Es sind Szenen, wie man sie selten sieht, und sie werfen ein Schlaglicht auf den Zustand der USA. Eine Richterin wurde am Freitag in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin vom FBI festgenommen. Sie soll FBI-Beamte "davon abgelenkt" haben, einen Migranten in ihrem Gerichtsgebäude festzunehmen. Der Richterin wurde "Behinderung der Justiz" und "Verheimlichung einer Person vor der Verhaftung" vorgeworfen, so die New York Times.
Bei der verhafteten Juristin handelt es sich um die 65-jährige Bezirksrichterin Hannah Dugan. Sie war laut Nachrichtenagentur AP bei zwei Organisationen tätig, die benachteiligten Personen Rechtshilfe anbieten, ehe sie 2016 zur Richterin gewählt wurde. Richterin Dugan wurde noch im Laufe des Freitags einem Haftrichter vorgeführt, der sie auf freien Fuß setzte. Allerdings müsse sie sich wegen der Anklagepunkte beizeiten vor Gericht verantworten. Ihr drohen bis zu 5 Jahre Haft.
Der Kampf gegen illegale Einwanderer ist eines der Hauptanliegen in der zweiten Amtsperiode von US-Präsident Donald Trump. Erst im Januar hatte das Justizministerium Bundesstaatsanwälte dazu aufgerufen, gegen örtliche Behörden vorzugehen, die bei der Durchsetzung von Einwanderungsgesetzen durch Bundesbeamte hinderlich sind.
Im Zuge des rigorosen Vorgehens der Behörden gegen Einwanderer generell kommt es immer wieder zu Übertretungen. So war Anfang April ein unbescholtener Mann aus El Salvador, der legal im Land war, irrtümlich abgeschoben und in ein berüchtigtes Gefängnis gebracht worden. Seither bemühen sich mehrere Anwälte, den Mann freizubekommen, mittlerweile gibt es dafür auch bereits richterliche Anordnungen. Doch die Regierung Trump legt sich quer und tut die Sache als "dummen Fehler" ab.
25. April 2025
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