Worum geht es? Im Zoo von Nürnberg sind am Dienstag 12 Guinea-Paviane getötet worden, weil die Population der Primaten zu groß geworden war. In dem für maximal 25 erwachsene Tiere vorgesehenen Gehege lebten am Schluss bereits 43 Paviane.
Wie wurden die Tiere getötet? Laut Angaben des biologischen Leiters des Tiergartens, Jörg Beckmann, wurden die dafür vorgesehenen Tiere zunächst eingefangen um zu überprüfen, ob die Weibchen trächtig sind. Für diese Untersuchung wurden die Tiere narkotisiert, wobei zwei der Weibchen bereits durch die Narkose starben. Das sei zuvor noch nie passiert, so der Zoo-Mitarbeiter.
Und die anderen Affen? Sie wurden danach schließlich erschossen.
Was ist mit den Kadavern geschehen? Die wurden unmittelbar darauf an Geier und Löwen verfüttert.
Geschah das ganze, während Besucher im Tierpark waren? Nein, der Nürnberger Tierpark blieb am Dienstag unangekündigt geschlossen. Nachdem zuvor bereits monatelang von der geplanten Tötungsaktion gesprochen worden war, war Interessierten somit rasch klar, was da vor sich gehen würde.
Gab es keine Proteste? Doch, eine Gruppe von – laut Bild Zeitung – sieben Tierschützern versuchte in den gesperrten Zoo einzudringen und die Tiertötung zu verhindern, wurde aber von der Polizei aufgehalten.
Fand sich keine Alternative zum Töten? Laut Zoodirektor Dag Encke nein. Der Tiergaren hätte über ein Jahr lang versucht, alternative Möglichkeiten zu finden, sei dabei aber gescheritert.
Kommt so etwas öfter vor? Ja, immer wieder werden in Zoos überzählige oder sozial unverträgliche Tiere ausgesondert, getötet und an andere Zootiere verfüttert. Die meisten Tierparks behalten diese Tatsache jedoch für sich, um Proteste zu verhindern. Nur selten wird so ein Schritt offen besprochen, wie es etwa vor elf Jahren im Zoo von Kopenhagen der Fall gewesen ist, der zuerst eine Giraffe tötete und danach vier Löwen.
Worum geht es? Der Zoo in Nürnberg plant, mehrere Guinea-Paviane zu töten, weil er keinen Platz mehr für die Tiere habe. Das Gehege fasse bis zu 25 erwachsene Tiere sowie deren Nachwuchs. Mittlerweile würden aber bereits 43 der Affen dort leben, so der Zoo.
Wie konnte es dazu kommen? Die Leitung des Tiergartens hätte bereits im Februar 2024 erklärt, dass man zu viele der Affen beherberge, berichtet der Spiegel. Daraufhin sei versucht worden, alternative Plätze für einige der Tiere zu finden, sei aber gescheitert.
Wie äußert sich die Überbelegung? Es käme immer wieder zu Revierkämpfen zwischen einzelnen Tieren, so Zoodirektor Dag Encke. Auch sei aktuell die soziale Struktur innerhalb der Gruppe ungünstig, so der Tiergarten-Leiter.
Nehmen die Zoobesucher das so einfach hin? Nein, es kommt immer wieder zu Protesten. Vor allem Tierrechtsgruppen engagieren sich gegen die geplante Tötung der Paviane. Zuletzt ketteten sich Aktivisten am Affengehege an.
Wie geht es jetzt weiter? Dazu möchte sich der Zoo nicht äußern. Man bereits sich nun darauf vor, einige der Tiere zu töten. Wnn genau das geschehen werde und auf welche Weise, erklärte der Zoodirektor nicht.
Worum geht es? Im Fall der Klage von US-Präsident Donald Trump gegen den Medienmogul Rupert Murdoch haben Trumps Anwälte am Montag darauf gedrängt, dass der Verleger möglichst rasch als Zeuge befragt werden solle, da er bereits fortgeschrittenen Alters und bei schlechter Gesundheit sei.
Wie alt ist Murdoch? Er ist 94 Jahre alt.
