Game changer oder was?

DeepSeek: Was hinter seltsamem Hype um China-KI steckt

Besser und dazu auch noch gratis? Was tatsächlich dran ist an der angeblichen Über-App aus China, weshalb die Investoren gar so sensibel auf ihr Auftauchen reagierten und was Präsident Trump zu alledem sagt: so gut wie alles über DeepSeek.

Macht ordentlich Wellen: Der blaue Wal im Logo der chinesischen KI-App DeepSeek ist derzeit der sprichwörtliche Hecht im Karpfenteich
Macht ordentlich Wellen: Der blaue Wal im Logo der chinesischen KI-App DeepSeek ist derzeit der sprichwörtliche Hecht im Karpfenteich
MLADEN ANTONOV / AFP / picturedesk.com
Martin Kubesch
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Und plötzlich waren 589 Milliarden Dollar weg. Nicht Millionen, tatsächlich Milliarden. New York erlebte am Montag den größten Börsenwertverlust seiner Geschichte. Betroffen war der US-Chiphersteller Nvidia.

Sagen wir so: es traf keinen Armen. Vor dem Crash war der Konzern von den Anlegern auf 3,5 Billionen US-Dollar taxiert worden. Am Dienstag erholte sich der Wert wieder etwas. Nvidia war da schon wieder 3,08 Billionen Dollar wert.

Verantwortlich für den enormen Kurssturz – und viele weitere Abwertungen bei US-Hightech-Companys – ist ein bisher kaum bekanntes chinesische Start-up, das angetreten ist, dem ganzen Silicon Valley das Fürchten zu lehren. Und zwar exakt auf jenem Gebiet, auf dem sich die Amerikaner bislang für die absoluten Champions gehalten haben: der Künstlichen Intelligenz.
Was sie über Chinas Angriff auf Amerikas Hightech-Giganten und die Zukunft der KI wissen müssen:

Kannte bis vor wenigen Tagen noch kaum ein Mensch: Die chinesische KI-App DeepSeek
Kannte bis vor wenigen Tagen noch kaum ein Mensch: Die chinesische KI-App DeepSeek
PEDRO PARDO / AFP / picturedesk.com

Worum geht es hier grundsätzlich, was ist passiert?
Um die neue chinesische App DeepSeek, die Ende Dezember 2024 veröffentlich wurde und von der bis vor wenigen Tagen noch kein Mensch jemals etwas gehört hat.

Was ist DeepSeek?
Eine App für Künstliche Intelligenz (kurz KI), vergleichbar mit Chat GPT oder Googles Gemini, jenen KI-Anwendungen, bei denen man dem Computer alle möglichen Fragen und Aufgaben stellen kann und so gut wie immer eine – meist schlüssige – Antwort bekommt.

Und weshalb sind jetzt alle so aufgeregt wegen dieser App?
Weil am 20. Jänner ein Update der App veröffentlicht wurde, das seither in den USA für Schlagzeilen sorgt. Und nicht wenige KI-Experten aus dem Silicon Valley reagierten mit erheblicher Schnappatmung auf die neue App aus China.

Just am Tag der Angelobung von US-Präsident Donald Trump präsentierte Peking seine neue KI-App
Just am Tag der Angelobung von US-Präsident Donald Trump präsentierte Peking seine neue KI-App
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Warum das?
Weil die Chinesen mit der neuesten Version der App auch einige Daten zu deren Entwicklung veröffentlichten, die es in sich haben. Laut eigener Aussage ist es ihnen nämlich gelungen, einen ebenbürtigen Konkurrenten zu Chat GPT und Co auf die Beine zu stellen – aber zu einem Bruchteil jener Summen, die in den USA aufgewendet werden mussten, um die KI-Apps zum Laufen zu bringen. Das ließ im Silicon Valley alle Alarmglocken schrillen.

Moment, kurzer Sidestep: Weshalb wurde das ausgerechnet am 20. Jänner veröffentlicht?
Das war der Tag der Angelobung von Donald Trump als neuer US-Präsident. Und mittlerweile glaubt in Washington niemand mehr, dass dieses Datum rein zufällig für die Ausrollung der nächsten Ausbaustufe von DeepSeek gewählt wurde. Vielmehr dürfte es sich dabei um eine gar nicht subtile Botschaft an den neuen Mann im Weißen Haus gehandelt haben.

