Worum geht es? Am 3. Mai 2007 verschwand Maddie McCann kurz vor ihrem vierten Geburtstag spurlos aus einer Ferienanlage im kleinen Algarve-Badeort Praia da Luz in Portugal. Die Ermittler vermuten, dass sie entführt und ermordet wurde. Eine Leiche wurde jedoch nie gefunden.
Was passiert jetzt? Die portugiesische Kriminalpolizei startet heute, 18 Jahre danach, "umfassende Ermittlungen" in der Nähe des Badeortes, in dem sich der Vorfall ereignete, sagte eine Sprecherin gegenüber AFP. Es sollen rund 20 Anwesen und ländliche Flächen in der Gegend untersucht werden, vor allem Zisternen und Brunnen. Die Aktion soll bis Freitag dauern. Sie wird auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft Braunschweig in Deutschland durchgeführt.
Warum Deutschland? Dort sitzt der 48 Jahre alte Christian B. derzeit eine Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer damals 72-jährigen Amerikanerin in Praia da Luz ab – dem Ort, an dem Madeleine verschwand. Christian B. wird mit dem Fall Maddie in Verbindung gebracht, bisher gibt es jedoch keine Anklage gegen ihn. Er kommt spätestens Anfang 2026 frei.
Warum die Aktion jetzt? Das ist nicht ganz klar. Laut CNN Portugal ist das Ziel der Ermittlungen, nach möglichen Spuren der Leiche des Kindes und damit nach Beweisen dafür zu suchen, dass Christian B. Maddie getötet hat. Einer Theorie zufolge nahm der Deutsche einen der Wege zwischen seinem Wohnhaus und den Klippen von Praia da Luz, um die Leiche des Mädchens zu entsorgen. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Worum geht es? Der Vulkan Ätna auf Sizilien ist am 2. Juni 2025 erneut ausgebrochen und zeigt derzeit eine besonders intensive Aktivität. Die Eruption begann am Sonntagabend und verstärkte sich in der Nacht zum Montag erheblich. Seit den Morgenstunden spuckt der Ätna auf Sizilien Asche und Lava. Inzwischen hat sich eine Lavafontäne entwickelt. Die Aschewolke stieg bis zu 6.400 Meter in die Höhe.
Was ist passiert? Das italienische Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) meldete eine pyroklastische Strömung – eine gefährliche Mischung aus Asche, Gas und Gestein –, ausgelöst durch einen Einsturz am Südostkrater. Der Ätna ist Europas aktivster Vulkan und zieht jährlich über eine Million Besucher an. Dieser Ausbruch war der erste größere seit 2014.
Wie gefährlich ist das? Das INGV rief die höchste Warnstufe Rot aus, insbesondere für den Flugverkehr. Trotz der Warnung bleibt der Flughafen Catania vorerst geöffnet. Es wurden zunehmende Erschütterungen im Untergrund und Bodenverformungen im Kraterbereich registriert.
Welche Folgen hatte der Ausbruch? Videos zeigen, wie Touristen die Hänge hinunterrannten. Etwa 40 Besucher befanden sich in unmittelbarer Nähe des Kraters und mussten fluchtartig das Gebiet verlassen. Glücklicherweise wurden keine Verletzten gemeldet.
Kann ich den Ausbruch beobachten? Beeindruckende Videos gibt es hier und hier. Für aktuelle Bilder und Entwicklungen kann der Ausbruch über verschiedene Webcams verfolgt werden, beispielsweise über die Webcam von Linguaglossa Etna Nord.
Worum geht es? Anfang Mai hatte der neue Bundesinnenminister Alexander Dobrindt verschärfte Grenzkontrollen eingeführt. Das betraf auch die Grenzen nach Österreich. Am Montag entschied das Berliner Verwaltungsgericht, dass die Zurückweisung von Asylsuchenden bei Grenzkontrollen auf deutschem Staatsgebiet ohne vorherige Durchführung des Dublin-Verfahrens rechtswidrig ist.
Was war der aktuelle Anlass? Die neue Praxis sah vor, dass auch Asylsuchende innerhalb Deutschlands direkt zurückgewiesen werden können. Am 9. Mai wurden drei somalische Staatsangehörige von Frankfurt (Oder) aus nach Polen zurückgewiesen. Mit diesem Fall beschäftigte sich nun das Gericht.
