"Exterritorial"

Wie ein Netflix-Thriller aus Wien in 79 Ländern zur Nr. 1 wurde

Da machte Asterix (der diese Woche auch im Streaming startete) große Augen: Der blutige Action-Reißer "Exterritorial", gedreht in der alten WU in Wien, ist derzeit der meistgesehene Netflix-Film der Welt. Was Sie dazu wissen müssen, was sonst noch sehenswert ist.

Macht sich in der alten WU in Wien auf die Suche nach ihrem kleinen Sohn: die ehemalige Elitesoldatin Sara (Jeanne Goursaud) im neuen Netflix-Actioner "Exterritorial"
Macht sich in der alten WU in Wien auf die Suche nach ihrem kleinen Sohn: die ehemalige Elitesoldatin Sara (Jeanne Goursaud) im neuen Netflix-Actioner "Exterritorial"
Courtesy of Netflix
Martin Kubesch
Akt. Uhr
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Australien, Frankreich, die USA, Argentinien, Deutschland, Österreich natürlich: Das Portal Flixpatrol listet auf, in welchen Ländern der Erde welche Filme und Serien gerade von wie vielen Menschen gestreamt werden. Am vergangenen Mittwoch startete der Action-Reißer "Exterritorial" auf Netflix – und das fulminant. Die deutsche Produktion (Oliver Berben, Sohn von Schauspiel-Ikone Iris Berben ist einer der Produzenten) sprintete in den meisten Ländern der Welt unmittelbar auf Platz 1. Am Donnerstag in 69 Ländern, am Freitag in 79.

Selbst ist die Frau Die Handlung von "Exterritorial" kurz zusammengefasst (alles zum Film finden Sie weiter unten): Sara, eine ehemalige Elitesoldatin, geht mit ihrem 6-jährigen Sohn ins US-Konsulat in Frankfurt – wo der Kleine in einem unbeaufsichtigten Moment verschwindet. Doch niemand will ihn gesehen haben, Sara wird kurzerhand für verrückt erklärt – worauf die ausgebildete Kämpferin die Sache im Stil eines John Wick oder eines John McClane (Bruce Willis in "Stirb Langsam") selbst in die Hand nimmt.

Drehort Wirtschaftsuni Wien Gedreht wurden die meisten Szenen von "Exterritorial" in Wien, auch wenn der Film eigentlich in Frankfurt spielt. Neben dem Hauptbahnhof und der Wiener U-Bahn kam vor allem die alte WU ins Bild. Hier irrt Sara durch die labyrinthartigen Gänge, hier klettert sie Tom Cruise-gleich an Fassaden in die Höhe. Eine tolle Visitkarte für die Filmstadt Wien ist der Actioner damit in jedem Fall, sauspannend ist er obendrein – Empfehlung!

Was noch anläuft Aber auch sonst hat diese Streaming-Woche viel zu bieten. Die Fortsetzung eines Hollswood-Hits aus 2018, dazu mehrere neue Serien aus den USA, Frankreich und Argentinien und eine spannende Doku über den Vietnamkrieg, dieses nach wie vor riesige Trauma in der kollektiven Seele der USA. Viel Spaß und gute Unterhaltung mit den aktuellen Streaming-Highlights!

Kampfansage: Der gallische Häuptling von Roms Gnaden will Häuptling Majestix und damit das ganze unbeugsame gallische Dorf unterwerfen
Kampfansage: Der gallische Häuptling von Roms Gnaden will Häuptling Majestix und damit das ganze unbeugsame gallische Dorf unterwerfen
Les Éditions Albert René /Goscinnx Uderzo / Netflix

"Asterix & Obelix: Der Kampf der Häuptlinge" / Netflix

Worum geht's Obelix übertreibt es beim Hinkelsteinwerfen ein wenig und setzt Miraculix, den Druiden des kleinen, unbeugsamen gallischen Dorfes irrtümlich außer Gefecht. Der Zaubertrank-Nachschub fällt damit erst einmal aus.

Davon bekommen die Römer Wind und wittern eine Chance, das Dorf doch einzunehmen. Denn den Stammesregeln folgend, kann der Häuptling eines Dorfes den Häuptling eines anderen zum Kampf herausfordern. Und ohne den berühmten Zaubertrank stehen die Chancen schlecht, dass Häuptling Majestix den Muskelprotz des Nachbardorfes, der den Römern treu ergeben ist, auf die Bretter schickt.

