Eigentlich hatte sich Angela Merkel geschworen, nichts mehr zur aktuellen Politik zu sagen. Aber dann überschlugen sich im Deutschen Bundestag am Mittwoch die Ereignisse und die Ex-Kanzlerin konnte nicht mehr an sich halten. Friedrich Merz, ihr Nachfolger an der Spitze der Partei, hatte eine Verschärfung der Asylgesetze durchgebracht. Allerdings nur, weil auch die rechte AfD dafür stimmte. Der Pakt, so urteilen viele, riss alle bisherigen Brandmauern ein.
Das sieht offenbar auch Merkel so. In einer schriftlichen Erklärung, die sie auf ihrer Webseite abgab, bezeichnete sie die Entscheidung ihres Parteikollegen als "falsch". Merz habe "sehenden Auges erstmalig bei einer Abstimmung im Deutschen Bundestag eine Mehrheit mit den Stimmen der AfD" ermöglicht. Den Vorgang finden nicht nur die meisten anderen Parteien übel, sondern auch viele in der CDU. In der ist Merz Kanzler-Kandidat.
Beim Geld kommen die Leut' zusammen, heißt es, die Vorarbeiten dazu wurden in den vergangenen Wochen geleistet. Mark Zuckerberg dinierte bei Donald Trump in Florida, wohnte dann dessen Angelobung bei. 2021 war das noch anders. Da sperrt der Meta-Konzern, der hinter Facebook oder Instagram steht, die Konten des damaligen Ex-Präsidenten. Dessen Anhänger hatten das Kapitol gestürmt, es gab fünf Tote.
Trump zettelte einen Rechtsstreit an, sprach von Zensur, postete von da an auf seinem eigenen Kanal Truth Social. Nun wurde die Klage von Trump gegen Meta still und heimlich beigelegt, so das Wall Street Journal. Der Konzern knickte ein, zahlte 22 Millionen US-Dollar in einen Fonds für Trumps Präsidentenbibliothek ein, zuzüglich Anwaltskosten flossen 25 Millionen Dollar. Viel reden wollen beide Seiten darüber nicht. Die Details des Deals bleiben geheim.
Der Tech-Konzern kann sich das leisten. Im vierten Quartal erhöhte sich der Gewinn von Meta um fast 50 Prozent auf 20,84 Milliarden Dollar.
Stell Dir vor, Du machst Sport, aber Deine Uhr weiß nichts davon. Früher, als man einfach bloß so gejoggt ist, war das kein Problem, aber immer mehr Menschen zeichnen ihre Aktivitäten auf, um Trainingspläne abzuarbeiten oder ihre Entwicklung zu dokumentieren. Nutzer der Schweizer Marke Garmin werden seit Kurzem aber kurz gehalten. Bei dem Hersteller ging offenbar ein Update schief, statt Daten sieht man nur ein blaues Dreieck.
Betroffen sind Uhren der Herstellerreihen Forerunner, Venu, Fenix und Epix. Sie hängen in einer Bootschleife fest, im Internet kursieren viele Vorschläge, um das Problem zu lösen. Das scheint aber oft auch nicht zu helfen. Auf seiner Webseite empfiehlt Garmin, die Einschalttaste gedrückt zu halten, "bis sich das Gerät ausschaltet. Schalten Sie es dann wieder ein und synchronisieren Sie es mit der Garmin Connect-App oder Garmin Express."
"Mit tiefem Bedauern und großer Traurigkeit möchten wir Ihnen mitteilen, dass unser Schüler nach schwerer Krankheit verstorben ist." So steht es in einem Brief, den die Freie Waldorfschule Havelhöhe in Berlin nun an die Eltern der Klassenkollegen schickte. Der Bub war im Oktober wegen einer Mandelentzündung ins Spital eingeliefert worden. Im Krankenhaus verschlechterte sich sein Zustand. Diagnose: Diphtherie.
Im Oktober musste der Zehnjährige invasiv beatmet werden, berichtet der Tagesspiegel. Auch seine Mutter wurde positiv getestet. Nach vier Monaten starb der Bub nun im Krankenhaus, er war nicht geimpft. Bei Diphtherie handelt es sich um eine Tröpcheninfektion, 2023 traten in Deutschland 145 Fälle auf. In Österreich wurden 2023 im Labor 128 Verdachtsfälle untersucht. 30 Proben waren positiv.
