Worum geht es? Israel lässt den französischen Präsidenten Emmanuel Macron nicht mehr ins Land – zumindest fürs Erste. Das erklärte Israels Außenminister Gideon Sa'ar am Donnerstag nach einem Gespräch mit seinem französischen Amtskollegen Jean-Noel Barrot.
Weshalb das? Weil Macron angekündigt hatte, während der UNO-Generaldebatte Ende September in New York einen Palästinenserstaat offiziell anzuerkennen. Erst wenn er von diesem Schritt Abstand nehme, sei er in Israel wieder willlkommen.
Steht Frankreich mit diesem Vorhaben alleine da? Nein, auch Großbritannien, Australien und Kanada wollen sich dem Vorstoß anschließen bzw. ziehen das in Erwägung.
Wie stehen die USA dazu? Sie lehnen diesen Schritt rigoros ab. Außenminister Marco Rubio nannte Frankreichs Plan eine "rücksichtslose Entscheidung, die nur der Hamas-Propaganda dient".
Wie ist der völkerrechtliche Status von Israel? Komplex. Zwar wurde ein Palästinenserstaat im Jahr 1988 von der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO (die in den 1970er- und 1980er-Jahren an zahlreichen Attentaten gegen Israel ins Juden allgemein beteiligt gewesen ist) offiziell ausgerufen. Doch haben diese bisher noch nicht alle Staaten der Welt offiziell anerkannt. Und auch in der UNO hat Palästina bislang nur Beobachterstatus.
Wer hat Palästina bislang anerkannt? Mittlerweile mehr als 135 (von insgesamt 193) Staaten. Allerdings fehlen nach wie vor die Anerkennung durch die USA sowie durch einen Großteil der EU-Staaten.
Worum geht es? Der italienische Modedesigner und Unternehmer Giorgio Armani ist am Donnerstag im Alter von 91 Jahren in Mailand verstorben. Er war bis zuletzt für sein Mode-Imperium tätig, sein letztes Interview erschien erst am vergangenen Samstag in der Financial Times.
War der Modeschöpfer krank? Im Frühling verpasste Armani krankheitsbedingt erstmals seine eigenen Show bei der Mailänder Modewoche und musste in einem Krankenhaus behandelt werden. Doch an seinem 91. Geburtstag am 11. Juli kündigte er an, wieder fit zu sein und im Herbst in die Öffentlichkeit zurückkehren zu wollen.
Was war sein letztes Projekt? Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Armani die modische Ausstattung des Fußballclubs Juventus Turin übernommen hatte. Der Modemacher hatte immer wieder Sportler und auch ganze Teams eingekleidet.
Wo hat Armani gelernt? Der in Piacenza in der Emilia-Romangna Geborene studierte zunächst Medizin und kam erst über Umwege zur Mode. Er arbeitete in den 1960er-Jahren als Einkäufer für ein Mailänder Kaufhaus und lernte dabei den Modeschöpfer Nino Cerruti kennen. Dieser erkannte Armanis Talent und beschäftigte ihn fortan. Dort fertigte Armani seine ersten eigenen Entwürfe.
Wann gründete er sein Unternehmen? Gemeinsam mit seinem Lebensgefährten Sergio Galeotti 1975. Nach dessen Tod besaß Armani sein Unternehmen alleine, er brachte es weder an die Börse, noch akzeptierte er eines der vielen Übernahmeangebote.
Was war seine Verbindung nach Hollywood? Armani schuf die elegante Mode für – auch stilistisch – erfolgreiche Filme wie "Ein Mann für gewisse Stunden" (mit Richard Gere), "Die Unbestechlichen" (mit Kevin Costner) oder "The Wolf of Wall Street" (mit Leonardo DiCaprio) sowie für die TV-Serie "Miami Vice". Dadurch wurde er zu einem der bekanntesten Modeschöpfer der Welt.
