spezialeinheit Compagnie de Marche. Sie verfügt über besondere Befugnisse zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und ist im Umgang mit Unruhen in Frankreich ausgebildet.
Was macht die Sondereinheit? Am Freitagmorgen kam es an französischen Stränden zu chaotischen Szenen, zeigen Bilder der BBC. Beamte stürmten mit Messern ins Meer und zerschnitten dort die Haut von Schlauchbooten, in die Migranten kletterten.
Was ist der Hintergrund? Frankreich ändert das Seerecht. Bisher war es der Polizei nur gestattet, Boote am Strand zu stoppen. Das umgingen Schlepper (die von Deutschland aus gesteuert werden) mit "Taxibooten".
Was ist darunter zu verstehen? Die "Taxiboote" kamen nicht bis an den Strand, sondern fuhren die Küste entlang. Migranten mussten durch das Wasser zu ihnen waten.
Was steckt hinter der neuen Strategie? Ein Pakt zwischen Großbritannien und Frankreich, der kommende Woche auf einem Gipfel präsentiert werden soll. Im Zuge dessen werden auch Gesetze geändert.
Was ändert sich? Migranten, die französische Rettungsversuche im Ärmelkanal ablehnen, müssen in Zukunft mit einer Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen, so die Times.
Worum geht es? Am Mittwoch schaltete die Ukraine einen der höchsten Militärs Russlands aus. Generalmajor Michail Gudkow wurde bei einem gezielten Raketenangriff auf einen Feldkommandoposten nahe Korenewo, Region Kursk, getötet.
Wer war Michail Gudkow? Geboren 1983, im Oktober 2023 mit dem "Gold Star" als "Held Russlands" geehrt. Putin ernannte ihn im März 2025 zum Stellvertretenden Kommandeur der Marine, zuvor war er Kommandeur der 155. Marineinfanterie‑Brigade (Pazifikflotte).
Was passierte beim Angriff? Viel ist nicht bekannt, Russland bestätigte den Tod, gab aber wie üblich keine Details preis. Der Kommandoposten dürfte laut Reuters durch ein HIMARS-Raketensystem getroffen worden sein, eine offizielle Bestätigung fehlt.
Gab es weitere Opfer? Ja, über 10 hochrangige Offiziere kamen ums Leben.
Wo ereignete sich der Vorfall? Auf russischem Gebiet, nur rund Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Laut Medien stützte sich die Ukraine bei ihrem Angriff auf präzise Geheimdienstinformationen.
Welche Dimension hat der Angriff? Gudkows Tod trifft Russland militärisch und moralisch hart. Er war einer der höchstrangigen russischen Offiziere, die bisher im Ukraine‑Konflikt getötet wurden.
Worum geht es? Das Essen auf der Internationalen Raumstation ISS ist von großer Eintönigkeit geprägt. Das soll sich nun ändern. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) kündigt "eine Prise Frankreich im Weltraum" an.
Wie das? Die Französin Sophie Adenot, Jahrgang 1982, Ingenieurin, Hubschrauber-Testpilotin und Oberst der französischen Armee, fliegt 2026 auf die ISS. Sie ist mit Anne-Sophie Pic befreundet, die mehr Michelin-Sterne besitzt als jede andere Köchin. Und so nahmen die Dinge ihren Lauf.
Was gibt es auf der ISS zu essen? Meist gefriergetrocknete Speisen wie Käse-Makkaroni oder Hühnersuppe.
Und 2026? Da wird es "Bonus-Essen" geben, es soll etwa ein Zehntel der Ernährung ausmachen. Adenot kann dann zwischen vier Vorspeisen, zwei Hauptgerichten und zwei Desserts wählen.
Was gibt es etwa? Hummerbiskuit mit Krabben und Kümmel. Hähnchen mit Voatsiperifery-Pfeffer aus Madagaskar. Tonkabohnen mit Comté-Polenta. Und Foie-Gras-Creme auf geröstetem Brioche. So Sachen halt.
Wie ist das möglich? Für die Mitnahme von Lebensmitteln an Bord der Raumstation gelten strenge Regeln. Sie müssen krümelfrei, leicht und mindestens 24 Monate haltbar sein, so die ESA.
Wie wird das Problem gelöst? Die meisten Mahlzeiten kommen in Dosen, werden vakuumverpackt oder sind gefriergetrocknet. Frisches Obst und Gemüse sind ein Luxus, den man nur genießen kann, wenn ein Raumschiff mit Nachschub ankommt.