Asterix und Obelix probieren natürlich alles, um Miraculix wieder fit zu bekommen, doch der Druide hat bei dem Hinkelstein-Unfall sein Gedächtnis verloren und jeder Versuch, doch den Zaubertrank zu brauen, scheitert kläglich. Da ist guter Rat teuer …

Weshalb es sich lohnt Die erfolgreichen Comics den genialen Duos René Goscinny und Albert Uderzo wurden bereits als Zeichentrickfilme und als Real-Verfilmungen höchst erfolgreich umgesetzt. Nun folgt die erste Animationsserie nach den klassischen Geschichten der beiden Franzosen – und es ist zu erwarten, dass auch diese Version von Asterix und Obelix ein voller Erfolg wird.

Die Story der 5-teiligen Serie folgt dem Comic-Album "Der Kampf der Häuptlinge", das im französischen Original als 7. Band der Serie im Jahr 1966 veröffentlicht wurde. Um die Geschichte ein wenig aufzupeppen, wurden einige moderne Figuren dazu erfunden (etwa eine junge Analytikerin namens Metadata), auch Zitate aus anderen Filmen fanden Eingang in die Storyline, wie die berühmte Tanzszene zwischen John Travolta und Uma Thurman aus "Pulp Fiction". Das mag Puristen vielleicht zunächst abschrecken, ins Gesamtbild der Serie fügt es sich aber recht harmonisch ein.

Hat in dem Abenteuer ebenfalls seinen großen Auftritt: Julius Cäsar, wie ihn Goscinny und Uderzo erfunden haben
Hat in dem Abenteuer ebenfalls seinen großen Auftritt: Julius Cäsar, wie ihn Goscinny und Uderzo erfunden haben
Les Éditions Albert René /Goscinnx Uderzo / Netflix

An der handwerklichen Umsetzung von "Der Kampf der Häuptlinge" gibt es nichts auszusetzen. Die Figuren und Settings sind liebevoll und detailreich gestaltet, alles ist wiedererkennbar und sieht gleichzeitig frisch und zeitgemäß aus. Und in Sachen Witz gelingt der Serie, was Pixar, Dreamworks und Co. seit Jahren vorexerzieren: Jede Altersstufe findet einen für sie adäquaten Humor und entsprechende Gags in der Serie. So wird "Der Kampf der Häuptlinge" zu einem Spaß für die ganze Familie.

"Asterix & Obelix: Der Kampf der Häuptlinge", Comic-Animation. Frankreich 2025, 5 Episoden à ca. 30 Min., Netflix

"Cheers, auf deine Hochzeit – und bitte bring mich nicht um!" Stephanie (Anna Kendrick, l.) ist etwas in Sorge, dass ihr Emily (Blake Lively) noch nicht verziehen haben könnte, dass sie sie ins Gefängnis gebracht hat: "Nur noch ein kleiner Gefallen"
"Cheers, auf deine Hochzeit – und bitte bring mich nicht um!" Stephanie (Anna Kendrick, l.) ist etwas in Sorge, dass ihr Emily (Blake Lively) noch nicht verziehen haben könnte, dass sie sie ins Gefängnis gebracht hat: "Nur noch ein kleiner Gefallen"
Lorenzo Sisti

"Nur noch ein kleiner Gefallen" / Amazon Prime

Worum geht's Wir erinnern uns hoffentlich noch: In Teil 1, "Nur ein kleiner Gefallen" aus dem Jahr 2018, lernt die zwar ambitionierte, aber kreuzbrave und biedere Vordstadthausfrau Stephanie (Anna Kendrick) die glamouröse Emily (Blake Lively) kennen, die sie um einen klitzekleinen Gefallen bittet. Das führte zu einer wahren Orgie an Verwicklungen und Story-Twists, am Ende saß Emily im Gefängnis und wer den Film beim ersten Mal schauen gleich komplett verstanden hat, ist entweder ein Superhirn oder er schwindelt.

In Teil 2, der tatsächlich 7 Jahre nach den Ereignissen des ersten Films einsetzt, ist Emily wieder frei und sucht Stephanie (die sie seinerzeit ins Kittchen gebracht hatte) auf, um sie zu bitten, ihre Trauzeugin zu werden – und zwar auf Capri, wo Emily einen Mafioso heiraten möchte. Was folgt sind abermals Verwicklungen und Wendungen ohne Ende und wer am Ende den vollen Überblick behalten hat, ist auch jetzt noch ein Superhirn – oder er schwindelt schon wieder …

Weshalb es sich lohnt "Nur ein kleiner Gefallen" war eine jener in den 2010er-Jahren angesagten Krimi-Komödien, die über weite Strecken mit einer witzigen und teils auch originellen Handlung gut unterhalten und dann urplötzlich ins brutale, teils sogar splatterhafte kippen. Das sorgte zunächst für einen Schreckmoment und bei zu häufiger Wiederholung für ein gutes Maß an Genervtheit.