Was für eine Botschaft?
Der politische Fingerzeig ist eindeutig: "Wir können in Sachen KI mit den USA nicht nur mithalten, sondern sind besser und kreativer."

Bei den Gratis-Downloads in Apples App-Store ganz oben: die chinesische DeepSeek-App
Bei den Gratis-Downloads in Apples App-Store ganz oben: die chinesische DeepSeek-App
Screenshot

Ist das Thema KI denn wirklich so wichtig?
Es ist spielentscheidend. Die USA und China haben beide bereits vor Jahren die Künstliche Intelligenz (KI) als "Schlüsseltechnologie" für das 21. Jahrhundert ausgemacht und bündeln seither ihre Ressourcen in diesem Bereich. Da geht es um Innovationskraft bei Hard- und Software, um Milliarden-Investitionen in Forschung und Entwicklung, um Rechenleistung, um immer noch bessere und schnellere Prozessoren – und natürlich um die hellsten Köpfe auf diesem Gebiet. Und es geht auch darum, sich gegenseitig zu behindern.

Wer behindert hier wen?
Die wichtigsten Hardware-Produzenten sitzen so gut wie alle in den USA, angeführt von Nvidia, dem führenden Hersteller fortschrittlicher Mikroprozessoren, die für die KI essentiell sind. Und um den Vereinigten Staaten hier einen Wettbewerbsvorsprung zu verschaffen, hat die Regierung Biden bereits vor längerem strenge Ausfuhrbeschränkungen für die leistungsstärksten Prozessoren verhängt – primär im Hinblick auf China. Kurz vor Ablauf seiner Amtszeit verschärfte Biden diese Beschränkungen nochmals. Mit dem DeepSeek-Launch zeigt Peking jetzt Washington die lange Nase: "Wir schaffen es auch so, ätsch!"

Nvidia-CEO Jensen Huang auf der Consumer Electronics Show  in Las Vegas am 6. Jänner 2025: Sein Unternehmen verlor binnen eines Börse-Tages knapp 600 Milliarden Dollar an Wert
Nvidia-CEO Jensen Huang auf der Consumer Electronics Show  in Las Vegas am 6. Jänner 2025: Sein Unternehmen verlor binnen eines Börse-Tages knapp 600 Milliarden Dollar an Wert
PATRICK T. FALLON / AFP / picturedesk.com

Ein bisschen Basis-Information bitte: Was ist DeepSeek genau?
Ein auf Künstlicher Intelligenz basierendes Computerprogramm, mit dem man als User in einen Dialog treten kann, der auf unserer Umgangssprache basiert. Deshalb werden solche KI-Programme auch Sprachmodelle genannt. Es gibt Dialogfenster zur Kommunikation mit der KI und diese ist in der Lage, aus Milliarden Informationen, die sie in ihrem "Gedächtnis" abgespeichert hat, passende Antworten auf jene Fragen und Aufgaben zu finden, die wir ihr stellen. Da diese Antworten nicht vorgefertigt sind, sondern für jede einzelne Anfrage individuell generiert werden, heißen diese Modelle auch generative KI.

Und was ist dann ein Chatbot?
Genau das ist ein Chatbot. Dieses Kunstwort ist zusammengesetzt aus den Begriffen "Chat" für Plauderei und "Robot", also Roboter. Ein Chatbot ist ein "textbasiertes Dialogsystem, dass den Austausch mit einem technischen System erlaubt", definiert Wikipedia den Begriff. Und je ausgefeilter das Programm ist, desto menschenähnlicher läuft dieser Dialog ab.

Chat GPT ist die bislang am meisten verwendete KI, doch DeepSeek ist drauf und dran, ihr den Rang abzulaufen
Chat GPT ist die bislang am meisten verwendete KI, doch DeepSeek ist drauf und dran, ihr den Rang abzulaufen
Patrick Pleul / dpa / picturedesk.com

Und Chat GPT ist solch ein Chatbot?
Genau. Das KI-Programm wurde vom Hersteller Open AI entwickelt, im Juni 2018 erstmals präsentiert und seither stetig weiter entwickelt. Die aktuelle Ausbaustufe nennt sich Chat GPT 4o (das kleine o steht für omni, lateinisch für alles). Seit Dezember 2024 gibt es zudem eine zusätzliche Version namens GPT o1, deren Struktur anders aufgebaut ist und deren Antwortfindung eher dem menschlichen Denken entsprechen soll. Diese Versionen sind kostenpflichtig, eine kostenlose Variante ist außerdem verfügbar.

