So hoch wie ein Fußballfeld lang, fast 40.000 Tonnen schwer. Am 14. November 2016 wurde die Stahlhülle auf Eisenbahnschienen über Reaktor 4 geschoben. Die größte bewegliche Struktur der Welt, 1,7 Milliarden Dollar teuer, sollte auf Tschernobyl endlich den Deckel draufmachen und das für 100 Jahre. Dann kam der Krieg.
Am 26. April 1986 war es in dem Atomkraftwerk zum Super-GAU gekommen, Tausende Menschen starben sofort, viele an den Spätfolgen. Das "New Safe Confinement" ersetzte 2016 die provisorische Schutzhülle. Am 14. Februar aber schlug eine Drohne in das Stahlbauwerk ein. Die New York Times zeichnete jetzt nach, was dann passierte, die Welt bekam davon wenig mit.
Die Drohne, nur rund 20.000 Dollar teuer, schlug ein Loch in die Hülle. Fast drei Wochen schwelte in der Folge ein Brand. Es mussten Löcher in das Schutzschild geschlagen werden, Wasser kam zum Einsatz, die Konstruktion sollte eigentlich trocken bleiben, um Korrosion zu verhindern. Am 7. März war das Feuer gelöscht, aber die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) sprach von "erheblichen Schäden".
Etwa die Hälfte des nördlichen Abschnitts des Schildes soll beschädigt sein, in geringerem Maße auch der Südteil. Wie die Reparatur vor sich gehen soll und was sie kosten wird, ist unklar. Die gute Nachricht: Die Strahlenwerte außerhalb des Reaktors sind nach wie vor normal.
Es hängt seit sechs Jahren da, aber erst jetzt wurde es zum Politikum. 2019 wurde das Gemälde der britischen Künstlerin Sarah Boardman enthüllt, seither ist es im Colorado State Capitol zu bewundern. Die Rotunde im dritten Stock ist mit Porträts der Präsidenten der Vereinigten Staaten geschmückt. Auch Donald Trump ist dabei, er sieht sich entfernt ähnlich, die Hamsterbacken fallen vielleicht in die Kategorie künstlerische Freiheit.
Aus dem Nichts tauchte dann am Samstag ein Wut-Posting von Trump auf Truth Social auf, keiner weiß, wie der Präsident das Porträt zu Gesicht bekam. "Niemand mag ein schlechtes Bild oder Gemälde von sich selbst, aber das in Colorado, im State Capitol, das der Gouverneur zusammen mit allen anderen Präsidenten aufgehängt hat, wurde absichtlich in einem Ausmaß verzerrt, wie ich es vielleicht noch nie zuvor gesehen habe", schrieb er.
Das Gemälde von Barack Obama sei "wunderbar", seines "wirklich das Schlimmste", Leute aus Colorado hätte sich schriftlich bei ihm beschwert. Trump will, dass sein Porträt abgehängt wird, die Künstlerin beschimpft er: "Sie muss ihr Talent verloren haben, als sie älter wurde." Boardman hat in Deutschland Kunst studiert, lebt mit ihrer Familie in Colorado, fünf Porträts in Denver (auch der Obama) stammen von ihr. Mit dem Trump-Gemäde habe sie "keine politische Meinung" abgeben wollen, sagt sie.
Am 27. Oktober wählt Irland einen neuen Präsidenten. Seit 2011 hat der frühere Labour-Politiker Michael D. Higgins das Amt inne, nach zwei jeweils siebenjährigen Perioden darf er nicht mehr antreten. Der Kampf um seine Nachfolge könnte heftig werden, denn jemand mit Expertise in diesem Fach hat seine Kandidatur angekündigt: Conor McGregor, weltweit bekanntester Mixed-Martial-Arts-Kämpfer. Sein Vermögen wird auf bis zu 300 Millionen Euro geschätzt.
McGregor gilt als Galionsfigur der extremen Rechten in Irland und als Trump-Fan. Am St. Patrick's Day war er zu Gast im Weißen Haus und lobte dabei die Abschiebungs-Strategie des US-Präsidenten. Auf dieses Thema will er auch im Wahlkampf setzen. Er trete an, um sich gegen den Migrationspakt der Europäischen Union zu stellen, schrieb er auf X. Die EU will die Last der Bearbeitung von Asylanträgen gleichmäßiger auf alle Länder verteilen.
