Auch Österreich kommt vor, zumindest am Rande. Der Spiegel konnte in das derzeit am meisten diskutierte Dokument Deutschlands Einblick nehmen. In einem 1.108 Seiten langen Geheim-Gutachten hat das Kölner Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) Belege dafür gesammelt, dass die "Alternative für Deutschland" (AfD) rechtsextremistisch sei. Der Inlandsnachrichtendienst attestiert der Partei eine "verfassungsfeindliche Ausrichtung", das habe sich zwischenzeitlich "zur Gewissheit verdichtet".
Die Behörde sammelte Belastendes von 353 Mitgliedern. Darunter Fabian Küble, früheres Bundesvorstandsmitglied der Jugendorganisation "Junge Alternative" (JA). Er nannte die SPD-Politikerin Aydan Özoguz "Osmanin" und schrieb dazu: "Im Gegensatz zu ihr sind Österreicher immer deutsch und müssen sich dazu nicht einmal assimilieren." Damit bringe Küble "sein ethnisches Volksverständnis" zum Ausdruck, so der Verfassungsschutz.
In der AfD verwende man einen "ethnisch-abstammungsmäßigen Volksbegriff", verwende Begriffe wie "Messer-Dschihad", "millionenfache Remigration", "Herumgemessere", so die Verfassungsschützer. Sie zitieren Hans-Thomas Tillschneider, Landtagsabgeordneter in Sachsen-Anhalt. Er habe auf einer Demo gesagt: "Wenn wir eine Regierung haben, die gegen uns Krieg führt, dann führen wir Krieg gegen diese Regierung. Wir sind gekommen, diese Gestalten aus ihren Sesseln zu vertreiben."
Die AfD hat beim Verwaltungsgericht Köln einen Eilantrag gegen den Bericht und die Einstufung als "gesichert rechtsextremistisch" eingebracht. Sie nennt die Vorwürfe in dem Bericht "unwahr".
Das passiert eher selten. Vor etwas mehr als 100 Tagen schied Joe Biden aus dem Amt. Er war 82 Jahre alt, als er das Oval Office verließ. Die Monate davor waren von viel Spott begleitet, "verwirrter alter Mann" war noch das Netteste. Nun gab Biden entgegen der üblichen Usancen in einem Hotel in Delaware der BBC ein Interview und rechnete mit der bisherigen Amtszeit seines Nachfolgers ab.
"Ich fand es unter der Würde Amerikas, wie das passiert ist", sagt er über den Streit im Oval Office zwischen Trump und Selenskyj im Februar. "Und wie wir jetzt darüber reden: 'Es geht um den Golf von Amerika'. 'Vielleicht müssen wir Panama zurückerobern'. 'Vielleicht müssen wir Grönland erwerben'. 'Vielleicht sollte Kanada ein [51. Bundesstaat] werden'. Was zum Teufel ist hier los? Welcher Präsident redet jemals so? So sind wir nicht."
Auch über Russland hat er eine deutliche Meinung. Putin betrachte die Ukraine als "Teil von Mutter Russland". Er glaube, er habe historische Rechte an der Ukraine. Er könne die Tatsache nicht ertragen, dass die Sowjetunion zusammengebrochen sei. "Und jeder, der glaubt, er könne das stoppen, ist einfach dumm."
Der Spagat wird nicht leicht. "Authentisch Disney und unverkennbar emiratisch", so kündigte Bob Iger, CEO von Disney, am Mittwoch den Bau des ersten Themenparks im Mittleren Osten an. Er entsteht auf Yas Island, einem großen Freizeitzentrum in Abu Dhabi, das bereits mehrere Themenparks beherbergt. Die Entwicklung erfolgt in Partnerschaft mit der staatlich unterstützten Miral Group.
Ein genaues Datum für die Eröffnung des weltweit achten Disney-Themenparks wurde noch nicht bekannt gegeben. Die Planungsphase könnte etwa zwei Jahre dauern, gefolgt von einer Bauzeit von bis zu fünf Jahren. Der Park soll Disney-Geschichten und -Charaktere mit der emiratischen Kultur, Architektur und dem Küstenambiente von Abu Dhabi verbinden.
Der Konzern meldete gleichzeitig starke Ergebnisse für das zweite Quartal, der Gewinn betrug 3,4 Milliarden Euro. Grund dafür waren die über den Erwartungen liegenden Entwicklungen im Streaming- und Freizeitparkbereich. Die Aktien legten um mehr als 10 Prozent zu.
Es ist halt leichter, sich ein paar Spritzen verpassen zu lassen, als nach Plan zu essen und zu trainieren. WW International Inc., besser bekannt als WeightWatchers, hat nun offiziell Insolvenz nach Chapter 11 des US-amerikanischen Insolvenzrechts angemeldet. Das Unternehmen plant weiterzumachen und will seine Schuldenlast um 1,2 Milliarden US-Dollar reduzieren.
