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11. Februar 2025

"Schrie vor Schmerzen" Rushdie sagt im Attentats-Prozess aus

10 Jahre lebte er im Untergrund, der Iran hatte 1989, nach Erscheinen des Romans Die Satanischen Verse, einen Mordauftrag erlassen. Am 12. August 2022 wurde Salman Rushdie während einer Podiums-Diskussion in Chautauqua, New York, tatsächlich von einem Islamisten niedergestochen. Der gefeierte Autor wurde lebensgefährlich verletzt und ist seither auf dem rechten Auge blind. Vor einem Jahr erschien "Knife", Rushdies literarische Aufarbeitung der Geschehnisse.

3 Jahre später wird nun dem Attentäter der Prozess gemacht. Am Dienstag sagte Rushdie (77) aus. Im Gerichtssaal sah er den Angeklagten Hadi Matar erstmals seit der Bluttat wieder. Der Autor schilderte die dramatischen Ereignisse. Zunächst habe er an einen Faustschlag gedacht, dann sah er das Blut auf seiner Kleidung.

Er habe versucht, sich die Hände zum Schutz vors Gesicht zu halten, erzählte Rushdie. Aber der Täter habe durch sie hindurch gestochen.“ Er wisse nicht wie oft. "Ich habe nicht mitgezählt, vielleicht 15-mal." Er habe versucht, "so oft wie möglich auf mich einzustechen. "Ich schrie vor Schmerzen", sagt Rushdie, dann zog er die Augenklappe hoch und zeigte den Geschworenen die leere Augenhöhle.

Weitere Meldungen

TV-Pause für Satiriker Weil er Werbung für Partei gemacht hat

"Grün oder SPD wird nicht reichen, um Merz etwas entgegenzusetzen. Deshalb Die Linke". Diesen Wahlaufruf postete Max Uthoff zu einem Foto von sich und seiner Frau. Das Problem: Uthoff arbeitet als Moderator beim deutschen öffentlich-rechtlichen ZDF, er ist schon seit über zehn Jahren Teil der Satiresendung "Die Anstalt". In der aktuellen Folge am Dienstag aber fehlte der 57-Jährige.

Das ZDF hat für solche Fälle Vorkehrungen getroffen. "Weil Max Uthoff einen öffentlichen Wahlaufruf platziert hat, kann er nach den Regeln des ZDF innerhalb von (nur) sechs Wochen vor der Wahl nicht auf dem Bildschirm auftreten", sagte das ZDF der F.A.Z. Unabhängig davon habe natürlich jeder Staatsbürger "das Recht, sich politisch zu betätigen". Ein Nachgeschmack bleibt.

Misstöne am KI-Gipfel USA durchkreuzen Show von Macron

Die Bilder täuschten. Was zunächst wie ein Familienausflug aussah, ging eher unfamiliär zu Ende. Der neue US-Vizepräsident JD Vance hatte seine Frau Usha und die drei Kinder Ewan (7), Vivek (4) und Mirabel (3) nach Paris mitgebracht. Dorthin hatte  Emmanuel Macron zur AI Action conference geladen, sie war mit Sundar Pichai (Google), Sam Altman (Open AI) oder Joseph Tsai (Alibaba) hochrangig besetzt. Aber Vance zeigte Frankreichs Präsident die kalte Schulter.

Macrons erklärtes Ziel war, die Nationen zusammenbringen, um KI zum Wohle der Allgemeinheit zu entwickeln. Am Ende verweigerten die USA die Unterschrift unter das Abschluss-Dokument, Vance verließ das offizielle Galadinner und erschien nicht zum obligaten Gipfelfoto. Im Sog der USA verweigerten auch die Briten die Zustimmung. 61 Länder winkten das Schriftstück durch, die EU als Gesamtheit. Für Österreich waren Kanzler Alexander Schallenberg und Digital-Staatssekretärin Claudia Plakolm vor Ort.

Vance empfahl, KI "mit Optimismus und nicht mit Angst" zu begegnen, Dann warnte er in seiner Rede vor Versuchen, die amerikanische Technologie "unter Druck zu setzen" und ihr "Daumenschrauben" anzusetzen. Die Formulierung, es sei "sicherzustellen, dass KI offen, inklusiv, transparent und ethisch" sei und "für die Menschen und den Planeten nachhaltig", wollte er gestrichen haben.

In den Schritt gefasst Neuer Skandal in Spaniens Fußball

Für Luis Rubiales war der Dienstag ein eher besserer Tag. Im Prozess gegen den Präsidenten des spanischen Fußballverbandes nach dem "Kuss-Skandal", sagte ein Lippenleser aus. Es ging um die Frage, ob sich Rubiales von Weltmeisterin Jennifer Hermoso die Erlaubnis für den Kuss geholt hatte, sie verneint das. Der Gutachter gab nach dem Studium eines Tiktok-Videos zu Protokoll, dass Rubiales Hermoso gefragt habe: "Darf ich dir ein Küsschen geben?"

