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11. Dezember 2024

Streik für Homeoffice Londoner Polizei will nicht ins Büro zurück

Das gab es noch nie. Die Mitarbeiter der Metropolitan Police, der Polizeibehörde von Greater London (also ohne Innenstadt) starten einen Arbeitskampf. Bei einer Abstimmung am Dienstag sprachen sich 85 Prozent der Mitglieder für einen Streik aus. Anlass: Die Gewerkschaft PCS warf dem Management Board vor, einen Vertrag gebrochen zu haben. Er sah vor, dass die 2.400 zivilen Mitarbeiter einen Teil der Woche von zu Hause aus arbeiten können.

Nun beharrt die Führung darauf, dass alle mindestens drei Tage in der Woche im Büro verbringen. Die Maßnahme soll mit Jänner in Kraft treten. Die Gewerkschaft behauptet, dass 17 Gebäude der Met dem gestiegenen Besucheraufkommen nicht gewachsen seien und dass die Maßnahme Frauen, Teilzeitbeschäftigte und Menschen mit Behinderungen überproportional betreffe, berichtet die Times. Ein Sprecher der Londoner Metropolitan Police zeigte sich "enttäuscht".

Es ist nicht der erste Krach. Im November hatte Rentenministerin Emma Reynolds den Vorschlag der Gewerkschaft abgelehnt, auf eine Vier-Tage-Woche umzustellen. "Eine Vier-Tage-Woche werden sie nicht bekommen, denn wir leben nicht mehr in den 1970er-Jahren", sagte sie.

Weitere Meldungen

Social Media zickte Facebook, Instagram, WhatsApp plötzlich weg

Die Probleme begannen am Mittwoch um 19 Uhr österreichischer Zeit. Da stellte die Spezial-Webseite Downdetector Ausfälle bei den Diensten von Meta fest. Facebook, Instagram und WhatsApp funktionierten nicht mehr, Feeds wurden nicht aktualisiert oder die Apps ließen sich nicht mehr starten. "Wir arbeiten daran, die Dinge so schnell wie möglich wieder in Ordnung zu bringen und entschuldigen uns für etwaige Unannehmlichkeiten", schrieb Meta, Eigentümer der Apps, auf X.

Probleme wurden aus Teilen Europas, Asiens, Australiens, Südamerikas und den USA gemeldet. Allein bei Downdetector meldeten über 22.000 Menschen Probleme mit Facebook und über 18.000 mit WhatsApp. Erst zwei Stunden später schien sich die Situation zu normalisieren. Um die Dimensionen zu veranschaulichen: Facebook hat weltweit über drei Milliarden aktive monatliche Nutzer.

1,1 Milliarde für Mode Zalando legt sich Rivale About You zu

Die China-Konkurrenz mit Shein und Temu sitzt im Nacken. Deshalb will der Berliner Onlinemode-Konzern Zalando nun über sich hinauswachsen und kauft den Hamburger Rivalen About You, und das komplett. Dafür werden 1,13 Milliarden Euro locker gemacht, beide Unternehmen notieren an der Börse. Der Deal trieb die Kurse von About You stark in die Höhe, bei Zalando verlief es zunächst gegenteilig, am Ende des Tages drehte die Aktie ins Plus.

About You gehört zur Otto Group und schreibt rote Zahlen, Zalando dagegen sitzt auf einem Bargeldvermögen von 2,4 Milliarden Euro und kann den Kaufpreis aus der Liquidität heraus, also aus der Portokasse, bestreiten. Beide Plattformen sollen bestehen bleiben, aber Synergien nutzen.

FBI-Chef tritt zurück Er kommt Rauswurf von Trump zuvor

Zehn Jahre können schneller vorbei sein als man glaubt. 2017 wurde Christopher Wray zum Chef des Federal Bureau of Investigation (FBI) bestellt – von Donald Trump, dem damaligen Präsidenten. Er stattete den Juristen und ehemaligen Bundesanwalt mit einem Vertrag für zehn Jahre aus. Die Begeisterung kühlte schnell ab, als das FBI begann, gegen den Präsidenten zu ermitteln. Zur Vereidigung zwei Monate später kam Trump gar nicht mehr – als erster Präsident in der US-Geschichte.

Nun ist Wray selbst Geschichte. Ein Monat vor dem Amtsantritt von Trump am 20. Jänner gibt der FBI-Chef sein Amt auf. Das kündigte er in einer internen Sitzung an, berichtet CBS. Der neue, alte Präsident hat längst Kash Patel zum Nachfolger nominiert, er tritt für eine "drastische" Einschränkung der Zuständigkeit des FBI ein. Und Trump? Nannte den Rücktritt "einen großen Tag für Amerika".