Wann wird Armani beerdigt? Sein Leichnam wird am kommenden Wochenende in Mailand aufgebahrt, die Trauerzeremonie und die Bestattung sollen im privaten Rahmen stattfinden, ein genauer Termin wurde nicht genannt. Die Stadt Mailand rief für Montag, den 8. September, einen Trauertag zu Ehren Armanis aus.
Worum geht es? Wolfgang Porsche, 82, Enkel von Automobilpionier Ferdinand Porsche, Aufsichtsratschef und über diverse Finanzkonstruktionen einer der Eigentümer des legendären Sportwagenherstellers, ist seinem Ziel, einen Privattunnel in der Stadt Salzburg errichten zu dürfen, einen bedeutenden Schritt näher gekommen.
Wohin soll der Tunnel führen? Dazu muss man etwas ausholen. Porsche besitzt auf dem Kapuzinerberg in der Stadt Salzburg seit 2020 ein prächtiges Anwesen, das Paschinger Schlössl, das zwischen 1917 und 1937 dem Schriftsteller Stefan Zweig gehörte und deshalb auch häufig Stefan Zweig Villa genannt wird. Problem dabei: Der Weg hinauf zu dem Anwesen ist eng und vor allem im Winter nur sehr schwierig zu befahren.
Heißt was? Die Idee ist, dass deshalb ein etwa 500 Meter langer Tunnel quer durch den Kapuzinerberg gegraben wird, der hinter dem Paschinger Schlössl enden soll. Dort sollen auch eine Tiefgarage für acht Autos sowie Technikräume in den Berg gehauen werden.
Wo soll der Zufahrtstunnel starten? In der bereits existierenden Parkgarage Linzer Gasse, die ebenfalls in den Fels des Kapuzinerberges gebaut worden ist. Von dort soll eine Abzweigung zu Porsches Anwesen gegraben werden.
Und wo ist das Problem? In Salzburg gefällt die Idee, dass ein Privatmann einen Tunnel in einen öffentlichen Berg bauen darf, nicht jedem. Deshalb hat sich in den letzten Monaten auch eine teils hitzige Diskussion um die Causa entsponnen. Insgesamt haben mehr als 19.000 Menschen eine Petition gegen den Tunnel des Milliardärs unterschrieben.
Und was ist jetzt geschehen? Der Planungsausschuss des Salzburger Gemeinderates bewilligte am Donnerstag mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und FPÖ den Bau von Tiefgarage und Zufahrtstunnel.
Können die Baumaschinen also schon auffahren? Noch nicht, zuerst muss noch die Aufsichtsbehörde – in dem Fall das Land Salzburg – die Bewilligung prüfen. Ist diese einmal erfolgt, müssen konkrete Bau- sowie weitere Bewilligungsverfahren durchgeführt werden.
Worum geht es? In den 1980er-Jahren galt die Independent-Band The Smiths (u.a. "Meat is Murder") als eine der einflussreichsten und stilbildendsten Gruppen aus Großbritannien. Nach der Auflösung der Band 1987 zerstritten sich die Mitglieder hoffnungslos. Nun bietet der Sänger der Smiths, Morrissey, sämtliche Verwertungsrechte am Werk der Gruppe in einem Instagram-Posting zum Verkauf an.
Was steht hier alles zum Verkauf? Laut dem Posting die Verwertungsrechte an der Band, ihrer Musik, dem Bandnamen und dem Merchandising von The Smiths.
Warum das? Er sei ausgebrannt von der Böswilligkeit seiner Ex-Bandkollegen und die einzige Lösung, sich und seine Gesundheit zu schützen sei, sich von den Songs, die ein Teil von ihm seien, zu lösen. Seriöse Investoren mögen sich mit ihm in Verbindung setzen.
Die Band löste sich also nicht im Guten auf? Es hat jedenfalls nicht den Anschein.
Hat Morrissey allein alle Rechte an Songs und Band? Das geht aus dem Posting nicht konkret hervor, liest sich aber so. Ob das freilich den juristischen Tatsachen entspricht, bleibt im Dunkeln.
