Das Papier ist 88 Seiten dick und enthält 30 konkrete Empfehlungen. Seit November hatte ein Gremium daran gearbeitet, am Mittwoch wurde ein Zwischenbericht vorgelegt, er fällt schonungslos aus. Die Expertinnen und Experten gingen der Frage nach, wie Deutschland in den Grundfesten reformiert werden könnte. Denn immer mehr Menschen im Land ist bewusst: so kann es nicht weitergehen. Deshalb hieß das Vorhaben auch "Initiative für einen handlungsfähigen Staat".
Vier Stiftungen riefen die Initiative ins Leben, die beiden Ex-Minister Peer Steinbrück und Thomas de Maizière, die Medienmanagerin Julia Jäkel sowie Andreas Voßkuhle, Ex-Präsident des Bundesverfassungsgerichts, übernahmen die Leitung, "über 50 erfahrene Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft" unterstützen sie in 7 Arbeitsgruppen.
Das Team schüttelte teils des Kopf. Thema Soziales: "Fünf Bundesministerien verantworten etwa 170 Leistungen, die von fast 30 Behörden (…) teils unterschiedlich umgesetzt werden." Der Staat müsse effizienter werden, seine Entscheidungen transparenter, "Bürgerinnen und Bürgern und Unternehmen mit einem Vertrauensvorschuss" begegnen und "dem Gerechtigkeitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger Rechnung" tragen.
Oder wie es Julia Jäkel ausdrückte: "Mein Gott, warum machen wir das nicht anders?"
Die deutsche Infrastruktur wird ihrem Namen nicht gerecht, denn von Struktur ist schon lange keine Rede mehr. Viele Züge sind so desolat, dass ihre notorische Unpünktlichkeit ein Segen ist, denn dann schreckt man sich wenigstens nicht. Der Reformbedarf ist allen bewusst, nun hat ihn die Deutsche Bahn in Zahlen gegossen und es lässt sich sagen: die Sanierung wird teuer – 290 Milliarden Euro für die kommenden zehn Jahre.
Das steht in einem Papier, das der Süddeutschen Zeitung zugespielt wurde. CDU/CSU und SPD planen für ihre Regierung ein Infrastruktur-Paket in Höhe von 500 Milliarden Euro, gleich ein Drittel davon beansprucht die Bahn für sich. 148 Milliarden sollen aus diesem Topf kommen, 142 Milliarden aus dem klassischen Budget. Die Koalitionsverhandler wissen Bescheid, ihnen wurde das Papier am 6. März übermittelt.
Pumperlgesund ist N’Gola beileibe nicht mehr. Der Silberrücken im Zoo Zürich ist 47 Jahre alt, erlebte schon mehrere gesundheitliche Krisensituationen, hat Herzprobleme und bekommt Schmerzmittel. Das beeinträchtigt seine Dominanz, zwischen den drei Weibchen der Gruppe kommt es immer häufiger zu Auseinandersetzungen. Deshalb wird N’Gola "in naher Zukunft" eingeschläfert, teilte der Zoo am Dienstag mit. Genetisch sei er "nicht mehr relevant", sagt Direktor Severin Dressen.
Er weiß, dass es für viele Zoobesucher nicht leicht wird, Zeitgleich startet ein großes Umbauprogramm. Im Zoo wird bis 2028 ein 29.000 Quadratmeter großer Regenwald errichtet und darin soll sich eine neue Gorillagruppe wohlfühlen. Bis auf ein Weibchen kommen alle weg, auch Mary, Liebling der Massen. Sie wurde per Hand aufgezogen und ist Menschen sehr zugetan.
Der neue Silberrücken, der anrückt, ist 17 Jahre alt und stammt aus Warschau, die Weibchen kommen aus anderen europäischen Zoos. Dort hat N’Gola viel Verwandtschaft. Als einer der ältesten männlichen Flachlandgorillas in Tiergartenhaltung ist er Vater von 34 Gorillas.
Ein bisschen was ging bisher schon. Eltern konnten TikTok für ihre Kinder stundenweise oder die Nacht über stilllegen. Weil die Proteste gegen die China-App aber immer massiver werden, wird der Schutz nun ausgebaut, teilt das Unternehmen mit. Eltern erhalten über das Feature "Time Away" (Auszeit) die Möglichkeit, ihren Teenagern die Nutzung von TikTok zu bestimmten Zeiten zu untersagen, etwa bei Familienessen, in der Schule, nachts oder an Feiertagen, schreibt die Times.
Mit anderen Funktionen der App können Eltern sehen, wem ihr Kind folgt, wer dem Kind folgt und welche Konten das Kind blockiert hat. Benutzern unter 16 Jahren wird nach 22 Uhr Uhr das Tool "Wind Down" in ihren Feeds angezeigt, um sie dazu zu bewegen, sich von der App abzuwenden und schlafen zu gehen. Der "Für dich"-Feed wird durch eine Vollbildaufnahme unterbrochen, bei der beruhigende Musik abgespielt wird.
