29. April 2025
  • Am 24. März wurde Papst Franziskus aus dem Spital entlassen, am Ostermontag starb der 88-Jährige in Rom. Irgendwann dazwischen verfasste er einen Brief, der nun für Turbulenzen sorgt. In dem Schreiben, gezeichnet schlicht mit "F", fordert er Kardinal Angelo Becciu auf, dem Konklave fern zu bleiben.

    Der damalige Stabschef des Papstes war 2020 in einen Finanzskandal verwickelt. Es ging um eine 350 Millionen Euro schwere Investition des Vatikan in ein ehemaliges Harrods-Autohaus in Chelsea, das in Luxuswohnungen umgewandelt werden sollte. Am Ende kassierten Berater ab, Bargeld verschwand, 140 Millionen Verlust blieben übrig.

    Becciu zahlte auch 125.000 Euro an eine Wohltätigkeitsorganisation seines Bruders und 575.000 Euro an eine selbsternannte Geheimdienstexpertin, die das Geld in Handtaschen von Prada, Gucci und Hermès steckte. Dem früher als papsttauglich gehandelten Italiener wurden 2020 alle "mit dem Kardinalat verbundenen Rechte" entzogen. Gegen eine Gefängnisstrafe von fünfeinhalb Jahren wegen Betrugs und Unterschlagung hat er berufen.

    Der gefallene Kardinal weilte in Rom und wollte am Konklave teilnehmen, gegenüber einer italienischen Zeitung bezeichnete er sich als "wahlberechtigt". Nun legten Kardinal Pietro Parolin – Staatssekretär des Vatikan und selbst ein Kandidat für das Papstamt – und Kardinal Giovanni Battista Re, Dekan des Kardinalskollegiums, den Papst-Brief Becciu vor. Und der verzichtete auf die Teilnahme an der Papstwahl. Man sieht: Der Film "Konklave" ist der Realität sehr nahe.

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