Muss man "The Smiths" kennen? Als Fan des Brit-Pop auf jeden Fall. Das Fachblatt New Musical Express (1952-2018) kürte die Gruppe jedenfalls zur einflussreichsten britischen Band aller Zeiten, noch vor den Beatles und den Rolling Stones. Und Gruppen wie Radiohead, Oasis, Blur, Suede oder Belle and Sebastian geben unumwunden zu, dass die Smiths Einfluss auf ihre Musik hatten oder haben.
Worum geht es? US-Präsident Donald Trump hatte der US-Eliteuniversität Harvard zuletzt staatliche Zuschüsse in der Höhe von 2,2 Milliarden Dollar (etwa 1,9 Milliarden Euro) gestrichen – vorgeblich, weil die Hochschule zu wenig zum Schutz ihrer jüdischen Studenten getan habe. Nun erklärte eine Bundesrichterin in Boston die Streichung der Zuschüsse für unrechtmäßig.
Weshalb bekommen US-Unis überhaupt Geld vom Staat? Dabei handelt es sich nicht um Geldgeschenke des Staates, sondern um ein über Jahrzehnte etabliertes und komplexes System von Förderungen, Aufträgen und Subventionen. Dadurch sollen die Wissens-Führerschaft der USA generell gestärkt werden und die besten Köpfe aus aller Welt an die führenden US-Unis gebunden werden.
Aber warum attackiert Trump dann dieses System? Weil es erstens bei seiner Basis-Wählerschaft gut ankommt, die "Eliten des Landes" zu attackieren. Und zweitens, weil er durch den finanziellen Druck die ihm zu "linken" Unis stärker an die Kandare nehmen kann.
Wie gehen andere Unis mit dieser Situation um? Einige fügen sich den Wünschen und Begehrlichkeiten des Präsidenten, andere akzeptieren die finanziellen Einschränkungen, wieder andere gehen juristisch dagegen vor – so wie Harvard.
Wozu führte die Streichung der Mittel in Harvard? Die Weiterbeschäftigung hunderter Forscher war damit in Frage gestellt, weil kein Geld mehr da war, um sie zu bezahlen.
Was hat das Gericht nun entschieden? Dass die Motivation für die Streichung der Mittel nicht, wie behauptet, der Kampf gegen Antisemitismus an der Uni gewesen sei. Sondern Trump habe damit vielmehr die Universitätsleitung unter Druck setzen wollen, damit diese seinen Forderungen nachgibt und Projekte, die dem Präsidenten zu "woke" sind, fallen lässt. Damit sei das Recht der Universität auf freie Meinungsäußerung verletzt worden.
Wird die Regierung jetzt wieder bezahlen? Das ist nicht zu erwarten. Das Weiße Haus hat vielmehr bereits angekündigt, gegen diese Entscheidung Berufung einzulegen. Eine Sprecherin des Präsidenten bezeichnete die Richterin als "aktivistisch und von Obama ernannt". Und Hardvard habe "kein Recht auf das Geld der Steuerzahler". Der Konflikt geht also weiter.
Worum geht es? In der französischen Stadt Limoges haben Unbekannte aus dem Porzellanmuseum zwei chinesische Porzellanteller aus dem 14. bzw. 15. Jahrhundert sowie eine chinesische Vase aus dem 18. Jahrhundert gestohlen. Versicherungswert der einzigartigen Stücke: 6,5 Millionen Euro.
Wie kam es zu dem Diebstahl? Aus Ermittlerkreisen hieß es, die Einbrecher hätten lediglich ein Fenster des Museums einschlagen müssen. Sie seien etwa gegen 3.15 Uhr nachts in das Gebäude eingestiegen. Der Wachmannschaft des Museums ist nichts passiert, als die Polizei anrückte, waren die Diebe bereits über alle Berge.
Was weiß man über die Täter? Bislang offenbar noch gar nichts. Der Bürgermeister der südfranzösischen Stadt, Émile Lombertie, zeigte sich überzeugt, dass der Diebstahl im Auftrag eines Sammlers passiert sei.
