Newsflix.at Logo

19. Februar 2025

Selenskyj ist "Diktator" Trump geht auf Ukraine-Präsidenten los

Er sei ein "bescheiden erfolgreicher Komödiant", habe sein Land in einen Krieg getrieben, der "für Europa weitaus wichtiger ist als für uns – wir haben einen großen, wunderschönen Ozean als Trennung zu den USA". Amerika habe er 350 Milliarden Dollar dafür abgeknöpft, die Hälfte des Geldes fehle. Am Mittwoch zog Donald Trump zunächst in einer Pressekonferenz und danach in einem beispiellosen Posting auf Truth Social über Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj her.

Als Diktator ohne Wahlen sollte Selenskyj schnell handeln, sonst wird er kein Land mehr übrig haben, schreibt der US-Präsident und verwendet damit eine Erzählung, die Wladimir Putin häufig einsetzt. Wegen des Krieges waren die Ukraine-Wahlen, die eigentlich im März 2024 stattfinden hätten sollen, verschoben worden.

"Ich liebe die Ukraine, aber Selenskyj hat schreckliche Arbeit geleistet, sein Land ist zerrüttet und MILLIONEN sind unnötigerweise gestorben", schließt Trump. Selenskyj zeigte sich enttäuscht. Trump lebe in einen russischen "Desinformationsraum". Am Dienstag war es in Saudi-Arabien zu ersten Vorgesprächen über einen Ukraine-Frieden zwischen den USA und Russland gekommen – ohne die Ukraine.

Weitere Meldungen

Neuer Superchip Microsoft ebnet Weg zu Quantencomputer

Kennen wir aus dem Physik-Unterricht: Materie kann fest, flüssig oder gasförmig sein. Nun will Microsoft einen vierten Zustand erzeugt haben und damit die Technikwelt auf den Kopf stellen. Am Mittwoch gaben Wissenschaftler des Konzerns bekannt, dass sie ein sogenanntes "topologisches Qubit" entwickelt hätten, das zur Lösung mathematischer, wissenschaftlicher und technologischer Probleme genutzt werden könne, berichtet der Guardian.

Die Entdeckung könnte den Weg zum Quantencomputer ebnen. Die Vision könnte sich nun in Jahren, nicht in Jahrzehnten verwirklichen lassen, auch wenn Wissenschafter zur Vorsicht mahnen. Fix ist: ein neuer Wettlauf abseits der KI entsteht. Google hatte im Dezember einen experimentellen Quantencomputervorgestellt Er erledigte für eine Berechnung, für die die meisten aktuellen Supercomputer 10 Septillionen Jahre – länger als das Alter des bekannten Universums – benötigen würden, in nicht einmal fünf Minuten, berichtet die New York Times.

Microsoft hat für seine Versuchsreihen statt Halbleiter mehrere topologische Qubits in Computerchips eingebaut. Bei extrem niedrigen Temperaturen erwies sich das System als sehr leistungsstark.

DeepSeek gesperrt Weil es Daten mit TikTok austauschte

Vor drei Wochen tauchte die China-KI DeepSeek auf und erschreckte die Welt, vor allem die USA. Den Chinesen war es eventuell gelungen, einen ebenbürtigen Konkurrenten zu Chat GPT und Co auf die Beine zu stellen, billiger und mit geringerem Datenverbrauch. Die Börse in den USA stürzte ab, inzwischen haben sich die Gemüter zumindest auf offener Bühne beruhigt. Und DeepSeek lernt die Mühe der Ebene kennen, berichtet die BBC.

Am Wochenende ließ Südkorea das KI-Startup aus den App-Stores entfernen. "Wir haben bestätigt, dass DeepSeek mit ByteDance kommuniziert", sagte die südkoreanische Datenschutzbehörde gegenüber der Nachrichtenagentur Yonhap. Gemeint ist: es wurden Benutzerdaten mit dem Eigentümer von TikTok in China geteilt, so der Vorwurf. In den USA steht TikTok vor einem Verbot. US-Präsident Trump hat den Gerichtsbeschluss dazu bis 5. April ausgesetzt, bis dahin soll die App verkauft werden.

Milliarden fürs Heer Dänen erhöhen Militärbudget "drastisch"

Das Vertrauen in den Frieden, den es noch gar nicht gibt, ist nicht rasend groß. Denn Russland wird die Beine nicht still halten, wenn der Krieg in der Ukraine einmal vorbei ist, so die Vermutung in Dänemark. Putin bekommt erhebliche Ressourcen an Militär frei und ist in der Lage, innerhalb von nur sechs Monaten einen lokalen Krieg gegen ein Nachbarland zu führen, berichtet die FAZ. In zwei Jahren ist Russland eine Bedrohung für NATO-Länder, in fünf Jahren bereit für einen Krieg in Europa.

Deshalb rüstet Dänemark nun stark auf. Ein "Beschleunigungsfonds" in Höhe von umgerechnet rund 6,7 Milliarden Euro wird eingerichtet. Damit sollen rasch Rüstungsgüter beschafft werden, Details dazu folgen in den nächsten Tagen.