Da Teil 1 aber hervorragend reüssiert hat – der Film erhielt durchwegs positive Kritiken und spielte das Vierfache seiner Produktionskosten ein – hat Regisseur Paul Feig nun einen Aufguss produziert, der zur irr-wirren dtory noch dazu schöne Bilder von Italiens liebster Trauminsel Capri mitliefert. Anna Kendrick ist nach wie vor perfekt darin, in jeder Rolle immer Anna Kendrick zu spielen und Blake Lively gefällt sich auch dieses Mal extrem gut darin, die Diva heraushängen zu lassen – was auch ziemlich echt wirkt.

"Nur noch ein kleiner Gefallen wiederholt das Erfolgsmuster von Teil 1 mustergültig. Das macht über weite Strecken Spaß und ist vor allem immer schön anzuschauen. Und auf die Logik der Geschichte sollte man, wie schon beim ersten Teil, nicht allzu großen Wert legen. Dann ist ein vergnüglicher Sonntagnachmittag garantiert.

"Nur noch ein kleiner Gefallen", Thriller, Komödie. USA 2025, 120 Minuten, Amazon Prime

Das sieht nicht nur nach der Wiener U-Bahn aus, das ist in der Wiener U-Bahn gedreht: Mutter und Ex-Elitesoldatin Sara (Jeanne Goursaud) und ihr Sohn Josh  in "Exterritorial"
Das sieht nicht nur nach der Wiener U-Bahn aus, das ist in der Wiener U-Bahn gedreht: Mutter und Ex-Elitesoldatin Sara (Jeanne Goursaud) und ihr Sohn Josh  in "Exterritorial"
Courtesy of Netflix

"Exterritorial" / Netflix

Worum geht's Die ehemalige Elitesoldatin Sara (Jeanne Goursaud) muss mit ihrem kleinen Sohn Josh aufs US-Konsulat in Frankfurt, um ein Arbeitsvisum für die Vereinigten Staaten zu bekommen. Doch als sie den Buben nur kurz alleine lässt, verschwindet der spurlos – und keiner will ihn überhaupt gesehen haben. Und die deutsche Polizei hat auf US-Territorium nichts zu melden. Also macht sich die ausgebildete Kämpfern alleine auf die Suche nach ihrem Kind – und mischt dabei das halbe Konsulat im Alleingang auf.

Weshalb es sich lohnt Kleiner, feiner, geradliniger Action-Thriller, wie man ihn aus den USA und England, teils auch aus Frankreich kennt. Für die deutsche Filmlandschaft ist der für Netflix produzierte Streifen allerdings eine erfreuliche Premiere. Wirkliche gute Actionszenen, eine glaubwürdige Heldin und eine tolle Kamera machen "Exterritorial" zu einem gelungenen Genre-Streifen. Und mit das Beste dabei: Der Film wurde großteils in Wien gedreht: Die alte WU, die Katakomben unter dem Hauptbahnhof, die U1 – die Bundeshauptstadt rückt einmal mehr in den Mittelpunkt der Film-Welt.

"Exterritorial", Action, Deutschland 2025, 109 Minuten, Netflix

"Sehr ihr, so soll das aussehen!" Der junge Antoine Carême zeigt, was er sich unter einem Dessert vorstellt, in der französischen Historien-Serie "Carême" auf Apple TV+
"Sehr ihr, so soll das aussehen!" Der junge Antoine Carême zeigt, was er sich unter einem Dessert vorstellt, in der französischen Historien-Serie "Carême" auf Apple TV+
Apple TV+

"Carême" / Apple TV+

Worum geht's Der junge Koch Antoine Carême (Benjamin Voisin) rettet durch Zufall Napoleon Bonaparte das Leben und findet so Eingang in die französische High Society des frühen 19. Jahrhunderts. Er wird Koch bei Außenminister Talleyrand, der eine der politisch mächtigsten Personen seiner Zeit war. Doch für den Diplomaten soll Carême nicht nur die Küche seines Hauses reformieren, sondern gleichzeitig seine Position auch ausnützen, um für Frankreich – oder zumindest für Talleyrand - zu spionieren. Nicht ungefährlich …

Weshalb es sich lohnt Sehr französischer Mix aus Thriller, Komödie, Action, Historiendrama und jeder Menge Sex, bei dem allerdings die Logik relativ häufig auf der Strecke bleibt. Von der historischen Genauigkeit gar nicht zu sprechen. Schön umgesetzt und sehr ambitioniert, der Funke springt aber jedenfalls zu Beginn noch nicht so recht über.