Um welche Klage geht es da? Vor einer guten Woche verklagte US-Präsident Donald Trump den gebürtigen Australier Murdoch persönlich sowie das zu seinem Medien-Reich gehörende Wall Street Journal wegen Verleumdung auf 10 Milliarden Dollar (etwa 8,63 Milliarden Euro), nachdem das Blatt einen Bericht über den Präsidenten veröffentlicht hatte, den dieser als Fake News bezeichnet hatte.
Welcher Bericht? Es ging darin um das Verhältnis zwischen Trump und dem später als Sexualstraftäter verurteilten Wall Street-Millionär Jeffrey Epstein (1953-2019). Trump und Epstein waren ab Anfang der 1990er-Jahre teilweise enge Freunde, ehe Trump mit Epstein brach und sich von diesem distanzierte. Trump soll Epstein zu dessen 50er im Jahr 2003 einen Brief mit teilweise anstößigem oder fragwürdigem Inhalt geschrieben haben.
Und weiter? Das Wall Street Journal hatte den Präsidenten vorab über die Story informiert, woraufhin dieser die Geschichte als "Fake News" bezeichnet hatte. Er soll auch persönlich bei Murdoch angerufen haben, um die Veröffentlichung zu verhindern, jedoch vergeblich.
Also ist man sich sicher, dass die Info stimmt? Die Zeitung sieht sich im Recht und möchte die Sache ausfechten.
Was wurde aus Epstein? Er beging im August 2019 in Untersuchungshaft Suizid, nachdem gegen ihn wegen mehr als hundertfacher Vergewaltigung und weiterer Sexualdelikte ermittelt worden war.
Wie geht es jetzt weiter? Der prozessführende Richter hat Murdoch aufgefordert bis 4. August auf Trumps Aufforderung zur Zeugenaussage zu antworten.
Worum geht es? Am Montag wurde mit den Vorbereitungen für den Umbau jener Boeing 747 "Jumbo Jet" begonnen, die US-Präsident Donald Trump im vergangenen Mai vom Herrscherhaus von Katar als Geschenk erhalten hatte. Das Geschenk und – noch mehr – seine Annahme hatten damals auch unter Trump-Anhängern für Empörung gesorgt.
Weshalb erhielt der Präsident den Jet geschenkt? Um den genauen Hergang der Geschichte ranken sich bis heute verschiedene, einander teilweise widersprechende Gerüchte. Tatsache ist, dass das Herrscherhaus von Katar Trump während dessen Besuch im vergangenen Mai eine Boeing 747-8 als Präsent übergab.
Was kostet so ein Flugzeug? Die katarische 747 war nicht neu, ich Wert wird mit etwa 400 Millionen Dollar (etwa 345 Millionen Euro) beziffert.
Und weshalb darf der US-Präsident solch ein Geschenk annehmen? Er darf es eigentlich nicht. Per Gesetz dürfen US-Beamte nur Geschenke bis zu einem Maximalwert von 480 Dollar (414 Euro) annehmen. An der rechtlichen Konstruktion, die die Schenkung des Jumbo Jets erst möglich macht, wird laut BBC noch gearbeitet.
Wie kam es überhaupt dazu? Angeblich war Trump mit den beiden Jumbo Jets, die für die Beförderung des Präsidenten eingesetzt werden, unzufrieden: Zu alt, zu wenig Luxus. Die beiden Jets stammen aus dem Jahr 1990. Neue sind bestellt, werden von Boeing aber frühestens 2028 ausgeliefert werden können, da steht Trump bereits kurz vor dem Ausscheiden aus dem Amt.
Ja und weiter? Angeblich ließ der Präsident nach passenden Maschinen suchen, die in kürzerer Zeit zu Präsidentenmaschinen umgebaut werden können. So fand man irgendwann die katarische B 747. Der Rest ist Geschichte (wie auch immer sie sich zugetragen hat).
Zahlt Katar auch für den Umbau des Flugzeugs? Nein, der Golf-Staat hat mit der Überlassung des Jets seine Schuldigkeit getan. Die Umbaukosten trägt der US-Steuerzahler.