Und was weiß man über die Beute? Die drei Porzellankunstwerke waren laut dem Magazin Paris Match im Eigentum eines privaten Sammlers und wurden im Rahmen einer temporären Ausstellung in dem Museum gezeigt. Das Porzellanmuseum der Stadt besitzt die weltweit größte Sammlung von historischem Limoges-Porzellan sowie 18.000 weitere Werke, die die Entwicklung der Keramik-Kunst von der Antike bis in die Gegenwart illustrieren.
Worum geht es? Prinzessin Kate, Ehefrau des britischen Thronfolgers Prinz William und nicht erst seit ihrer überstandenen Krebserkrankung vor einem Jahr die beliebteste Royal der Gegenwart, wird immer blonder – und die britische Presse überschlägt sich in Analysen. Bisheriger Höhepunkt des königlichen Erbleichens: Ihr Auftritt am Donnerstag an der Seite von William im Londoner Natural History Museum.
Seit wann geht das schon so? Laut den Beobachtungen der englischen Medien begann Kate im Frühling damit, einzelne hellere Strähnen ihr eigentlich brünettes Haar zu färben. "Bronde" nannte das die Presse. Beim Besuch von Frankreichs Emmanuel Macron Anfang Juli hätte ihre Haarfarbe bereits Richtung Karamell tendiert.
Wie ging es weiter? Vor einigen Wochen im schottischen Balmoral seien ihre Haare erneut eine Nuance heller gewesen – "Honigblond" nannten es die Royal Watcher. Und nun im Naturhistorischen Museum sei die bislang hellste Kate zu sehen gewesen, so die Experten.
Gibt es Mutmaßungen über den tieferen Sinn dahinter? Zeitungskolumnisten weisen darauf hin, dass nicht wenige dunkelhaarige Frauen in den frühen 40ern damit beginnen würden, ihr Haar heller zu färben, gleichsam als optische Vorbereitung auf die ersten grauen Strähnen, die unweigerlich kommen würden. Dort sei mittlerweile auch Kate, die heuer 43 Jahre alt wurde, angelangt.
Weshalb ist das überhaupt so ein Thema? Weil die Royals von der vor drei Jahren verstorbenen Queen Elizabeth II. eine eherne Regel punkto Frisur und Haarfarbe mitbekommen haben: Bleibe für die Öffentlichkeit immer und überall erkennbar. Und es besteht offenbar die Befürchtung, dass sie mit noch blonderen Haaren nicht mehr als die wahrgenommen werden könnte, die sie ist.
Besteht ernsthaft diese Gefahr? Eher nicht. Dafür scheinen die Briten "Ihre" Thronfolgerin zu sehr ins Herz geschlossen zu haben. Eher wahrscheinlich scheint es , dass bei den britischen Friseuren schon bald die Blondierungsmittel knapp werden könnten.
Worum geht es? Worüber reden eigentlich Autokraten so, wenn sie sich treffen? Über Organtransplantationen und Unsterblichkeit, war jetzt zu erfahren.
Wie das? Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Machthaber Xi Jinping hielten während der Militärparade am Mittwoch in Peking ein kleines Schwätzchen. Ihr Pech: das Mikro war an, die Staatsmedien übertrugen, berichtet der Guardian.
Was war zu hören? Putins Dolmetscher auf Chinesisch: "Die Biotechnologie entwickelt sich ständig weiter." Nach einer unverständlichen Passage fügte der Dolmetscher an: "Menschliche Organe können kontinuierlich transplantiert werden. Je länger man lebt, desto jünger wird man und [man kann] sogar Unsterblichkeit erlangen."
Was antwortete Xi? "Manche sagen voraus, dass die Menschheit in diesem Jahrhundert 150 Jahre alt werden könnte."
Dementiert Putin die Aussagen? Nein, er bestätigte Reportern später, dass er mit Xi über die Aussichten auf eine deutliche Erhöhung der menschlichen Lebenserwartung gesprochen habe.