Indes erschüttert ein neuer Sexismus-Skandal Spaniens Fußball. Er passierte beim Frauen-Stadtduell FC Barcelona gegen Espanyol Barcelona am Sonntag in Minute 15. Mapi León vom FC soll Daniela Caracas von Espanyol nach einem Disput zwischen die Beine gegriffen haben, vor den Augen von Millionen TV-Zuschauern. Die Abwehrspielerin dementiert, aber von ihren Lippen ist die Frage abzulesen: "Hast du einen Schwanz?" Espanyol gewann übrigens 2:0.

Ultimatum an Hamas "Dann bricht die Hölle los", droht Trump

Donald Trump mengt sich nun massiv in den Nahost-Konflikt ein. Am Montag hatte die islamistische Terrorgruppe Hamas angekündigt, vorerst keine weiteren Geiseln mehr an Israel zu übergeben. Die entwürdigende und abstoßende Show, die von der Hamas beim jeweiligen Austausch veranstaltet worden war, hatte die Welt entsetzt. Nun droht der US-Präsident mit Konsequenzen.

Er stellte der Hamas ein Ultimatum bis Samstag, 12 Uhr. Sollten bis dahin nicht sämtliche Geiseln übergeben worden sein, empfahl er Israel, die Waffenruhe aufzukündigen. "Dann bricht die Hölle los", drohte Trump im Weißen Haus in Washington, zeigt ein Video. Die Entscheidung darüber liege aber natürlich bei Israel. "Ich spreche nur für mich", sagte er.

Jordaniens König Abdullah II. war am Dienstag zu Besuch im Weißen Haus. Dabei bekräftige Trump seine Absicht, den Gazastreifen zu übernehmen und die Palästinenser abzusiedeln. Kaufen wolle er das Landstück nicht, sondern einfach "einnehmen". Jordanien und Ägypten drohte er mit dem Entzug von US-Hilfe, sollten sie keine Palästinenser aufnehmen.

Tempo ohne Tempo Deutsche rasen gar nicht sooo arg

Auf Deutschlands Autobahnen gibt es kein Tempolimit. Theoretisch! Natürlich werden Autofahrer häufig über Verkehrsschilder eingebremst, aber "freie Fahrt für freie Bürger", der Spruch ist irgendwie Teil der DNA. Aber wie schnell sind die Deutschen nun tatsächlich unterwegs? Ds wollte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) aus Köln wissen und wertete die Daten von fast 1,9 Milliarden an den Messstellen vorbeifahrenden Pkw aus.

Die Erhebung wurde im Sommer 2024 durchgeführt und es zeigte sich: 83 Prozent fuhren langsamer als 130, weitere zehn Prozent zwischen 130 und 140 Kilometer pro Stunde. Nur etwa ein Prozent war schneller als 160 Kilometer pro Stunde unterwegs – erlaubt war auch höheres Tempo, berichtet der Spiegel. Die Durchschnitts-Geschwindigkeit betrug 113,5 Kilometer pro Stunde, sie nahm im Verlauf zu früheren Untersuchungen ab.

Papst bricht Predigt ab Sorge um Gesundheit von Franziskus

"Er wird sie besser lesen als ich." Am Mittwoch vergangener Woche hatte Franziskus seine Rede bei der Generalaudienz abbrechen müssen, ein Mitarbeiter trug sie vor, begleitet von einem heftigen Hustenanfall des Papstes. Der 88-Jährige leidet schon seit Wochen unter einer hartnäckigen Bronchitis und die holte ihn auch am Sonntag ein. Da musste er abermals eine Predigt abbrechen.

Bei einer Messe auf dem Petersplatz warnte der Papst zunächst vor 30.000 Angehörigen von Polizei, Militär und Sicherheitskräften vor "Kriegslust", "Gewalt" und dem "Gift der Hasspropaganda", dann übergab er erneut an einen Mitarbeiter. "Jetzt entschuldige ich mich und bitte den Zeremonienmeister, das Vorlesen aufgrund meiner Atembeschwerden zu übernehmen", sagte er.

Sing-Verbot für Sheeran Polizist stöpselt sein Mikro aus

Im Laufe seiner Karriere hat Ed Sheeran 150 Millionen Tonträger verkauft, aber nicht jeden beeindruckt das. Der britische Superstar ist auf Welttournee und spielt derzeit sechs Shows in Indien. In Bangalore, nach Mumbai und Delhi mit 13,2 Millionen Einwohnern drittgrößte Stadt des Landes, trat er zwei Mal auf, ein Straßenkonzert aber wurde nun brüsk gestoppt. Ein Polizist drehte ihm den Saft ab.

Ein Video, das derzeit millionenfach geteilt wird, hielt den Moment fest. Sheeran singt, als ein Unformierter an ihn herantritt, sich bückt und das Kabel des Mikros ausstöpselt. "Wir haben eine Erlaubnis, hier zu sein", sagt der Sänger, es nutzt aber nichts. Mit einem Schulterzucken geht er von der Bühne ab, die nicht einmal eine Bühne ist. Das mit der Erlaubnis stimmte übrigens.