Für Harry-Potter-Enthusiasten ist sie so etwas wie die Blaue Mauritius – nur ein bisschen größer und marginal dicker. Eine gebundene Erstausgabe von "Harry Potter and the Philosopher's Stone" (auf Deutsch "Harry Potter und der Stein der Weisen") aus dem Jahr 1997 wurde nun von einem auf Bücherauktionen spezialisierten Versteigerungshaus in England um 64.000 Pfund, umgerechnet etwa 77.000 Euro versteigert. Es ist eines von insgesamt nur 500 Exemplaren, die seinerzeit gedruckt wurden, berichtet der britische Sender ITV.
Die auf antiquarische Bücher spezialisierte Seite ZVAB bezeichnet die gebundene englische Erstausgabe aus dem Jahr 1997 als den "Heiligen Gral für Harry-Potter-Sammler". Es wurden nur 500 Stück produziert, 300 Exemplare gingen an Leihbibliotheken im ganzen Land und sind mittlerweile in eher mäßigem Zustand. Umso mehr Wert haben die wenigen gut erhaltenen Exemplare. Auf ZVAB stehen mehrere derzeit zum Verkauf. Am teuersten ist eine von Joanne K. Rowling handsignierte Ausgabe, die um 957.000 Euro angeboten wird.
Seit 2013 betreibt der deutsche VW-Konzern in der nordwestchinesischen Region Xinjiang ein Automobilwerk in einem Joint Venture. Doch die Region ist auch das Zentrum eines Konfliktes der chinesischen Staatsmacht mit der muslimischen Minderheit der Uiguren. Seit 2017 werden hunderttausende Mitglieder in Umerziehungslagern gefangen gehalten und viele als Zwangsarbeiter missbraucht. VW will von all dem nichts bemerkt haben. Nun leitete der Konzern eine Notbremsung ein und verkaufte das Werk an einen chinesischen Staatskonzern, berichtet der "Spiegel".
Chinas Konflikt mit den Uiguren besteht seit Jahrzehnten. Diese bezeichnen die Region Xinjiang nach deren altem Namen als Ostturkestan und sehen sie als seit 1949 von China besetzt an. Lange köchelte der Konflikt auf kleiner Flamme, doch seit 2017 hat Peking den Druck auf die Minderheit massiv verstärkt, was zu internationalen Protesten führte und VW in ein moralisches Dilemma stürzte. Denn offenbar gestatteten die chinesischen Machthaber dem Konzern schlicht nicht, seinen Anteil an dem Werk zu verkaufen.
Nun kam doch noch Grünes Licht aus Peking – und VW "durfte" im Gegenzug das Joint-Venture mit dem chinesischen Autokonzern SAIC bis 2040 verlängern. Welche weiteren Zugeständnisse die Deutschen zu machen hatten, um Xinjiang verlassen zu können, ist nicht bekannt. Angesichts der Schräglage, in der sich der Konzern befindet, sind aber wohl auch kleine Erfolgsmeldungen sehr willkommen.
Es war die Streaming-Überraschung des Jahres 2021: Die südkoreanische Serie "Squid Game" über einen brutalen Wettbewerb, bei dem Erwachsene in Kinderspielen gegeneinander antreten und – im Falle einer Niederlage – ihr Leben verlieren, ist bis heute die erfolgreichste Netflix-Serie aller Zeiten mit mehr als 265 Millionen Abrufen alleine in den ersten 90 Tagen. Am 26. Dezember soll nun Staffel 2 der Erfolgsserie starten – den finalen Trailer dazu stellte der Streaming-Anbieter am Mittwoch online.
"Squid Game" gilt als gesellschaftskritische Metapher auf die Lebensumstände in Südkorea – wachsende soziale Ungleichheit und extremer Leistungsdruck bei den Massen wird von gottgleichen Finsterlingen schamlos und zum eigenen Vorteil ausgenützt. Für andere ist die Serie schlicht eine sadistische Gewaltoper – deren Reiz man sich allerdings nur schwer entziehen kann.
Staffel 2 wird, soviel scheint bereits klar, das Erfolgsrezept wiederholen, jedoch mit anderen Vorzeichen. Der Held aus Staffel 1, "Nummer 456", will Rache für die erlittenen Qualen – und nimmt erneut an dem tödlichen Spiel teil. Eine finale 3. Staffel ist ebenfalls bereits abgedreht. Sie soll Ende 2025 erscheinen und die ganze mysteriöse Geschichte schließlich auflösen.
Eine glattere Haut, größere Augen, voluminösere Lippen, definierte Wangenknochen und Kinnpartien – die Social-Media-Plattform TikTok bietet eine ganze Reihe von Filtern an, mit denen User ihr digitales Abbild tunen können. Doch nun kündigte die Plattform überraschend an, diese Filter künftig nur mehr Usern über 18 Jahren zur Verfügung zu stellen.
Die Verwendung derartiger Filter durch Minderjährige wird schon seit längerem kritisch gesehen. Eine Studie 2019 ergab, dass die Nutzung von Gesichtsfiltern mit einer höheren Akzeptanz für Schönheitsoperationen sowie einem geringeren Selbstwertgefühl bei den Benutzern einhergehe. Weshalb TikTok gerade jetzt diesen Schritt setzt, ist nicht bekannt.