"Carême", Historie, Drama. Frankreich 2025, 8 Episoden à ca. 40 Minuten, Ep. 1+2 online, ab 7. Mai jede Woche eine weitere Episode, Apple TV+

Der von Aliens kontaminierte Schnee ist absolut tödlich, sobald er die Haut eines Menschen berührt, in der argentinischen Serie "Eternauta"
Der von Aliens kontaminierte Schnee ist absolut tödlich, sobald er die Haut eines Menschen berührt, in der argentinischen Serie "Eternauta"
Mariano Landet / Netflix

"Eternauta" / Netflix

Worum geht's In Buenos Aires fällt mitten im Sommer Schnee – und dieser Schnee ist noch dazu tödlich. Was sich langsam herausstellt: Die argentinische Hauptstadt ist dass Ziel einer Alien-Invasion, der todbringende Schnee soll jeden menschlichen Widerstand von vorne herein ausradieren. Doch Juan (Ricardo Darín) hat gar nicht vor, klein beizugeben. er bastelt sich einen Anzug, der den giftigen Flocken zu widerstehen vermag und begibt sich in einer Stadt, die zunehmend zur Todeszone wird, auf die Suche nach seiner Ex-Frau.

Weshalb es sich lohnt "Eternauta" basiert auf einem Science-Fiction-Comic (heute würde man es Graphic Novel) des argentinischen Journalisten und Autors Héctor Germán Oesterheld aus dem Jahr 1969. Oesterheld, der u.a. deutsche Vorfahren hatte, war Zeit seines Lebens politisch aktiv. Seine Geschichten – allen voran "Eternauta" – haben immer auch eine politische Lesart. Bei den rechten Militärs machte sich der Autor und Aktivist damit zur Zielscheibe. Und nach der Machtergreifung des Militärs wurden sowohl Oesterheld, als auch seine 4 Töchter entführt und verschwanden für immer. Seine Ehefrau Elsa Sánchez wurde zu einer der ersten Mütter der Plaza de Mayo, die gleichzeitig auch das künstlerische Erbe ihres Mannes verwaltete.

"Eternauta" ist eine klassische Alien-Invasion-Geschichte, die allerdings gleichzeitig auch politisch interpretiert werden kann. Und es ist nicht schwer zu verstehen, wen Oesterheld mit den Aliens im Sinn hatte. Die argentinische Netflix-Serie setzt Oesterhelds Geschichte großartig und mitreißend um und präsentiert sich als herausragender Survival-Thriller. Schwere Empfehlung.

"Eternauta" Science Fiction, Argentinien 2025, 6 Episoden à ca. 45-70 Minuten, Netflix

Colter Shaw (Justin Hartley) ist ein Krimiheld wie aus dem 80er-Jahre-Bilderbuch: Geradlinig, verlässlich, nett. Anlegen sollten man sich mit ihm dennoch nicht, der Bizeps spricht für sich: "Tracker", Staffel 2, jetzt wöchentlich auf Disney+
Colter Shaw (Justin Hartley) ist ein Krimiheld wie aus dem 80er-Jahre-Bilderbuch: Geradlinig, verlässlich, nett. Anlegen sollten man sich mit ihm dennoch nicht, der Bizeps spricht für sich: "Tracker", Staffel 2, jetzt wöchentlich auf Disney+
CBS

"Tracker" Staffel 2 / Disney+

Worum geht's Colter Shaw durchreist als Privatdetektiv die Vereinigten Staaten, um Privatleuten und Strafverfolgungsbehörden gegen eine entsprechende Entlohnung bei der Lösung rätselhafter Kriminalfälle zu helfen. Der erfahrene Spurenleser ist ein Meister darin, vermisste Personen aufzuspüren und arbeitet nur auf Erfolgsbasis: Findet er den oder die Gesuchte nicht, gibt's auch kein Honorar. Gleichzeitig muss er sich über den gesamten Serien-Verlauf hinweg mit seiner eigenen Familiengeschichte auseinandersetzen.

Weshalb es sich lohnt Die Figur des Colter Shaw wurde vom Bestsellerautor und Vielschreiber Jeffrey Deaver erdacht, der auch bereits den genialen, querschnittgelähmten Profiler Lincoln Rhyme erfand (der von Denzel Washington in der Verfilmung "Der Knochenjäger" dargestellt wurde). Der "Menschenfinder" ist eine bedeutend weniger gewaltbereite Version des rastlosen Rächers Jack Reacher, mit dem man sich aber dennoch nicht anlegen sollte.