Was kostet der Umbau? Die Schätzungen dafür gehen weit auseinander. Zu den benötigten Modifikationen gehören die Installation moderner Sicherheitssysteme, die Möglichkeit zur Betankung während des Fluges und ein Schutz gegen elektromagnetische Impulse von Atomexplosionen. Laut Experten wird der Umbau mehrere hundert Millionen, evtl. bis zu einer Milliarde Dollar kosten.
Worum geht es? Die US-Kommunikationsbehörde FCC (Federal Communications Commission) hat grünes Licht für die Fusion des traditionsreichen Unterhaltungsriesen Paramount mit dem Hollywoodstudio Skydance Media gegeben. Der Zusammenschluss hat ein Volumen von 7,15 Milliarden Euro und betrifft einige der bekanntesten Namen der Unterhaltungsbranche, darunter das TV-Network CBS, das Filmstudio Paramount Pictures, den Streaming-Produzenten Paramount+ oder die Sender MTV und Nickelodeon.
Weshalb ist die Fusion nötig? Paramount, das bereits 1914 gegründet wurde und zu den bekanntesten Studios in Hollywood gehört, war zuletzt in finanzielle Schieflage geraten. Skydance wurde von David Ellison, dem Sohn von Oracle-Gründer Larry Ellison 2006 gegründet und produzierte einige der größten Blockbuster der letzten Jahre (u.a. Mission: Impossible", "Terminator", Jack Reacher").
Was hat Trump mit der Fusion zu tun? Der Präsident ernannte den FCC-Vorsitzenden Brendan Carr und nickte die Fusion erst ab, nachdem sich die beiden Unternehmen ihm öffentlichkeitswirksam unterwarfen.
Wie ging das vor sich? Paramount, zu dem auch CBS gehört, schloss mit dem Präsidenten einen Vergleich, nachdem dieser das Studio geklagt hatte. Trump fühlte sich durch ein Interview seiner Kontrahentin im Präsidentschaftswahlkampf 2024, Kamala Harris, benachteiligt, weil CBS dieses angeblich zum Vorteil der Kalifornierin geschnitten hatte. Trump klagte auf mehrere Milliarden, bei 16 Millionen verglich man sich schließlich. Zudem kündigte CBS die Einstellung der Late Night Show von Moderator Stephen Colbert ein, einem der schärfsten Kritiker von Donald Trump im US-TV.
Und bei Skydance? Das Unternehmen und sein Investmentpartner Red Bird Capital sicherten der FCC zu, sich für einen unvoreingenommenen Journalismus einzusetzen, der unterschiedliche Standpunkte repräsentiere. Zudem schaffte Paramount seine Initiativen für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion ab, während Skydance mitteilte dass es bei dem neuen Unternehmen keine derartigen Initiativen geben werde. Nach Ansicht der Trump-Regierung sind solche Maßnahmen diskriminierend.
Worum geht es? Laut dem US-Außenministerium sollen Verhütungsmittel im Wert von umgerechnet 8,3 Millionen Euro bis Ende Juli vernichtet werden. Die Kontrazeptiva lagern demnach in Belgien und wurden noch von der Entwicklungsbehörde USAID angeschafft, die von US-Präsident Donald Trump mittlerweile aufgelöst wurde. Das bestätigte ein Sprecher des Ministeriums.
Weshalb will man die Produkte zerstören? Das lässt sich nicht klar nachvollziehen. Die Verhütungsmittel würden frühestens im Jahr 2027 ablaufen, wie aus internen Dokumenten hervorgeht. Möglicherweise hat die Entscheidung damit zu tun, dass Trump die USA nicht mehr im Zusammenhang mit Entwicklungshilfearbeit erwähnt sehen möchte.
Was kostet die Aktion? Laut der Nachrichtenagentur Reuters werden die Kosten für die Zerstörung der Medikamente etwa 150.000 Euro betragen.
Gäbe es keine alternative Verwendung? Mehrere NGOs hätten bereits ihre Hilfe angeboten, darunter auch die weltweit größte Nichtregierungsorganisation für Familienplanung, International Planned Parenthood Federation (IPPF). Sie habe angeboten, die Produkte abzuholen, zu transportieren, neu zu verpacken und an bedürftige Frauen auf der ganzen Welt zu verteilen, die US-Regierung habe das Angebot jedoch abgelehnt.
