Als die MV Stena Immaculate den Hafen Korinth in Griechenland verließ, hatte sie 128.476 Barrel Kerosin an Bord. Die über 20 Millionen Liter Düsentreibstoff sollten an US-Streitkräfte geliefert werden. Vor der Küste von East Yorkshire in Großbritannien wurde das 183 Meter lange Schiff am Montag aber dann um etwa 10.45 Uhr MEZ vom Containerschiff Solong gerammt.
Zum Zeitpunkt des Unglücks lag die MV Stena Immaculate vor Anker, die Solong näherte sich ihr mit 16 Knoten, beim Aufprall waren es 3 Knoten. Nach dem Zusammenstoß gab es einen Feuerball, eine schwarze Rauchsäule stieg in den Himmel auf. 36 Menschen konnte von Bord der beiden Ozeanriesen an Land gebracht werden, eine Person soll noch gesucht werden.
Nun besteht die Gefahr einer Umweltkatastrophe. Die Solong hatte 15 Container Natriumcyanid geladen, das Natriumsalz der Blausäure. Es ist hochgiftig, reizt die Augen, kann zur Atemlähmung führen. Noch ist unklar, ob und welche Mengen der Substanz ausgetreten ist. Das Unglück könnte auch verheerende Auswirkungen auf Flora und Fauna haben. In der Gegend leben viele Seevögel, Kegelrobben oder Schweinswale.
Die MV Stena Immaculate gehört der schwedischen Stena Sphere, die wiederum steht im Eigentum der Milliardärsfamilie Olsson. Die Solong ist unter portugiesischer Flagge unterwegs, ihr Ziel war Rotterdam.
18 Monate lang war Mosab Al Qasas in Europa unterwegs. Nun filmte er sich, als er an Bord eines Schlauchbootes Großbritannien erreichte. Der Mann in der orangen Schwimmweste und mit dem Palästinensertuch um den Hals formte mit den Fingern das Victory-Zeichen. Die Einwanderungsbehörde nahm Mosab Al Qasas fest, er kam in Polizeigewahrsam, denn es war Sicherheitsalarm ausgelöst worden.
Mosab Al Qasas nennt sich Abu Wadei, ist palästinensischer Influencer, hat mehr als 170.000 Follower auf TikTok und gilt als Unterstützer der Terrorgruppe Hamas. Regelmäßig postete er Videos aus Gaza, berichtet die Times. Der 30-Jährige stammt aus der Stadt Khan Yunis im Gazastreifen. Er war als einer von 235 Migranten auf vier kleinen Booten im Kanal aufgegriffen worden.
Laut der Organisation Campaign Against Antisemitism (CAA) gehört Abu Wadei zur sogenannten Tyre-Burning Unit, eine militante Gruppe palästinensischer Extremisten. Auf einem Video soll er laut CAA rufen: "Oh Allah, bestrafe die Juden und diejenigen, die sie unterstützen … Oh Allah, töte sie alle und lass keinen einzigen von ihnen übrig."
Das eröffnet ganz neue Perspektiven. Nicholas W. war als Immobilienmakler im britischen Hertfordshire höchst erfolgreich. Er brachte es zum Filialleiter, dann schickte ihn seine Firma in eine andere Filiale, holte ihn aber 2023 zurück und das Unheil begann. Der heute 53-Jährige bekam einen anderen Schreibtisch zugewiesen, der nicht seinem Prestige entsprach. Nicholas W. kündigte, klagte – und gewann.
Er hätte sich nie gedacht, sagte sein Ex-Chef vor Gericht, dass "ein Mann seines Alters" wegen eines Schreibtisches "so ein Theater macht". Das "Theater" war, dass Nicholas W. einen Schreibtisch im hinteren Teil des Büros zugewiesen bekam. Das habe er zurecht als "Degradierung" empfunden, urteilte nun eine Richterin am Arbeitsgericht.
Die Aufforderung an leitende Angestellte, in einem Teil des Büros zu sitzen, der ihrer Meinung nach für untergeordnete Mitarbeiter vorgesehen ist, könne "logischerweise" zu dem Schluss führen, dass sie degradiert wurden, so das Gericht. Diese Art der Sitzordnung im Büro könne die Beziehung eines leitenden Angestellten zu seinen Vorgesetzten "zerstören oder ernsthaft schädigen". Über die Höhe der Entschädigung wird separat entschieden.
Da werden Erinnerungen wach. Offiziell um die 300 Personen (tatsächlich waren es 238) ließen ÖVP, SPÖ und NEOS im Herbst in 33 Untergruppen Positionspapiere erarbeiten. Nun geht Deutschland ähnliche Wege. Friedrich Merz, Chef der CDU, gab am Montag bekannt, wie er zu einem Koalitionsvertrag kommen möchte: mit 16 Untergruppen zu je 16 Personen (sieben von der SPD, sechs von der CDU und drei von der CSU).
In Deutschland verlaufen die Verhandlungen übersichtlicher, mit CDU/CSU und SPD sitzen nur zwei Partei-Familien am Tisch (die Dreierkoalition wurde schon durchgespielt). Die 256 Verhandler müssen aber flott liefern. Die Koalitionsgespräche sollen zehn Tage dauern, am Ende kommender Woche Arbeitsergebnisse vorliegen.