Im Herbst sprach eine Ziviljury in Dublin einer Frau fast 250.000 Euro Schadensersatz zu. Sie sagte aus, McGregor habe sie 2018 in einem Hotel in Dublin "brutal vergewaltigt und misshandelt". Der Kampfsportler sprach von einvernehmlichem Sex und will berufen. McGregor ist seit 2008 mit Dee Devlin verheiratet, mit der er vier Kinder hat.
Fünf Wochen lang wurde Papst Franziskus in der römischen Gemelli-Klinik wegen einer doppelseitigen Lungenentzündung behandelt und schwebte dabei offensichtlich zwischen Leben und Tod. Nun spricht der behandelnde Chefarzt, Sergio Alfieri, erstmals darüber, wie schlimm es wirklich um den 88-Jährigen stand: "Wir mussten entscheiden, ob wir ihn gehen lassen."
Laut Sergio Alfieri, der das Ärzteteam zur Behandlung des Papstes koordinierte, sei der kritischste Moment am Nachmittag des 28. Februar gewesen, zwei Wochen, nachdem Franziskus ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Der Papst rang nach Luft, hatte Bronchospasmen, schildert Alfieri im Corriere della Sera.
"Wir mussten uns entscheiden, ob wir ihn gehen lassen oder die Situation mit allen möglichen Medikamenten und Therapien forcieren und dabei ein hohes Risiko für Organschäden eingehen", so der Chirurg. "Letztendlich haben wir uns für Letzteres entschieden." Ausschlaggebend dafür sei die Meinung von Massimiliano Strappetti gewesen, dem persönlichen Gesundheitsassistenten des Papstes. Strappetti überzeugte die Ärzte, die Behandlung fortzusetzen, "alles zu versuchen" und "niemals aufzugeben", so Alfieri.
Entgegen den Erwartungen der Mediziner, begann sich der Organismus des Pontifex daraufhin tatsächlich zu erholen und die Lungeninfektion klang ab. Am letzten Wochenende konnte Franziskus die Klinik schließlich verlassen. Vorher zeigte er sich kurz am Balkon der Klinik, vor der sich mehr als 3.000 Menschen versammelt hatten. Das Oberhaupt der Katholischen Kirche muss sind aber auf Empfehlung der Ärzte mindestens 2 weitere Monate lang schonen.
Es ist eher ein symbolischer Hoffnungsschimmer. Russland und die Ukraine haben sich nach Gesprächen in Saudi-Arabien grundsätzlich darauf geeinigt, die Angriffe auf die Schiffe der jeweils anderen Seite im Schwarzen Meer einzustellen, teilte das Weiße Haus mit. Aber: Russland stellt umfangreiche Bedingungen. Die Aufhebung fast aller Handelsbeschränkungen für russische Lebensmittel, Agrarprodukte und Düngemittel etwa.
Dazu kommt: Für Russland ist der Pakt kein großes Zugeständnis. Seit 2023 finden in diesem Gebiet kaum mehr Kampfhandlungen statt. Nach schweren Raketen- und Drohnenangriffe von Seiten der Ukraine sah sich Moskau damals gezwungen, seine Marine in sicherere russische Häfen außerhalb des Konfliktgebiets zu verlegen. Dadurch konnte die Ukraine die Ausfuhr ukrainischen Getreides aus drei ukrainischen Häfen wieder aufnehmen.
Für Russland wichtig: Die USA kündigte an, mit der Aufhebung der Agrarsanktionen gegen Moskau zu beginnen. Staatschef Wladimir Putin steht vor dem nächsten Sieg am Verhandlungstisch.
Ob Udo Jürgens daran gedacht hatte, als er seinen Hit schrieb? In Berlin hat jetzt eine Frau mit 66 Jahren ihr 10. Kind zur Welt gebracht. Alexandra Hildebrandt, die das private Mauermuseum am früheren Checkpoint Charlie führt, entband ihren Sohn bereits am vergangenen Mittwoch per Kaiserschnitt. Wie die Bild-Zeitung berichtet, sind damit 8 der insgesamt 10 Kinder der Berlinerin nach ihrem 53. Geburtstag zur Welt gekommen.