Als weiteren Schritt gab das Unternehmen bekannt, dass man mithilfe von KI daran arbeite, Nutzerkonten zu identifizieren, deren Betreiber jünger als 13 Jahre alt sind. Das berichtet der britische "Guardian". 13 Jahre ist die Altersgrenze bei TikTok, alle Konten, von denen die KI annimmt, sie würden von jüngeren Usern geführt, werden künftig automatisch stillgelegt. Insgesamt, so das Unternehmen, lösche man jetzt bereits pro Monat bis zu 6 Millionen Konten, weil ihre Betreiber vermutlich jünger als 13 Jahre alt sind.
Im vergangenen August sank die Luxussegelyacht "Bayesian", sie war vor Sizilien in einen schweren Sturm geraten. Nun soll sie im Jänner 2025 geborgen werden, berichtet der "Spiegel". Die Yacht gehörte dem britischen Hightech-Milliardär Mike Lynch. Bei dem Unglück kamen sieben Menschen ums Leben, darunter Lynch selbst sowie seine Tochter Hannah. Bis jetzt ist unklar, weshalb das Schiff in minutenschnelle sank, eine direkt daneben liegende weitere Segelyacht das Unwetter jedoch schadlos überstand.
Die Bergung des Schiffes gilt als schwierig, da die "Bayesian" den mit 75 Metern Höhe längsten Segelmast trägt, der je für eine Yacht konstruiert wurde. Das Schiff soll bei der Bergung nicht beschädigt werden, um keine Spuren zu vernichten. Die Staatsanwaltschaft erwartet sich von der Spurenauswertung Hinweise auf die Unglücksursache – und davon hängt ab, ob gegen Besatzungsmitglieder oder die Reederei, die die "Bayesian" konstruiert hat, Anklage erhoben werden kann. Die Bergung des Schiffes soll bis zu fünf Wochen dauern.
Dass ihm eine Frau widerspricht, erlebt der designierte Präsident der USA wahrscheinlich nicht alle Tage. Doch bei Mexikos linker Präsidentin Claudia Sheinbaum ist Donald Trump offenbar an die Falsche geraten, berichtet die "Zeit". Wenn Trump tatsächlich, wie angekündigt, die Zölle auf mexikanische Produkte erhöht, werde das umgekehrt genauso gehandhabt werden, so Sheinbaum, die selbst erst seit 1. Oktober im Amt ist. Dadurch kämen letztlich Unternehmen in beiden Staaten in Gefahr, so die Politikerin.
Trump hatte unmittelbar nach seinem Wahlsieg angedroht, Zölle von 25 Prozent für Waren aus Mexiko zu verhängen, wenn das Nachbarland nicht den Schmuggel von Menschen und Drogen über die Grenze in die USA aufhalte. Gleichzeitig haben aber US-Unternehmen wie Ford und GM Produktionswerke in Mexiko – mexikanische Zölle auf Komponenten für diese Werke, die in den USA produziert werden, könnten daher zum Problem werden. Dazu kommt: Mexiko ist einer der wichtigsten Handelspartner der USA.
Schön, aber oft auch ganz schön kalt. Grönland war bisher eher ein Geheimtipp für Urlauber, die größte Insel der Welt war auch nicht leicht erreichbar. Aber das soll sich nun ändern. Ab 28. November können auch größere Flugzeuge die Hauptstadt Nuuk (18.000 Einwohner) ansteuern. Die Landebahn wurde verlängert, der Terminal neu gebaut. Gestartet wird mit Direktflügen aus Kopenhagen, im nächsten Sommer bietet United Airlines Flüge von New York aus an.
2026 wird in Grönlands beliebtestem Touristenziel Ilulissat ein zweiter internationaler Flughafen eröffnet. Die Stadt ist bekannt für die riesigen Eisberge, die direkt vor seiner Küste treiben. Ein neuer Regionalflughafen in Qaqartoq, der größten Stadt im Süden Grönlands, soll folgen. Grönland ist autonom, gehört aber zu Dänemark. Die Insel ist per Flugzeug innerhalb von vier Stunden aus Europa und aus den USA erreichbar.
Lange war unter Vermittlung der USA verhandelt worden, am Dienstagabend stimmte das israelische Sicherheitskabinett schließlich einer Waffenruhe im Libanon zu. Ab Mittwoch 4 Uhr Ortszeit, so der Plan, den US-Präsident Joe Biden präsentierte, sollen demnach sowohl Israel, als auch die vom Iran gesteuerte Terrormiliz Hisbollah keine Angriffe mehr durchführen. Insgesamt umfasst die Einigung 13 Punkte, wie die israelische Nachrichtenseite Ynet berichtete, darunter der Rückzug Israels aus dem Südlibanon binnen 60 Tagen.
Die Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah begannen am 8. Oktober 2023, nur einen Tag nach dem verheerenden Terrorüberfall der Hamas auf Israel, bei dem mehr als 1.200 Israelis ermordet und mehr als 250 verschleppt wurden. Seither hatte die Hisbollah an die 17.000 Raketen auf Israel abgeschossen und Israels Militär tausende Ziele im nördlichen Nachbarland angegriffen. Insgesamt sollen mehr als 3.000 Menschen im Libanon bei israelischen Angriffen getötet worden sein. Israels Präsident Benjamin Netanjahu kündigte an, dass sich ein Land nun voll auf den Konflikt mit dem Iran konzentrieren könne.