Die zunehmende Beliebtheit von Abnehm-Medikamenten wie Ozempic und Wegovy hat das traditionelle Geschäftsmodell von WW unter Druck gesetzt. Im Jahr 2024 verzeichnete das Unternehmen einen Nettoverlust von 345,7 Millionen US-Dollar. Die Mitgliederzahl sank im Jahresvergleich von 4 Millionen auf 3,4 Millionen. Das Unternehmen plant, sich stärker auf telemedizinische Dienstleistungen zu konzentrieren.
Ein Impfstoff für zwei Erkrankungen, die vor allem in der kälteren Jahreszeit grassieren: Der US-Pharmakonzern Moderna arbeitet an einem Vakzin, das Schutz gegen COVID-19 und Grippe auf Basis von mRNA-Technologie bieten soll. In einer von Moderna finanzierten Studie zeigte der Impfstoff bei Personen über 50 Jahren eine stärkere Antikörperantwort als herkömmliche Einzelimpfstoffe. Als Nebenwirkungen wurden Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit und Kopfschmerzen beobachtet.
Die mRNA-Technologie wird bereits bei COVID-19- und RSV-Impfstoffen verwendet, für Grippeimpfstoffe ist sie jedoch noch nicht zugelassen. Es gibt auch kritische Stimmen. Dr. Greg Poland (Mayo Clinic) bezweifelt die breite Akzeptanz einer Kombi-Impfung und fordert Wirksamkeitsdaten, nicht nur Antikörpermessungen.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA verlangt genauere Daten zur tatsächlichen Schutzwirkung, daher wurde die Zulassung auf frühestens 2026 verschoben. Und US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. ist generell skeptisch, was die Sicherheit von mRNA-Impfstoffen betrifft.
Donald Trump machte zuletzt wenig Hehl aus seiner Meinung über Jerome Powell, Chef der US-Notenbank Fed. Er nannte ihn "Mr. Zu Spät" und einen "großen Loser". Der US-Präsident fordert Zinssenkungen und spekulierte öffentlich über die Ablöse des Spitzenbankers. Den scheint das wenig beeindruckt zu haben. Die US-Notenbank (Fed) beschloss am Mittwoch, die Leitzinsen unverändert bei 4,25 bis 4,5 Prozent belassen – zum dritten Mal in Folge.
Die Fed sieht zunehmende Unsicherheiten über die wirtschaftliche Entwicklung, besonders wegen der Handelskonflikte infolge der Zollpolitik von Präsident Trump. Powell betont, dass man auf klarere Daten warten müsse, bevor über Zinsänderungen entschieden wird. Die Fed will nicht dieselben Fehler wie nach der Pandemie wiederholen, als sie die Inflation zu spät ernst nahm. Deshalb bleibe man vorsichtig.
Im ersten Quartal 2025 wurden in Deutschland rund 36.000 Asyl-Erstanträge gestellt, 30.000 weniger als im Vorjahr. Dem neuen deutschen Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sind die Zahlen trotzdem zu hoch. Er will künftig auch Asylsuchende an den deutschen Landesgrenzen zurückweisen lassen und hebt damit eine mündlich erteilte Anweisung aus dem Jahr 2015 von Kanzlerin Angela Merkel auf.
Die Polizeipräsenz an den Grenzen soll erhöht werden. Dobrindt betont, dass vulnerable Gruppen wie Kinder und Schwangere nicht zurückgewiesen werden sollen. In Polen sowie bei deutschen Polizeigewerkschaften regt sich Widerstand gegen die Maßnahmen, vor allem die Durchsetzbarkeit wird in Zweifel gezogen. In Österreich reagiert man abwartend zurückhaltend. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) sei in engem Austausch mit dem deutschen Kollegen, heißt es.
0,75 Prozent klingt nach nicht viel, aber es läppert sich. Als erster US-Bundesstaat will Hawaii eine "Klimasteuer" einführen. Der Aufschlag auf die bestehende Steuer des Staates betrifft Hotelzimmer, Timesharing, Ferienwohnungen und andere kurzfristige Unterkünfte. Zudem wird eine neue Steuer von 11 Prozent auf Kreuzfahrtschiff-Rechnungen erhoben, die anteilig für die Anzahl der Tage berechnet wird, die Schiffe in Hawaiis Häfen verbringen.
Die Steuer soll jährlich geschätzte 100 Millionen Dollar einbringen. Das Geld wird unter anderem für die Sandaufschüttung an den erodierenden Stränden von Waikiki, die Förderung von Hurrikan-Klammern zur Sicherung von Dächern und die Beseitigung brennbarer, invasiver Gräser verwendet werden, wie sie beispielsweise den tödlichen Waldbrand nährten, der 2023 die Innenstadt von Lahaina zerstörte.