Worum geht es? Erneut nicht so tolle Nachrichten für US-Präsident Donald Trump. Die Inflation lag im August bei 2,9 Prozent und damit deutlich über dem Ziel der US-Notenbank (Federal Reserve), die 2 Prozent anpeilt.
Was ist der Grund? Miete und Essen. Der Wohnkosten‐(Shelter) Index trug maßgeblich zum Anstieg bei, er kletterte im Jahr deutlich in die Höhe. Die Nahrungsmittelpreise stiegen im Jahresvergleich um ca. 3,2 %.
Was spielte weniger Rolle? Die Energiepreise gongen über das Jahr gesehen relativ moderat (ca. 0,2 %) in die Höhe. Das lag auch an Preis-Rückgängen in manchen Segmenten, etwa bei den Kraftstoffen.
Was hat die Inflation nun für Folgen? Es wird davon ausgegangen, dass die Federal Reserve bei ihrer Vorstandssitzung nächste Woche die Zinsen senken wird. Donald Trump übt starken Druck auf die Fed aus. Gerechnet wird mit einer Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt. Aktuell liegen die Zinsen in einer Spanne von 4,25 bis 5,5 Prozent.
Worum geht es? Am Flanders Festival in Gent (Belgien) war für den 18. September ein Konzert mit den Münchner Philharmonikern geplant, bei dem Lahav Shani dirigieren sollte. Die Veranstaltung wurde nun kurzfristig abgesagt.
Mit welcher Begründung? Es gebe Unklarheit über Shanis Haltung zur israelischen Regierung und ihren Aktionen im Gaza-Konflikt, so die Festival-Veranstalter. Shani habe sich nicht "uneingeschränkt genug" von dem betreffenden Regime distanziert.
Tatsächlich? Die Festivalleitung erklärte, dass angesichts der gegenwärtigen Situation und emotionaler Reaktionen die Durchführung des Konzerts als "unerwünscht" angesehen wurde, da Unruhe und Spaltung befürchtet werden.
Wie fiel die Reaktion aus? Die Münchner Philharmoniker und die Stadt München haben die Absage scharf kritisiert. Sie sehen darin eine ungerechtfertigte Stigmatisierung und eine Missachtung künstlerischer Freiheit. Der deutsche Kulturminister bezeichnete die Entscheidung als "eine Schande für Europa".
Wer ist Lahav Shani? Er wurde am 7. Januar 1989 in Tel Aviv geboren. Der israelische Pianist und Dirigent ist seit der Saison 2020/21 Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra . Ab 2026 wird er Chefdirigent der Münchner Philharmoniker.
Welche Haltung hat er nun? "Ich weiß nicht, wie es weitergehen wird und wann die Gewalt aufhört", schrieb Shani über den Nahostkonflikt 2024 in der Süddeutschen Zeitung. "Alles, was ich weiß, ist, dass jedes getötete Leben eines zu viel ist."
Und über Israel und die Palästinenser? Auf beiden Seiten würden bald sehr mutige Menschen nach vorn kommen, "Menschen, die in die weitere Zukunft denken und die schwierigen Schritte zum Frieden wagen." Er wisse, dass es diese Menschen gebe – in Israel und auf der palästinensischen Seite.
Worum geht es? Am Mittwoch erschien das neue Buch von Ex-Tennisstar Boris Becker. In "Inside – Gewinnen. Verlieren. Neu beginnen", schreibt er über seine Zeit im Gefängnis. Seine Ex-Frau Lilly interessiert sich für andere Passagen.
Wann war Becker in Haft? 2022 saß er knapp acht Monate wegen Insolvenzverschleppung in britischen Haftanstalten.
Becker und die Frauen? Er war von 1993 bis 2001 mit Barbara Feltus verheiratet. Aus der Beziehung stammen die Söhne Söhne Noah und Elias. 2005 bis 2018 folgte die Ehe mit Sharlely Kerssenberg, genannt Lilly. 2010 kam Sohn Amadeus zur Welt. Seit September 2024 ist Bobele mit Lilian de Carvalho Monteiro verheiratet. Sie ist schwanger.