Was heißt "Dublin-Verfahren"? Das Dublin-Verfahren (offiziell: Dublin-III-Verordnung) regelt innerhalb der EU, welcher Staat für die Bearbeitung eines Asylantrags zuständig ist. Wenn eine Person Asyl beantragt, aber zuerst in einem anderen EU-Staat registriert wurde, ist dieser Staat zuständig.
Warum erklärte das Gericht den Vorgang nun für illegal? Weil das Aufenthaltsland – in diesem Fall Deutschland – formell prüfen muss, welches andere Land für das Verfahren zuständig ist, und dann einen Überstellungsantrag stellen muss. Eine sofortige Zurückweisung ohne Prüfung – wie in Frankfurt (Oder) geschehen – verstieß laut Gericht gegen diese Regel.
Warum ist das Urteil für Österreich relevant? Es könnte die gesamte Praxis der Rückweisungen kippen und setzt Schranken in der Asylpolitik. Österreich hat fünf Hauptübergänge nach Deutschland und 40 kleinere, offiziell befahrbare Übergänge.
Worum geht es? Jette Nietzard, Co-Vorsitzende der deutschen Grünen Jugend, provozierte mit einem Instagram-Post. Am 25. Mai zeigte sie sich auf Instagram in einem Sweater mit der Aufschrift "ACAB" ("All Cops Are Bastards") und einer Kappe mit dem Slogan "Eat the rich". Den Beitrag kommentierte sie mit der Frage: "Was findet Julia Klöckner schlimmer?"
Was war die Folge? Die Aktion stieß auch innerhalb der Grünen auf Kritik. Parteichef Felix Banaszak bezeichnete Nietzards Verhalten als "inakzeptabel", mehrere Politiker forderten eine Abberufung. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Konstantin von Notz nannte den Slogan "ACAB" einen "völlig unterirdischen, inakzeptablen und beleidigenden Take für alle Polizistinnen und Polizisten".
Wie reagierte Nietzard? Sie lehnte eine Entschuldigung oder einen Rücktritt ab und erklärte, dass sie nicht alle Polizisten pauschal verurteilen wolle, aber das System hinter der Polizei kritisiere. Sie verwies auf Fälle von Polizeigewalt, insbesondere gegen Menschen mit Migrationshintergrund.
Wie reagierte der Bundestag? In einem Brief teilte Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) Nietzard mit, dass das Tragen eines solchen Pullovers im Bundestag gegen die Hausordnung verstoße. Es wurden mögliche Konsequenzen wie ein Ordnungsgeld von bis zu 5.000 Euro und im Wiederholungsfall der Entzug des Hausausweises angedroht.
Worum geht es? Bis 6. Mai 2025 war die Grünen-Politikerin Annalena Baerbock (44) deutsche Außenministerin unter SPD-Kanzler Olaf Scholz. Knapp einen Monat später wurde sie am Montag, zur Präsidentin der 80. UN-Generalversammlung gewählt.
Wie ging die Abstimmung aus? Baerbock war die einzige Kandidatin und erhielt 167 von insgesamt 188 abgegebenen Stimmen. 14 Mitgliedsstaaten enthielten sich, sieben Länder sprachen sich für die ursprüngliche deutsche Kandidatin Helga Schmid aus. Sie stand aber gar nicht mehr zur Wahl
Was hat das zu bedeuten? Die erfahrene Diplomatin Helga Schmid war eigentlich schon für den Posten fixiert, dann meldete Baerbock Bedarf an. Christoph Heusgen, der frühere Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, nannte das eine "Unverschämtheit".
Was war diesmal anders? Die Wahl findet üblicherweise per Akklamation statt. Diesmal kam es zu einer geheimen Abstimmung, da Russland im Vorfeld Protest angekündigt hatte und Baerbock Voreingenommenheit vorwarf.
Was macht eine UNO-Generalsekretärin? Es handelt sich um kein politisches, sondern um ein organisatorisches Amt. Baerbock eröffnet und leitet die Sitzungen der Generalversammlung in New York, sorgt für die Einhaltung der Geschäftsordnung und gibt Redereihenfolge und Zeitlimits vor. Sie hilft dabei, die Tagesordnung der Sitzungsperiode festzulegen und kann bestimmte Themen priorisieren.
Wie viel verdient Baerbock nun? Von der UNO erhält sie kein Geld, ihr Gehalt bekommt sie von Deutschland. Wie viel das ist, wurde noch nicht veröffentlicht. Die UNO stellt ein Budget von etwa 332.000 US-Dollar pro Jahr für das Büro der Präsidentin bereit. Das deckt Ausgaben wie Office-Kosten, technische Ausstattung, Kommunikation und offizielle Reisen ab.
