Worum geht es? Die Militär-Offensive Israels geht unvermindert weiter. Am Montag traf ein israelischer Luftangriff während einer Liveübertragung das Studio des iranischen Staatsfernsehens IRINN in Teheran.
Was passierte genau? Während der Live-Sendung mit Sahar Emami explodierten vier Bomben im Studio, zu sehen waren Rauch und Trümmer. Die Moderatorin musste die Sendung fluchtartig verlassen. Die Übertragung wurde kurzfristig auf vorproduziertes Material umgeschaltet und später aus einem anderen Studio fortgesetzt.
Gab es Opfer? Laut IRINN wurden mindestens drei Mitarbeiter getötet und mehrere verletzt. Andere Quellen berichten von lediglich einigen Verletzten.
Was sagt Israel? Verteidigungsminister Israel Katz übernahm die Verantwortung und rechtfertigte den Angriff als gezielten Schlag gegen "Propaganda und Hetze". Man habe ein "Kommunikationszentrum des iranischen Regimes" angegriffen.
Und der Iran? Er bezeichnete den Angriff als "Kriegsverbrechen" und forderte internationale Sanktionen.
Worum geht es? Im kanadischen Kananaskis findet derzeit der G7-Gipfel statt, ein informelles Forum der sieben weltweit führenden Wirtschaftsnationen. Russland wurde 2014 nach der Annexion der Krim aus der Gruppe ausgeschlossen (die bis dahin G8 hieß).
Was passierte jetzt? Vor seiner verfrühten Abreise sprach sich US-Präsident Donald Trump für eine Rückkehr Russlands in die Gruppe aus. Er bezeichnete den Ausschluss wörtlich als "großen Fehler".
Warum ist er für eine Rückkehr? Trump sagte, der Krieg in der Ukraine hätte nicht stattgefunden, wenn Moskau Mitglied geblieben wäre. "Diesen Krieg hätte man nicht führen können", sagte er. "Man weiß, dass man einen Feind am Tisch hat. Ich denke gar nicht darüber nach, er war damals kein richtiger Feind."
Wen macht er für den Ausschluss verantwortlich? US-Präsident Barack Obama und Justin Trudeau. Seltsam: Trudeau wurde erst ein Jahr später, am 4. November 2015, Premierminister von Kanada.
Wie fielen die Reaktionen aus? Deutschland, Kanada und andere G7-Staaten lehnten eine Rückkehr Russlands strikt ab. Sie argumentieren, Russland müsse zuerst sein aggressives Verhalten beenden, bevor es wieder aufgenommen werden könne.
Welche Idee hatte Trump noch? Er schlug vor, auch China aufzunehmen und aus den G7 die G9 zu machen. "Damit eine Plattform entsteht, auf der alle wichtigen Akteure am Verhandlungstisch sitzen".
Worum geht es? "Elfriede Jelinek tot": Diese Eiltmeldung verbreitete sich am Dienstag wie ein Lauffeuer. Ihr eigener Verlag soll die Todesnachricht bekanntgegeben haben. Dutzende Medien tappten in die Falle. Allein: Es handelte sich um Fake News, die 78-Jährige lebt.
Was ist genau passiert? Knapp nach 14 Uhr schickten zahlreiche Medien-Websites Push-Meldungen auf Handys. Sie nannten als Quelle für die Todesmeldung die österreichische X-Seite des Rowohlt-Verlags. Die aber gibt es in Wirklichkeit gar nicht. Der Rowohlt-Verlag hat keine eigene X-Seite für Österreich.
Sondern? Es handelt sich um einen Fake-Account, eingerichtet von Tommasso Debenedetti. Der italienische Schriftsteller und Lehrer für Italienisch und Geschichte in Rom hatte davor schon mehrfach Falschmeldungen über prominente Tote verbreitet.
Hätte man das erkennen können? Ja, die Medien überlasen einen Hinweis am Kopf der Seite. "Dieser Account ist Hoax". Zudem war die Followerzahl mit 423 gering, abgesehen von Jelinek gab es erst drei Reposts auf dem Account.
Wer ist Tommasso Debenedetti? Der Italiener veröffentlicht seit 25 Jahre erfundene Interviews (Philip Roth, John Grisham) und verbreitet falsche Todesnachrichten, von Bud Spencer bis zu Papst Benedikt XVI. Er gibt an, auf Schwächen in Journalismus und sozialen Medien aufmerksam machen zu wollen. Dürfte gelungen sein.