Eine große Familie sei toll und sie wolle die Menschen ermutigen, mehr Kinder zu bekommen, erklärte die 66-Jährige nach ihrer Niederkunft. Zudem sei die 10. Schwangerschaft auf natürlichem Weg und nicht durch künstliche Befruchtung zustande gekommen. "Ich ernähre mich sehr gesund, schwimme regelmäßig eine Stunde, laufe zwei Stunden, rauche und trinke nicht, habe nie Verhütungsmittel genutzt", schildert sie ihr "Erfolgsgeheimnis".
Mit zunehmendem Alter wachse bei einer Schwangerschaft das Risiko für eine Frühgeburt, Herz-Kreislauf-Probleme, erhöhten Blutdruck oder Verwachsungen im Bauch, so der Leiter der Klinik für Geburtsmedizin an der Berliner Charité, Wolfgang Henrich. Dass bei der 66-Jährigen alles gut gegangen sei, hänge laut dem Gynäkologen mit "ihrer mentalen Stärke und ihrer guten körperlichen Konstitution zusammen". Insgesamt hat Alexandra Hildebrandt 8 ihrer 10 Kinder per Kaiserschnitt zur Welt gebracht.
Zweiter Tag im Prozess gegen Gérard Depardieu in Paris und der Angeklagte kam dran. Der 76-Jährige wird von einer Bühnenbildnerin (54) und einer Regieassistentin Sarah (34) beschuldigt, sie sexuell belästigt haben. Die Übergriffe sollen 2021 während der Dreharbeiten zum Film "Les Volets verts" stattgefunden haben. Urteil gab es am Dienstag keines, der Prozess wurde um zwei Tage verlängert.
Depardieu habe mit hochrotem Kopf zu ihr gesagt: "Komm und berühre meinen großen Sonnenschirm, ich stecke ihn dir in die M...", schilderte die Bühnenbildnerin. Sie sagte, er habe ihre Hüften gepackt und dann angefangen, sie hinten und vorne zu "betasten", am Gesäß, an ihrem Schambereich, schließlich griff er nach ihrer Brust und packte sie.
Der Schauspieler hat den Vorfall anders in Erinnerung. Sie sei dauernd am Handy gewesen, um Regenschirme zu organisieren, das habe ihn geärgert. "Deine Regenschirme kannst du dir in den A... stecken", habe er zu ihr gesagt. Seine Ausdrucksweise nannte er "derb, aber nicht vulgär."
Häufig sieht sich der Filmstar als Opfer, verfolgt von der #MeToo-Bewegung. Er habe Grenzen überschritten, da tue ihm leid, aber ein "Schweinehund" wie er dargestellt würde, sei er nicht. Auch kein Belästiger. Er habe der Bühnenbildnerin gar nicht die Beine fixieren können, führt er aus. Er sei 76, wiege 150 Kilo. "Ich sehe keinen Spaß daran, eine Hand auf einen Hintern zu legen". Und: "Ich glaube, meine Zeit ist abgelaufen.“
Auf der Regierungsklausur in der vergangenen Woche wurde noch herumgedruckst. Seit Montag weiß man warum. Im Budgetausschuss des Nationalrates stellten Fiskalrat-Präsident Christoph Badelt und Finanzminister Markus Marterbauer die die Zahlen zur aktuellen Budgetentwicklung vor und die sehen übel aus. Es fehlen heuer nicht 6,3 Milliarden Euro wie bisher erwartet, sondern gleich "4 bis 5 Milliarden" (Badelt) oder sogar 6 Milliarden (Marterbauer).
Das Budgetdefizit wird nicht bei 3 Prozent liegen, sondern vielleicht sogar bei 4 Prozent – trotz der bisher gesetzten Maßnahmen. Nun droht Österreich erst recht ein Defizitverfahren der EU. Und: Welche Maßnahmen lassen sich setzen, ohne eine mögliche Konjunktur-Erholung endgültig abzuwürgen? 2025 wird die Wirtschaft in Österreich zum dritten Mal in Folge schrumpfen.