Dänemark gibt derzeit 2,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts fürs Militär aus, die Zahl soll künftig "näher an fünf Prozent als an zwei Prozent" liegen, so Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. "Wir befinden uns in einer schwierigeren und belastenderen Situation, als wir sie jemals zu meinen Lebzeiten erlebt haben." Es ist schlimmer als der Kalte Krieg," sagte die sozialdemokratische Politikerin am Dienstag im Parlament.

Sind Sandalen Kunst? Das muss nun Oberstgericht entscheiden

"Mode ist nicht Kunst, sondern zum Anziehen," sagte Karl Lagerfeld einmal. Aber erstens ist Lagerfeld tot und zweitens im Leben vieles Ansichtssache. Also musste sich der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe mit einem Kleidungsstück befassen, dass Deutsche auch in alpinen Lagen jederzeit erkennbar macht: Birkenstock-Sandalen. "Potthässlich, aber bequem", wie sogar die Süddeutsche Zeitung zugibt.

Konkret ging es um die Modelle Gizeh und Arizona, der Treter, 1973 von Karl Birkenstock auf den Markt gebracht, spielt auch in der Schlussszene von Barbie eine tragende Rolle. Es geht um die Frage, ob die Genannten Kunst sind, das Oberlandesgericht Köln hat die Frage verneint. Nun also der BGH, er entscheidet in drei Revisionsverfahren. Die Verhandlung dazu haben bereits am 9. Jänner stattgefunden, heute soll die Entscheidung verkündet werden.

Birkenstock will die Anerkennung als urheberrechtlich geschützte Werke der angewandten Kunst. Vor allem, damit das Schuhwerk nicht mehr so ohne Weiteres von anderen Unternehmen geklont werden kann. Die Firma hat ihren Hauptsitz übrigens in Linz – allerdings nicht in Oberösterreich, sondern in Rheinland-Pfalz.

Wolf in Wohngebiet Er beißt Richtung Fenster, zeigt Video

Man könnte den Eindruck haben, er ist schlecht aufgelegt. Ein verstörendes Video sorgt derzeit für Angst in Deutschland. Zu sehen: ein Wolf, der auf der Terrasse eines Wohnhauses in Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen) auftaucht, pfaucht, die Zähne fletscht und Bissbewegungen Richtung Glassscheibe macht. "Geh mal schnell weg!", ist ein Mann im Video zu hören.

Der Vorfall ereignete sich am vergangenen Donnerstag, das Video ist auf der Facebookseite des Wolf-Monitor Infonetzwerks zu sehen. Sieht gefährlich aus, die Behörden sprechen trotzdem von einem "Glücksfall". Solche Sichtung seien sehr selten. Der Wolf war wohl nicht gegen Menschen aggressiv, er dürfte im Terrassenfenster sein Spiegelbild gesehen haben. Klar, dass ihn das erschreckt hat.

„Valentinstag-Massaker“ Chaos um Trumps Massen-Entlassungen

Der Valentinstag ist auch in den USA kein offizieller Feiertag. Er fiel diesmal auf einen Freitag, deshalb nahmen sich viele frei und genossen ein verlängertes Wochenende. Schon am Donnerstag aber begann, was die Washington Post später als "Valentins-Massaker" bezeichnen sollte. Per E-Mail oder Videoanrufe wurden die Leiter von Bundesbehörden aufgefordert, Massenentlassung einzuleiten. Betroffen waren vor allem Zeitarbeitskräfte und Mitarbeiter in Probezeit.

Zwei Millionen Menschen arbeiten in den USA für Bundesbehörden, zehntausende Jobs sollen gestrichen werden, rund 200.000 sind noch in der Probezeit. Das Programm von Elon Musk umfasst beinahe alle Behörden, auch Ingenieure, Techniker, Krebsforscher, Mitarbeiter der FEMA, die für Naturkatastrophen zuständig ist, zuletzt für die Brände in Kalifornien. Einen Plan dahinter erkennt niemand. Entlassungen wurden auch schon rückgängig gemacht, weil sich herausstellte, dass die Gefeuerten unverzichtbar waren.

Österreich-Geisel frei? Hamas kündigt nächste Übergabe an

Sechs Wochen dauert die erste Phase des Abkommens zwischen Israel und der islamistischen Terrorgruppe Hamas, in dieser Zeit sollen 33 Geiseln übergeben werden, im Austausch dafür kommen Hunderte inhaftierte Palästinenser frei. Am Donnerstag soll der nächste Austausch erfolgen. In der Nacht auf Dienstag gab die Hamas bekannt, dass sie die Leichen von vier Geiseln übergeben wird, am Samstag folgen sechs lebende Entführte.

Danach werden 59 weitere Geiseln im Gazastreifen zurückbleiben, darunter mindestens 28 Tote. Zu den am Samstag Freigelassenen soll auch Tal Shoham gehören, er hat die israelische und die österreichische Staatsbürgerschaft. Die Familie bestätigte, dass der Name auf der Liste stehe.

Auch Hisham al-Sayed und Abra Mengistu sollen frei kommen, sie werden seit über einem Jahrzehnt im Gazastreifen gefangen gehalten. Die beiden psychisch kranken israelischen Männer hatte 2014 bzw. 2015 unabhängig voneinander die Grenze zum Gazastreifen überquert und werden seitdem von der Hamas als Geiseln festgehalten.