Gibt es noch weitere Anbieter in diesem Segment?
Ja, etwa Llama von Meta (dem Konzern hinter Facebook, Instagram und WhatsApp), Gemini von Google, Copilot von Microsoft (nur für Geschäftskunden) und Claude von Anthropics. Und nun eben auch DeepSeek.

Mark Zuckerberg, CEO von Meta und Facebook, mit Ehefrau Priscilla Chan: Sein Unternehmen betreibt die KI-App Llama
Mark Zuckerberg, CEO von Meta und Facebook, mit Ehefrau Priscilla Chan: Sein Unternehmen betreibt die KI-App Llama
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Wie gut ist DeepSeek im Vergleich mit den anderen?
Überraschend gut. Die Benutzeroberfläche ähnelt jener von Chat GPT, die Konversation mit der Maschine erfolgt auf dieselbe Art. Bei den technischen Spezifikationen soll DeepSeek in manchen Bereichen gleichauf mit der Konkurrenz sein. Allerdings kann das Programm bislang noch keine Bilder generieren. Die fortschrittlichste Variante, sie heißt Version R1, ist von Struktur und Funktion vergleichbar mit Chat GPT o1, das letzten Herbst präsentiert worden ist, sowie Gemini 2 Flash Thinking von Google. Beide sind kostenpflichtig.

Und was kostet DeepSeek-R1?
Bislang nichts, das ist einer der Gründe, weshalb die App seit der Lancierung durch die Decke geht. Letztes Wochenende lag DeepSeek im App-Store von Apple bei den Downloads auf Platz 1 der Gratis-Apps, vor Chat GPT und Threads, der X-Alternative von Meta.

Wer steckt eigentlich hinter DeepSeek?
DeepSeek ist ein chinesisches Start-up für KI, das erst 2023 von Liang Wenfeng gegründet wurde. Der 40-Jährige ist Mitbegründer des Hedgefonds High-Flyer und gilt als einer der besten Köpfe des Landes in Sachen Künstlicher Intelligenz. Laut chinesischen Medien, beschäftigt das Unternehmen weniger als 140 Mitarbeiter, hatte aber bei der Suche nach diesen scheinbar freie Auswahl an den chinesischen Elite-Universitäten, schreibt die BBC.

Chinas Staatspräsident President Xi Jinping mit seiner Ehefrau Peng Liyuan: Das Thema KI steht für ihn ganz weit oben
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Hat auch der Staat Einfluss auf DeepSeek?
Tatsache ist, dass man in China kein Unternehmen dieser Art und Größe aufziehen kann ohne den Segen des Staates. Insofern ist auch davon auszugehen, dass die gesamte Auftritt der App just an Trumps Angelobungstag "von ganz oben" abgesegnet worden ist. Dazu kommt, dass die Entwicklung von KI auf der Agenda Pekings ganz weit oben steht. Mit DeepSeek scheint man jetzt erstmals einen breitenwirksamen Erfolg verbuchen zu können.

Gab es denn schon andere KI-Anwendungen made in China?
Es gab etwa Ernie, einen Chatbot der chinesischen Suchmaschine Baidu. Auch die Tech-Riesen Tencent (vor allem im Entertainment-und Mobilfunk-Bereich tätig) und ByteDance (u.a. TikTok) hatten bereits KI-Anwendungen am Start, waren aber eher erfolglos.

Gibt es Zensur auf DeepSeek?
Kurze Antwort: Ja. Wer Fragen zu für China heiklen Themen eingibt – etwa was den Platz des Himmlischen Friedens in Peking betrifft (hier wurde 1989 ein Demokratiebewegung blutig niedergeschlagen, es gab bis zu 3.000 Tote), oder auch Punkte wie die Tibet-Frage, der Umgang des Staates mit der islamischen Minderheit der Uiguren oder die Unterdrückung der Falun Gong-Bewegung –, erhält folgendes Feedback: "Ich kann diese Frage nicht beantworten. Ich bin (…) dafür geschaffen, hilfreiche und harmlose Antworten zu geben."