Worum geht es? Seit mehr als einer Woche wüten in den kanadischen Provinzen Manitoba, Saskatchewan, British Columbia und Alberta schwere Waldbrände, die bis jetzt nicht unter Kontrolle gebracht werden konnten. Auch in andere Regionen des Landes sowie im Norden der USA sind mittlerweile Feuer ausgebrochen.
Wie viele Brandherde gibt es insgesamt? Am Sonntag zählte das kanadische Interagency Forest Fire Centre 184 Brände, von denen 94 außer Kontrolle geraten zu sein scheinen.
Sind auch Menschen in Gefahr? Die Regionen, in denen es brennt, sind eher dünn besiedelt. Bislang mussten etwa 25.000 Einwohner in Sicherheit gebracht werden, die meisten in der Provinz Manitoba.
Sind Waldbrände um diese Jahreszeit ungewöhnlich? Grundsätzlich nicht. Allerdings wüten diese heuer aufgrund der herrschenden Hitze und Trockenheit besonders stark. Auch ist in den nächsten Tagen nicht mit Regen zu rechnen. Die Behörden befürchten deshalb eine weitere Ausweitung.
Welche Folgen haben die Brände? Neben der Zerstörung tausender Hektar Wald kommt es vor allem zu schweren Umweltbelastungen durch die Rauchentwicklung. In den betroffenen Gebieten bestünden mittlerweile erhebliche Gesundheitsrisiken, so die Behörden.
Worum geht es? Bei einem Flug der British Airways von San Francisco nach London Heathrow kam es am 25. Mai zu einem bemerkenswerten Zwischenfall. Ein Steward sollte Passagieren im Airbus A380-800 Essen servieren, war dann aber plötzlich verschwunden. Der Rest der Crew fand ihn nackt und tanzend in der Kabinentoilette.
Was passierte dann? Einige Flugbegleiter zogen ihrem Kollegen einen Ersatzpyjama an, wie er Passagieren der Premium Class zur Verfügung gestellt wird, und schnallten ihn dann auf einem Sitz der ersten Klasse fest. dort blieb er für den Rest der zehneinhalbstündigen Reise.
Was geschah nach der Landung? Die Polizei am Flughafen Heathrow wurde vom Kabinenpersonal zu Hilfe gerufen, offiziell, weil man sich um das Wohlergehen eines Mannes auf einem Anflug aus San Francisco sorgte. "Ein 41-jähriger Mann wurde nach der Landung des Fluges zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht", heißt es in einer Mitteilung.
Fliegt er schon wieder? Höchstens aus dem Job. Der Steward wurde festgenommen, inzwischen aber aus der U-Haft entlassen. Der 41-Jährige ist vom Dienst freigestellt.
Was sind die Hintergründe? Es handelt sich wohl um die Folgen von Drogenkonsum. Obwohl die Polizei sagt: "Die Ermittlungen zu den Umständen dauern noch an und es wurde eine Untersuchung eingeleitet."
Worum geht es? Die Regierung in Paris möchte ab 1. Juli das Rauchen in der Öffentlichkeit verbieten. Das Verbot soll "überall dort gelten, wo sich Kinder aufhalten", so Gesundheitsministerin Catherine Vautrin. "Die Freiheit, zu rauchen, endet dort, wo das Recht der Kinder auf saubere Luft beginnt."
An welchen Orten soll das konkret gelten? Es wurde noch nicht exakt definiert, aber grundsätzlich an allen öffentlichen Orten, an denen Kinder sind: Parks, Öffi-Haltestellen, im Umfeld von Schulen, Stränden oder Sportanlagen.
Was ist mit Restaurants? In den Außenbereichen von Lokalen wird das Rauchen weiterhin gestattet sein. Das erscheint einigermaßen seltsam, aber hier hat sich die Raucherlobby durchgesetzt.
Und E-Zigaretten? Die sind ebenfalls vom Verbot ausgenommen. Allerdings möchte die Ministerin den Nikotingehalt von E-Zigaretten und die Anzahl der erlaubten Geschmacksrichtungen einschränken.
Wie hoch werden die Strafen bei Missachtung sein? Geplant sind 135 Euro Strafe für Verstöße.
Wie viele Menschen sterben jährlich an den Folgen von Tabakkonsum? In Europa sind es pro Jahr zwischen 700.000 und 1 Million Menschen, die aufgrund des Rauchens sterben. Die häufigsten Todesursachen sind Lungenkrebs, COPD und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.