Verrückte Fußballwelt: Vor zwei Wochen gab Manchester United ein umfangreiches Sparprogramm bekannt, sogar das Essen in der Kantine wurde gestrichen. Den Fußballverein plagen 1,2 Milliarden Euro Schulden. Jetzt aber wird investiert (!). Am Dienstag stellte United (aktuell nur auf Platz 14 der Premier League) die Pläne für den Neubau eines Stadions vor, es soll in der Nähe der traditionellen Heimstätte Old Trafford entstehen.
Die neue Arena soll 2,4 Milliarden Euro kosten, geplant wurde sie von Star-Architekt Norman Foster. Von ihm stammt etwa die Reichstagskuppel in Berlin oder der Apple Park in Cupertino. Das größte Stadion in Europa soll Platz für 100.000 Zuschauer bieten. Der Entwurf sieht drei als "Dreizack" bezeichnete Masten vor, die laut Angaben der Architekten 200 Meter hoch sein werden.
Die Finanzierung des Bauwerks ist noch unklar. Manchester United gehört mehrheitlich der US-Familie Glazer, die mit Shopping Malls reich wurde. Rund ein Viertel der Anteile besitzt Sir Jim Ratcliffe, Gründer des Chemiekonzerns Ineos.
Das Wort Nebenschauplatz umschreibt das Ereignis ganz gut und der Begriff Rechtsaußen bekommt eine ganz neue Bedeutung. Seit 1961 gibt es den FC Bundestag. Abgeordnete treffen sich von März bis November immer dienstags in den Sitzungswochen und kicken. Auch die AfD will mitspielen, aber das wollten wiederum die anderen nicht, berichtet der Spiegel. Bei einer Abstimmung im März 2024 sprach sich die Mehrheit für einen Ausschluss aus.
Das wiederum wollten sich die rechten Kicker nicht bieten lassen, vier Bundestagsabgeordnete zogen vor Gericht. Das gab nun der AfD in einem – noch nicht rechtskräftigen – Urteil recht. Die geltenden Satzungen würden einen Ausschluss nicht vorsehen, so die Begründung. Nun kann berufen werden, wogegen ist noch unklar. Die AfD-Kicker wurden nämlich bisher noch nicht vom Verein ausgeschlossen, sondern lediglich vom Spielbetrieb.
484.000 Asylwerber bekamen 2023 in der EU einen Rückkehrbescheid ausgestellt, aber nur 20 Prozent kamen der Aufforderung nach. Am Dienstag legte der zuständige österreichische EU-Kommissar Magnus Brunner eine neue Verordnung vor, sie ist Teil des Asyl- und Migrationspakts. "Regelrecht existentiell", nannte Brunner die Vorhaben in der F.A.Z., "sonst verlieren wir das Vertrauen der Bürger vollständig."
Neu ist eine Mitwirkungspflicht. Asylwerber müssen im Mitgliedsstaat bleiben, der für die Rückführung zuständig ist. Sie müssen ihre Identität nachweisen, Angaben über ihren Reiseweg machen und werden biometrisch erfasst. EU-Länder sollen Rückkehrentscheidungen gegenseitig anerkennen, um parallele Verfahren zu verhindern.
Wer dagegen verstößt, muss mit Strafen und Streichung der Zuwendungen rechnen. Reisen in ein anderes Land werden als "Fluchtgefahr" gesehen, Betroffene können inhaftiert werden. Ein "Kurzzeit-Arrest" soll verhindern, dass Personen vor der Abschiebung untertauchen. Rückführungszentren in Drittländern werden erlaubt. Die Verschärfungen müssen nun die Abstimmung im Parlament überstehen. Angepeilter Termin: Juli 2026.
Am 14. Februar war Papst Franziskus mit einer Bronchitis in die Gemelli-Klinik in Rom eingeliefert worden, diagnostiziert wurde eine beidseitige Lungenentzündung. Millionen Gläubige in der ganzen Welt beteten für das Kirchenoberhaupt. Franziskus ist mit 88 Jahren der zweitälteste Papst in der Geschichte, nur Leo XIII. wurde noch älter, er starb 1903 mit 93 Jahren.
Nun gibt es einen Hoffnungsschimmer. Nach drei Wochen im Krankenhaus teilten die Ärzte am Montagabend mit, dass der Papst das Schlimmste überstanden habe. Es bestehe keine Lebensgefahr mehr. Das Krankheitsbild sei weiterhin "komplex", aber er spreche gut auf die Behandlung an, die Blutwerte hätten sich verbessert. Franziskus muss weiter im Spital bleiben, erhält Medikamente und wird beatmet.
Ja, nein, vielleicht – das rächt sich nun. US-Präsident Donald Trump hatte in den vergangenen Wochen Staaten wie Kanada oder Mexiko immer wieder mit Sonderzöllen gedroht und die Aktion im letzten Moment abgeblasen. Am Sonntag schockte er das Land erneut. In einem Interview mit Fox News schloss er eine Rezession nicht aus. "Es gibt immer Phasen, in denen es ein bisschen dauert. Aber ich denke, für uns sollte es großartig werden."