Was regt Lilly nun auf? Dass Amadeus nur im Schlussdank erwähnt werde. Und sie ihrem Sohn verboten haben soll, den Vater während dessen Aufenthalt im Gefängnis anzurufen, wie Becker behauptet. "Das Gegenteil ist richtig", sagte ihr Anwalt Michael Scheele. Amadeus hätte seinen Vater im Gefängnis sogar besuchen können.
Wo fiel die Aussage? In einem Interview mit dem Magazin der "Süddeutschen Zeitung". Lilly geht nun juristisch gegen die Aussagen vor und fordert Unterlassung.
Um Geld geht es aber auch, oder? Ja, Lilly stellt erhebliche offene Unterhaltsforderungen. Laut ihrem Anwalt rund 355.000 Euro gegen Boris Becker.
Worum geht es? Nicht nur in Österreich haben Politikerinnen und Politiker im Parlament den Aktionismus lieb gewonnen. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) geht in Berlin nun dagegen vor.
Was macht sie? Sie schrieb am 9. September einen Brief an die Parlamentsparteien. Darin fordert sie die Kollegenschaft auf, elektronische Geräte "zurückhaltend und angemessen" zu nutzen.
Was bedeutet "angemessen"? "Es muss sichergestellt bleiben, dass die Aufmerksamkeit im Plenum den Rednerinnen und Rednern gewidmet ist" – vor allem in den vorderen Reihen. "Ausdrücklich untersagt ist die Verwendung von Geräten mit angebrachten Aufklebern, Stickern oder sonstigen Botschaften".
Sonst noch Regeln? Ja, Smartphones dürfen im Plenarsaal nicht zum Telefonieren verwendet werden (es gäbe dafür Tischtelefone). "Foto- und Videoaufnahmen sind während der Sitzungen nicht gestattet". Also Selfie-Verbot.
Was erstaunt? Bisher gab es praktisch keine Kritik an den Maßnahmen.
Worum geht es? Am Dienstag kam es in Frankreich zu landesweiten Protesten. Aufgerufen dazu hatte eine relativ neue Gruppierung namens "Bloquons tout", also "Lasst uns alles blockieren".
Wo fanden Aktionen statt? Landesweit. Der Pariser Autobahnring wurde blockiert, dazu Schulen und Busbahnhöfe. In Lyon wollten 100 Demonstranten den Bahnverkehr zum Erliegen bringen. Auch in Poitiers ( Mittelfrankreich), Caen in der Normandie, Grenoble im Osten, Toulouse im Südwesten, Marseille an der Mittelmeerküste und weiteren Städten kam es zu Zwischenfällen.
Wer steckt dahinter? "Bloquons tout" ist eine heterogene Gruppe, die von extremen Linken und Rechten, aber auch von Gewerkschaften unterstützt wird. Ihre Wut richtet sich vor allem auf Präsident Emmanuel Macron.
Warum? Sie machen ihn für die geplanten Sparmaßnahmen im Haushalt 2026 verantwortlich. Ein Rentenstopp, Kürzungen im Gesundheits- und Bildungsbereich und die Streichung von zwei Feiertagen entfachten die Wut.
Wie entstand die Gruppe? Im Sommer auf sozialen Medien — ausgehend von rechts, aber bald auch unterstützt von linken Gruppen. Es soll keine zentrale Struktur geben, die Kommunikation läuft über Telegram & Co.
Wie reagierte der Staat? Es kam, je nach Quellenangabe, zur Festnahmen von 250 bis 300 Aktivisten, allein in Paris wurden 159 Personen in Haft gesetzt. 80.000 Polizisten waren im Einsatz.
Was ist die Angst? Für den 18. September ist in Frankreich ein Generalstreik ausgerufen.
Worum geht es? Teile von Berlin wurden am Dienstag Opfer eines Stromausfalles, auch 24 Stunden später waren noch 20.000 Haushalte im Südosten der deutschen Hauptstadt vom Netz abgeschnitten. Das hatte dramatische Folgen.
Welche? Abgesehen davon, dass die Öffis nicht mehr fuhren, Telefone und sogar Notrufe nicht mehr funktionierten und Aufzüge steckenblieben, waren auch drei Pflege- und Altenheime betroffen.