Und auf Regierungsebene? Das belgische Außenministerium teilte mit, man habe versucht, "alle möglichen Optionen zu prüfen, um die Vernichtung zu verhindern, einschließlich einer vorübergehenden Verlagerung". Es sei aber "keine tragfähige Alternative" im Gespräch mit der US-Regierung gefunden worden. Dennoch suche man weiterhin aktiv nach Lösungen, hieß es in einer Erklärung.
Worum geht es? Der deutsche Sportwagenhersteller Porsche hat seine Absatzzahlen gegen die Wand gefahren. Im zweiten Quartal des Jahres brach der Umsatz um rund 12,9 Prozent auf gut 8,3 Milliarden Euro ein. Noch dramatischer die Lage bei den Margen: Der Gewinn sank um 91 Prozent – von 1,7 Milliarden im Jahr zuvor auf nur mehr 154 Millionen Euro.
Wo liegen die Probleme? Der traditionsreiche Autobauer aus Stuttgart Zuffenhausen Porsche tut sich vor allem in China schwer, hier gingen die Absatzzahlen zuletzt massiv zurück. Dazu belasten die US-Einfuhrzölle das Geschäft. Und auch der eher schleppende Wandel hin zur E-Mobilität bremst den Hersteller derzeit aus.
Welche Gegenstrategie fährt Porsche? Sparen, sparen, sparen. Die Strukturen des Unternehmens sollen schrumpfen, bis 2029 will Porsche etwa 1.900 Stellen in der Region Stuttgart streichen. Dazu soll demnächst ein Sparprogramm verabschiedet werden.
Was sollte man über den Autobauer wissen? Porsche wurde vom gebürtigen Österreicher Ferdinand Porsche in den 1930er-Jahren gegründet und gehörte nach dem Zweiten Weltkrieg zu den innovativsten Sportwagenbauern der Welt. Mit Porsche 356 und Porsche 911 gelangen dem Unternehmen Ikonen des Automobilbaus. Seit 2012 gehört Porsche zum VW-Konzern.
Worum geht es? In Argentinien bekam nun ein Mann vor Gericht recht, der in seinem eigenen Garten von einem Kamerafahrzeug, das für den Google-Dienst Street View unterwegs gewesen ist, nackt abgelichtet worden war – das berichtet der Spiegel. Das entsprechende Bild wurde auf Google Maps hochgeladen und bescherte dem Mann – einem Polizisten – Spott am Arbeitsplatz sowie in diversen Medien.
Weswegen klagte er nun konkret? Wegen der Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte. Google habe die Privatsphäre des Mannes "eklatant" verletzt und hätte ihn unkenntlich machen müssen. Das sei nicht geschehen, so der Richter. Denn auf den Aufnahmen seien auch Straßenname und Hausnummer deutlich zu erkennen gewesen.
Aber weshalb steht der Mann überhaupt nackt in seinem Garten? Das Weshalb tut hier nichts zur Sache. Denn rund um den Vorgarten in der kleinen Ortschaft Bragado ist eine zwei Meter hohe Mauer gezogen. Das sei höher, als ein durchschnittlich großer Mensch. Google hatte argumentiert, die Mauer sei nicht hoch genug gewesen.
Das Urteil ist nicht unumstritten, richtig? Es hat sich vor allem gezogen, bis endlich Klarheit herrschte. Der Vorfall ereignete sich bereits 2017. Ein erster Klage-Versuch des Polizisten im vergangenen Jahr scheiterte aber noch. Das damalige Gericht war der Meinung, der Mann sei selbst Schuld gewesen an seiner Misere, und hat die Klage abgewiesen, deshalb ging der Polizist in die nächste Instanz.
Und jetzt? Das mit dem Fall betraute Gericht sah die Verletzung der Privatsphäre als erwiesen an und verurteilte Google zu einer Strafe von umgerechnet 11.000 Euro. Zwei Medien, die das Bildmaterial gezeigt hatten, kamen indes ungeschoren davon. Sie hätten vielmehr durch die Veröffentlichung mitgeholfen, Googles Fehlverhalten aufzudecken.