In einem Video der BBC ist zu sehen, wie DeepSeek auf politisch heikle Fragen reagiert
In einem Video der BBC ist zu sehen, wie DeepSeek auf politisch heikle Fragen reagiert
Screenshot BBC

Und wie sieht es mit dem Thema Spionage aus?
Es ist davon auszugehen, dass Peking – theoretisch – in jedes Handy Einblick erhält, auf dem DeepSeek installiert ist. Da gibt es keinen Unterschied zu TikTok, wo es seit mittlerweile Jahren eine Auseinandersetzung gibt, ob die App in den USA gesperrt wird oder nicht.

Was ist jetzt so besonders an DeepSeek, dass alle verrückt spielen?
Die Art, wie das Programm entwickelt wurde – angeblich. Laut Hersteller wurde für die Entwicklung nämlich weit weniger Geld aufgewendet, als dies bei den US-Chatbots der Fall gewesen ist. So soll etwa das "Training" der Version V3 (Vorläufer von R1) gerade 5,6 Millionen Dollar gekostet haben. Zum Vergleich: Open AI investierte 2023 100 Millionen Dollar in das Training seiner Version Chat GPT4o.

Noch etwas?
Aufgrund der US-Ausfuhrbeschränkungen für Mikroprozessoren standen DeepSeek angeblich auch nicht die aktuellsten und stärksten Nvidia-Chips (H100-Chips) zur Verfügung. man musste sich nach eigenen Angaben mit weniger leistungsfähigen Prozessoren vom Typ H800 behelfen. Angesichts dieser Einschränkungen bei der Entwicklung der App, wäre das Ergebnis umso erstaunlicher.

Beschränkte schon früh den Verkauf von Hightech-Komponenten nach China: Ex-US-Präsident Joe Biden
Beschränkte schon früh den Verkauf von Hightech-Komponenten nach China: Ex-US-Präsident Joe Biden
Andrew Harnik / AP / picturedesk.com

Bestehen denn Zweifel an diesen Darstellungen?
Ja, sehr große sogar. Was die investierten Summen betrifft, so sagen die Chinesen selbst, dass die 5,6 Millionen Dollar lediglich für den letzten Trainingslauf der App angefallen sind. Sämtliche vorher angelaufenen Kosten für Forschung und Entwicklung sind da nicht mit einbezogen und werden auch nicht kommuniziert.

Und wie steht's um die Prozessoren?
Die BBC meldet, dass sich DeepSeek bereits vor Beginn der US-Sanktionen auf Mikroprozessoren mit H100-Chips der höchsten Güteklasse eingedeckt hätte. Die Rede ist von 10.000 bis 50.000 Chips dieser Kategorie. Das berichtet auch der US-Hightech-Milliardär Alexandr Wang, der im Sender CNBC ebenfalls von "50.000 H100-Chips in den Händen von DeepSeek" spricht.

Also alles gar nicht so toll wie angenommen?
Schwer zu sagen. Letztlich weiß man nicht, welche Ressourcen DeepSeek zur Verfügung hatte. Beobachter meinen, dass die Entwickler in jedem Fall einige interessante Wege beschritten hätten, um die ihnen auferlegten Beschränkungen zu umgehen. Washingtons Bann hätte "chinesische Unternehmen wie DeepSeek zu Innovationen gezwungen, sagt Marina Zhang von der University of Technology Sydney in der BBC. Auf jeden Fall hat es gereicht, um die Investoren an der Wall Street nervös werden zu lassen.

Minus 589 Milliarden Dollar in wenigen Stunden: Die Talfahrt der Nvidia-Aktie am 27. Jänner 2025 ist beispiellos in der US-Börsengeschichte
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BRYAN R. SMITH / AFP / picturedesk.com

Weil die Investoren ihre Tech-Aktien wie wild verkauft haben?
Exakt. Am Montag, dem 27. Jänner, gab es an der New Yorker Börse ein Blutbad für zahlreiche im Bereich KI tätige Unternehmen. Vor allem der führende Chiphersteller Nvidia wurde gerupft und verlor, wie erwähnt, binnen weniger Stunden knapp 600 Milliarden Dollar an Börsenwert. Insgesamt schloss die Tech-Börse Nasdaq am Abend dieses Montags um mehr als 3 Prozent tiefer.