Schmeckt Essen im all anders? Ja, das tut es ja auch schon im Flugzeug. Die Verteilung von Flüssigkeit im Körper verändert sich, die Nase ist oft verstopft. Das ändert die Geschmacks-Wahrnehmung.
Worum geht es? In Frankreich findet noch bis Freitagabend ein zweitägiger Streik der Fluglotsen statt. Er wurde von zwei Gewerkschaften organisiert.
Was wird gefordert? Die Fluglotsen wollen mehr Personal, bessere Arbeitsbedingungen, ein Ende des autoritären Führungsstils sowie die Einlösung alter Zusagen.
Welche "alten Zusagen"? Der letzte Streik im April 2024 wurde durch ein Abkommen beendet, das mehr Personal und technische Upgrades versprach. Die Gewerkschaften werfen der Regierung nun vor, diese Versprechen nicht umzusetzen.
Wie wirkt sich der Streik aus? In Paris (Charles de Gaulle, Orly, Beauvais) sollen am Freitag bis zu 40 Prozent der Flüge ausfallen. An den großen Regionalflughäfen (Nizza, Lyon, Marseille etc.) fallen zwischen 30 und 50 Prozent aus.
Gibt es weitere Beeinträchtigungen? Ja, auch die Überflüge durch den französischen Luftraum, zum Beispiel zwischen Großbritannien, Griechenland, Spanien oder Irland sind betroffen.
Worum geht es? Maxim Herkin, 37, und Bar Kuperstein, 23, werden seit dem 7. Oktober 2023 von der Terrorgruppe Hamas gefangen gehalten. Nun tauchte ein bisher unveröffentlichtes Video der beiden auf.
Von wann stammt das Video? Es wurde von der Hamas im April freigegeben und ist stark bearbeitet.
Wer hat das Video nun veröffentlicht? Eine Gruppe, welche die Familien der beiden Geiseln vertritt.
Was ist auf dem Video zu sehen? Herkin und Kuperstein flehen um ihr Leben. Sie sagen, dass sie 30 Meter unter der Erde festgehalten werden. "Wir sind tot hier", sagt Herkin, dessen rechte Hand bandagiert ist. "Wir fühlen uns nicht wie Menschen."
Ist es das einzige Video? Nein, einen Monat später, im Mai, wurde ein weiteres Video von Herkin freigegeben, diesmal war er allein.
Warum wird das Material jetzt veröffentlicht? Die Familien wollen Druck auf Israels Regierung ausüben, endliche einen Waffenstillstand abzuschließen.
Wie viele Geiseln leben noch? Die Times schreibt von mindestens 20 lebenden Geiseln sowie weitere 30 Leichen in der Gewalt der Hamas.
Worum geht es? Am 26. September 2023 stellte der Jugendhilfeausschuss der Stadt Köln einen "Dringlichkeitsantrag". Die über 700 Spielplätze in der Stadt sollten nicht mehr Spielplätze heißen.
Warum? "Die oftmals veralteten Schilder" würden "suggerieren, dass es sich lediglich um 'Kinderspielplätze' handele, die nicht von Jugendlichen genutzt werden dürfen" heißt es in dem Schreiben. "Sie laden nicht ein, betonen die Verbote und führen zu Konflikten auch mit Erwachsenen."
Was war die Folge? Es sollten neue Schilder geschaffen werden, dafür wurden 38.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Und nun? Wurde das neue Schild von der Stadtverwaltung präsentiert. Statt "Spielplatz" oder "Kinderspielplatz" steht dort "Spiel- und Aktionsfläche".
Mit welcher Begründung? Bei Spielplatz handle es sich um einen "eingrenzenden Begriff". Die Örtlichkeiten sollten aber "die Begegnung von Bürgern aller Altersgruppen fördern".
Wie fiel die Resonanz aus? Es gab viel negative Presse, auch Spott war darunter.
Was passiert nun? Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) gestand ein, dass die Tragweite einer solchen Änderung "allem Anschein nach" nicht in ausreichendem Maße erkannt worden sei. Am 4. September soll der Stadtsenat darüber entscheiden.
Worum geht es? Der 28-jährige portugiesische Fußball-Nationalspieler Diogo Jota starb in der Nacht auf Donnerstag bei einem Unfall auf einer Autobahn im Norden Spaniens. Mit im Wagen war sein Bruder André Silva, 25, ebenfalls Profi-Fußballer.
Was ist geschehen? Nach ersten Erkenntnissen der Behörden, waren Diogo Jota und sein Bruder mit einem gemieteten Lamborghini Huracán auf der A52 in der Nähe nordspanischen Stadt Zamora unterwegs, als es gegen 0.30 Uhr früh zu dem Unglück kam.