Mit welchen Konsequenzen? "Ohne Strom lässt sich keine Magensonde mehr betreiben. Der Sauerstoff, mit dem einige ältere Menschen zusätzlich beatmet werden, kommt nicht mehr aus dem Gerät," schildert ein Heimleiter dem Spiegel. Sollten Bewohner in Atemnot geraten, müsse man den Rettungsdienst rufen.
Was löste den Stromausfall aus? Zunächst dachte man an einen technischen Defekt, dann stellt sich heraus: es war mutmaßlich Sabotage.
Wer steckt dahinter? Linksextremisten, vermutet die Berliner Polizei. Sie verfolgt eine konkrete Spur.
Wohin führt sie? Im Internet tauchte ein Bekennerschreiben auf. Darin ist von einem Anschlag auf den "militärisch-industriellen Komplex" die Rede, ganz konkret heißt es: "Zwei 110KV Strommasten in der Königsheide in Johannisthal wurden durch Brandstiftung der Saft abgedreht."
Was ist damit gemeint? Im Technologiepark befinden sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Sie würden, so die Attentäter, an KI-Programmen oder Rüstungstechnik arbeiteten und deshalb "mitverantwortlich für Krieg und Genozid" sein.
Worum geht es? In der Nacht auf Mittwoch legte Oracle seine Bilanzzahlen und seine Wachstumprognose vor. Die Aktien schossen am nächsten Tag um 35 Prozent in die Höhe.
Warum? Der Software-Konzern meldete einen Auftragsbestand von 455 Milliarden Dollar! Was Anleger begeisterte: Planungssicherheit. Denn das Cloud-Geschäft bei Oracle wächst rasant, die Auftragsbücher für die nächsten fünf Jahre sind voll. Wachstum heuer: 77 Prozent.
Was bedeutet das? Vor allem auch einen Geldregen für Larry Ellison. Der 81-jährige Gründer des Unternehmens wurde über Nacht reicher als Elon Musk, mit dem er befreundet ist – wenn auch nur kurzfristig.
Wie das? Ellison besitzt rund 1,16 Milliarden Oracle-Aktien. Sein Vermögen stieg um 101 Milliarden Dollar in einem Tag.
Wie steht das Reichen-Match? In der Bloomberg-Rangliste kommt Ellison nun auf ein geschätztes Vermögen von 295 Milliarden US-Dollarund Musk auf 384 Milliarden Dollar.
Worum geht es? Novo Nordisk ist eines der wertvollsten Gesundheitskonzerne der Welt. Das dänische Pharmaunternehmen mit Hauptsitz in Bagsværd bei Kopenhagen wurde durch die Abnehmspritze Ozempic bekannt.
Was ist nun neu? Novo Nordisk wird weltweit etwa 9.000 Stellen streichen – rund 11 % der Belegschaft, davon etwa 5.000 in Dänemark, um Kosten zu senken und sich im stark umkämpften Markt für Diabetes- und Gewichtsverlustmedikamente neu aufzustellen.
Ist der Markt nicht mehr lukrativ? Im Gegenteil. Der weltweite Markt für Semaglutid – das Medikament hinter den Produkten – wird laut Prognosen von 27 Milliarden US-Dollar (2024) bis 2033 auf 62 Milliarden wachsen, durchschnittlich jährlich um 9,5 %.
Was hat das mit Österreich zu tun? Die Einsparungen sind die erste große Maßnahme unter dem neuen CEO Maziar Mike Doustdar, der das Unternehmen seit Juli/August 2025 führt. Er studierte in Wien, hat die US- und die österreichische Staatsbürgerschaft.
Was also ist mit Ozempic? Das Unternehmen macht sich mit dem Schwesterprodukt Wegovy selbst Konkurrenz. Und der US-Konkurrent Eli Lilly (Hersteller von Mounjaro/Zepbound) hat die Dänen überflügelt.
Die Folge? Kündigungen, die Einsparungen in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar bringen sollen. Die Gewinnprognose wurde gesenkt.