Wie lief es am "Tag danach" an der Börse?
Schadensbegrenzung war angesagt. Nvidia stieg um 3,2 Prozent, der Nasdaq insgesamt schloss um 2 Prozent höher als am Tag davor.

Wie wird es an der Börse weitergehen?
Das ist noch nicht ausgemacht. Für die Börsenexpertin Monika Rosen könnte dieser Kursrückgang die Initialzündung für eine generelle Korrektur sein, die auch andere Sektoren erfasst: "Immerhin haben wir 2 großartige Jahre an der Wall Street hinter uns und an der Börse wird oft ein vergleichsweise 'kleines' Ereignis zum Anlass genommen, Gewinne mitzunehmen."

"Möglicherweise die Initialzündung für eine generelle Korrektur der Investments" – Börsenexpertin Monika Rosen über den "Schwarzen Montag" an der Nasdaq
"Möglicherweise die Initialzündung für eine generelle Korrektur der Investments" – Börsenexpertin Monika Rosen über den "Schwarzen Montag" an der Nasdaq
Helmut Graf

Machen die Tech-Riesen denn keine Gewinne mehr?
Doch, sogar sehr ordentlich. Monika Rosen: "Die berühmten 'Glorreichen 7' (Apple, Amazon, Meta, Google, Tesla, Microsoft und Nvidia, Anm.) haben laut Prognosen im 4. Quartal 2024 ein Gewinnwachstum von 22 Prozent." Das sei allerdings, so die Anlage-Expertin, der geringste Gewinn-Anstieg in den letzten 2 Jahren. Monika Rosen: "Der Grund für diese geringere Gewinn-Dynamik sind vor allem die hohen Investitionen der Unternehmen in den Bereich KI."

Von welcher Größenordnung ist hier die Rede?
Es geht um gigantische Summen. Microsoft, Meta, Google, Amazon und Oracle haben alleine im Jahr 2025 Investitionen in der Höhe von 310 Milliarden Dollar vorgesehen, vor allem, um die Rechenleistung weiter zu erhöhen. Open AI, die Mutter von Chat GPT, verfügt über ein geschätztes Jahresbudget von 157 Milliarden Dollar. Und US-Präsident Trump kündigte gleich nach seiner Amtseinführung das Programm "Stargate" an, bei dem insgesamt 500 Milliarden Dollar in den Ausbau der KI-Infrastruktur gesteckt werden sollen.

Verkündete ein 500-Milliarden-Paket für den Ausbau der KI: US-Präsident Trump mit Masayoshi Son, CEO der SoftBank Group, Larry Ellison, CEO von Oracle, und Sam Altman, CEO von Open AI
Verkündete ein 500-Milliarden-Paket für den Ausbau der KI: US-Präsident Trump mit Masayoshi Son, CEO der SoftBank Group, Larry Ellison, CEO von Oracle, und Sam Altman, CEO von Open AI
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Apropos Trump – wie hat er auf DeepSeek reagiert?
Der Präsident nannte DeepSeek einen "Weckruf für unsere Branchen, dass wir uns voll und ganz darauf konzentrieren müssen, im Wettbewerb zu bestehen". Und weiter, dass er die US-Technologieunternehmen "entfesseln" und "die Zukunft wie nie zuvor dominieren" wolle. Also für seine Verhältnisse eigentlich beinahe kleinlaut.

Welche Auswirkungen hat nun also das Auftauchen von DeepSeek konkret?
Es sorgt in den USA für Diskussionen und Verunsicherung und ist gleichzeitig ein Statement von Peking: Mit uns ist zu rechnen. Darüber hinaus sind die Auswirkungen der App enden wollend. Letztlich gibt es keine guten Gründe, von den etablierten US-Anbietern wegzugehen. Allerdings könnte die Tatsache, dass DeepSeek komplett gratis ist, doch für die eine oder andere Verschiebung sorgen.

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