Manche Sommermärchen stellen sich erst viel später als Albträume heraus. 2006 fand in Deutschland die Fußball-WM statt. Fast 19 Jahre später wird nun vor dem Landgericht Frankfurt/Main über eine Klage verhandelt, die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) eingebracht hat – gegen seinen ehemaligen Präsidenten Theo Zwanziger (79). Die Affäre dahinter ist noch nicht aufgeklärt, die Klage soll eine Verjährung der Schadensersatz-Ansprüche verhindern.
Es geht um eine rätselhafte Zahlungen. Für eine Gala wurden 6,7 Millionen Euro als Betriebsausgabe verbucht. Das Geld soll an den damaligen WM-Chef Franz Beckenbauer geflossen sein. Eine Rückzahlung? Denn der inzwischen verstorbene Fußball-Kaiser soll sich 2002 Geld vom vormaligen Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus geliehen haben. Die 10 Millionen Schweizer Franken sollen über Umwege beim katarischen Skandalfunktionär Mohamed bin Hammam gelandet sein. Der Verdacht: So wurde die WM für Deutschland gekauft.
Der Prozess um den Southport-Attentäter wühlte Großbritannien auf. Am 29. Juli 2024 hatte der 18-jährige Axel R. drei Kinder bei einem Taylor-Swift-Tanzkurs erstochen. Bei der Vernehmung sagte der Täter zu Polizisten, er "so glücklich, dass sie tot sind." Vergangene Woche wurde Axel R. – der Sohn von Einwanderern aus Ruanda besitzt die britische Staatsbürgerschaft – in Liverpool zu mindestens 52 Jahren Haft verurteilt, der höchsten je verhängten Jugendstrafe im Königreich.
Eine Mehrheit der Bevölkerung befürwortet nun in Großbritannien die Wiedereinführung der Todesstrafe, stellte das Umfrage-Institut More in Common nun laut Times fest. 55 Prozent sprechen sich die Todesstrafe aus, im Herbst 2023 waren es noch 50 Prozent, 32 Prozent lehnen sie ab, 2023 waren es 37 Prozent. Besonders viele Befürworter finden sich unter den Millenials. Die zwischen Anfang der 1980er und Mitte der 1990er Jahre Geborenen lehnen nur zu 27 Prozent die Todesstrafe ab.
"Es gibt keine gute Zeit, vor einem Tyrannen zu buckeln. Beugt euch nicht den Lügen! Beugt euch nicht der Angst! Haltet an der Wahrheit fest – und an der Hoffnung!" Mit emotionalen Worten verabschiedete sich Jim Acosta am Dienstag von seinem Publikum. Der "Chefkorrespondent für Innenpolitik" verlässt CNN nach 17 Jahren. Der Grund dafür sitzt im Weißen Haus.
Mit Donald Trump hatte sich der Sohn eines kubanischen Einwanderers schon in dessen erster Amtszeit gestritten. "Sie sind eine furchtbare, unverschämte Person", rief der Präsident 2018 auf einer Pressekonferenz dem Reporter zu und entzog ihm die Akkreditierung fürs Weiße Haus. Per Gerichtsentscheidung bekam er seine Zulassung wieder.
Nun sollte Acosta auf Wunsch von CNN-Boss Mark Thompson ins Nachtprogramm abgeschoben werden. Das wollte der 53-Jährige nicht mit sich geschehen lassen und trat ab.
In Österreich wurden Blaublütige am 3. April 1919 ihrer klingenden Namen beraubt. Das Adelsaufhebungsgesetz trat in Kraft, alle Privilegien wurden aufgehoben. Es wurde auch verboten, Adelsbezeichnungen, Würden oder Titel zu tragen. In Deutschland ist das anders, da dürfen Barone noch Barone sein und Gräfinnen Gräfinnen. Auch ein "von" im Namen ist gestattet. Nun aber forderte Ines Schwerdtner, Co-Parteivorsitzende der Partei Die Linke, ebenfalls ein Verbot.
Die Politikerin gab im Hinblick auf die Bundestagswahlen am 23. Februar dem Stern ein Interview. Titel nannte Schwerdtner darin das "Überbleibsel einer Zeit, als Privilegien und Macht abhängig waren von der Geburt". Eine moderne Demokratie brauche "keine Barone, Grafen und Erbherzöge." Ihre Gegenkandidatin in Berlin um ein Direktmandat ist AfD-Vizechefin Beatrix von Storch.