Doch das Vertrauen der Anleger ist nicht mehr besonders ausgeprägt. Die Wall Street erlebte am Montag den schlimmsten Tag des Jahres. Der Dow-Jones-Index, der die 30 größten US-Unternehmen abbildet, sank um 2,1 Prozent. Der relevantere S&P 500-Index büßte 2,7 Prozent ein, der technologie-orientierte Nasdaq 4 Prozent, er fiel auf ein Sechsmonats-Tief. Bitcoin gab um 2,1 Prozent nach.
Elon Musk stürzte mit. Nach dem Wahlsieg von Donald Trump am 3. November hatte sich der Wert der Tesla-Aktie im Dezember verdoppelt, nun ist alles wieder weg. Der E-Autohersteller verlor am Montag 15,4 Prozent, innerhalb von drei Monaten verlor das Unternehmen die Hälfte seines Wertes.
Als die MV Stena Immaculate den Hafen Korinth in Griechenland verließ, hatte sie 128.476 Barrel Kerosin an Bord. Die über 20 Millionen Liter Düsentreibstoff sollten an US-Streitkräfte geliefert werden. Vor der Küste von East Yorkshire in Großbritannien wurde das 183 Meter lange Schiff am Montag aber dann um etwa 10.45 Uhr MEZ vom Containerschiff Solong gerammt.
Zum Zeitpunkt des Unglücks lag die MV Stena Immaculate vor Anker, die Solong näherte sich ihr mit 16 Knoten, beim Aufprall waren es 3 Knoten. Nach dem Zusammenstoß gab es einen Feuerball, eine schwarze Rauchsäule stieg in den Himmel auf. 36 Menschen konnte von Bord der beiden Ozeanriesen an Land gebracht werden, eine Person soll noch gesucht werden.
Nun besteht die Gefahr einer Umweltkatastrophe. Die Solong hatte 15 Container Natriumcyanid geladen, das Natriumsalz der Blausäure. Es ist hochgiftig, reizt die Augen, kann zur Atemlähmung führen. Noch ist unklar, ob und welche Mengen der Substanz ausgetreten ist. Das Unglück könnte auch verheerende Auswirkungen auf Flora und Fauna haben. In der Gegend leben viele Seevögel, Kegelrobben oder Schweinswale.
Die MV Stena Immaculate gehört der schwedischen Stena Sphere, die wiederum steht im Eigentum der Milliardärsfamilie Olsson. Die Solong ist unter portugiesischer Flagge unterwegs, ihr Ziel war Rotterdam.
18 Monate lang war Mosab Al Qasas in Europa unterwegs. Nun filmte er sich, als er an Bord eines Schlauchbootes Großbritannien erreichte. Der Mann in der orangen Schwimmweste und mit dem Palästinensertuch um den Hals formte mit den Fingern das Victory-Zeichen. Die Einwanderungsbehörde nahm Mosab Al Qasas fest, er kam in Polizeigewahrsam, denn es war Sicherheitsalarm ausgelöst worden.
Mosab Al Qasas nennt sich Abu Wadei, ist palästinensischer Influencer, hat mehr als 170.000 Follower auf TikTok und gilt als Unterstützer der Terrorgruppe Hamas. Regelmäßig postete er Videos aus Gaza, berichtet die Times. Der 30-Jährige stammt aus der Stadt Khan Yunis im Gazastreifen. Er war als einer von 235 Migranten auf vier kleinen Booten im Kanal aufgegriffen worden.
Laut der Organisation Campaign Against Antisemitism (CAA) gehört Abu Wadei zur sogenannten Tyre-Burning Unit, eine militante Gruppe palästinensischer Extremisten. Auf einem Video soll er laut CAA rufen: "Oh Allah, bestrafe die Juden und diejenigen, die sie unterstützen … Oh Allah, töte sie alle und lass keinen einzigen von ihnen übrig."
Das eröffnet ganz neue Perspektiven. Nicholas W. war als Immobilienmakler im britischen Hertfordshire höchst erfolgreich. Er brachte es zum Filialleiter, dann schickte ihn seine Firma in eine andere Filiale, holte ihn aber 2023 zurück und das Unheil begann. Der heute 53-Jährige bekam einen anderen Schreibtisch zugewiesen, der nicht seinem Prestige entsprach. Nicholas W. kündigte, klagte – und gewann.
Er hätte sich nie gedacht, sagte sein Ex-Chef vor Gericht, dass "ein Mann seines Alters" wegen eines Schreibtisches "so ein Theater macht". Das "Theater" war, dass Nicholas W. einen Schreibtisch im hinteren Teil des Büros zugewiesen bekam. Das habe er zurecht als "Degradierung" empfunden, urteilte nun eine Richterin am Arbeitsgericht.
Die Aufforderung an leitende Angestellte, in einem Teil des Büros zu sitzen, der ihrer Meinung nach für untergeordnete Mitarbeiter vorgesehen ist, könne "logischerweise" zu dem Schluss führen, dass sie degradiert wurden, so das Gericht. Diese Art der Sitzordnung im Büro könne die Beziehung eines leitenden Angestellten zu seinen Vorgesetzten "zerstören oder ernsthaft schädigen". Über die Höhe der Entschädigung wird separat entschieden.