Die gute Nachricht vorab: Die Solong hatte kein Natriumcyanid geladen, zumindest nicht mehr. Der Eigentümer des Frachtschiffes sagte am Dienstag, die Container mit dem Giftstoff seien zuvor entladen worden. Trotzdem herrscht nach dem Zusammenstoß des Containerschiffs unter portugiesischer Flagge mit dem Tanker MV Stena Immaculate der US-Streitkräfte am Montag vor der Ostküste Großbritanniens weiter Umweltalarm.
Das Feuer auf der Stena ging am Dienstag deutlich zurück, die Solong aber driftete ab und wurde in die Nähe eines Naturschutzgebiets getrieben. Die Küstenwache geht davon aus, dass das größtenteils ausgebrannte Schiff sinken wird. Es liegt momentan 8 Kilometer vor der Küste des Donna Nook National Nature Reserve, dort lebt eine große Robbenkolonie.
Bei der Stena Immaculate, die Kerosin geladen hatte, sind inzwischen Spezialschiffe eingetroffen, um eine Ölverschmutzung des Meeres zu verhindern. Das als vermisst gemeldete Besatzungsmitglied der Solong gilt als tot.
Der Prozess am Dienstag konnte zur Aufklärung wenig beitragen. Weil kein Dolmetscher für Spanisch anwesend war, schickte der Richter am Amtsgericht Westminster die Angeklagte heim und vertagte auf 14. April. Dabei geht es um einiges. Einer 69-jährigen Putzkraft aus Kolumbien wird vorgeworfen, Prinzessin Firyal von Jordanien großflächig bestohlen zu haben. Tatort: die umgerechnet 7 Millionen teure Villa der Durchlaucht in Belgravia im Zentrum Londons.
Es ist ein bisschen kompliziert. Prinzessin Firyal ist 80 und war mit Prinz Muhammad bin Talal, dem zweiten Sohn von Talal bin Abdullah, verheiratet. Der wiederum war bis zu seiner Abdankung 1952 König von Jordanien. Nach ihrer Scheidung wurde Firyal die Lebensgefährtin eines US-Bankiers. Als der 2009 starb, gab es einen üblen Rechtsstreit mit seinen Söhnen ums Erbe. Sagen wir so: Firyal verarmte nicht.
Der Putzfrau wird vorgeworfen, zwischen Februar und November 2020 Diamantringe, Armbänder, Uhren und Ohrringe gestohlen zu haben, dazu Luxusartikel wie Hermès-Taschen, alles in allem 1,2 Millionen Euro wert. Die braucht die Prinzessin zur Repräsentation. Sie ist UNESCO-Sonderbotschafterin und Mitglied des internationalen Rates der Tate Modern in London.
Die 190 Passagiere bekamen davon nichts mit, das Warnsystem im Flugzeug aber schon. Paul E., Pilot bei EasyJet, war vergangenen Monat auf dem Weg vom Flughafen Manchester nach Hurghada in Ägypten. Beim Sinkflug des Airbus A320 wurde im Cockpit das Warnsystem für die Bodenanäherung (GPWS) ausgelöst, eine Sicherheitsfunktion, die vor einer möglichen Kollision warnt. Der Pilot war gezwungen, den Jet hochzuziehen und neu auszurichten.
Tatsächlich war das Flugzeug nur mehr 235 Meter vom Gipfel eines Berges entfernt, es gilt ein Mindestabstand von 1.800 Metern. Der Airbus war mit einer Geschwindigkeit von 1,5 Kilometern pro Minute gesunken, viel zu schnell. Der 61-jährige Pilot selbst meldete am nächsten Tag den Vorgang, er wurde suspendiert. Heim flog er trotzdem, allerdings als Passagier.
Verrückte Fußballwelt: Vor zwei Wochen gab Manchester United ein umfangreiches Sparprogramm bekannt, sogar das Essen in der Kantine wurde gestrichen. Den Fußballverein plagen 1,2 Milliarden Euro Schulden. Jetzt aber wird investiert (!). Am Dienstag stellte United (aktuell nur auf Platz 14 der Premier League) die Pläne für den Neubau eines Stadions vor, es soll in der Nähe der traditionellen Heimstätte Old Trafford entstehen.
Die neue Arena soll 2,4 Milliarden Euro kosten, geplant wurde sie von Star-Architekt Norman Foster. Von ihm stammt etwa die Reichstagskuppel in Berlin oder der Apple Park in Cupertino. Das größte Stadion in Europa soll Platz für 100.000 Zuschauer bieten. Der Entwurf sieht drei als "Dreizack" bezeichnete Masten vor, die laut Angaben der Architekten 200 Meter hoch sein werden.
Die Finanzierung des Bauwerks ist noch unklar. Manchester United gehört mehrheitlich der US-Familie Glazer, die mit Shopping Malls reich wurde. Rund ein Viertel der Anteile besitzt Sir Jim Ratcliffe, Gründer des Chemiekonzerns Ineos.