Mit dem ersten Projekt ist Schwarz-Rot (vorerst?) gescheitert. Mit einem Sonderpaket über 500 Milliarden wollte die künftige Koalition Aufrüstung und bessere Infrastruktur finanzieren. Die dafür nötigen Stimmen der Grünen bekommen sie dafür aber nicht. Da nutzten auch Zugeständnisse nichts, die Merz auf das Handy von Fraktionschefin Britta Haßelmann sprach. Sie hörte die Mailbox nicht ab, sie war wandern.
Seit Donald Trump erreichen politische Wortmeldungen nur mehr selten akademisches Niveau. Am Sonntag wurde die Welt Augenzeuge der Entwicklung, denn live auf Twitter fand ein Schlagabtausch statt, wie ihn sonst üblicherweise nur Halbstarke führen. In diesem Fall war der Halbstarke aber der reichste Mann der Welt, nämlich Elon Musk.
Der Tesla-Chef, nebenbei auch Eigentümer von Starlink, pries auf X sein satellitengestütztes Kommunikationssystem an. Es sei "das Rückgrat der ukrainischen Armee", schrieb er. "Ihre gesamte Front würde zusammenbrechen, wenn ich es abschalten würde." Eine Drohung, deshalb antwortete Polens Außenminister Radosław Sikorski ebenfalls auf X. Sein Land trage seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine die Kosten für Starlink in der Höhe von 50 Millionen Dollar.
"Abgesehen von der ethischen Frage, das Opfer einer Aggression zu bedrohen, werden wir gezwungen sein, nach anderen Lieferanten zu suchen", sollte sich Starlink als unzuverlässiger Partner erweisen, so Sikorski. Musk reagierte darauf mit dem Satz "Sei leise, kleiner Mann!" Außenminister Marco Rubio assistierte. Starlink werde nicht abgeschaltet, dafür solle er "danke" sagen.
Ohne Starlink würde Russland "längst an Polens Grenze stehen", so Rubio – gemeint war, die Ukraine überrannt haben. Was er vergisst: Polen hat ohnedies eine gemeinsame Grenze mit Russland. Sie ist etwa 232 Kilometer lang.
Oliver war schon 14 Jahre alt, als er zu einem Objekt wissenschaftlichen Interesses wurde. Der Pointer-Beagle-Mischling gehörte den Eltern von Holly Molinaro, die 2021 begann, an der Arizona State University ihre Doktorarbeit über die Emotionen von Hunden schreiben. Ihre These war: Menschen deuten die Emotionen von Haustieren oft falsch.
Mit einer Videokamera nahm sie Oliver und ihren Vater auf. Sie filmte, wie der Hund auf ein Leckerli reagierte, auf einen Staubsauger oder wenn er gescholten wurde. Die Filme spielte sie Hunderten Studenten vor, es gab zwei Versionen davon. Eine zeigte die Original-Situation, bei einer war der komplette Hintergrund entfernt.
Das Ergebnis verblüffte: Die Studenten sollten die Gemütslage von Oliver beurteilen, also etwa, ob er sich freute oder ängstigte. Dazu waren sie aber nur in der Lage, wenn ihnen die gesamte Situation gezeigt wurde, sonst lagen sie oft falsch. Sie konnte nicht unterscheiden, ob Oliver eine Leine präsentiert wurde oder der Staubsauger. "Menschen sind auf dem Holzweg, wenn sie die Emotionen von Hunden deuten", schließt die Forscherin daraus.
Vor einer Wochen hatten Arbeiter die Leichen entdeckt. Der zweifache Oscar-Gewinner Gene Hackman, 95, seine zweite Ehefrau Betsy Arakawa, 65, und Schäferhündin Zinna lagen tot in ihrem 3,3 Millionen Dollar teurem Haus in Santa Fe im US-Staat New Mexico. Beide Leichen zeigten bereits Anzeichen von Mumifizierung an Händen und Füßen. Die Todesursache war unklar, nun scheint sie geklärt.
Die Polizei im US-Bundesstaat New Mexico erläuterte am Freitag die näheren Umstände des Falles. Betsy Arakawa starb um den 11. Februar am Hantavirus – eine Krankheit, die von infizierten Nagetieren übertragen wird.
Der Herzschrittmacher von Gene Hackman war zum letzten Mal am 17. Februar aktiv, er dürfte also an einem Herzversagen gestorben sein. Seine Alzheimer-Krankheit war weit fortgeschritten. "Durchaus möglich", sagte der Gerichtsmediziner, "dass Hackman vom Tod seiner Frau nichts mitbekam." Woran Zinna starb, die in der Nähe von Betsy Arakawa aufgefunden wurde, muss noch ermittelt werden.
Die Gläubigen hatten sich am Donnerstagabend wie so häufig zum Rosenkranzgebet für den 88-jährigen Franziskus versammelt. Plötzlich war auf dem Säulenplatz vor dem Petersdom über Lautsprecher der Papst zu hören. Seine Stimme klang gebrochen und atemlos – ein Beweis seines geschwächten Zustands.
"Ich danke Ihnen aus tiefstem Herzen für Ihre Gebete für meine Gesundheit vom Platz aus, ich begleite Sie von hier aus", sagte Franziskus in seiner Muttersprache Spanisch. Es war das erste Mal, dass die Öffentlichkeit seine Stimme hörte, seit er ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Die Botschaft war nicht live, sondern aufgezeichnet worden.
Franziskus wurde am 14. Februar mit Bronchitis ins Krankenhaus eingeliefert, kurz darauf wurde bei ihm eine Lungenentzündung in beiden Lungenflügeln diagnostiziert. Im 10. Stock des Gemelli-Krankenhauses, wo er behandelt wird, befindet sich eine päpstliche Suite.