Trauer um Androsch SPÖ Grande und Rebell starb mit 86

Er ließ sich Zeit seines Lebens wenig sagen. Nicht von Bruno Kreisky, dessen Kronprinz er war, ehe es zu Zerwürfnissen kam. Nicht als Manager in der Privatwirtschaft. Nicht als kritischer Geist, der "seiner" SPÖ immer wieder die Leviten las und das bis zuletzt. "Die Stimmung ist noch besser als die Lage", sagte Hannes Androsch in einem seiner letzten Interviews, es erschien am 2. November im Kurier. Am Mittwoch starb er im 87. Lebensjahr.

Androsch war erst 32, als er 1970 Finanzminister wurde. Die Geldpolitik des promovierte Wirtschaftswissenschafters machte die Boom-Jahre unter Kanzler Bruno Kreisky erst möglich. Die beiden entfremdeten sich, weil Androsch auch Teilhaber einer Steuerberatungskanzlei war. 1980 schied er aus der Politik aus und wurde erfolgreicher Unternehmer, baute die Leiterplattenfirma AT&S auf, kaufte die Salinen AG, betrieb Kurhotels ("Viva Mayr").

Seine Leidenschaft im Alter war die Bildung. Er setzte sich vehement für eine Verbesserung des österreichischen Schulsystems ein. Das Bildungsvolksbegehren, das er mitangestoßen hatte, unterschrieben vor 13 Jahren 383.820 Personen. Die Forderungen, zumeist bis heute nicht umgesetzt, wirken frisch wie damals.

Jesuskind entfernt Es lag im Vatikan auf Palästinensertuch

Das hatte in den vergangenen Tagen für viel Diskussion gesorgt. In der Audienzhalle im Vatikan stand eine Krippe aus Holzfiguren, in der Mitte lag das Jesuskind, gebettet auf einer "Kufiya". Die Krippe wurde von Künstlern aus Bethlehem geschaffen, das Tuch war ursprünglich kein Teil davon, ein Vertreter der palästinensischen Delegation soll es kurz vor der Übergabe an den Papst am Samstag hingelegt haben.

Das Palästinensertuch ist eine traditionelle Kopfbedeckung im arabischen Raum, spätestens aber seit dem Massaker der Hamas an Israelis am 7. Oktober 2023 mit etwa 1.200 Ermordeten politisch aufgeladen. Das "Palituch" wurde zum Ausdrucksmittel vieler Linker, bei Uni-Protesten und Demos getragen. Für viel Israels ist es ein Symbol palästinensischen Terrors.

Am Mittwoch war die "Kufiya" plötzlich verschwunden und das Jesuskind auch. Bei der Generalaudienz am Mittwochmorgen mit Papst Franziskus war das Tuch nicht mehr zu sehen, wohl eine Folge der Proteste.

Rekordpreis für Kaffee Arabica-Bohnen teuer wie noch nie

Beginnt unser Tag bald mit reinem Luxus? Das könnte passieren, denn der Kaffeepreis hat auf den internationalen Rohstoffmärkten den höchsten Stand aller Zeiten erreicht, berichtet die BBC. Pro Pfund (0,45 Kilo) Arabica-Bohnen, die den größten Teil der weltweiten Produktion ausmachen, waren am Dienstag 3,44 Dollar zu bezahlen, über 80 Prozent mehr als zu Beginn des Jahres.

Ein bisschen sind wir selbst schuld daran, denn Kaffee wird als Getränk weltweit immer beliebter. Hauptursache allerdings sind Missernten in den beiden weltgrößten Kaffeeproduzenten-Ländern Brasilien und Vietnam, da war das Wetter einfach miserabel. Viele Kaffeeröster denken nun über Preiserhöhungen zu Jahresbeginn nach. Oder die Verpackungen werden kleiner, was irgendwie aufs selbe rauskommt.

Hunderennen verboten Aber wo kommen jetzt die Tiere unter?

Angekündigt ist manches schnell, aber die Durchführung stellt oft eine Herausforderung dar. In Neuseeland sollen Windhunderennen ab dem 1. August 2026 verboten werden, das hat die Regierung nun beschlossen. Warum sie noch 19 Monate stattfinden können? Weil für die 2.900 Rennhunde eine neue Unterbringung gefunden und für die über 1.000 in der Branche Beschäftigten eine anderen Arbeit gesucht werden muss.

Kommerzielle Hunderennen gibt es nur mehr in Großbritannien, den USA, Australien und Irland. Schottland will nun ebenso wie Neuseeland aussteigen. Berichte über verletzte Tiere hatten sich zuletzt gehäuft, die Popularität der Bewerbe hat rasant abgenommen. Eine eigene Passage im Gesetz verbietet in Neuseeland das Einschläfern der Greyhounds aus wirtschaftlichen Gründen. Das darf nur ein Tierarzt erlauben.