Worum geht es? Ein 80-jähriger Italiener fuhr in der Nacht vom 16. auf den 17. Juni mit seinem Auto die Spanische Treppe in Rom hinunter. Etwa auf halber Höhe wurde er von der Polizei gestoppt. Ein Alkoholtest fiel negativ aus. Der Wagen wurde mit einem Kran geborgen, zeigen Fotos.
Was ist die Spanische Treppe? Ein UNESCO-Weltkulturerbe aus dem 18. Jahrhundert. Sie führt von der Piazza Trinità dei Monti zur Piazza di Spagna. Tagsüber wird sie von Zehntausenden Touristen besucht, sie ist sie für den Fahrzeugverkehr gesperrt.
Wie viele Treppen hat die Spanische Treppe? 136.
Und die nahm der Rentner? Ja, mit seinem Mercedes-Benz A-Klasse. Er wurde gegen 4.30 Uhr von einer Polizeistreife gestoppt, die unterhalb der Treppe Wache hielt.
Kam das schon vor? Ja mehrfach. Die bekanntesten Fälle: 2007 befuhr ein betrunkener 24-Jähriger mit einem Toyota Celica die Treppe, 2018 folgte ein ebenfalls betrunkener 27-Jähriger mit einem Peugeot. 2022 nahm ein 37-jähriger Saudi mit einem Maserati die Abkürzung.
Worum geht es? Am Montag erhielt die Bewohner rund um den Geiseltalsee im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt eine beunruhigende Warnmeldung auf ihr Smartphone. "Sichtung einer Großkatze." Ausgeschickt vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz.
Was steckt dahinter? Am Freitag war im Bereich des Hafens in Braunsbedra angeblich eine Großkatze gesichtet worden.
Und drei Tage später wird gewarnt? Ja, es gibt ein Video von dem Vorfall, es kursiert seit dem Wochenende in den sozialen Medien. Am Montag wurden die Behörden darauf hingewiesen und schlugen Alarm. Inzwischen tickern erste Medien schon. Das Sommerloch braucht keinen Sommer mehr.
Warum? Das Video, das das Tier zeigen soll, wurde von den Behörden als "vertrauenswürdig" eingestuft. Drohnen und ein Hubschrauber sind derzeit im Einsatz, um das Gebiet großräumig zu überwachen.
Um welche "Großkatze" handelt es sich? Die zuständige Ordnungsdezernentin des Saalekreises sagte, es handle sich mit "80-prozentiger Sicherheit" um einen Puma.
Was rät die Behörde? "Vermeiden Sie es, sich in Wiesen und Wäldern aufzuhalten.“
Kann es auch Fehlalarm sein? Natürlich. Das Video ist naja, vor zwei Jahren wurde in Berlin ein Löwe gejagt, der sich danach als Wildschwein herausstellte. Vor drei Tagen wurde angeblich ein Alligator in einem Regenrückhaltebecken in Niedersachsen gesehen. Man muss sagen, es wird auch immer heißer.
Worum geht es? 2021 trat in Ungarn ein Gesetz in Kraft, das LGBTQ+-Themen für Minderjährige verbietet (ähnlich wie das russische "Propaganda"-Gesetz). Im Frühjahr 2025 wurde dieses Gesetz verschärft: Pride-Veranstaltungen können nun verboten werden, es drohen Geldstrafen bis zu 500 Euro.
Findet also 2025 keine Pride statt? Doch! Viktor Orbáns Regierung hat versucht, die Budapest Pride zu verbieten, allerdings ohne Erfolg – zumindest für heuer.
Wie das? Gergely Karácsony, Bürgermeister von Budapest, hat die Pride zu einer städtischen Veranstaltung erklärt. Die Stadt organisiert die Parade nun offiziell selbst, sie ist kein Demonstrationszug im rechtlichen Sinne mehr. Daher ist keine Genehmigung dafür nötig.
Was ist der politische Hintergrund? Karácsony, Grün-Sozialdemokratischer Ko-Vorsitzender der Partei Párbeszéd (Dialog für Ungarn), ist momentan der stärkste innenpolitische Widersacher von Orbán.
Kommt es zum Wahl-Duell? Die nächste ungarische Parlamentswahl wird voraussichtlich im April 2026 statt. Karácsony dementiert, gegen Orbán antreten zu wollen. Die Párbeszéd ist Teil eines Wahlbündnisses, das Klára Dobrev aufstellen will.
Wann findet die Pride nun statt? Sie läuft seit 6. Juni. Der Hauptmarsch (Pride Parade) findet am Samstag, 28. Juni , von 14 Uhr bis 20 Uhr statt.