In den USA ein Riesenerfolg, bei uns auf Disney+ seit der ersten Staffel, die im vergangenen Jahr startete, ein Dauerbrenner. Staffel 2 besteht aus gleich 20 Episoden, die ersten 9 wurden bereits im vergangenen Dezember und Jänner veröffentlicht, jetzt folgt im Wochenrhytmus der zweite Schwung. In jeder Hinsicht klassisches Fernsehen, wie man es aus den 80er- und 90er-Jahren kennt: eine wöchentliche Krimiserie, die beinahe schon altmodisch wirkt in ihrer Geradlinigkeit. Sehr sympathisch.

"Tracker" Staffel 2, Krimi, Drama. USA 2025, 20 Episoden à ca. 40 Minuten, Ep. 1-9 online, ab 7. Mai jede Woche eine weitere Episode, Disney+

"Okay, wir sind in der Karibik, also muss es Sommer sein." – "The Four Seasons" könnte man auch als die "Jahreszeiten einer Beziehung" verstehen
"Okay, wir sind in der Karibik, also muss es Sommer sein." – "The Four Seasons" könnte man auch als die "Jahreszeiten einer Beziehung" verstehen
Francisco Roman/Netflix © 2024

"The Four Seasons" / Netflix

Worum geht's Drei New Yorker Pärchen verbringen regelmäßig ein paar Urlaubstage gemeinsam, und zwar in allen vier Jahreszeiten – daher auch der Titel. Kompliziert wird die Situation, als sich eines der drei Paare unerwartet trennt.

Weshalb es sich lohnt Die 8-teilige Serie basiert auf dem Film "Vier Jahreszeiten" aus den 1981, zeitgemäß angepasst wurde nur, dass eines der Paare jetzt schwul ist. Showrunnerin Tina Fey, die auch eine der Hauptdarstellerinnen ist, hat die leicht melancholische Stimmung des Originals schön eingefangen, die Serie balanciert elegant zwischen den Gefühlswelten ihrer Protagonisten.

Auch der Cast ist ausgesucht, neben Fey stechen Steve Carell ("The Office USA") und Colman Domingo ("The Madness") heraus. Als Soundtrack dienen, ebenfalls wie beim Original, Vivaldis "Vier Jahreszeiten" als Grundmotiv. Eine schöne, erwachsene Serie.

"The Four Seasons" Dramedy. USA 2025, 8 Episoden à ca. 40 Minuten, Netflix

GIs schicken einen "Weihnachtsgruß" aus dem tropischen Dschungel Südostasiens: die 5-teilige ambitionierte Dokumentation "Wendepunkt: Der Vietnamkrieg"
GIs schicken einen "Weihnachtsgruß" aus dem tropischen Dschungel Südostasiens: die 5-teilige ambitionierte Dokumentation "Wendepunkt: Der Vietnamkrieg"
Courtesy of Amazon Content Services

"Wendepunkt: Der Vietnamkrieg" / Netflix

Worum geht's Ambitionierte Aufarbeitung des Vietnamkrieges aus US-Sicht, vom Beginn in den 1960er-Jahren bis zum schmachvollen Ende, das sich heuer zum 50. Mal jährt. Kein Hurra-Patriotismus, sondern der Versuch, die Ursachen des Konfliktes und seine Verläufe aus heutiger Sicht darzustellen und zu erklären. Mit zahlreichen Interviews von Zeitzeugen, einfachen GIs ebenso wie jenen Menschen, die die jungen Männer zu Zehntausenden in den Krieg – und oft in den Tod - schickten.

Weshalb es sich lohnt Filme, Serien und Dokumentationen über Vietnam gibt es wie Sand am Meer, der Krieg ist nach wie vor eines der ganz großen historischen Traumen der USA. Die Doku nimmt nicht für sich in Anspruch, "die ganze Wahrheit" über den Konflikt und seine Auswirkungen zu erzählen. Insofern ein gut gemachtes und sauber recherchiertes Puzzlestück zum großen Ganzen, wenn man sich denn für diesen seit 50 Jahren beendeten Krieg interessiert.

Aber gerade auch im Hinblick auf aktuelle Entwicklungen in der Welt ist es lohnenswert, sich anzusehen, wie sich aus einem kleinen, lokalen Konflikt ein derartiger Alptraum entwickeln konnte, dessen Folgen heute noch nachwirken.

"Wendepunkt: Der Vietnamkrieg" , Dokumentation. USA 2025, 5 Episoden à ca. 70-80 Minuten, Netflix

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