Weiß man, wohin die beiden wollten? Sie sollen auf dem Weg nach England gewesen sein, wo Diogo Jota seit 2017 spielte. Zunächst beim FC Wolverhampton und seit 2020 beim FC Liverpool, wohin ihn Star-Trainer Jürgen Klopp holte.
Mit dem Auto nach England? Diogo Jota hatte laut Medienberichten nach einer Lungen-OP ein ärztliches Flugverbot, weshalb er die meisten Wege per Auto zurückgelegt haben soll. Sein Bruder, der beim portugiesischen Zweitligisten FC Penafiel spielte, begleitete ihn.
Wie geschah der Unfall? Laut Guardia Civil, kam es bei dem Lamborghini vermutlich zu einem Reifenplatzer, wodurch der bis zu 325 km/h schnelle Sportwagen links ausbrach und gegen die Mittelleitplanke prallte, wo er sofort Feuer fing. Ein Autofahrer kam wenig später an den Unfallort und verständigte die Rettungskräfte, aber für die beiden Männer kam jede Hilfe zu spät.
Waren die beiden zu schnell unterwegs? Auf der Autobahn gibt es eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 km/h. Laut GPS-Daten des Autoverleihers, könnte der Wagen wesentlich schneller unterwegs gewesen sein, aber eine Bestätigung dafür stand noch aus.
Weiß man, wer gefahren ist? Nein, die Männer verbrannten bis zur Unkenntlichkeit, daher ist noch nicht klar, wer am Steuer saß.
Hinterlässt Diogo Jota eine Familie? Ja, der 28-Jährige heiratete erste vor zwei Wochen seine langjährige Lebensgefährtin Rute Cardoso in Porto. Das Paar hatte drei Kinder.
Was waren die größten sportlichen Erfolge von Diogo Jota? Der Offensivspieler trat seit 2020 in 122 Spielen für den FC Liverpool an und schoss dabei 47 Tore. Mit Liverpool wurde er englischer Meister (2025), Pokalsieger (2022) und Ligapokalsieger (2022, 2024).
Und für Portugal? Für die portugiesische Nationalmannschaft spielte Jota insgesamt 49 Mal und erzielte 14 Tore. Mit dem Nationalteam gewann er zwei Mal die UEFA Nations League (2019 und 2025). Das Finale 2025 am 8. Juni in München war das letzte Spiel Jotas für die portugiesische Nationalmannschaft.
Worum geht es? In einem deutschen ICE 91, der von Hamburg nach Wien unterwegs war, hat am Donnerstagnachmittag ein 20-jähriger Syrer mutmaßlich mit einem Hammer auf Passagiere eingeschlagen und vier Menschen verletzt, ehe er überwältigt werden konnte.
Wo ereignete sich der Angriff? Laut Deutscher Bahn kam es zu dem Angriff, als der Zug gerade zwischen Regensburg und Plattling in Niederbayern unterwegs war. Der Zug hielt schließlich auf freier Strecke bei Straßkirchen (Landkreis Straubing-Bogen) an.
Wie geht es den Verletzten? Nach Auskunft der deutschen Polizei wurden bei dem Angriff eine Person "schwer verletzt", drei Personen "mittelschwer" und eine Person wurde "leicht verletzt". In Lebensgefahr ist keiner der Verletzten.
Was weiß man über den mutmaßlichen Täter? Laut einem Bericht der Bild überwältigten Passagiere den Angreifer, dabei wurde dieser offenbar ebenfalls verletzt.
Woher kommt der Mann? Es handle sich um einen 20-jährigen Syrer, der in der Nähe von Wien gemeldet ist, gaben die deutschen Behörden am Abend bekannt. Er soll neben dem Hammer auch eine Axt bei sich getragen haben.
Und was ist über die Opfer bekannt? Drei der vier Opfer sollen ebenfalls Syrer sein (15, 24 und 51 Jahre alt), die Nationalität des vierten Opfers ist noch ungeklärt.
War der Mann amtsbekannt? In Bayern jedenfalls nicht, es gebe auch keine Hinweise auf einen extremistischen Hintergrund. Auf österreichischer Seite wurde noch ermittelt, das Innenministerium gab keine Stellungnahme ab.
Wie viele Passagiere waren im Zug? Etwa 500. Sie wurden von den Einsatzkräften an Ort und Stelle psychologisch betreut. Insgesamt seien mehr als 150 Helfer von Rettung und Feuerwehr am Unglücksort im Einsatz gewesen.