Worum geht es? Ein auf YouTube veröffentlichtes Video wirft ein neues Licht auf die Absturzursache von Flug Air India 171. Vergangene Woche war eine Boeing 787-8 Dreamliner 32 Sekunden nach dem Start im indischen Ahmedabad abgestürzt. 241 der 242 Passagiere an Bord sowie mindestens 38 Menschen am Boden starben.
Was ist auf dem Video zu sehen? Es handelt sich um die originale Version jenes bislang nur in sehr verschwommener Qualität vorhandenen Videos. Darauf sind die letzten Sekunden des Fluges festgehalten. Zu sehen und vor allem auch zu hören ist, dass bei dem Flugzeug das sogenannte RAT-System aktiviert worden war, ehe es abstürzte.
Was ist das RAT-System? RAT steht für Ram Air Turbine und bezeichnet ein Notfallsystem, das sich automatisch aktiviert, wenn alle Triebwerke eines Flugzeugs gleichzeitig ausfallen und deshalb nicht mehr in der Lage sind, Strom zu erzeugen.
Wie funktioniert das? RAT ist ein kleiner Propeller am Bauch des Flugzeugs, der durch kinetische Energie so viel Strom erzeugt, dass den Piloten auch weiterhin die wichtigsten Systeme des Flugzeugs zur Verfügung stehen, um es notzulanden.
Was würde das bedeuten? Wenn tatsächlich das RAT-System bei Flug 171 aktiviert war, dann würde das bedeuten, dass beide Triebwerke der Boeing ausgefallen waren.
Weshalb gelang den Piloten dann keine Notlandung? Weil das Flugzeug offenbar bereits beim Start zu wenig Power hatte und deshalb weder die nötige Höhe, noch die Geschwindigkeit erreichte, die notwendig gewesen wäre, um kontrolliert zum Boden zurückzukehren. Das lässt sich aus ersten Erkenntnissen schließen, die mittlerweile vorliegen.
Welche Erkenntnisse sind das? Laut indischen Behörden, benötigte die Boeing nahezu die gesamte Länge der Startbahn von 3.505 Metern, um überhaupt vom Boden wegzukommen. Normal wären demnach zwischen 2.800 und 3.000 Metern gewesen, angesichts des Startgewichts und der großen Hitze am Unglückstag maximal 3.200 Meter.
Gab es diesen Zwischenfall schon einmal? Jedenfalls nicht bei einem Flugzeug dieses Typs. Es war der erste Absturz einer Boeing 787-8 Dreamliner.
Wer hat das Video veröffentlicht? Der US-Pilot Steve Scheibner alias "Captain Steeeve" auf seinem YouTube-Kanal. Dort thematisiert der Pilot seit bald zwei Jahrzehnten immer wieder Flug-Zwischenfälle und erklärt die Ursachen. Er hat mehr als 622.000 Abonnenten.
Wer hat das Video aufgenommen? Ein 16 Jahre alter indischer Bub, der es vom Dach eines dreistöckigen Gebäudes aus aufnahm, in dem sein Vater wohnt. Er stellte das Video auch der indischen Untersuchungsbehörde zur Verfügung.
Was ist mit den Flugschreibern von Air India 171? Der Flugdatenschreiber aus der verunglückten Maschine wurde am Freitag geborgen, der Voice Recorder aus dem Cockpit am Sonntag. Mittels dieser Geräte soll das indische Aircraft Accident Investigation Bureau (AAIB) die Absturzursache ermitteln. Unterstützt wird es dabei von Teams aus den USA und Großbritannien.
Worum geht es? Vier Tage nach dem Absturz einer Air India-Maschine in Ahmedabad, kam es am Montag zu einem technischen Zwischenfall. Die Boeing 787 Dreamliner auf dem Weg nach New Delhi musste nach Hongkong zurückkehren.
Was war geschehen? 15 Minuten nach dem Start meldeten die Piloten Probleme mit der Hydraulik. Es wurde ein "Fuel Leak Warning" (Treibstoffleck-Warnung) im Cockpit angezeigt. Aus Sicherheitsgründen entschied sich die Crew zur Umkehr.
Wie viele Personen waren an Bord? Rund 240 Passagiere und 10 Crewmitglieder, davon vier im Cockpit.
Was passierte danach? Das Flugzeug wurde sofort zur technischen Inspektion aus dem Dienst genommen. Die betroffenen Passagiere wurden auf andere Flüge umgebucht oder mit Hotelunterkünften versorgt.
Gibt es Anlass zur Sorge? Air India wurde von der DGCA (indische Luftfahrtbehörde) aufgefordert, alle 787er einer Sonderprüfung zu unterziehen. Auch Rolls-Royce Triebwerke an Bord der Dreamliner geraten wegen früherer Zwischenfälle weltweit zunehmend in Kritik.